Sonntag, 21. Februar 2016

Dear diary...

Wie oft habe ich mich dir schon anvertraut. Du weisst Dinge, die ich niemandem sonst erzählt habe. Die ich niemandem erzählen würde. Dinge, für die ich mich schäme. Die mich traurig machen und beschäftigen.
Und zu einem gewissen Grad tut es gut, es aufzuschreiben. Doch manchmal wünschte ich mir, du könntest mir antworten. Einen Rat geben. Oder mich einfach in den Arm nehmen und bestätigen, dass ich das schon richtig mache. Oder mir klar machen, dass es so nicht weitergehen kann.

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Ich weiss nicht, wie es dazu gekommen ist, dass ich diese Haltung habe. Diese "mir-ist-alles-egal"-Haltung. Nach aussen zeige ich das nicht wirklich. Aber es ist in mir drin. Ich denke ständig, dass mir das nicht wichtig ist. Es ist mir nicht wichtig, ob mir gekündigt wird. Es ist mir nicht wichtig, ob mich andere mögen. Es ist mir total egal, wie gut ich vorbereitet bin.
Ich glaube, das einzige, was mir im Moment wichtig wäre, ist ein schlanker, sportlicher Körper. Und irgendwie wird das auch Unwichtig. Weil ich weiss, dass ich es nicht mehr schaffen werde. Weil ich es jetzt zwei Jahre mit allen Mitteln versucht habe. Und sich nichts geändert hat, ausser einer neuen Zunahme.
Jetzt ist es mir auch egal.
Wo zur Hölle ist dieser beschissene Autounfall, wenn man ihn braucht. Wo ist der Blitz, der in einen einschlägt. Die Decke die einstürzt oder das Erdbeben, das einen unter sich begräbt...wo?

Dienstag, 9. Februar 2016

All those stories don't mean anything when you've got no one to tell them to.

My thoughts are so wired at the moment. I don't know where to start. And I don't know where to end. It feels so wrong all the time. I've so many words in my head. And all I'd like is to tell somebody about it.

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Aber diese Geschichten bedeuten nichts. Wenn man sie niemandem erzählen kann. Deshalb erzähle ich sie hier. Und manchmal ist es einfacher, wenn man es aus einer anderen Sichtweise schreibt. Manchmal versteht man es dann besser. Irgendwie.

Kennt ihr Hassliebe? So etwa fühlt es sich an. Nur dass ich keinen Menschen hasse oder liebe. Sondern mich selbst. Meinen Körper. Und Essen.

Es ist Sonntagabend. Ich sitze vor meinem Laptop. Wiedermal. Mir geht's nicht gut. Aber ich weiss nicht, weshalb genau. Phasen, die ich mir manchmal nicht erklären kann. Wie ferngesteuert wandert der Mauszeiger zum Fotoordner. Öffnet die Bilder von damals. Mein Blick wandert über meinen Körper. Ich bin neidisch. Und will in zurück. Da ist so ein verdammtes Verlangen in mir. Ich will diesen Köper zurück. Die schlanken, eleganten Arme. Die schmalen Beine. Dieses leichte, schwerelose Aussehen.
Meine Hände wandern über meinen Bauch. Jetzt. Ich hasse es. Hasse mich. Tränen laufen über meine Wangen. Und gleichzeitig frage ich mich, wie ich es so weit habe kommen lassen können. Und weshalb es so wichtig ist für mich. Weshalb nur.

Donnerstag, 4. Februar 2016

Es ist Zeit, sich einzugestehen, dass es nicht geht.

Es kann im Leben einer der härtesten Rückschläge sein. Sich einzugestehen, dass es nicht geht. Dass man es nicht schaffen wird.
Wenn man merkt, dass man so lange gekämpft hat. Es immer wieder versucht hat. Und die Hoffnung nicht aufgegeben hat, egal wie deprimierend und hart es war. Und sich jedes Mal wieder aufgerafft hat, nach einem Einbruch. Sich selbst eingeredet hat, dass es besser wird. Das man es packt. Und gewinnt.
So oft. Und irgendwann kann man nicht mehr. Irgendwann stirbt auch die letzte Motivation, wenn man keine Ergebnisse sieht.
Ob ihr es glaubt oder nicht, dass ist das Härteste, was ich mir selbst je eingestehen musste. Aufzugeben. Mir einzugestehen, dass es nicht mehr geht. Dass ich nicht mehr kann. Und es ist so verdammt deprimierend, wenn man merkt, dass man selbst nichts daran ändern kann. Egal wie hart man arbeitet. Und man weiss nicht Mal genau, weshalb das so ist.

Ich stehe am Morgen auf. Gehe zur Arbeit. Esse, Trinke. Mache Sport. Versuche, mein Körpergefühl zu ignorieren. Aber es geht nicht. Ich fühle mich so eklig. So dick. Spüre, wie die Hosen immer enger werden, obwohl sie bereits drei Nummer grösser sind, als vor einem Jahr. Versuche, mich irgendwie abzulenken, mir einzureden, dass die Figur nicht alles ist. Aber verdammt, für mich ist es alles. Ich fühle mich beschissen. Hasse es, einkaufen zu gehen. Mich im Spiegel anzuschauen. Andere Menschen zu beobachten, die schlank sind. Ich vergleiche mich immerzu. Und würde im Moment fast mit jedem tauschen. Weil ich so fett geworden bin. Und gleichzeitig könnte ich mich Ohrfeigen. Weil ich nicht dahin zurück will, wo ich war. Ich will doch nur schlank sein. Mich wohl und selbstbewusst fühlen in meinem Körper. Ergebnisse für die Sporteinheiten und das gesunde Essverhalten sehen. Es ist so verdammt ungerecht, wenn sich meine Freunde/innen mit ungesunder Scheisse vollstopfen und ich mich so zusammenreisse und aufgehe wie ein Brötchen. Eklig. Eklig. Eklig. Ich fühle mich so eklig, unschön, unattraktiv und hässlich in meinem Körper.