Samstag, 14. November 2015

Mach, dass es aufhört.

Es ist alles zu viel. Ich komme nicht klar damit. Ich fresse mich zu Tode. Hasse meinen Körper. Werde immer dicker. Und bin zu müde, etwas daran zu ändern. So unendlich müde, antriebslos, hoffnungslos. Alles ist dunkel. Und ich will nur, dass es aufhört.

Da sind diese Träume, diese Träume, dass es irgendwann jemand herausfindet. Dass ich irgendwann zusammenbreche. Es erzähle. Oder jemand meine Narben hinterfragt. Ich träume davon, dass mir jemand zuhört, nach meinem versuchten Selbstmord. Und es fühlt sich gut an im Traum. Ich werde in den Arm genommen und bekomme gesagt, dass alles gut wird.

Und dann wache ich auf.

Mir ist übel. Mein Bauch geschwollen. Schmerzlich wird mir bewusst, dass ich schon wieder gefressen habe. Und ich schwöre mir, es nie mehr zu tun. Weil ich so unglücklich bin. Und dann passiert es wieder.

2011
Ich habe so lange gebraucht, um abzunehmen. Mit viel Disziplin habe ich mein Traumgewicht erreicht. Es war anstrengend, aber ich genoss die bewundernden Blicke der Anderen. Ich fühlte mich wohl, gesund.

2015
Innerhalb von 6 Monaten habe ich mir 15 Kilo angefressen. Und mit jedem Tag werden es mehr. Ich hasse meine Figur. Nichts passt mehr. Dumme Sprüche. Ich hasse mich mit jedem Kilo mehr. Schneide mich. Und fresse trotzdem. Ich bin unglücklich mit allem. Beruf, Figur, ...ich schaffe es nicht, mich aufzuraffen. Auszugehen. Ich fühle mich so hässlich, es geht nicht.


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