Mittwoch, 27. Mai 2015

Leere

Was, wenn ich es wirklich tun würde?
Es braucht nicht viel. Jedes Mal, wenn ich zum Bahnhof laufe, denke ich wie einfach es wäre, zu springen. Oder einfach abzuhauen. Irgendwohin, wo mich niemand finden würde. Und dann einen Unfall haben.
Ich male es mir immer wieder aus. Und weiss trotzdem, dass ich es nicht könnte. Auch wenn ich keinen Ausweg mehr sehe. Es geht nicht. Ich kann das niemandem antun. Aber ich kann nicht mehr. Jeden Tag muss ich mich überwinden. Ich weiss nicht, was ich noch tun kann. Es ist, als ob eine riesige, schwarze Wolke über mir schwebt. Die mich einhüllt und nicht mehr frei lässt. Ich wache auf und habe Angst vor dem Tag. Habe Angst, dass ich mich wieder nur vollfresse. Will einfach nur weiterschlafen, weil ich ständig so müde bin. Kann mich nicht konzentrieren. Habe keinen Bock, mich mit Leuten herumzuschlagen. Keine Lust, irgendeine Prüfung zu machen. Weil es mir eh so was von egal ist, wer mich mag. Ob ich bestehe. Oder was auch immer. Denn was bringt es mir schon, wenn ich eigentlich gar nicht mehr hier sein möchte?
All' diese Dinge sind so verdammt unwichtig für mich. Weil da immer im Hinterkopf dieser Gedanke ist, dass ich das alles gar nicht will. Ich will einfach nur schlafen. Sterben. Und dann muss ich mich trotzdem zusammennehmen. Weil ich nicht möchte, dass jemand Bescheid weiss. Weil ich nicht als Psychopath abgestempelt werden möchte. Und gleichzeitig möchte ich es hinausschreien. Weil ich verdammt nochmal nicht mehr kann. Weil ich diese Leben so satt habe. Und weil ich schon wieder so viele Dinge gemacht habe, die ich gar nicht möchte.
Ich heule heute seit langem wieder mal. Irgendwie hat es sich so angestaut. Ich weiss nicht mehr, wie weiter. Leere.

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