Donnerstag, 11. Oktober 2018

Das Gefühl der Macht, wenn man sonst überall die Kontrolle verliert.

"Ich fühle mich stark dadurch. Nicht nur im Moment des Schneidens, in dem ich den Schmerz ertragen und den natürlichen Drang, Schmerzen zu vermeiden, überlisten kann. Auch hinterher, wenn im Umgang mit anderen jederzeit das Risiko besteht, dass es entdeckt wird. Wenn jemand durch die Kleidung unbewusst die Wunden und Narben berührt, bin ich stark genug, um mir nichts anmerken zu lassen. Ich bin stark genug, dieses Geheimnis zu tragen und zu bewahren. 

Außerdem beruhigt es mich. Das Blut, die offene Haut. Die Narben zu spüren, die Krusten abzukratzen. Ich kann mich darauf zu 100% konzentrieren und alles andere wird unwichtig." (Clara - seelenkummer.de)


Sie spricht mir aus dem Herzen. Was mir die Magersucht damals gegeben hat, gibt mir das Verletzen heute. Ehrlich gesagt, wünsche ich mir die alte Essstörung zurück. Aber mein Körper hat gelernt. 

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