Freitag, 27. Dezember 2013

Herausforderungen.

Manchmal erkenne ich mich selbst nicht mehr. Plötzlich gibt es diese Momente, in denen ich geschockt bin von mir selbst. In denen ich denke: "Verdammt, was tust du hier eigentlich?" Momente, in denen ich weiss, wie falsch es ist.

Auf der anderen Seite ist da dieses Gefühl von Kontrolle. Von Freiheit. Von Selbstbeherrschung. Und ich glaube das ist es, was für viele so schwierig zu verstehen ist. Es ist nicht so, dass ich keinen Hunger habe. Den habe ich, was man ja an den zahlreichen Fressattacken sieht. Ich kann es selbst nicht genau erklären....aber ich glaube, ich brauche diese Herausforderung. Ich brauche etwas, um mir selbst zu beweisen, dass ich nicht unfähig bin. So dämlich es klingen mag, das trifft den Nagel wohl auf den Kopf.
Ja, ich habe in den letzten Jahren oft versucht, mir andere Herausforderungen zu stellen. Laufwettkämpfe, neue Arbeitsstellen, Reisen...das alles waren wohl solche Dinge. Nur leider stehe ich immernoch am selben Ort. Wenn auch um Erfahrungen reicher, das eigentliche Problem wurde dadurch nicht beseitigt. Aber ich versuche es weiter. Denn nur schon diese kurzen Momente der Erkenntnis zeigen mir, dass ich es vielleicht irgendwann schaffe. Dass ich vielleicht irgendwann morgens aufstehen kann, ohne mich auf die Waage zu stellen. Morgens aufstehen kann und mich mag. Morgens aufstehen zu können und zu wissen, dass heute ein guter Tag ist.

Irgendwann.

Montag, 23. Dezember 2013

...zu feige, all' diejenigen Menschen so sehr zu verletzen, die meinem Lächeln in den letzten Jahren geglaubt haben...


lächeln. lächeln. krampfhaft versuche ich meine Lippen zu einem Lächeln zu formen. Irgendwann geht es nicht mehr. Ich renne aufs Klo. Sitze heulen auf dem Boden. Meine Fingernägel bohren sich wie automatisch in meine Arme. Ich muss es spüren. Spüren, dass ich lebe. Spüren, dass ich Macht über meinen Körper habe. Dass ich wenigstens etwas kontrollieren kann. Meine Zähne bohren sich in meine Knie. Es blutet nicht. Dort gibt es ja auch nicht wirklich was, das bluten könnte. Aber es tut gut. Beruhigt irgendwie. Mein Herzschlag wird langsamer. Das Zittern hört auf. Ich starre die kalkweisse Wand an und frage mich, was zur Hölle ich hier mache. In der Toilette dieses Hotels. Ich frage mich, wieso ich nicht beim Autounfall getötet wurde. Weshalb nicht über mir die Decke gebrochen ist. Weshalb nicht ich an Krebs sterbe, anstelle all' dieser unschuldigen, lebensfreudigen Menschen.
Immer noch diese weisse Kalkwand. Mach, dass es aufhört. Bitte.

Gerade ist es echt schlimm. Schlimm für mich. Ich halte es nicht mehr aus. Jede Minute macht es nur schlimmer. Ich weiss keinen anderen Weg, als es mit Essen zu verdrängen. Und das macht es nicht besser, nein.

Letzten Endes bin ich nur zu feige, dem Ganzen ein Ende zu setzten. Zu feige, all' diejenigen Menschen so sehr zu verletzen, die meinem Lächeln in den letzten Jahren geglaubt haben. All' diejenigen Menschen, denen ich trotzdem irgendwie am Herzen hänge. Zu feige.

Samstag, 14. Dezember 2013

let's avoid the trap of thinking you have something to lose...


Ja, es ist so wahr was er sagt. Und es bringt mich zum Nachdenken. Ich lebe nur einmal. Wie können Menschen jeden Tag zur Arbeit gehen, Essen und Schlafen. Jeden Tag. Dann kommt das Wochenende. Und anschliessend beginnt alles wieder von vorne. Ein Jahr. Zehn Jahre. Ein Leben lang. Wie unbefriedigend. Ist es das, was ich möchte?

Zum ersten Mal ist hier keine unsichere Antwort. Sondern ein klares NEIN. Nie. Schliesslich lebe ich nur einmal. Da kann es mir doch scheissegal sein, wie es endet. Die Hauptsache ist doch, dass ich glücklich war, nicht?

Und dann frage ich mich wieder, wieso ich mich nicht getraue, alles hinzuschmeissen. Von heute auf morgen einen Flug zu buchen und einfach irgendwo neu zu beginnen. Ein Abenteuer zu erleben. Ich bin zu feige. Obwohl ich mir nichts sehentlicher wünsche...

Dienstag, 10. Dezember 2013

Du bist dir nicht bewusst, weshalb du es tust. Alles, was du weisst, ist, dass du es tust. Und dass es falsch ist. Dass du sofort damit aufhören solltest.


Aber wie nur?

Sonntag, 8. Dezember 2013

Was mich bewegt, berührt und zum Nachdenken bringt...

Ich habe mich schon oft gewundert, was für kleine Dinge den Leuten aus meinem Umfeld auffallen. Jedes mal habe ich mich gefragt, ob ich so etwas wohl auch wahrnehmen würde? Ob es für mich wichtig wäre?

Aber trotzdem: Irgendwie berühren mich diese kleinen Gesten. Diese Aussagen. Aussagen, wie mich andere wahrnehmen. Wie mich (fast) fremde Leute sehen. Dann wird mir jeweils klar, dass ich mich total anders wahrnehme. Dass ich mich überhaupt nicht in den besagten Rollen sehe, die mir fremde Leute zuschreiben würden.

Und das ist irgendwie schön. Es ist schön zu wissen, dass einem etwas zugetraut wird. Dass man wenigstens gegen aussen hin so wirkt, als ob man allem gewachsen wäre...alle Anforderungen standhalten könnte und trotzdem nicht im Elend versinken würde...

Kleine Dinge mit einem grossen Einfluss.

Und dann gibt es eben noch Anderes:

"Mach' du jetzt mal Pause, sonst kippst du mir noch um.." Ja, es war lieb gemeint. Aber wenn man mich kennt, weiss man, dass es wie ein Schlag ins Gesicht ist. Ich habe nichts darauf geantwortet. Was nur ich wusste, war, dass ich vor der Arbeit unmengen von Essen in mich hineingestopft hatte. Dass ich wohl die letzte Person wäre, die Umkippen würde, bei all' dem, was mein Körper schon mit mir durchmachen musste. Und dass ich wohl Pause machen würde, aber niemals etwas essen könnte, nach dieser Äusserung.
Tausend Gedanken in Sekunden. Irgendwie berührt es mich, jemand macht sich Sorgen, auch wenn es nur so eine Äusserung war. Sorgen. Das ist doch genau das, was ich will. Dass sich andere um mich sorgen. Mich wahrnehmen.
Sobald es jedoch dazu kommt, weise ich alle ab. Streite alles ab. Mir gehts gut. Ich bin so glücklich. Lügen

Sonntag, 1. Dezember 2013

winter

Mich würde interessieren, wie sie reagieren würden, wenn sie die Wahrheit kennen würden. Ihre Reaktionen. Ich überlege mir oft, wie die Menschen mit mir umgehen würden, wenns sie wüssten, was ich denke, was ich fühle, wie ich wirklich bin. Mitleid? Angst? Mitgefühl?

Es ist Winter. Die Welt ist kühl und kalt. Manchmal eine schöne, eisige Kälte. Manchmal eine Kälte, die mich wortwörtlich gefrieren lässt. Eine Kälte von Innen. Dann werde ich so gefühlslos. Alles ist mir egal. Alle sind mir egal. Diese egoistische Seite an mir kenne ich sonst nicht. Freunde sind mir egal. Nur das Essen steht dann im Mittelpunkt. Und dieser Zwang. Der Zwang, die Kälte wegzumachen. Zu essen.

So banal es auch klingen mag, so schwierig ist es, damit aufzuhören. Ich sehe übergewichtige Menschen. Und denke eklige Dinge, obwohl ich das gar nicht will. Obwohl ich weiss, dass diese Menschen vielleicht gar nichts für ihre Gewicht können. Obwohl ich weiss, dass sich so viele Dinge hinter der Figur eines Menschen verbirgen. Ich schaffe es nicht. Jedesmal wenn jemand in einen Burger beisst. Einen Schokoriegel isst. Ja, ich schäme mich dafür. Aber ich kann ja meine Gedanken nicht ändern, oder? Sie sind das Einzige, was mir Zuflucht verschafft.

"Es geht nicht, ich kann nicht mit dir zusammen sein. Du bist mir echt ans Herz gewachsen und ich würde gerne mehr Zeit mit dir verbringen. Aber weisst du, da sind so viele Dinge, die du nicht über mich weisst. Mit denen ich zuerst selbst fertig werden muss, bevor ich jemanden in die ganze Sch***** hineinziehe. Glaub mir, du willst nicht mit mir zusammen sein..."


Es ist Winter. Wieder einmal. Ein Winter, den ich schon seit einundzwanzig Jahren miterlebe. Wie wird er wohl im nächsten Jahr sein?