Mittwoch, 18. Februar 2015

silence

Ich mag es, alleine zu sein. Ich geniesse es, meinen Gedanken nachzuhängen und mir Dinge zu überlegen, die eigentlich absolut irrelevant sind. Manchmal sind das aber Gedanken, von denen ich weiss, dass sie eigentlich nicht gut für mich sind. Gedanken, bei denen ich mir überlege, wie ich mich selbst wieder bestrafen kann, für all diese Dinge, die ich getan habe und eigentlich nicht wollte. Für diesen Körper, den ich nun wieder habe, obwohl ich zehn Jahre daran gearbeitet habe, um endlich die gewünschte Figur zu bekommen. Und jetzt, innerhalb von zwei Monaten habe ich das alles zerstört. Ich glaube, dass ist schwierig nachvollziehbar: Aber seit ich weiss, wie es ist, schlank zu sein, hasse ich meinen "dicken" Körper umso mehr. Jede Sekunde. Ich fühle mich abscheulich, auch wenn ich noch nichts gegessen habe. Ich spüre das Fett, spüre das Reiben der Oberschenkel. Alles. Und ich hasse es. Es macht mich traurig, dass ich es wieder so weit habe kommen lassen. Und gleichzeitig esse ich trotzdem weiter. Weil mein Verstand mir sagt, dass es falsch ist, wieder ein gestörtes Essverhalten zu beginnen. Und dann esse ich. Und hasse mich gleichzeitig. Und nehme zu. Seit fünf Jahren habe ich nicht mehr so viel gewogen. Meine Hosen passen nicht mehr. Es macht mich so fertig. Und gleichzeitig kann ich nicht aufhören zu essen. Es ist wie eine Sucht. Zuvor war diese Sucht das Gefühl von Hunger. Jetzt ist es das Gefühl, voll zu sein.

So sehr ich auch versuche, mich auf anderes zu konzentrieren. Anderem den Vorrang zu geben. Mich auf das Ende des Studiums zu freuen. Mich mit Freunden zu treffen. Spass zu haben.
Es geht nicht. In meinem Kopf ist nur der eine Gedanke: Ich will wieder schlank sein. Ich will mich wieder wohlfühlen in meinem Körper.

Und dieser Gedanke verbietet mir alle anderen Gedanken und Taten. Zuerst muss dieses Ziel erreicht sein, bevor ich mich dem weiteren Verlauf meines Lebens widmen kann.

***
Es wäre so viel einfacher, wenn es einfach vorbei wäre. Aber es kann eben nicht immer einfach sein, oder?
 
 

Sonntag, 8. Februar 2015

So egoistisch es auch sein mag.

Eigentlich braucht es gar nichts. Nur ein kleines Wort. Nur ein winziger Gedanke. Und meine Stimmung kippt.
Von einer Sekunde auf die andere könnte ich losheulen. Mich selbst verletzen. Mich einfach nur abgrundtief hassen. Und jetzt noch mehr als jemals zuvor. Weil mir keine Hose mehr passt. Weil ich kein Ziel erreiche und schon am Morgen wieder zu fressen beginne. Am nächsten Tag noch mehr wiege. Und es nicht mehr aufhalten kann, egal, was ich tue. Mittlerweile bin ich wirklich zum Schluss gekommen, dass das keine Phase mehr ist. Dass es wohl wirklich Depressionen sind. Leider bin ich zu feige, um mir helfen zu lassen. Das würde wohl noch mehr zerstören.
Viel lieber wäre ich einfach tot. Herzinfarkt. Unfall. Irgendwas Banales.

Kann nicht einmal in meinem Leben etwas so geschehen, wie ich es mir wünsche? Die schönen Momente sind so rar. Die Lügen werden immer grösser, damit ich wenigstens nach Aussen hin so aussehe, als sei alles in Ordnung. Aber das ist es eben nicht.

Ich versuche, mich mit Arbeiten abzulenken. Aber mittlerweile klappt auch das nicht mehr. Sport war früher immer meine Ausflucht. Jetzt kann ich keinen Sport mehr machen, wegen Überbelastung. Das wiederum trägt noch mehr dazu bei, dass ich mich selbst nicht mehr ausstehen kann. Und natürlich zur Gewichtszunahme.
Aber wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, weiss ich eigentlich, dass diese Zunahme nur einen weitere Möglichkeit für mich ist, mir selbst weh zu tun. Ich weiss nicht, weshalb mir mein Leben trotz allem noch wichtig ist. So egoistisch das nun klingen mag, aber vielleicht bin ich einfach ein zu sozialer Mensch. Vielleicht nehme ich einfach nur Rücksicht auf diejenigen Menschen, von denen ich glaube, dass sie mich vermissen würden. Und irgendwie kann ich ihnen das nicht antun.

Aber vielleicht ist das eben gerade falsch. Wenn es nicht mehr stimmt, wenn es nicht mehr geht für mich selbst, dann sollte ich doch das tun, was mir weiterhilft.

So egoistisch es auch sein mag.


Freitag, 6. Februar 2015

GESCHAFFT.

und ich bin so stolz auf mich!