Mittwoch, 28. Mai 2014

Loslassen

In letzter Zeit sind so viele Dinge passiert. Traurige, aber natürlich auch schöne. Nur die traurigen Neuigkeiten machen mich so nachdenklich. Es fällt uns Menschen so schwer, geliebte Mitmenschen loszulassen. Vielleicht ist es manchmal für die Betroffenen wirklich das Beste. Nur für uns selbst, ist es so verdammt schmerzhaft. Weil man an der Person hängt. So viele Erinnerungen mit ihr verbindet. Tausend wunderschöne Momente mit ihr verbracht hat. Einfach nicht ohne sie sein kann.
Und bei Kindern ist es umso schlimmer. Als Aussenstehende kann man das natürlich nicht nachfühlen. Aber bereits der Versuch ist so unsagbar schmerzhaft. Nur schon der Gedanke daran, mein eigenes Kind nach dem ersten Lebensjahr zu verlieren ist unerträglich.

Aber eben. Manchmal ist es wohl besser so. Manchmal müssen wir auch einfach über unsere Grenzen hinausgehen. Versuchen, es zu akzeptieren. Ändern ist sowieso nicht mehr möglich. Und weinen hilft irgendwann auch nicht mehr.
Denn eigentlich ist es nur dieser Egoismus in uns, der uns nicht loslassen lässt. Weil uns diejenige Person so viel bedeutet. uns.

Verdammt, es tut mir so leid.

***
 
"...when you lose something you can't replace..."
 
 
Ich versuche, mich irgendwo festzuhalten. Versuche, auf dem Boden der Realität zu bleiben. Mich abzulenken. So viele Geschichten. So viel Trauriges. Ich schäme mich. Schäme mich, hier zu sitzen und einfach nur dem Professor zuzuhören. Besser gesagt, ihn anzustarren. Mit den Gedanken ganz woanders. Was soll das? Weshalb sitze ich hier? Gleichzeitig sind tausende von Welten zusammengebrochen. Kinder gestorben. Menschen enttäuscht worden. Ich will das nicht. Ich kann nicht unbeschwert sein. Ich will einfach nur die Augen schliessen. Bin so müde. Bin ständig so müde. Meine Gedanken schweifen wieder ab. Ich kann mich nicht mal mehr auf das einschneidende Ereignis konzentrieren. Wünsche mir nur, irgendwo anders zu sein. Weg zu sein. Mir um nichts mehr Gedanken machen zu müssen. Der Tag rattert irgendwie an mir vorbei. Wie tausende zuvor. Kaffee. Kaffee. Kaffee. Tausend Blicke in den Spiegel. Mit jedem Blick wird es schlimmer. Ich kann nicht weinen. Ich kann nicht schreien. Ich kann nicht.
Brot. Käse. Butter. Schokolade. Brot. Butter. Weshalb? Weshalb? Butter. Brot. Stoppt mich. Macht irgendwas. Denn ich kann es selbst nicht. Käse. Schokolade.
 
Irgendwann hört es auf. Nein, falsch. Irgendwann beginnen die Bauchschmerzen. Mein Herz pocht wie verrückt. Mir ist heiss. Wie lächerlich, denke ich. Plötzlich scheint mir der Unibesuch am morgen so unreal. So nebensächlich. Was nütze es mir, wenn ich dort den ganzen Tag zuhöre. Mir Wissen aneigne. Wenn ich nicht mal mit mir selbst klar komme? Wenn ich nicht mal mein jetziges Leben leben kann? Ich weiss es nicht. Und das macht es nur noch schlimmer. Ich kann keine Menschen mehr sehen. Ich will nicht mehr reden. Ich will nur weg. Nur alleine sein. Ich schäme mich für alle Gedanken hier. Denn so viele Andere würden alles geben für mein Leben. Und ich wäre so glücklich, wennschon einmal in meinem Leben jemandem eine Freude zu machen. Jemandem etwas zu schenken, dass auch mich selbst glücklich machen würde. Jemandem mein Leben zu schenken.

Dienstag, 20. Mai 2014

Meine wundervolle Welt.

Ich mag mein Leben.
Ich mag es, morgens aufzustehen und den Duft von frischem Kaffee zu riechen.
Ich mag es, wenn die Sonne durch mein Fenster scheint.
Ich mag das Pfeifen der Vögel im Sommer.
Ich mag den Duft von Regen auf heissem Asphalt.
Ich mag das Geräusch, wenn man in einen knackigen Apfel beisst.
Ich mag die lächelnden Gesichter von Menschen auf der Strasse.
Ich mag es, dass sie zurück lächeln, wenn ich sie anlächle.
Ich mag es, mir über nichts Gedanken machen zu müssen.
Ich mag es, morgens aufzustehen und keine Ahnung zu haben, wie mein Tag heute wird.
Ich mag es, wenn das eiskalte Wasser des Sees über mir zusammenbricht, wenn ich hineinspringe.
Ich mag traurige Lieder.
Ich mag fremde Länder.
Ich mag es aber auch, dass ich ein zu Hause habe.
Ich mag mein Zimmer.
Ich liebe meine Familie und meine Freunde.
Mir gefallen meine Handgelenke.
Ich mag das Rauschen des Baches nebenan.
Ich mag es, einfach in die Ferne zu starren und an nichts zu denken.
Ich mag es manchmal, alleine zu sein.
Ich mag es, im Zug fremden Menschen zuzuhören.
Ich mag das Grün der Natur.
Ich mag den Sommer.
Ich spüre gerne die Sonnenstrahlen auf meiner Haut.
Ich mag es, meine Gedanken niederzuschreiben.
Manchmal mag ich mich selbst. Manchmal mag ich meinen Körper. Manchmal bin ich zufrieden mit meiner Welt. Manchmal bemerke ich, wie viele schöne Dinge es hier gibt. In meiner wundervollen Welt.


Das war gestern. Gestern war ein guter Tag. Aber ich weiss, wenn es gestern gut war, wird es schwierig, dass es morgen auch so sein wird. Heute war wieder nicht so toll. Ich hasse es, wenn ich unkontrolliert fresse. Ich hasse meinen Bauch danach. Ich hasse es, mich schämen zu müssen, für das was ich tue. Ich hasse es, wenn ich zu viel Zeit habe, zu überlegen. Ich hasse es, weil ich weiss, dass es dann wieder soweit ist. Ich hasse das Gefühl, nach einem guten Tag zu wissen, dass morgen ein schlechter sein wird. Ich hasse manchmal alle Menschen, die einfach ohne den Gedanken an Essen leben können und glücklich sind. Ich hasse es, dass ich so eifersüchtig bin. Ich hasse meine Schüchternheit. Ich hasse das Gefühl, nicht aufhören zu können. Ich kann es nicht ausstehen, ständig zum Kühlschrank zu laufen. Ich hasse mein schlechtes Gewissen. Manchmal hasse ich meinen Körper. Ich hasse meinen Bauch. Ich hasse meine Lügen. Ich hasse meinen Kontrolldrang. Ich hasse es, im Mittelpunkt zu stehen. Ich hasse das Geräusch, wenn Pfannen ausgekratzt werden. Ich mag keinen Winter. Ich mag den heutigen Tag nicht.

Donnerstag, 8. Mai 2014

Lächerliche, naive Welt.

In der ich lebe.
Sofern man es leben nenne kann. Dieser Blog ist wohl sowas, wie die Skills gegen SVV. Das Kotzen bei der Bulimie. Nur anders. Denn oft schaffe ich es nicht, meine Gefühle nur hier auszudrücken. Oft kommt es trotzdem zum SVV oder zur Bulimie. Ich bin froh, dass es den Blog gibt. Es hilft. Wen auch nur ein klein wenig.
Heute war nicht mein Tag. Wiedermal. Ich glaube, es wäre besser für mich, nicht mehr hier zu leben. auszuziehen. Es erinnert mich alles an mein Leben. Jeden verdammten Tag. Der Kühlschrank ist voll von Dingen, die ich niemals kaufen würde. Trotzdem esse ich sie. Stopfe mich damit voll. Und kaufe wieder ein. Ich weiss nicht, ob es besser werden würde, aber ein Versuch wäre es wert. Ich schaffe es nicht mehr, meiner Familie beim noch so gesunden Essen zuzusehen. Vorallem meine Mutter macht ständig Suppendiäten, isst nie Frühstück, die erst Mahlzeit ist oft erst um 16:00. Ja und ich sitze daneben und habe das Gefühl, immer zu essen. Auch wenn es vielleicht nicht so ist, es vermittelt mir dieses Gefühl. Und ich bin neidisch. So verdammt neidisch, das wurde mir heute bewusst. Ich ertrage es nicht, wenn andere weniger essen. Wenn andere es schaffen, einfach normal zu leben und ihre Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Ich ein so verdammt neidischer, eifersüchtiger Mensch. Egoistisch, ich gönne den Menschen in meinem Umfeld nichts, wenn es ums Essen geht. Es klingt so eklig, aber am liebsten würde ich alle vollstopfen. Nur, damit ich nicht diejenige bin, die zunimmt. Die frisst.

Oh, Gott, es tut mir Leid. Ich glaube manchmal selbst nicht, dass ich das schreibe. Ich glaube selbst nicht, dass ich das bin. Dass es so schlimm geworden ist.

Dienstag, 6. Mai 2014

Teufelskreis

Ich wusste, es würde wieder passieren.


 

Ich habe mir nur so sehnlichst
gewünscht, dass ich es schaffe.
Dass ich einmal in meinem Leben irgendetwas auf die Reihe kriege.
oh, man, ist mir übel.

Freitag, 2. Mai 2014

Muchas veces perderse es la mejor manera de encontrarse a uno mismo.

Die guten Tage werden von mir viel zu wenig gewürdigt. Meist schreibe ich, wenn es mir beschissen geht. Ich muss versuchen, die guten Tage mehr zu leben und die schlechten Tage einfach hinter mich zu bringen. Gestern war ein guter Tag. Und Heute bringt auch alle Voraussetzungen mit, gut zu werden. :)