Samstag, 8. August 2015

Oh hell.

"Ich kann einfach nicht loslassen, ich will wieder meinen schönen schlanken Körper, ich will mich so fühlen, so toll und schön. Und während ich diese Zeilen schreibe, muss ich furchtbar weinen, weil ich mich so schlecht fühle, verloren und schon wieder versagt habe. Wie konnte ich es zulassen, diesen wunderbaren Körper wieder zu verlieren. Ich hasse mich dafür. Ich verabscheue mein Spiegelbild und kann trotzdem nicht aufhören zu essen. Weil es das Einzige ist, was mich im Moment glücklich macht. [...].

Ich habe wieder aufgehört, jeden Tag Sport zu machen, weil ich nicht noch dicker werden will durch meine Muskeln. Ich will schlank, fein und grazil sein, denn so fühle ich mich innerlich fast zerbrechlich, und genau so möchte ich auch aussehen. Ich hasse diesen Kampf, er macht mich fertig. Ich schreibe mir jeden Tag auf, was ich esse, auch wenn es eine Qual ist, mehr als vier Dinge aufzuschreiben, Getränke inbegriffen. 

Sich selbst nicht zu lieben ist furchtbar, denn man kann keine Beziehung eingehen. [...]
Ich würde so gerne mein Leben geniessen können, ohne jeden Tag überlegen zu müssen, dass ich heute wieder den Kampf mit dem blöden Essen führen muss. Ich weiss nicht, ob ich es schaffen werde, je wieder normal essen zu können. Ich habe Panik davor, dick zu sein, und der Gedanke und die Angst, dick zu sein, führen genau dazu. "(Quelle: Schweizer Illustrierte - Jedes Essen ist eine Qual)

***
Es ist erschreckend, wie sehr ich mich in diesem Artikel wiedererkenne. Das könnten meine Worte sein. Ich weiss nicht mehr weiter. Wirklich nicht. Ich wache morgens auf und weiss nicht, weshalb ich überhaupt aufstehe. Abends falle ich dann sowieso weinend in mein Bett. Wache am nächsten Tag wieder mit x kg mehr auf. Hasse meinen Körper. Schneide mich. Und hasse mich noch mehr. Und die ganze Zeit muss ich mich irgendwie aufraffen, damit niemand was merkt...

Ich bin so müde.

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