Mittwoch, 26. November 2014

Leben für mich selbst.




Plötzlich hat es wohl klick gemacht in meinem Kopf. Seit einiger Zeit ist es so klar wie nie zuvor. Ich muss niemandem etwas beweisen. Ich muss nichts tun, was ich nicht wirklich möchte. Auch wenn der Grund für das Nicht-Tun noch so banal ist. Ich bin keinem Rechenschaft schuldig. Ich muss mir keine Mühe geben, wenn ich den Sinn dahinter nicht wirklich sehe. Klar, das hängt ständig von der Situation ab. Aber im grossen und ganzen bin ich kein egoistischer Mensch. Und trotzdem bin ich manchmal Minimalistin. Aber in Situationen, in denen das meiner Ansicht nach gerechtfertigt ist.
 
 
Ich muss auch niemandem zeigen, wie beschissen es mir manchmal geht, wenn ich das nicht möchte. Ich muss mich nicht mehr ständig kontrollieren.
Mir nichts erlauben. Ich darf auch mal Spass haben. Etwas essen, das mir einfach nur schmeckt. Denn schliesslich muss ich mich wohl fühlen in meinem Körper. Ich muss nicht dünn sein. Auch mit Normalgewicht bin ich nicht fett. Irgendwie muss ich wohl einfach versuchen, meine Prioritäten zu verschieben. Denn was bringt es mir schon, wenn ich schlank bin, dafür ein soziales Arschloch, ständig müde und antriebslos. Unglücklich? Die Antwort gebe ich mir wohl gerade selbst. Und was kostet es schon, es einfach mal auszuprobieren? Mir einfach zu erlauben, zu essen. Egal wie gross die Mengen halt sind. Irgendwie wird es sich schon einpendeln. Denn mit meiner Kontrolle hat das mit dem Einpendeln bis jetzt überhaupt nicht geklappt. Also muss ich vielleicht die verdammte Kontrolle einfach Kontrolle sein lassen. Und essen.
Die Waage habe ich für die nächste Zeit verbannt. Alle Hosen ohne Gummizug ebenso.
 
Ich freue mich so darauf, einen Tag ohne Gedanken ans Essen zu verbringen. Irgendwann.
 
 
 


Montag, 24. November 2014

In diesem Moment fühlt es sich an, als ob mein Körper leergepumpt ist. Keine Energie mehr hat. Als ob meine Hände im nächsten Moment zu zittern beginnen und ich zusammenklappe.
Nein, nicht nach einer Fastenkur. Sondern nach einer Fressattacke. Es fühlt sich an, als ob mir gewisse Vitamine fehlen. Als ob mein Körper irgendetwas unbedingt braucht, was auch immer das sein mag. Aber scheinbar reicht die Fressattacke nicht, um meinen Körper zu besänftigen. Dreissig Minuten später beginnt es von vorne. Es ist so ein komisches Gefühl. Nicht wie eine normale Fressattacke.
Ich habe mich schon lange gefragt, ob das irgendwie mit meiner Laktoseintoleranz zusammenhängt. Ich verzichte auf Milch. Esse aber Milchprodukte im normalen Rahmen (bisher ohne Probleme). Oder eben doch mit Problemen...Vielleicht lösen diese Milchprodukte den Heisshunger aus? Vielleicht bin ich auch deshalb immer so müde und mir ist ständig kalt?

Dienstag, 18. November 2014

Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bedauern/ The top five regrets of the dying

1. "Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben"
2. "Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet"
3. "Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken"
4. "Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten"
5. "Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein"

Samstag, 15. November 2014

Wenn die Gedanken beginnen, dein Leben zu steuern...

Ich sitze im Zug. Bin so müde. Ich wusste, dass es kein toller Abend werden würde. Ich wusste, dass ich mich auf Schlimmes gefasst machen sollt. Dann ist es leichter zu ertragen. Aber egal wie oft ich mich darauf einstelle, es wirft mich jedes Mal aufs Neue aus der Bahn. So kleine Dinge. Unwichtiges. Und trotzdem schwirren meine Gedanken nur darum.

"Ist hier noch frei?", ich werde aus meinen Gedanken gerissen. "Klar." Meine Augen richten sich auf mein Gegenüber. Ich frage mich, was diese Person wohl schon alles erlebt hat. Was sie wohl gerade denkt.
Meine Gedanken sind wieder bei diesem Abend. Und bei dem, was noch auf mich zukommen wird. Ich habe Angst. Respekt. Will mich keiner Herausforderung mehr stellen. Nicht auf diese Weise.
Ich spüre, wie meine Augen feucht werden. Nein! Hör auf damit. Nicht hier. Du kannst hier nicht heulen! Ich schliesse meine Augen. Der einzige Ausweg.

Irgendwann komme ich an. Fühle mich beobachtet. Kann nicht mehr. Stürze aus dem Zug. Laufe. Zum Bach. Heule. Weiss nicht wie lange. Irgendwann laufe ich nach Hause. Wische die Spuren aus dem Gesicht. Esse zu Abend. Schneide.

Manchmal ist es das einzige, dass hilft. Auch wenn es falsch ist.

Freitag, 14. November 2014

Wenn du dein ganzes Leben lang einsammelst, wann willst du das Gesammelte geniessen?

Wann willst du das Gesammelte geniessen? Wann?

Geniesse ich mit Essen? Ich verstehe es nicht. Es ist so eklig. Heute war wieder ein schlimmer Tag. Butter. Ich hasse Butter. Und trotzdem esse ich sie. Pur. PUR! Ich könnte kotzen, wenn ich jetzt daran denke. Aber in diesem verdammten Moment - in dieser Minute, wo mir einfach alles so verdammt egal ist - in dieser Minute esse ich Butter. Fett. Nüsse. Käse. Ich esse. Und esse. Verstehe es nicht. Esse weiter. Es ist so unverständlich für Aussenstehende. Es ist unverständlich für mich selbst. Ausser in diesem Moment. Dann kann ich gar nichts machen. Dann esse ich.
Ich hasse es so sehr. Ich will nicht mehr an Essen denken. Nie mehr in meinem Leben. Ich will nicht, dass dieses verdammte Essen das Wichtigste in meinem Leben ist. Ich will keine Verabredungen absagen, weil ich zuvor gefressen habe und mir nun schlecht ist. Ich will nicht ständig zunehmen, nur, um es wieder herunter zu hungern. Und dann wieder zu fressen. ICH WILL NICHT MEHR!

Sonntag, 9. November 2014

sometimes...

Dann überlege ich mir, was mich wirklich glücklich machen würde in meinem Leben.
Woran ich wirklich Spass hätte. Wo ich mich wohl fühlen würde.
Auch wenn ich nicht mit Sicherheit sagen kann, dass es dann anders sein würde. Trotzdem überlege ich mir diese Dinge immer öfters.
Und komme zum Schluss, dass mir ganz andere Dinge wichtig sind, als jetzt gerade im Zentrum meines Lebens stehen.
Ich habe gemerkt, dass ich nicht gerne im Mittelpunkt stehe. Dass ich gerne in einem Team arbeite. Mich mit ihnen austausche. Das Team aber nicht leiten möchte. Dass ich manchmal Zeit für mich brauche oder eine Routinearbeit, wo ich meinen Gedanken nachhängen kann.
Beschissenerweise ist das so ziemlich das Gegenteil, von dem was ich gerade mache. Toll, ich weiss :) Aber Fehler sind ja da, um daraus zu lernen. Nur, dass es in meinem Fall ein ziemlich beschissener Fehler war. Jedenfalls glaube ich, dass mir der Beruf Bäcker-Konditor zusagen würde. Klar, ich mache mein Studium noch zu Ende. Muss ich ja fast. Aber es kostet ja nichts, mich mal in einem Betrieb zu erkundigen. Bäcker-Konditor. Mir ist klar, dass ich so nochmals von Vorne beginnen muss. Aber das hätte ich mich wohl schon viel früher getrauen sollen. Sechs ganze Jahre habe ich deswegen wohl verloren.

Mittwoch, 5. November 2014

What would you change about your body?

Unsere Gesellschaft ist so besessen davon, gut auszusehen. Einen perfekten Körper zu haben. In ein Schema zu passen. Klar, man macht sich Gedanken darüber. Man weiss eigentlich Bescheid, wie es ist. Und trotzdem ist da dieser Drang. Dieser Drang, schön zu sein. Angepasst.


Ich bin einer dieser Menschen. Schlimmer noch, vermutlich bin ich noch extremer. Irgendwann musste ich feststellen, dass es nicht mehr geht. Mein Körper rebelliert. Beginnt sich zu nehmen, was er braucht. Zu einem gewissen Grad ist das gut so. Weil ich weiss, dass die nächsten Jahre sonst vermutlich nicht überstehen würde. Ich glaube, mein Stoffwechsel ist in den letzten sieben (?) Jahren so langsam geworden, dass es verdammt lange dauern wird, bis irgendwas wieder normal läuft. Ich esse ein Bruchteil von dem, was andere essen. Und nehme zu. Ich schlafe länger als andere und bin ständig todmüde.
What would you change about your body?

My biggest wish is to be that five year old girl again. That girl, who was totally happy with her life and her body.