Samstag, 25. Juni 2016

I can't fix it.

Wieso zerstören solche Kleinigkeiten meinen ganzen Tag? Weshalb lasse ich mich immer wieder von Menschen so sehr enttäuschen? Nur, weil man sich auf mich verlassen kann, heisst das noch lange nicht, dass man sich auf alle anderen auch verlassen kann. Diese kleinen Sachen werfen mich aber trotzdem jedes mal aus der Bahn. Und ich bin so verdammt angepisst davon. Ständig die Dumme zu sein.
Mir ständig ein Lächeln ins Gesicht zu pflanzen. Den Helden zu spielen, obwohl ich mich beschissen fühle. Es zu akzeptieren, obwohl ich überhaupt nicht damit einverstanden bin.

Ich habe es so satt. Im Moment ist mein Leben ein riesiges Chaos. Ich fühle mich hier nicht zu Hause. Das alte zu Hause ist auch nicht mehr das, was es mal war. Und ich merke, wie alles immer mehr auseinanderfällt, was mir Halt gegeben hat.

Ich kämpfe und es fällt niemandem auf. Ich gebe auf. Heule. Niemand bemerkt es. Weil ich es nicht will. Weil ich stark sein will.

"Do you know how many times I thought about ending it? I'm tired of my job, I'm tired of my life. I'm tired of fighting..."

Die einzige Kontrolle, die ich in meinem Leben je hatte, ist weg. Ich bin so schwach geworden. Früher richtete sich mein Hass auf mein Gewicht. Jetzt richtet er sich auf mich selbst.

"It's not going to stop. Never."

Montag, 13. Juni 2016

Regen

Die Tropfen klatschen in ihr Gesicht. Je schneller sie fährt, desto mehr tut es weh. Aber sie merkt es nicht mal. Ihre Gedanken kreisen um ganz andere Dinge. Dinge, die passieren. Die sie erlebt. Von Leuten, die ihr erzählen, wie beschissen es ihnen geht. Die weinen. Sich verletzlich zeigen.
Sie denkt an diese Personen. Auf die Gespräche im Team, die danach folgen. Das Mitleid, dass alle für diejenigen empfinden.
Aber sie empfindet kein Mitleid. Sie denkt nur an sich selbst in diesen Momenten. Denkt daran, dass sie diejenige ist, die sich die Haut aufschlitzt. Kochendes Wasser über die Arme schüttet. Sich bis zum Platzen vollfrisst. Und sie schweigt. Stimmt zu.
Gedanken. Immer. Es ist so ein komisches Gefühl im Moment. Sie kann schon lange nicht mehr. Aber im Moment ist es diese kalte Gleichgültigkeit. Und sie sieht kein Ende.

Die Tropfen klatschen in ihr Gesicht. Die Haare kleben an der Stirn. Sie spürt gar nicht, dass ihr Tränen über die Wangen laufen. Was für ein beschissenes Leben. Ständig hat sie diese Gedanken und muss trotzdem den normalen Arbeitsalltag überstehen. Auf heile Welt machen. Sich zusammennehmen, einzelne Kinder nicht eigenhändig zu *****. Sie ist mit den Nerven am Ende. Es braucht so viel Kraft, nach aussen normal zu wirken. Die heile Welt aufrecht zu erhalten.

Regen ist schön. Im Regen muss man nicht schauspielern. Im Regen darf man weinen. Und niemand fragt. Niemand sieht.

Mittwoch, 8. Juni 2016

Ja, ich habe euch alle angelogen. Mein halbes Leben lang.

Die grösste Lüge ist wohl, dass es mir gut geht. Dass ich mich wohl fühle. Es ist fast schon lächerlich, wie automatisch mir diese Lüge über die Lippen geht.
Ich lüge auch, wenn es um meinen Job geht. Ich mag meine Arbeit nicht. Und manchmal hasse ich sie. Und niemand merkt etwas davon. So krank es klingt, wenigstens meine Haltung kann ich wahren auch wenn ich mich beschissen fühle. Ein Jahr muss ich noch hinter mich bringen, vorher kann ich nicht kündigen.
Ich hasse es, einkaufen zu gehen. Ich hasse meinen Köper abgrundtief. Das einzige, was ich im Moment noch mag, ist dieses zerstörerische. Es gibt mir Macht, meinen Körper verletzen zu können. Diese Macht habe ich nach der Magersucht verloren, als ich unbändig zugenommen habe. Ich wünsche mir zwar so sehr die Magersucht zurück, aber die Selbstverletzung hält mich wenigsten noch ein bisschen am Leben. Gibt mir Kontrolle. So paradox das auch klingt.

Ein Tag, tausend Lügen. Gegenüber anderen. Gegenüber mir selbst.

Und ich wünsche mir noch immer diesen verdammten Blitzeinschlag/Autounfall/Herztod herbei. Please.