Sonntag, 8. Januar 2023

Vertrauen.

 Ich versuche es immer wieder. Öffne mich anderen Personen gegenüber. Vertraue ihnen Dinge an, die mich seit Jahren extrem belasten. Bin zum ersten Mal seit langer Zeit ehrlich. Und das braucht verdammt viel Mut.

Nur, um dann zu merken, dass ich dann enttäuscht bin von diesen Personen. Weil sie nicht da sind, wenn ich sie brauche. Weil sie mich nicht verstehen. Weil sie trotzdem die gleichen Fehler machen, die mich immer so triggern. Weil sie mir dann noch mehr das Gefühl geben, nichts Wert zu sein. Alleine zu sein. Dass es für sie einfacher wäre, wenn ich nicht mehr hier wäre. Sie es vermutlich nicht mal merken würden. Weil eine Antwort auf meine Whatsapp zwei Tage braucht. Ich komme mir so unwichtig vor. Denke mir einerseites, dass ich doch versuche, es besser zu machen. Indem ich ehrlich bin. Und gleichzeitig wirft es mich jedes Mal 1000 Schritte zurück, weil die Reaktion meiner Gegenüber so unpassend ist. So weh tut. In mir drin so viel kaputt mache - gerade deshalb, weil ich mich verletzlich gezeigt habe. Ich will das nicht mehr. Der Gedanke, dass es davor einfacher war, kommt immer wieder in meinen Kopf. Damals, als ich einfach so getan habe, als wäre alles ok. 

Meine Gedanken sind gerade so anstrengend. Ich will morgen nicht wieder zur Arbeit. Es ist so anstrengend, wenn es in meinem Kopf nur ums Abwägen von Leben und Sterben geht. Und ich gleichzeitig bei der Arbeit sinnlose Sitzungsthemen besprechen muss. Hochzeitsgeschenke planen muss. So wirken muss, als ob alles ok ist. Obwohl es das schon lange nicht mehr war. Viel zu lange.

Irgendwie wird es immer Abend. Aber ich habe keine Energie mehr. Nicht mal Energie zum Aufgeben...