Dienstag, 27. August 2013

Sackgasse

Manchmal frage ich mich, wieso ich es so weit kommen lassen konnte. Wieso ich nicht schon längst bemerkt habe, wie falsch dieser Weg eigentlich ist. Weshalb ich nicht einfach umgedreht habe, als es noch möglich war. Bevor ich zu dieser Einbahnstrasse kam, wo es kein Zurück mehr gibt. Gefangen in meiner egoistischen, kleinen, dämlichen Welt, in der es um nichts anderes als um (Nicht-)Essen geht. Je mehr ich darüber nachdenke, desto erbärmlicher scheint es mir. Es kann doch nicht so schwer sein.
Jedesmal versuche ich den Grund zu finden, weshalb ich so denke. Ist es aus Frust? Ist es aus Langeweile? Esse ich, um mich selbst zu belohnen? Ich weiss es nicht.
Aber es wird schlimmer, desto mehr Zeit ich habe, darüber nachzudenken. Während der Arbeit ist alles in Ordnung. Davor und danach wird gefressen oder gefastet. Gestern habe ich mich fast übergeben auf dem Weg zur Arbeit. Einfach, weil ich zuvor alleine zu Hause war und gegessen habe. Ja, ich habe mich geschämt. Ich kann diesen Drang nicht verhindern. Essen macht mir kein Spass. Ich weiss nicht, weshalb ich (fr)esse. Vielleicht brauche ich dieses Gefühl. Dieses Gefühl, überhaupt noch zu leben. Vielleicht hilft mir das Essen, mich zu erinnern, dass ich lebe. Hier bin. Das dieses Welt die Realität ist. Und ich wohl auch nicht weiterkomme im Leben, wenn ich so weitermache. Denn dieser Weg ist eine Sackgasse.

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