"Wenn ich auf meinen Job keinen Bock mehr habe, dann gehe ich einfach nicht mehr hin."
So simpel. Und trotzdem für mich extrem schwierig, es in die Tat umzusetzen.
"Alles war eine verdammte Sackgasse. Jeder angefangene Job war eine Sackgasse. Ich wusste vorher schon, dass ich damit nicht glücklich werden kann. Es war immer nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder raus bin. Entweder kam die Phase, in der ich mich nicht kümmern konnte, der Antrieb vollkommen raus und in meinem Bett und Gedanken gefangen war, oder ich habe dafür gesorgt, dass es so passiert. Irgendwann habe ich mir einfach nicht mehr erlaubt, dass es gut sein kann. So sehr, dass ich an mir überhaupt gar nichts mehr sehen konnte, was ansatzweise den Begriff “gut” verdient hätte. Und? Da soll ich noch Bock haben? Nein. Ich denke nicht.
Alles in meinem Leben war ein Kreislauf. Ein Kreislauf muss nicht rund sein. Aber ein Kreislauf ist ein geschlossenes System, das keinen Ausgang hat. Steigst du irgendwo ein, kommst du da auch wieder an und machst weiter. Immer weiter. Und weiter. Und nochmal weiter. Ich hab das Leben begonnen, bin aufgebrochen, um es wieder gegen die Wand zu fahren. Meine Therapien? Waren eine kurzfristige Linderung, aber keine Veränderung. Ich habe in all den Jahren vor meinem Blog nichts – rein gar nichts – verändert. Weil ich es nicht konnte. Und auch nicht wollte. Es waren antrainierte und erlernte Automatismen, die mir vertrauter waren, als das Neue, das da kommen könnte. “Es darf einfach nicht gut sein! Das habe ich nicht verdient”, das sagt dir der Kopf. Der Kopf sagt auch: “Du wirst es nie zu etwas bringen. Wer will dich schon? Was kannst du schon? Was hast du denn geleistet? Niemand hat dir die richtige Chance gegeben. Warum sollte das anders werden? Glaubst du wirklich, dass das alles mal reichen wird, um das zu tun, worauf du Lust hast?” Das kann ich durchdenken. Den. Ganzen. Verdammten. Tag. Vom Aufstehen bis zum Bett. Das raubt dir nicht nur jeglichen Mut, sondern auch die Kraft. Ja, die körperliche Kraft. Wenn ich über sowas den ganzen Tag nachdenke, schaffe ich es nicht, noch irgendwas anderes zu tun. Keinen Bock auf Menschen. Keinen Bock auf Veranstaltungen. Keinen Bock auf Kommunikation. Keinen Bock auf Leben. Und schon gar keinen Bock auf Veränderungen. Herzlich Willkommen in einem selbstvernichtenden Kreislauf, der alleine nicht mehr zu stoppen ist. Darauf hab ich keinen Bock mehr. Ich will nicht mehr der Kreisläufer sein." (aus: https://verbockt.com/about/)
Mich nervt alles. Es ist so anstrengend im Moment. Ständig frage ich mich, wie alle anderen das schaffen. Nicht verrückt werden. Ich hätte so Lust, einfach auszubrechen. Alles hinzuschmeissen, aufzuhören. Gerade, weil das vermutlich niemand von der angepassten Persönlichkeit, die ich spiele, erwartet. Ich will alles kaputt machen. Zerstören. Irgendwie wieder mal das Gefühl haben, dass ich noch lebe.
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