Dienstag, 11. Februar 2014

Kontrollverlust

Von der Ausnahme zum Regelzustand. Kontrollverlust. Momentan ist es eine Ausnahme, wenn ich nicht die Kontrolle verliere. Ich wünsche mir so sehr, einfach mal wieder einen Tag zu verbringen, ohne mir Gedanken ums Essen zu machen. Für jeden anderen Mensch ist Essen einfach dazu da, Energie geliefert zu bekommen. Oder zum Genuss. Für mich ist es Hass und Liebe zugleich.
Momentan Hass. Ich kann es nicht mehr kontrollieren. Mein Körper will sich alles holen. Ich kann nicht mehr aufhören. Es ist so eklig. Ich stopfe mich voll, bis mir der Brechreiz kommt. Eben war ich echt geschockt. Mich übergeben, das würde zu weit gehen. Ich weiss ja, dass es krank ist. Aber das würde doch zu weit gehen.

Ich verstehe nicht, wie ein Mensch zehn Jahre lang auf jegliches Süsses verzichten kann. Ohne Probleme. Und dann innerhalb von zwei Stunden so viel frisst, als gäbe es kein Morgengrauen. Ist das derselbe Mensch? Diese zehn Jahre Disziplin sind innerhalb von Sekunden wie weggeblasen.
Langsam wird es schon zur Gewohnheit. 23:00. "Los, niemand da, jetzt wird gefuttert", scheint mein Körper zu denken.

Hach, ich wünsche mir diese Zeit zurück, wo ich leben konnte, ohne ans Essen zu denken. Diese Zeit, wo ich ass, wenn ich hungrig war. Nicht ass, wenn ich nicht hungrig war. So einfach es klingen mag, so verdammt schwer ist es.

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