Freitag, 18. Juli 2014

Ein einziges Sandkorn kann eine ganze Sandlawine auslösen..

Ich habe es so satt. Eine kleine Bemerkung und ihre ganze heile Welt stürzt ein. Eine kleine Bemerkung und ihr Leben wird wieder zu dieser depressiven, sinnlosen Zeit. Eine kleine Bemerkung ihr gegenüber und auch mein Tag ist im Eimer. Weil ich innerlich so wütend werde. Mir denke, dass ich selbst genug Probleme habe und mich nicht auch noch damit herumschlagen möchte. Mir denke, dass es mich tagtäglich Überwindung kostet, den Tag hinter mich zu bringen. Und ich einfach keine Kraft mehr habe, andere zu trösten und für sie da zu sein. Auch wenn es verdammt egoistisch klingt, manchmal wünsche ich mir, jemand wäre mal für mich da. Jemand würde mich mal in den Arm nehmen. Mir sagen, dass es irgendwann schon gut werden würde. Dass ich meinen Weg schon finden würde. Und es toll sei, wie ich dafür kämpfe. Mich von Tag zu Tag neu aufraffe. Einfach jemand, der mir mal sagt, dass er mich versteht. Und es zu schätzen weiss, dass ich da bin.

Manchmal wundert es mich, dass es bei mir noch nie zu einer Kurzschlussreaktion gekommen ist. Dass ich noch nicht alles hingeschmissen habe und einfach abgehauen bin. Aber dazu bin ich wohl zu feige.

Ich spüre, wie sich die Attacke anbahnt. Will versuchen, sie aufzuhalten. Bekomme Angst, denn ich bin alleine zu Hause. Alleine ist es immer am Schlimmsten. Weil ich dann unbeobachtet bin.
Ich putze mir die Zähne. In der Hoffnung, es abzuhalten. Stopfe meinen Mund mit Pfefferminzkaugummi voll. In der Hoffnung, das der Drang aufhört. Fünf Minuten später beginnt der Horror. Ein einziger Bissen. Nur einer. Und noch einer. Noch einer. Die Schachteln häufen sich. Mein Körper lechzt richtig nach Fett. Butter. Käse. Pizza. Brot. Mayonnaise. Zwischendurch Äpfel, Nektarinen, Aprikosen. Pasta. Kartoffeln. Milch. Viel Milch. Fleisch.
Es muss schnell gehen. Die Esswaren wandern im Schnelldurchlauf in meinen Mund. Weshalb weiss ich nicht. Mir ist vollkommen bewusst, dass ich es im Nachhinein so bereuen werde. Mir ist auch klar, dass es vermutlich von selbst aufhören würde, wenn ich nicht so schnell essen würde. Aber ich kann nicht anders. Mir ist so übel und trotzdem befiehlt mir mein Körper, weiter zu essen.
Irgendwann werden die Bauchschmerzen fast unerträglich. Und ich fühle mich so müde. Musik. Ich falle heulend ins Bett. Und sage mir zum wiederholten Mal, dass es nie wieder passieren wird.

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