Sonntag, 29. November 2020

Samstag, 28. November 2020

Hebs guet.

 M. 

Du kannst dir nicht vorstellen, wie mich diese Nachricht aus der Bahn geworfen hat. Mir wurde augenblicklich eiskalt und mein Herz ist gerast. Scheisse. Scheisse. Scheisse. Nein. Bitte nicht. Das waren meine ersten Gedanken. Dann Tränen. Es hat mich umgehauen. Und alle Menschen in deinem Umfeld ebenso.

Fassungslosigkeit. Unverständnis bei vielen.

Nicht bei mir. Und ich glaube, deshalb hat es mich umso mehr getroffen. Ein Tag davor stand ich oben auf dem Berg und habe mir gedacht, wie einfach es doch wäre, einfach zu springen. Einfach aufzuhören. Diese Möglichkeit habe ich mir für den Notfall im Kopf gespeichert. Klar ist da der Gedanke an meine Mitmenschen, aber wenn gar nichts mehr geht, ist auch das egal.

Diese Woche habe ich erlebt, wie man sich fühlt, wenn sich jemand entscheidet, freiwillig zu gehen. Es ist schrecklich. Man macht sich Vorwürfe, versucht zu verstehen. 

Diese Nachricht hat sehr viel in mir ausgelöst. Mir bewusst gemacht, was ich den Menschen in meinem Umfeld damit antun würde. Es kann so nicht weitergehen. Ich brauche Hilfe. 

Wie gerne hätte ich dich einfach in den Arm genommen und dir gesagt, dass du nicht alleine bist. Dass es mir oft genauso geht. Ich nicht weiter weiss. Aber vielleicht irgendwann alles gut werden wird. Wie gerne hätte ich gewusst, was dir gefehlt hat. Gleichzeitig ist mir klar, dass du es lange versucht hast. Klarzukommen und zu leben. Und dafür danke ich dir. So weh es auch tut und so schwierig und hart es auch für dich gewesen sein muss, ich hoffe, dir geht es jetzt besser.

Dein strahlendes Lächeln, die Joggingrunden, die gemeinsame Arbeitszeit, deine Begrüssungen am Morgen...all' diese Dinge werden mir in Erinnerung bleiben. Und ich werde versuchen, zu kämpfen und irgendwie mit meinem Leben klarzukommen. Darüber zu sprechen, wie beschissen es mir manchmal geht. Ehrlich zu sein. Ich versuche es. Und das ist doch schonmal ein erster Schritt.

Die Wanderung heute war für dich. Es hätte dir gefallen. 

Hebs guet! Danke für alles!

Sonntag, 15. November 2020

Wo bin ich hin?

 Leere. Angst. Hoffnungslosigkeit. Und wieder Leere. Nervosität. Hilflosigkeit. Einsamkeit. Leere. Gefühlslosigkeit.

Wo bin ich hin? Wo versteckt sich die Person, welche ich bisher war? Ich erkenne mich selbst nicht mehr. Bringe nichts mehr auf die Reihe und hasse mich dafür. Funktioniere den ganzen Tag und breche dann zusammen. Heule. Fluche. Denke. Hasse. Mich.

Ich halte dieses Gefühl der Leere nicht mehr lange aus. Muss mich irgendwie spüren. Im Moment geht das nur mit exzessivem Sport oder Selbstverletzung. Aber die Erleichterung bleibt nur kurz. Ich versuche, früh schlafen zu gehen, um nicht mit mir alleine zu sein. Kann gleichzeitig nicht schlafen, bin so ruhelos. Will reden, aber traue mich nicht. Weiss nicht mehr weiter.

Irgendwie wünsche ich mir, dass es aufhört. Und gleichzeitig ist mir klar, dass ich das nicht schaffe. Es nicht beenden kann...es passt nicht zu mir. Irgendwo wird es schon einen Weg geben. Ich muss in nur finden. 

Wenn ich unter Menschen bin, ertappe ich mich bei diesem aufgesetztem Lächeln. Bemerke, dass ich Unterhaltungen extrem schlecht folgen kann und ständig nur nicke und lächle, ohne etwas zu verstehen. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren, vergesse die banalsten Dinge, verlege alles. Beängstigend, irgendwie.

Ich wunderer mich schon seit einiger Zeit, dass es noch funktioniert. Und frage mich, was passiert, wenn es nicht mehr geht. Weil ich es vermutlich nicht auf die Reihe kriege, vorher die Kurve zu kriegen. 

Wann ist mein Leben nur so anstrengen geworden? So anstrengen, dass ich nicht mehr will und es nicht mehr schaffe...

Mittwoch, 11. November 2020