Freitag, 20. November 2015

Hurricane

Ihr Blick schweift zum Fenster. Ihre Augen bleiben dort hängen. Blitze zucken draussen, Windböen fegen über die Bäume. Irgendwie gespenstisch. Aber auch magisch.
Sie weiss nicht, wie lange sie dem Unwetter zugeschaut hat. Aber es tat gut. Irgendwie. Denn dieses Unwetter tobte nicht nur draussen. Dasselbe Unwetter herrschte seit Tagen in ihr drin. Und es schien kein Ende zu nehmen. Alles ging drunter und drüber. Ein Chaos von Gedanken. Gefühlen. Trauer. Depression. Keine Lichtblicke. Alles schwarz. Essen. Fressen. Hassen. Schneiden. Wegrennen. Versuchen zu verstehen. Hilflos sein. Sich aufraffen. Es nicht schaffen. Schauspielern.

Zu viel. Es war alles zu viel. Es ist alles zu viel.
Ihr Blick löst sich langsam vom Fenster. Sie kuschelt sich unter die warme Decke. Traurige Musik. Und es fühlt sich auch eine Art schön an, als die Tränen über die Wangen kullern. Der Sturm draussen. Der Sturm drinnen. Und die Hoffnungslosigkeit. Das Unverständnis. Irgendwann kann sie nicht mehr weinen. Irgendwann schläft sie ein. Und träumt davon, glücklich zu sein. Irgendwann.

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