Sonntag, 12. November 2017

Glück.

Was bedeutet eigentlich Glück? Glücklich sein?

Ich glaube, das kann man nicht definieren. Für jeden ist Glück etwas anderes. Subjektiv.
Manchmal ist es jedoch gut, sich selbst zu hinterfragen. Oft tut man das nur, wenn man unglücklich ist. Sich nicht gut fühlt. Ich frage mich dann, was ich falsch mache. Weshalb andere so zufrieden mit ihrem Leben sind und ich nicht.
Aber eigentlich habe ich kein Recht dazu. Denn ich weiss nicht, wie ihr Leben im Moment aussieht. Ich habe keine Ahnung, was sie alles erlebt haben. Und trotzdem bemitleide ich mich selbst.

Was, wenn mein Gegenüber Krebs hat und sich im Moment einfach nur freut, dass er/sie sich heute ein wenig besser fühlt?
Was, wenn die Person eben einen wichtigen Menschen im Leben verloren hat und sich nun selbst versucht zu trösten, in dem sie ein Lächeln aufsetzt?
Was, wenn er/sie gerade arbeitslos ist und einfach den Moment geniesst?

Da gibt's tausende von "was, wenn...". Man weiss nie, was andere wirklich denken. Wirklich erlebt haben. Weshalb sie glücklich oder unglücklich sind. Und genauso ist es mit dem eigenen Glück.
Wenn man sich nie unglücklich fühlt, kann man sich auch nicht glücklich fühlen.

Und genau dessen muss ich mir vermehrt wieder bewusst werden.

Freitag, 27. Oktober 2017

Ich werde es euch allen so was von beweisen. Ich werde nicht mehr der kleine, dicke Schwabbel sein. Ich will schlank sein. Athletisch. Kein Körperfettanteil von 31% haben. Nie mehr. Und ich kämpfe dafür. Einfach, um es allen zu zeigen.

Wollt ihr mich eigentlich verarschen?

"Was eine Packung Teigwaren, das sind ja 500g?!" - ungläubiger Blick.
"Sie sehen ja nicht so aus, als ob sie ein gestörtes Essverhalten haben, Sie sind ja nicht extrem dick."

WTF. WTF.
Ich heule. Das waren eben genau die Antworten, die ich wohl tief in meinem Innern ständig erwartet habe. Das war der Grund, weshalb ich bis jetzt niemandem davon erzählt habe. Weil ich mich so dermassen dafür schäme. Aber dieses verdammte Verhalten sieht man mir nicht an. Ich bin gut darin, es zu verstecken, weil ich ja auch nicht will, dass es jemand sieht.
Und nun, das erste Mal, dass ich mich jemandem anvertraue. Denke, dass diese Person professionell arbeitet. Und ein wenig was über Essstörungen weiss. Dann so was. Wollt ihr mich eigentlich verarschen? Seriously.

Geld weg. Selbstbewusstsein wieder mal am Arsch. Herzlichen Dank auch.

Soviel zum Negativen. Es gibt aber auch Positives:

1) Zum ersten Mal habe ich mich dazu durchgerungen, etwas dagegen zu unternehmen. Ich meine, etwas "wirkliches". Nicht nur diese Ernährungspläne, Listen usw.
2) Ich weiss jetzt definitiv, dass diese Therapieform das Falsche ist.
3) Irgendwie habe ich trotzdem gemerkt, wie viele Ereignisse es in meiner Vergangenheit gab, die mich ziemlich belasten.

Irgendwie bin ich gerade ziemlich fertig mit den Nerven. Nur noch am Heulen. Ich habe so keine Lust mehr. Es ist so anstrengend, dieses Leben. Und ich fühle mich so schlecht, weil ich so denke. Weil es so viele Menschen gibt, die gerne ein Leben hätten. Im Moment fühlt es sich so an, als ob mich kein Mensch verstehen würde. Als ob ich alleine in dieser riesigen Welt voller Menschen stehen würde. Alleine.

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Today, I will wallow in memories.

Heute packe ich meine Erinnerungen in meine Tasche. Laufe davon. Und setzte mich unter diesen einen Baum. Öffne meine Tasche. Fotos, Geschichten, Gedanken. Jeder Tag der Vergangenheit. Erinnerungen. So viele Jahre von meinem Leben. Und jetzt sitze ich hier und wünsche mir die Zeit zurück. Die Zeit, in der ich zufrieden war. Gelebt habe. Ich schwelge in den Erinnerungen, Bilder in meinem Kopf. Ich will sie nicht loslassen. Will für immer in diesem Tagtraum der Erinnerungen bleiben. Irgendwann holt mich die Realität wieder ein. Wie durch Watte nehme ich die Umgebung um mich wieder wahr. Den Duft von Gras und der leichte Wind, der weht. Mir ist klar, dass ich nicht ständig in dieser Welt der Vergangenheit schwelgen sollte. Es macht das ganze nur noch schlimmer und der Drang wird nach dieser damaligen Welt wird wieder grösser. Und eigentlich weiss ich ja ganz genau, dass es mir selbst nicht gut tut, wieder dorthin zurückzukehren. Dass ich mich selber irgendwann damit zerstören würde. Aber verdammt, ich vermisse dieses Gefühl der Leichtigkeit so sehr. Die schwarzen Nebelwolken nach dem Aufstehen. Die Zerbrechlichkeit. Die kalten Hände. Alles. Fast alles.

Körperfettanteil

"Dein Körperfettanteil ist über der Norm."

Peng. Ein Schlag ins Gesicht. Obwohl ich es irgendwie gewusst habe. Jetzt steht es da schwarz auf weiss. Jeder normale Mensch würde es wohl einfach zur Kenntnis nehmen. Aber bei mir brennt da natürlich direkt wieder eine Sicherung durch. Tausend Gedanken springen durch meinen Kopf. Was der Trainer sagt, höre ich gar nicht mehr. Der Tag ist gelaufen. Fressen.



Im Nachhinein hasse ich mich wieder dafür. So kanns doch nicht ewig weitergehen. Hypnose ist mein nächster Versuch. Vielleicht hab' ich ja endlich mal Glück...

Sonntag, 1. Oktober 2017

That body in my head.

I can' stop seeing that. That fucking body in my head.
 
 

Sonntag, 10. September 2017

Körpergefühl

Immer wieder falle ich zurück in diese kranke Gedankenwelt. Diese hämischen Teufelchen, die mir sagen, wie fett ich doch bin. Wie hässlich ich aussehe. Diese Teufelchen, die mich mit jeder anderen Person vergleichen und jedes Mal zum Schluss kommen, dass ich mit Abstand die Dickste bin.
Ich hasse diese Gedanken. Und trotzdem werde ich sie nicht los.

Ich bin immer noch an diesem Punkt, wo ich selber noch nicht der Ansicht bin, dass ich schön bin, so wie ich im Moment aussehe. Ich mag meinen eigenen Körper nicht. Ich schaffe es nicht, mich selbst so zu lieben, wie ich bin. Klar, manchmal klappt es ganz gut. Aber dann sehne ich mich wieder nach diesem Gefühl, leer zu sein. Zu schweben. Dieses benebelte Gefühl von Schwerelosigkeit.
Früher war es so, dass ich wochenlang damit auskam. Nichts ass. Mich toll fühlte. Der Unterschied zu heute ist, dass nun nach diesem Gefühl meist Fressattacken folgen. Und ich bereits weiss, dass das Gefühl schlecht für mich ist.
Dilemma.

"I've got it under control. Nothing bad's gonna happen." (to the bone)
 
 
Vielleicht darf ich einfach nicht zu viel erwarten. Wenn ich meinen jetzigen Zustand mit dem vor 3 Jahren vergleiche, hat sich schon so viel verändert. Ich kann wieder normal denken. Mein Gewicht ist wohl ganz ok, oder eher zu viel. Ich schaffe es, mit Leuten am Tisch zu essen. Auch Dessert. Nach Aussen hin wirke ich wohl, als ob ich gesund/normal wäre.
 
 
Die Sache ist wohl, dass ich das noch lange nicht bin. Ich will endlich keinen verdammten Gedanken mehr an meine Figur und meine Ernährung verschwenden müssen.
Aber vielleicht braucht das einfach noch Zeit. Zeit, die ich mir und meinem Körper wohl geben muss.


Dienstag, 22. August 2017

I make my way.


Es geht mir im Leben nicht darum, viel Geld zu verdienen. Möglichst viele Freunde und Kinder zu haben. Mich so zu verbiegen, dass ich in diese Gesellschaft passe. Nein.

Ich möchte am Morgen aufstehen und mit einem guten Gefühl in den Tag starten. Zufrieden sein. Gesund bleiben. Mir ist klar, dass nicht jeder Tag gut sein kann. Dass man manchmal keine Lust hat oder alles schief läuft. Aber dieses Gefühl, dass ich in den letzten Tagen hatte, war so befreiend. Der Druck ist weg. Ich gehe zur Arbeit, ohne mir vorher tausend Dinge überlegen zu müssen. Irgendwie macht es Spass. Seit langem wieder. Ich bin viel motivierter, in meiner Freizeit wieder Dinge zu machen. Fühle mich gut. Frei.

Vielleicht ist ja das der richtige Weg...

Donnerstag, 10. August 2017

Dienstag, 8. August 2017

Weshalb muss leben so schwer sein?

Diese tausend Entscheidungen, die man fällen muss. Diese Anforderungen, die man an sich selbst stellt und nicht erfüllen kann. Weshalb muss man so viele Wege gehen, um endlich denjenigen zu finden, welcher der richtige ist?

***
Musik dröhnt in ihren Ohren. Sie dreht lauter. Und lauter. Bis es zu schmerzen beginnt in den Ohren. Irgendwie tut der Schmerz gut. Sie versucht, sich diesmal nicht selbst zu verletzen. Obwohl, eigentlich tut sie das gerade. Und hat es schon getan. Als sie gefressen hat. Zu viel. Sie ist so angepisst von sich selbst. Eine Woche hats so gut geklappt. Und nach diesem Arbeitstag warf sie wieder alles über den Haufen. Nur, weils nicht wirklich gut lief. Weil sie wieder daran gezweifelt hat, ob es richtig war, alles aufzugeben. Sie dreht die Musik leiser. Merkt, wie die Tränen über ihre Wangen laufen.
Sie wünscht sich, mit dem zufrieden zu sein, was sie tut. Endlich nicht mehr suchen zu müssen. Und gleichzeitig fragt sie sich, wie Menschen mit ihrem Leben hier zufrieden sein können. Wie sie sich damit arrangieren, jeden Tag mehr oder weniger dasselbe zu tun. Vielleicht liegt es nicht an den anderen Menschen. Sondern an ihr.
Sie ist glücklich, wenn sie abnimmt. Sie hasst sich, wenn sie zunimmt. Und erst jetzt merkt sie, wie stark sie das eigentlich belastet. Dieses ständige nachdenken über die Ernährung.
Es ist schon okay im Moment. Aber wenn es nur okay ist, lohnt es sich doch nicht, hier zu sein?
***

Es gibt diese Tage, da will ich mich selbst einfach nur zerstören. Mir weh tun. Mich kaputt machen. Manchmal.

Sonntag, 14. Mai 2017

Erst im Nachhinein versteht man.

Wie oft habe ich mich früher auf Fotos angeschaut und nur Fett gesehen. Meine Oberschenkel waren zu dicken, mein Bauch stand hervor. Ich habe nur die einzelnen Stellen meines Körpers gesehen, nie das Gesamtbild. Nie gesehen, wie dünn und abgemagert ich eigentlich war. Wie müde mein Gesicht ausgesehen hat. Wie abgekämpft das Lächeln war.

Wenn ich mir heute die Bilder von damals anschaue, wird mir schmerzliche bewusst, wie krank diese Anschauung eigentlich war. Wie zerbrechlich ich auf den Fotos aussehe.

Heute erkenne ich das. Und ich glaube, das ist bereits ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn ich auch heute noch merke, dass ich mich nicht mit meinem "schwereren" Spiegelbild anfreunden kann. Wenn ich heute Fotos anschaue, vergleiche ich mich mit den anderen Menschen darauf. Und es ist nun Mal die Realität, dass ich jetzt Gewicht zugenommen habe. Dass ich momentan im Übergewicht bin. Und deshalb braucht es extreme Überwindung, mich auf die "schönen" Sachen im Bild zu konzentrieren. Mir zu sagen, dass es in Ordnung ist und ich mich nur wieder daran gewöhnen muss.

Und ja, ich bin ein kleines bisschen stolz auf mich. Stolz, dass ich es versuche. Stolz, dass ich nicht mehr 30 Mal täglich auf die Waage steige. Stolz, dass ich einen Lauf auch mit einer langsameren Zeit geniessen kann. Stolz darauf, dass ich wieder versuche "zu leben".

Erst im Nachhinein ist mir bewusst geworden, was ich alles verpasst habe in meinem Leben. Wie gefangen ich in meiner Welt war. Auch wenn ich das damals nicht so empfunden haben. Mir ist klar, dass es noch ein langer Weg sein wird. Mit Rückschlägen. Rückfällen. Aber ich werde es schaffen. Und irgendwann wird der Tag kommen, an dem ich mich selbst akzeptieren kann, wie ich bin. Der Tag, an dem ich keinen einzigen Gedanken ans Essen oder an meinen Körper verschwende. Und dafür will ich kämpfen!

Sonntag, 30. April 2017

Tell life that I'm getting tired of fighting.

Sometimes I want to slap myself for my thoughts. I want to hurt myself. To make my body feel that I'm still alive. The easiest way to do that is to eat. To eat a lot. To eat a massive amount of food. No, not 3000 calories. Over 10000 calories. In the moment of eating, I don't feel the pain. It feels good, your thoughts aren't concentration on all the other problems. They're fixed on eating. Eating more and more. 10 bars of chocolate. 5 bowls of chips. Cereals. A whole bread with a block of butter. Ice-cream.
And there is no point of stopping. Until you can't move anymore. At that point you are so full, that you feel like you're gonna explode. And in that moment, the good feeling is gone. You feel horrible. You just wanna die. You hate yourself so much. You ask yourself "What the hell am I doing here? Why did this happen again?".

Aber du kannst es nicht mehr rückgängig machen. Und jedes Mal schwörst du dir, dass es nie wieder passiert. Ohne Erfolg.




Samstag, 15. April 2017

Schwarz-Weiss

Schwarz.
Innere Leere.
Hoffnungslosigkeit.
Hass. Angst. Antriebslosigkeit.
Wut. Ratlosigkeit. Verletzen. Töten.
Weg sein. Versinken. Rennen. Verschwinden.
Tränen. Sinnlosigkeit. Furcht. Emotionen. Durcheinander.


Weiss.
Glück. Freude.
Zufriedenheit. Spass.
Lächeln. Fröhlichkeit. Tun.
Hoffnung. Struktur. Schönheit.
Natur. Geniessen. Atmen. Wärme.
Vielfalt. Sinn. Freunde. Umarmung. Sport.

Der Wunsch, es allen zu zeigen.

So lange versuche ich schon, wieder schlanker zu werden. Wennschon vom Übergewicht ins Normalgewicht zu kommen. Der Wunsch ist riesig. Ich will allen beweisen, dass ich es noch kann. Dass ich abnehmen kann und schön sein kann. Seit ich so zugenommen habe, nimmt man mich viel weniger wahr. Keine Komplimente mehr. Sondern Anspielungen auf mein Gewicht. Ja, wie kann man auch so doof sein, und seine Topfigur für Essen so zerstören. Vom Untergewicht ins Übergewicht. Wie kann man nur so doof sein. Ja, das fragen sich wohl viele. Auch ich. Aber niemand sieht, wies wirklich passiert ist. Dass ich keine Kontrolle mehr habe. Unkontrolliert fresse. Und dann trotz strikten, normalen Ernährungstagen einfach zunehme.
Stellt euch mal vor, ihr esst 1200 kcal und nehmt täglich 0.5-1kg zu...das ist so verdammt deprimierend, vorallem wenn man so viel Sport macht wie ich.

Und so oft ich es auch mit normalem Essverhalten versucht habe. 1800 kcal - 2000 kcal am Tag, moderat Sport. Monatelang. Dann gehe ich auf wie ein Hefekloss. Und immer bleibt da dieser Gedanke, dass es sich irgendwann einpendeln muss. Dass es irgendwann stoppen muss. Aber nach drei Monaten habe ich keine Motivation mehr, noch mehr zuzunehmen. Ich hasse meine Körper im Moment so sehr.
Dann esse ich lieber weniger, bin todmüde und energielos. Wenigstens halte ich dann mein Gewicht mehr oder weniger. Ich will mich noch dicker werden. BMI 28.
Manchmal fühle ich mich wie in einem Traum. Habe das Gefühl, mein Körper denkt immer noch ich sei Untergewichtig. BMI 17. Bin ich aber nicht mehr.

Ich fühle mich manchmal, also ob ich nie mehr glücklich werde mit dieser Figur. So beschissen es klingt. Ich habe einen tollen Abschluss, einen Job, geniale Freunde und finde, dass ich sehr überlegt Denken kann. Ausser, wenns um meinen Körper geht. Dann fällt alles zusammen. Und ich frage mich immer, weshalb mir das so wichtig ist..weshalb ich nicht auch glücklich sein kann mit Übergewicht? Aber es geht nicht, ich schaffe das nicht. Und das Zeit, wie fest ich immer noch in dieser verdammten Essstörung stecke. Ich will nicht dick sein. Ich will leicht sein, schwerelos, zerbrechlich.

Freitag, 31. März 2017

In meinen Träumen bin ich schlank.

Ich renne durch Felder mit hohem Gras. Spüren den Wind in meinen Haaren. Handstand, Rad. Elegant fliegt mein Körper durch die Luft. Ich bin glücklich. Lebe. Essen ist wie atmen. Es geschieht, ohne dass ich daran denken muss. Plötzlich ist da wieder Platz für Anderes in meinem Kopf. Für meine Freunde, meine Hobbys. Platz, um glücklich zu sein und den Moment zu geniessen.

***

Oft überlege ich mir, wie mein Leben wohl verlaufen wäre, wenn ich nicht abgenommen hätte. Wenn ich nicht in diese krankhafte Essstörung gerutscht wäre. Wenn ich Entscheidungen so gefällt hätte, wie es für mich persönlich gestimmten hätte. Und nicht, wie es am Besten gewesen ist. Mein ganzes Leben dreht sich seit 10 Jahren nur um mein Gewicht und meinen Körper. Ohne die Essstörung hätte ich wohl kein Leben mehr. Oder ein anderes. Vielleicht würde ich mir dann Gedanken um meine Pickel oder meine Oberweite machen. Vielleicht. Und vielleicht würde das mein Leben genauso beeinflussen wie meine Figur. Vielleicht.
Es klingt so lächerlich. Wegen Pickel oder der Oberweite ein Drama machen. Lächerlich. Wegen seiner Figur so ein Drama machen. Lächerlich. Lächerlich. Und trotzdem. Verdammt. So lächerlich es auch ist, ich kann nicht. Kann nicht glücklich sein im Moment. Ich kann es nicht ausblenden. Merke auch mit weiter Kleidung, wie dick ich bin. Beim Sport. Im Ausgang. Bei der Arbeit. Ich fühle mich so unwohl. Lächerlich.
Wie kann man sich mir 25 Jahren so krass davon beeinflussen lassen? Hört das denn nie mehr auf?


Mittwoch, 22. Februar 2017

Ein Faustschlag ins Gesicht.

Wisst ihr, wie verdammt weh das tut? Diese kleinen Sachen, die ihr sagt? Diese Dinge, von denen ihr denkt, dass ich es nicht höre?

Den ganzen endlosen Tag lang strenge ich mich an. Versuche, so unauffällig wie möglich zu essen. Mich so normal wie nur möglich zu verhalten. Zu lachen. Glücklich zu wirken. So zu tun, als ob mir dieses Leben Spass macht. Empathie zu zeigen. Mitgefühl für eure Probleme. Obwohl ich am liebsten tauschen würde. Eure Probleme scheinen so klein im Vergleich zu meinen. Aber das denkt wohl jeder...Ja, ich strenge mich echt an. Und es macht mich einfach so fertig, wenn ich dann solche Sachen höre. Ich weiss, dass ich fett geworden bin. Jeden Tag aufs Neue muss ich dieser Wahrheit ins Gesicht schauen. Und jeden Tag aufs Neue frage ich mich, wie es so weit kommen konnte. Frage mich, wie ich den Tag überstehe. Hasse mich für meinen Körper.
Nein, ich brauche niemanden, der mir das nochmals schmerzlich bewusst macht. Ich habe das Gefühl, mein Leben dreht sich ständig nur um diesen beschissenen Körper. Und mir ist klar, dass nur ich was daran ändern kann. Und jeden Tag versuche ich, dieses Ziel zu erreichen. Zu beginnen. Die Hoffnung nicht aufzugeben. Ich schaue mir die Bilder an von früher. Und ihr glaubt nicht, wie weh es tut, die schlanken Beine zu sehen. Wie gross die Sehnsucht nach diesem Körper ist. Wie unwirklich mein jetziger Körper plötzlich wirkt. Es gibt nichts, was ich mir mehr wünsche, als wieder so auszusehen. So krank es auch klingt, im Moment möchte ich lieber gar nicht mehr leben, als mit diesem Gewicht. Vom Untergewicht ins Übergewicht. Ja, dass muss mir erst mal einer nachmachen.

Glaubt mir, ich wünsche mir so sehr, dass ich endlich normal essen kann. Aber ich schaffe es einfach nicht. Diese Kommentare machen es nur noch schlimmer. Wie ein Faustschlag ins Gesicht.

Montag, 13. Februar 2017

70.70.70.

70.

70.

Siebzig!!!


Ich glaubs nicht. Stelle mich gefühlte 100 Mal auf die Waage. 70. 70. Siebzig. Was zur Hölle...?! Ich verstehe meinen Körper nicht mehr. Gestern 66. Heute 70. Ganze 4 kg trotz 1600 kcal. Was mache ich falsch? Ich kann nicht mehr. 70 kg. Bei 1.63m. Vor 2 Jahren wog ich 46 kg. Toll, das stärkt mein Selbstwertgefühl gewaltig.

Mittwoch, 8. Februar 2017

Aufhören, einfach nur aufhören.

Da ist dieser Tunnel vor ihr. Wie ein schwarzes Loch sieht er von Weitem aus. Sie weiss, dass sie in die andere Richtung laufen sollte. Der Sonne entgegen. Aber irgendeine Kraft zieht sie zum Tunnel. So sehr sie auch möchte, sie kann sich nicht dagegen wehren. Ihre Beine gehen automatisch in die Richtung des Tunnels. Und ehe sie sich versieht, steht sich im Eingang des Tunnels. Das Sonnenlicht verschwindet langsam, je weiter hinein sie geht. Mit aller Kraft, versucht sie ihre Beine zum Umdrehen zu bewegen. Versucht, ihre Gedanken zu steuern. Erfolglos. Mittlerweile sieht sie nichts mehr. Alles passiert automatisch. Sie geht. Sie isst. Und isst. Und isst. Hört ihre eigenen Schritte. "Zu spät", denkt sie. Wieder.
Sie weiss nicht, wie lange sie schon läuft. isst. Sie ist alleine. Umgeben von Dunkelheit. Irgendwann kommt der Punkt, wo sie nicht mehr kann. vollgefressen. Sie sinkt zu Boden. Ist todmüde. Fühlt sich schrecklich. Weiss nicht weiter. Tränen laufen über ihr Gesicht. Ihre Fingernägel bohren sich in die Haut. Sie schliesst ihre Augen. Versucht, alles zu verdrängen. Weg zu sein. Irgendwann schläft sie ein.

Geweckt wird sie von einem Lichtstrahl. Das Ende des Tunnels liegt nur wenige Meter von ihr entfernt. Sie rafft sich auf. Geht los. Weil es gar keine andere Möglichkeit gibt. Weil die Welt sich weiterdreht. Sie zur Arbeit muss. Wie surreal...

Die Sonne scheint auf ihren Kopf. Sie ist nicht glücklich, aus dem Tunnel raus zu sein. Weil sie weiss, dass sie dieses Tunnel ihr Leben lang verfolgen wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder darauf zu läuft. Leider.

Sonntag, 15. Januar 2017

Nachdenklich.

Mein Blick schweift aus dem Fenster. Es sieht so schön aus. Schneeflocken wirbeln durch die Luft. Die Landschaft ist schon weiss bedeckt. Der Himmel strahlt fleckenweise blau, aber auch Wolken finden sich. Menschen schaufeln den Schnee auf dem Parkplatz weg. Eine Amsel badet auf der Schneeschicht. Kinder tollen durch den Garten. Stundenlang könnte ich zuschauen. Geniessen. Abschalten. Mich mit meinen Gedanken auseinandersetzen.

Meine Entscheidung, zu künden liegt nun schon eine Weile zurück. Und nach dem anfänglichen Unsicherheitsgefühl bildet sich eine gewisse Zufriedenheit. Der ganze Stress lässt sich nun viel besser ertragen. Vielleicht gehe ich auch einfach gelassener zur Arbeit. Irgendwie bin ich zufrieden. Nicht ständig, aber immer mehr. Es fühlt sich schön an, sich endlich getraut zu haben, eine eigene Entscheidung zu fällen. Klar, sicher sein, dass es das Richtige war, kann man nie. Aber es ist Zeit, etwas zu wagen. Ich habe ja nichts zu verlieren.

***

Ein anderes Thema ist ja mein Essverhalten. Ich dachte, dass sich das automatisch einpendelt, sobald ich diesen Druck nicht mehr habe. Sobald ich weiss, dass ich diesen Job nur noch für eine begrenzte Zeit ausführen muss. Oft klappt es. Aber dann kommen diese Rückfälle. Ich weiss nicht weshalb. Wenn ich müde bin? Einen schlechten Tag hatte? Mein Leben gerade sinnlos finde? Ich weiss es nicht. Ich versuche, danach wieder weiterzumachen. Aber oft ist das einfacher gesagt, als getan. Wenn ich zurückdenke, wie lange ich schon selbst versuche, gesund zu werden, dann wird mir mit Schrecken klar, dass es viel zu lange ist. Mir selbst habe ich eigentlich schon lange eingestanden, dass ich professionelle Hilfe brauche. Aber eingestehen ist das eine, es wirklich tun das andere.