Donnerstag, 27. Mai 2021

Freitag, 21. Mai 2021

"Do you know how many times I thought about ending it?"

"Man kann sich die individuelle Belastbarkeit einer Person als Fass vorstellen. Dieses Fass füllt sich, wenn man einen anstrengenden Tag, eine anstrengende Woche, oder einfach generell eine schwierige Zeit durchmacht.

So wie jeder Mensch einzigartig ist in seinem Aussehen, seiner Lebensgeschichte und seiner Persönlichkeit, so ist auch jedes Fass individuell in seinem Fassungsvermögen."

Mein Fass ist überlaufen. Schon mehrmals. Ehrlich gesagt überläuft es im Moment mehrmals täglich. Ich kann nicht mehr. Versuche gerade herauszufinden, was ich aus meinem Fass reduzieren kann, damit es leichter wird. Bin überrascht, dass es viele Dinge gibt, an denen ich etwas ändern könnte. Gleichzeitig schaffe ich es im Moment nicht mal, mich für die einfachsten Dinge aufzuraffen. 

Essen, Selbsthass, Nie genug, Selbstverletzung, Stimmungsschwankungen, Arbeit, Einsamkeit, Sport, Familie, Unsicherheit, Müdigkeit, Gedankenkarussel....

Obwohl ich gerade heulend da sitze, bin ich stolz auf mich. Ich habe heute jemandem von meiner Essstörung erzählt. Irgendwie habe ich mich gut gefühlt danach. Ein bisschen leichter. Auch wenn ich nicht alles erzählt habe. Nicht gesagt habe, dass ich im Moment wieder mittendrin stecke. Ich kann das nicht erzählen im Moment. Vielleicht kann ich an meinem letzten Arbeitstag ehrlich sein. Ich will nicht, dass sich jetzt jemand Sorgen um mich macht und Rücksicht nimmt bei der Arbeit. Das macht es nur noch schlimmer. 

Keep going!


Sonntag, 16. Mai 2021

Change is inevitable.

 Change is inevitable. It is the one thing that is constant and that will happen to everyone.


Ich weiss, dass es kein einfacher Weg ist. Aber ganz oft komme ich einfach an den Punkt, wo ich aufgeben will. Und nicht mal weiss, wie ich aufhören kann. Weil ich da so drin stecke, dass es irgendwie weitergehen muss. Oder?

Mein Akku ist leer. Schon lange. Irgendwie habe ich noch nicht herausgefunden, wie ich ihn aufladen kann. Alle Dinge, die vorher funktioniert haben, nützen nichts mehr. Ich versuche mich an langen Wochenenden zu erholen. Einfach mal nichts zu machen, obwohl mir das extrem schwer fällt.

Lustigerweise klappt es relativ gut mit meinem Essverhalten. Irgendwie ist da kein Platz mehr in meinem Kopf, auch noch darüber nachzudenken. Und das macht es leichter, irgendwie. Irgendwie aber auch nicht. Denn Essen ist meine Problemlösestrategie. Im Moment funktioniert die aber nicht mehr und ich spüre Gefühle in mir, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr wahrgenommen habe. Bin total überfordert, weil ich keine Strategie habe, damit umzugehen. Dabei wollen diese Gefühle vermutlich nur gespürt werden. Ich versuche. Aber es ist schwer, weil ich nicht weiss, wie man Gefühle wahrnehmen muss. Es fühlt sich unheimlich an. Schlecht. Aber da muss ich wohl durch. 

Ich bin traurig. Hoffnungslos. Deprimiert. Alleine. Aber das ist ok. An meiner Situation hat sich nichts geändert. Nur, dass ich es jetzt bewusster wahrnehme. Und nicht einfach mit Essen/Nicht-Essen/Selbstverletzung/Sport überdecke.

Ich hoffe, es wird besser. Ich lerne viel dazu. Mache Fortschritte. Rückschritte. Hasse mich. Mein Leben. Bin aber auch gut zu mir. Versuche, mich selber schätzen zu lernen. In kleinen Schritten. Ich bin ok, wie ich bin. Ich arbeite an mir. Bin stark. Halte durch. Und auch wenn ich dazwischen aufgebe, mir alles wieder zurückwünsche. Die Kontrolle. Auch dann ist es ok. Denn es ist ein Prozess. 15 Jahre kann man nicht einfach ungeschehen machen. 

Ich mache das für mich. Für niemanden anderes. Es ist mir egal, was die Leute denken. Die kennen mich nicht. Wenn ich irgendwann soweit bin, werde ich vielleicht erzählen, wer ich bin. Und dass ich stolz darauf bin. Auf mich. 


Montag, 3. Mai 2021

Es ist ok.

Es ist ok, wenn es mir nicht gut geht.

Es ist ok, wenn ich weine. Wenn ich mich manchmal selbst hasse. Wenn ich nicht mehr weiter weiss.

Es ist ok, verzweifelt zu sein. Angst zu haben. Den Boden unter den Füssen zu verlieren.

Es ist ok, mich alleine zu fühlen. Ehrlich zu sein. Hilfe zu holen. 

Es ist ok, Trauer zuzulassen. Nachzudenken. Verschwinden zu wollen.


Es ist ok. Aber ich muss lernen, damit umzugehen. Meinen eigenen "Wert" zu finden. Zufrieden zu sein. Oder mich selbst zumindest mal akzeptieren. Meine Verhaltensweisen zu reflektieren. Etwas ändern wollen. Dafür kämpfen und es gleichzeitig akzeptieren, wenn es nicht funktioniert. Geduld haben mit mir. Nicht aufgeben. Reden. Erzählen. Nicht nur zuhören. Ehrlich sein! Denn es ist in Ordnung, wenn es mir nicht gut geht. Ich muss nicht immer stark sein. Denn das bin ich nicht. Und das ist vollkommen normal. 

Ich bin so stolz auf mich. Jetzt. Gerade. Mir ist klar, dass es in einer Stunde wieder völlig kippen kann. Oder morgen. Aber jetzt gerade bin ich stolz auf das, was ich geschafft habe. Und es ist egal, was morgen ist. Ich versuche, diesen Moment in meinem Kopf abzuspeichern. 

Der Weg ist noch lang. Aber zum ersten Mal habe ich das Gefühl, auf mich selbst zu hören. Und zum ersten Mal will ich wirklich, dass es mir besser geht. Auch wenn ich dazu zuerst nur noch an einem seidenen Faden über dem Abgrund hängen musste. Manchmal braucht es das wohl bei mir. Und es ist ok. Egal wie es weitergeht. Ich glaube an mich. Zum ersten Mal in meinem Leben. Und ich bin stolz auf mich. Auch zum ersten Mal in meinem Leben. 

Niemand kann mich retten. Ich muss es selbst tun. Die Welt ist wunderschön. Ganz lange habe ich das nicht mehr gesehen. Im Moment sehe ich einzelne Momente daraus. Und geniesse es. 



Freitag, 23. April 2021

Versuche.

Eigentlich muss ich langsam fast darüber lachen. So oft habe ich mich jetzt aufgerafft - habe versucht, mit Fachpersonen zu sprechen. Habe gedacht, dass es mir sicher weiterhilft. Klar, die Beziehung ist wichtig - aber ehrlich gesagt erwarte ich von Fachpersonen Fachwissen.

Lächerlich. Jedes Mal diese Mühe. Und nach einer Sitzung fühle ich mich einfach noch mehr unverstanden als zuvor. Die falschen Antworten, Kommentare zu meinen Aussagen. Manchmal sogar unbewusst echt verletzend.

Es braucht jedes Mal extrem viel Energie, diesen Schritt zu machen. Und wirft mich im Moment mehr zurück, als dass ich vorwärts komme.

Vielleicht muss ich meine Probleme einfach selber in den Griff bekommen. Ich hab diese Versuche so satt. Keine Energie mehr, mich nochmals jemandem anzuvertrauen.


Freitag, 16. April 2021

I wanna give up.


 

Schöner Song. Einfach so. 

Ich heute zum Abendessen eingeladen. Date. Mir geht es nicht gut. Der Drang ist gerade riesig, mich zu verletzen. Aber ich weiss, dass das nicht geht. Weil er es sonst sieht. Ich absagen muss. Ich fühle mich so beschissen - eigentlich will ich gar nicht mehr hin - gleichzeitig weiss ich, dass es mir gut tun wird. Dass ich nicht schon wieder alleine in meiner Trauer versinken kann. Aber es ist auch anstrengend, fröhlich zu sein, wenn man es nicht ist. Lustigerweise funktioniert es bei mir mittlerweile fast automatisch. Jedenfalls gegen Aussen. Niemand merkt was, wenn ich es nicht will. Aber es braucht Energie. Viel Energie. Die ich irgendwie nicht mehr habe. Da ist diese Angst, dass irgendwann der totale Zusammenbruch kommt. Nichts mehr geht. 

Es ist erstaunlich, wie lange man weitermachen kann, wenn man selbst das Gefühl hat, dass es schon lange nicht mehr geht. Bei mir wäre es wohl besser, wenn es nicht so wäre.

Ich komme gar nicht mehr klar. Weiss nicht was ich fühle. Halte den Druck kaum aus. Es ist so anstrengend gerade. Und ich weiss nicht, wie weiter. Jeder ist doch für sein eigenes Glück verantwortlich, nicht? Jedes Mal frage ich mich, wann mein Leben denn so zäh geworden ist. Wie ich es so weit habe kommen lassen...? 

Ich hoffe, ich überstehe heute irgendwie. Und morgen. Irgendwie.

Mittwoch, 14. April 2021

I feel like I failed.

Ich hasse dieses Gefühl. Es geht nicht weg. Egal, was ich tue. Dieses Gefühl, nichts zu können. Nichts wert zu sein. Niemals irgendwo anzukommen. Alles falsch zu machen. 

Im Moment ist es wieder extrem schwer. Ich frage mich, wieso diese Gedanken immer noch so extrem fest in mir verankert sind, obwohl ich ständig gegenteilige Meinungen höre. Aber irgendwie scheint das nicht anzukommen. 

Ich bin so müde. Müde vom Leben. Alles ist so anstrengend. Ständig. Ich bin nie genug für mich selbst. Ständig auf der Suche, etwas zu finden, was mein Leben irgendwie erträglicher macht. Ohne Ahnung, was das sein könnte.

Orientierungslos. Verloren. Wütend und traurig zugleich. Antriebslos. Leer. Ja, Leer. Vor allem Leer. 

Gefühlstaub. Im Selbstmitleid versinkend. Es ist mir so egal. Ich bin mir so egal.

Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin sogar zu müde, um zu schlafen. Wie gerne würde ich mich mal wieder mit Motivation in eine Aufgabe stürzen. Mich auf etwas freuen...

Dienstag, 30. März 2021

Why is it so hard to get better?

Ich versuche. Immer wieder. Nochmals und nochmals. 

Es erstaunt mich immer wieder, wie lange ich das Durchhalte. Psychisch und physisch.

Seit 10 Jahren versuche ich, auf meinem Weg weiterzukommen. Rückblickend ist da nur ein extrem minimer Fortschritt sichtbar. Fast nichts. Mir geht es nicht besser. Psychisch wohl fast schlechter im Moment. Es ist so anstrengend. Das Leben. Diese ständigen Gedanken. Und immer wieder frage ich mich, was ich denn falsch mache. Wie es überhaupt dazu kommen konnte? Als Kinder leben wir doch alle im Moment; machen uns über nichts Gedanken; sind im Spiel gefangen; lachen und weinen; sind einfach da.

Wo ist das alles hin? Diese Unbeschwertheit? Da sind so viele Dinge passiert. Es ist so viel kaputt gegangen in mir drin. Ich schaffe es nicht, auch nur Teile davon wieder zu reparieren. Aber ich weiss auch gar nicht mehr, ob ich das will. Es ist irgendwie schon "zu mir" geworden. Diese kaputte Psyche. Dieser Körper, der sich so fremd anfühlt. Ich bin das Problem. Und der springende Punkt ist wohl, dass ich es nicht wirklich zulassen kann, loszulassen. Weil ich mich in den letzten Jahren nur damit identifiziert habe. Mit der Essstörung. Mit der Selbstverletzung. Der Depression. Dem gespielten Lachen nach Aussen. 

Kann ich überhaupt was anderes? Gibt es da eine Persönlichkeit ohne all diese Dinge? Ich glaube, dass macht mir extrem Angst. Das Loslassen. Gleichzeitig will ich nicht nochmals 10 von diesen Jahren. Ich habe die Nase so voll. Why is it so hard to get better?




Samstag, 20. März 2021

"...when I start feeling sick of it all, it helps to remember I'm a brick in a wall..."

 


Ich fühle mich so komisch. Nicht wie sonst. Es ist schwierig, zu beschreiben. Irgendwie so, als ob ich nicht mehr da wäre. Alles wie durch Watte wahrnehme und mir alles unwichtig ist. Die Müdigkeit wird immer schlimmer. Ich traue mich kaum mehr Auto zu fahren. Verschlafe meine Haltestelle im Bus. Oder bin so extrem müde, dass ich es nicht schaffe, rechtzeitig bei meiner Haltestelle vom Sitz aufzustehen. Bin um 18.00 Uhr im Bett. Ich schlafe aus und wache todmüde auf. Es fühlt sich jedes Mal an, als wäre ich am Tag davor einen Marathon gelaufen. Obwohl ich im letzten Monat nicht mal Energie zum Joggen hatte. Ich esse, weil ich so müde bin. Nehme an Gewicht zu. Gleichzeit wird mir von einer Sekund auf die andere extrem übel. 

Es ist anstrengend. Und kommt zu allem anderen noch dazu. Am Freitag gehe ich zum Arzt. Ohne grosse Hoffnung, aber wenigstens können dann gewisse Dinge ausgeschlossen werden. 

Mittwoch, 17. März 2021

Note to myself!


1. You will never feel ready to recover. After my first inpatient admission I was told I wasn't ready to recover, but found these feelings remained pretty constant. It dawned on me that I would never feel ready and if I waited until I felt ready I would quite literally be waiting for the rest of my life. We get one life on this Earth and I personally don't want mine to be my eating disorder, what a waste of love, of exploration, of adventures and of living. It will never feel like the perfect time so GO FOR IT! 

2. You cannot keep parts of your eating disorder, not any bit of it (desirable to you or not) if you want to break free. IT DOESN'T WORK. At best you are stuck in quasi recovery, where you aren’t relapsing into your illness but you aren’t experiencing the benefits of recovery either. This is a lonely and trapped place to be. Additionally, if you give your eating disorder an inch, it will take a mile. You might exercise for 10 minutes today, but tomorrow it’ll be 20 minutes, and before you know it you’re drowning in whatever behaviours apply to you again. Your eating disorder creeps in before you even realise, and by the time you do, it can be too late. Do not give it the space within your life that it craves. 

3. NOTHING WILL EVER BE ENOUGH FOR AN EATING DISORDER. You could die because of it and you'd still probably be kicking the spirit form of yourself because you could have 'died better'. Feeling as if you aren’t unwell or aren’t unwell enough is a common theme amongst eating disorder sufferers; this in itself demonstrates that it is part of the illness. I have wasted so much time out of my life relapsing because I thought if I do it 'better' this time then my eating disorder will let me recover. The fact of the matter is this just was not and never would be the case. Nothing will ever be enough. There is not Anorexia 2.0, Bulimia 5.0, BED 3.5 or OSFED 10.0. Eating disorders are as severe as each other. You can die trying to please them or accept that you never will and try to beat it instead. 

4. Recovery does not feel like rainbows and skipping through meadows. Recovery feels like HELL, but that means you're getting somewhere. Let’s be honest – eating disorders feel like hell too. Recovery is hard, but it offers the hope of being able to lead a meaningful life. The toughest days are the days in which you make the most progress, and in conquering these days you become a person stronger than you ever could have imagined. 

5. Be honest with the people around you. Lying, deceit and withholding information only fuels your eating disorder. It also stops the people around you from being able to support you and can stop you doing valuable work on areas that you struggle with most. People can't help you with what is hard if you don't tell them what is hard. The people around you simply want what is best for you; they are NOT THE ENEMY even when your eating disorder tries to convince you that they are. They are the people trying to help you live, the ones that love you. Your eating disorder does not love you; its sole aim is to destroy you. 

6. You do not have to show you are struggling by using behaviours. Your words are enough to those who really matter, and if your words fall on deaf ears, try somebody else. Recovery is harder than listening to the thoughts and if anything, this is when you need most support. You are bound to struggle when giving up such a big coping mechanism, but it does not mean you need to act upon that struggle. Recovery requires breaking your ED behaviours. You cannot work on the mental aspects of recovery without starting the physical/behavioural aspects of recovery. It is possible, I promise; I know that it can feel terrifying but hold on to the fact it is POSSIBLE. I did it and you can too

7. Recovery is not perfect or linear. Once you have chosen to recover, the angels do not descend on you and remove your ED. (It would be magnificent if that was the case.) This is just the first step on a very long path. Some days you will forget why you have chosen recovery. You will doubt it; you will want to give up. Some days you may give up. The most important thing is being able to pick yourself back up when you fall. Recovery is lots of little steps towards the bigger goal, and you will get there eventually. 

8. You are worth recovery. There isn't a person who isn't. You do not have to earn the right to treat yourself and your body with respect and kindness. You deserve to be happy and healthy as much as anybody else. You are not an anomaly to this rule – only your eating disorder will tell you this. It is LYING. It may also tell you that you solely cannot recover, that you don't have the capability like everybody else. It is lying about that, too. Recovery is a possibility for you as much as the next sufferer; don’t deny yourself the chance.

9. Have things to look forward to and to keep you going. This doesn't mean swamp yourself with plans, and these plans don't have to be extravagant. Just little things that remind you why you are fighting! Seeing a friend, visiting somewhere you have always wanted to go, reading a new book or learning a new hobby. No matter how big or small, it is good to have reminders of why you are doing what you are doing! 

10. Your eating disorder will probably creep back in with a pair of rose-tinted glasses. It will convince you how great life was when you were – let’s be frank here – dying, how it wasn't that bad. They are rose-tinted glasses for a reason – trust me, IT WAS THAT BAD

11. Your body/behaviour change will race above your head in recovery. Whether that be stabilising bloods, gaining weight, nourishing your body adequately, stopping behaviours etc., you will feel scared about how far ahead your body and/or actions may feel in front of your head and mental state, but this is normal and expected. Give your head the chance to catch up. IT WILL EVENTUALLY BUT IT WON'T IF YOU GIVE UP.

Quelle: https://www.beateatingdisorders.org.uk/your-stories/advice-recovery-been-there

Montag, 8. März 2021

Manchmal kannst du nichts machen, ausser weiter.

 “Giving something of ourselves, is going to make our life worth living. There's very few things that I'm certain of and that is one of them. That's actually probably the only thing that I'm certain of in this life, is that giving yourself away, giving everything you have to give is the only thing that's going to make you feel okay.”

-Claire

Freitag, 8. Januar 2021

Ich

kann

nicht

mehr.

Mittwoch, 6. Januar 2021

Montag, 4. Januar 2021

Simpel.

"Wenn ich auf meinen Job keinen Bock mehr habe, dann gehe ich einfach nicht mehr hin."

So simpel. Und trotzdem für mich extrem schwierig, es in die Tat umzusetzen. 

"Alles war eine verdammte Sackgasse. Jeder angefangene Job war eine Sackgasse. Ich wusste vorher schon, dass ich damit nicht glücklich werden kann. Es war immer nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder raus bin. Entweder kam die Phase, in der ich mich nicht kümmern konnte, der Antrieb vollkommen raus und in meinem Bett und Gedanken gefangen war, oder ich habe dafür gesorgt, dass es so passiert. Irgendwann habe ich mir einfach nicht mehr erlaubt, dass es gut sein kann. So sehr, dass ich an mir überhaupt gar nichts mehr sehen konnte, was ansatzweise den Begriff “gut” verdient hätte. Und? Da soll ich noch Bock haben? Nein. Ich denke nicht.

Alles in meinem Leben war ein Kreislauf. Ein Kreislauf muss nicht rund sein. Aber ein Kreislauf ist ein geschlossenes System, das keinen Ausgang hat. Steigst du irgendwo ein, kommst du da auch wieder an und machst weiter. Immer weiter. Und weiter. Und nochmal weiter. Ich hab das Leben begonnen, bin aufgebrochen, um es wieder gegen die Wand zu fahren. Meine Therapien? Waren eine kurzfristige Linderung, aber keine Veränderung. Ich habe in all den Jahren vor meinem Blog nichts – rein gar nichts – verändert. Weil ich es nicht konnte. Und auch nicht wollte. Es waren antrainierte und erlernte Automatismen, die mir vertrauter waren, als das Neue, das da kommen könnte. “Es darf einfach nicht gut sein! Das habe ich nicht verdient”, das sagt dir der Kopf. Der Kopf sagt auch: “Du wirst es nie zu etwas bringen. Wer will dich schon? Was kannst du schon? Was hast du denn geleistet? Niemand hat dir die richtige Chance gegeben. Warum sollte das anders werden? Glaubst du wirklich, dass das alles mal reichen wird, um das zu tun, worauf du Lust hast?” Das kann ich durchdenken. Den. Ganzen. Verdammten. Tag. Vom Aufstehen bis zum Bett. Das raubt dir nicht nur jeglichen Mut, sondern auch die Kraft. Ja, die körperliche Kraft. Wenn ich über sowas den ganzen Tag nachdenke, schaffe ich es nicht, noch irgendwas anderes zu tun. Keinen Bock auf Menschen. Keinen Bock auf Veranstaltungen. Keinen Bock auf Kommunikation. Keinen Bock auf Leben. Und schon gar keinen Bock auf Veränderungen. Herzlich Willkommen in einem selbstvernichtenden Kreislauf, der alleine nicht mehr zu stoppen ist. Darauf hab ich keinen Bock mehr. Ich will nicht mehr der Kreisläufer sein." (aus: https://verbockt.com/about/)

Mich nervt alles. Es ist so anstrengend im Moment. Ständig frage ich mich, wie alle anderen das schaffen. Nicht verrückt werden. Ich hätte so Lust, einfach auszubrechen. Alles hinzuschmeissen, aufzuhören. Gerade, weil das vermutlich niemand von der angepassten Persönlichkeit, die ich spiele, erwartet. Ich will alles kaputt machen. Zerstören. Irgendwie wieder mal das Gefühl haben, dass ich noch lebe. 

Donnerstag, 24. Dezember 2020

Weihnachten.

Heute ist Weihnachten. Irgendwie komisch. Surreal. Ich schaue aus dem Fenster meiner Wohnung. Der Himmel ist bedeckt. Eben habe ich zwei Stunden auf dem Sofa geschlafen. Bin extrem müde von den letzten Wochen. Einerseits bin ich froh, dass jetzt Ferien sind. Andererseits habe ich Panik, nicht mit mir selbst klarzukommen gerade. Meine Stimmung ist in den letzten Monaten unberechenbar. Der letzte Monat war besonders schlimm. Ganz oft sass ich in meinem Büro, konnte mich auf nichts mehr konzentrieren und musste die Tränen unterdrücken. Auch bei der Zugfahrt habe ich manchmal geweint. Ich bin so müde, unendlich müde. Und trotz allem Schlaf wird es nicht besser. Es fühlt sich an, als ob jemand alle Lebensenergie aus mir herausgesaugt hat. Die Arbeit erledige ich noch irgendwie. Aber sobald ich zu Hause bin, breche ich zusammen. Und weiss nicht, was ich dagegen tun kann. Meine Emotionen sind ein totales Chaos. Ich falle wieder in alte Verhaltensmuster zurück. Gestern hatte ich seit langem wieder einen richtig schlemmen Fressanfall mit mehr als 6000 Kalorien. Die Schuldgefühle danach sind natürlich riesig..

Immer öfters frage ich mich, ob das wirklich Depressionen sind. Ob es sich so anfühlt...und überlege gleichzeitig, was die Therapiemöglichkeiten sind. Weiss, dass man von Antidepressiva noch mehr zunimmt. Und ich das nicht mehr verkraften würde. Der Selbsthass ist im Moment riesig. Mir wird immer mehr bewusst, was in meiner Jugend alles falsch gelaufen ist und wie viel das kaputt gemacht hat. 

Mobbing. Normale Leute können das wohl ignorieren, aber als hochsensible Person ist jede Aussage ein Messerstich ins Herz. Und irgendwann begann ich wohl zu glauben, dass ich dick bin. Hässlich bin. Nichts kann. Mich sowieso nicht getraue, mich zu wehren. Rückblickend tut es mir extrem weh - ich will nicht, dass irgendein Kind sich so fühlt. Weint, weil es sich so hasst. Sich selbst verletzt und ganz oft einfach nicht mehr leben will. Das darf nicht sein. Ich weiss nicht, weshalb ich immer noch nicht damit klarkomme. Seit Jahren das Gefühl habe, ich sei nur etwas Wert, wenn ich nicht esse. Mich hasse, wenn ich es tue. Kein Selbstbewusstsein habe, mich vor allem fürchte. 

Ich merke einfach, wie anstrengend dieses Leben für mich seit langem ist. Dass ich nicht mehr kann. Nicht mehr will. Auch wenn da schöne Momente sind, versteht mich nicht falsch. 

...

Sonntag, 20. Dezember 2020

Waves.

Am Anfang des Verlustes sind die Wellen derart hoch und intensiv, dass sie eindeutig erkennbar sind. Wild wirst du durch den Strudel der Gefühle geschleudert und erstickst fast daran. Du hast das Gefühl niemals aus diesem Strudel wieder raus zu kommen. Aber irgendwann legen sich die Wellen und es kommt sogar zu einer ruhigen „See“. Du fragst dich nun, ob das wohl so bleiben wird oder sich doch wieder eine Welle aufbauen wird. Oh ja, ich kann dir versprechen, mehr als nur eine. Jedoch werden die Wellenabstände größer und du nimmst sie kaum mehr als Wellen der Traurigkeit wahr, sondern glaubst andere Auslöser dafür zu haben. In Wahrheit sind es aber fast immer Wellen des Schmerzes, die mit dem Verlust zu tun haben. 

(Quelle: https://www.seelensport.at/wenn-eine-welle-der-trauer-kommt-lerne-auf-ihr-zu-surfen/)

Sonntag, 29. November 2020

Samstag, 28. November 2020

Hebs guet.

 M. 

Du kannst dir nicht vorstellen, wie mich diese Nachricht aus der Bahn geworfen hat. Mir wurde augenblicklich eiskalt und mein Herz ist gerast. Scheisse. Scheisse. Scheisse. Nein. Bitte nicht. Das waren meine ersten Gedanken. Dann Tränen. Es hat mich umgehauen. Und alle Menschen in deinem Umfeld ebenso.

Fassungslosigkeit. Unverständnis bei vielen.

Nicht bei mir. Und ich glaube, deshalb hat es mich umso mehr getroffen. Ein Tag davor stand ich oben auf dem Berg und habe mir gedacht, wie einfach es doch wäre, einfach zu springen. Einfach aufzuhören. Diese Möglichkeit habe ich mir für den Notfall im Kopf gespeichert. Klar ist da der Gedanke an meine Mitmenschen, aber wenn gar nichts mehr geht, ist auch das egal.

Diese Woche habe ich erlebt, wie man sich fühlt, wenn sich jemand entscheidet, freiwillig zu gehen. Es ist schrecklich. Man macht sich Vorwürfe, versucht zu verstehen. 

Diese Nachricht hat sehr viel in mir ausgelöst. Mir bewusst gemacht, was ich den Menschen in meinem Umfeld damit antun würde. Es kann so nicht weitergehen. Ich brauche Hilfe. 

Wie gerne hätte ich dich einfach in den Arm genommen und dir gesagt, dass du nicht alleine bist. Dass es mir oft genauso geht. Ich nicht weiter weiss. Aber vielleicht irgendwann alles gut werden wird. Wie gerne hätte ich gewusst, was dir gefehlt hat. Gleichzeitig ist mir klar, dass du es lange versucht hast. Klarzukommen und zu leben. Und dafür danke ich dir. So weh es auch tut und so schwierig und hart es auch für dich gewesen sein muss, ich hoffe, dir geht es jetzt besser.

Dein strahlendes Lächeln, die Joggingrunden, die gemeinsame Arbeitszeit, deine Begrüssungen am Morgen...all' diese Dinge werden mir in Erinnerung bleiben. Und ich werde versuchen, zu kämpfen und irgendwie mit meinem Leben klarzukommen. Darüber zu sprechen, wie beschissen es mir manchmal geht. Ehrlich zu sein. Ich versuche es. Und das ist doch schonmal ein erster Schritt.

Die Wanderung heute war für dich. Es hätte dir gefallen. 

Hebs guet! Danke für alles!

Sonntag, 15. November 2020

Wo bin ich hin?

 Leere. Angst. Hoffnungslosigkeit. Und wieder Leere. Nervosität. Hilflosigkeit. Einsamkeit. Leere. Gefühlslosigkeit.

Wo bin ich hin? Wo versteckt sich die Person, welche ich bisher war? Ich erkenne mich selbst nicht mehr. Bringe nichts mehr auf die Reihe und hasse mich dafür. Funktioniere den ganzen Tag und breche dann zusammen. Heule. Fluche. Denke. Hasse. Mich.

Ich halte dieses Gefühl der Leere nicht mehr lange aus. Muss mich irgendwie spüren. Im Moment geht das nur mit exzessivem Sport oder Selbstverletzung. Aber die Erleichterung bleibt nur kurz. Ich versuche, früh schlafen zu gehen, um nicht mit mir alleine zu sein. Kann gleichzeitig nicht schlafen, bin so ruhelos. Will reden, aber traue mich nicht. Weiss nicht mehr weiter.

Irgendwie wünsche ich mir, dass es aufhört. Und gleichzeitig ist mir klar, dass ich das nicht schaffe. Es nicht beenden kann...es passt nicht zu mir. Irgendwo wird es schon einen Weg geben. Ich muss in nur finden. 

Wenn ich unter Menschen bin, ertappe ich mich bei diesem aufgesetztem Lächeln. Bemerke, dass ich Unterhaltungen extrem schlecht folgen kann und ständig nur nicke und lächle, ohne etwas zu verstehen. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren, vergesse die banalsten Dinge, verlege alles. Beängstigend, irgendwie.

Ich wunderer mich schon seit einiger Zeit, dass es noch funktioniert. Und frage mich, was passiert, wenn es nicht mehr geht. Weil ich es vermutlich nicht auf die Reihe kriege, vorher die Kurve zu kriegen. 

Wann ist mein Leben nur so anstrengen geworden? So anstrengen, dass ich nicht mehr will und es nicht mehr schaffe...

Mittwoch, 11. November 2020