Sonntag, 12. Mai 2013

"Sie starb im Gateway Motel, und ich bin schuld. Nicht die Modezeitschriften oder das Internet oder die fiesen Lästermädchen im Umkleideraum oder die hormongeschädigten Jungs auf dem Pausenhof. Nicht die Trainer oder Studienberater oder Lehrer oder die Erfinder von Kleidergröße 0 und 00. Nicht mal ihre Eltern.



Sie hat dreiunddreißigmal angerufen.
Ich bin nicht rangegangen." (Wintermädchen - L.Anderson)


Das hat mich gerade weggehauen. Wintermädchen, ich wollte mir diese Buch schon lange kaufen und hab's irgendwie trotzdem nie getan. Das wird aber nachgeholt. :)

Mein momentaner Gemütszustand ist schwierig zu beschreiben. Einerseits fühle ich mich nicht mal so schlecht, obwohl ich heute nicht zu Sport gekommen bin und wir gestern zum Essen eingeladen waren. Ich hab's überlebt, mehr oder weniger. Allerdings kann meine Laune von einer Sekunde auf die andere total sinken. Das macht mir manchmal selbst ziemlich Angst. Vorgestern waren es z.B. 50.2 auf der Waage (ja, ich war zufrieden und habe mir gedacht, dass mich das ganze Gewichtszeugs nicht mehr so stresst...). Jedenfalls stand dann gestern da 52.5. Und ich verstand es nicht. Ich habe "normal" gegessen, was ich seit langem versuche, durchzusetzen. Die zwei Kilo mehr wägen ja durchaus gerechtfertigt gewesen, hätte ich wirklich viel gegessen. Habe ich aber nicht.
Ja, wie bereits erwähnt war mein Tag im Eimer und es wurde nicht wirklich besser, da wir um 12:00 zu einem Hochzeitsessen eingeladen waren. Irgendwie habe ich versucht, ruhig zu bleiben, was aber nicht wirklich geklappt hat. Ich hab' alle in meiner Familie angeschnautzt, keiner wusste, was mit mir los war. Nicht mal ich selbst.
Es ist so krank, dass diese Zahl auf der Waage mein Leben bestimmt. Ich weiss nicht, wie lange ich auf meinen Bauch eingehämmert habe. Man sieht die Abdrücke jetzt noch. Und mit welchem Resultat? Keinem.

Es gibt so viele gute Tage (von denen bekommt ihr nicht so viel mit, weil ich nur immer schreibe, wenns mir schei**e geht...)...aber dann kommen immer diese Rückfälle. Und dann denke ich mir wieder, dass ich vielleicht wirklich professionelle Hilfe benötige. Nur kommen dann die guten Tage und mein "Problem" ist plötzlich so lächerlich. Man sieht ja nichts, ich bin kern gesund. Physisch.

Letzthin beim Arzt, da ich ein Attest fürs Ausland benötigte: "Sind sie Leistungssportlerin?.Nein, weshalb? Sie haben einen sehr tiefen Puls und ein gesundes Herz, weiter so :)"
Ich hab nur gelächelt, genickt und gedacht, wenn er wüsste, wie gesund ich wirklich bin...

Immer wieder werde ich damit konfrontiert. Mit meiner Figur. Mit meinem Körper. Und nicht mal negativ. Eher im Bezug auf meine sportliche Figur, auf mein gesundes Essverhalten...aber was würde ich darum geben, einfach normal zu leben, dünn zu sein ohne diese krankhafte Essverhalten. Wie so viele Menschen auf dieser Welt. Ja, dünn zu sein. Da ist es wieder. Krank. Aber momentan würde ich es nicht verkraften, noch mehr zuzunehmen, auch wenn mir bewusst ist, das dies die logische Konsequenz einer gesunden Ernährung wäre.





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