Donnerstag, 25. Dezember 2014

"Das Leben ist wie eine Zugfahrt, mit all den Haltestellen, Umwegen und Unglücken. Wir steigen ein, treffen unsere Eltern und denken, dass sie immer mit uns reisen, aber an irgendeiner Haltestelle werden sie aussteigen und wir müssen unsere Reise ohne sie fortsetzen. Doch es werden viele Passagiere in den Zug steigen, unsere Geschwister, Cousins, Freunde, sogar die Liebe unseres Lebens.
Viele werden wieder aussteigen und eine grosse Leere hinterlassen. Bei anderen werden wir gar nicht merken, dass sie ausgestiegen sind. Es ist eine Reise voller Freuden, Leid, Begrüssungen und Abschiede. 
Das grosse Rätsel ist: Wir wissen nie an welcher Haltestelle wir aussteigen müssen. Deshalb müssen wir leben, lieben, verzeihen und immer das Beste geben! Denn wenn der Moment gekommen ist, wo wir aussteigen müssen und unser Platz leer ist, sollen nur schöne Gedanken an uns bleiben und für immer im Zug des Lebens weiter reisen."
(unbekannt)

Wann wird wohl die Haltestelle kommen, an der ich aussteigen werde? Ich habe Angst, vor den Momenten, wo geliebte Menschen mich verlassen. Denn es gibt nicht viele, die mir wirklich etwas bedeuten. Aber diejenigen sind mir dann umso wichtiger. Und ich kann nicht loslassen. Das ist so schwer. Vielleicht kommt daher der Wunsch, zuerst auszusteigen. Dann muss ich nicht loslassen. Sondern die Anderen. So egoistisch es auch klingen mag, irgendwie ist dieses Gefühl beruhigend. Das Gefühl, zu wissen, dass man aussteigen kann. Jederzeit. Notfalls durchs Fenster.

Ich werde älter. Mache mir Gedanken über meine Zukunft. Denke über mein Leben nach. Und komme jedes Mal zum Schluss, dass es das nicht gewesen sein kann. So viele Tage habe ich mich aufgerafft. Gelächelt und gekämpft. Jedenfalls nach aussen hin. Innerlich habe ich geheult. Mir ständig dieselben Fragen gestellt. Konnte nicht mehr. Und trotzdem bin ich jetzt da. Und das kann ja nicht alles vergebens gewesen sein. Aber es wird Zeit, dass ich endlich etwas ändere. Mein Leben in die Hand nehme.

Dienstag, 16. Dezember 2014

Die Suche nach Erklärungen...

Weshalb?
Weshalb ich?
Weshalb jetzt?
Weshalb überhaupt?

Zunehmen ist das eine. Wenn ich mehr esse und zunehme ist das für mich akzeptabel. Nicht gut, aber akzeptabel. Aber wenn da kein Grund ist? Ich esse wie immer. Vier Kilo mehr in einer Woche. Das kann nicht alles Wasser sein. Mir passt keine Hose mehr. Eine Woche. Spinne ich. So viel wog ich das letzte Mal vor 10 Jahren. Momentan geht nix mehr...

Sonntag, 14. Dezember 2014

"Ich bin permanent müde...zu müde um aufzustehen, zu müde um zu lernen, zu müde um zu sprechen, zu müde um mich selbst zu verletzen, zu müde um zu lesen, zu müde um zu zeichnen, zu müde um meine Probleme anzupacken, zu müde um überhaupt etwas zu machen...dennoch versuche ich, meinen Alltag zu bewältigen, dabei will ich so gerne schlafen. Mich ins Bett legen, "Fick dich, Welt!" sagen und mich in den Schlaf weinen...und dann einfach für eine Woche im Koma liegen. Aber ich mache weiter. Nichts bleibt für immer, irgendwann werde ich alles überstanden haben und aus Freude weinen. Ja, daran muss ich glauben."
 
Ich kann nicht mehr. Will mich nicht mehr konzentrieren. Es ist alles so unwichtig geworden. Sogar mein Gewicht ist mir momentan scheissegal. D.h., es beschäftig mich schon, aber ich nehme einfach zu. Egal ob ich nichts esse. Oder mich vollstopfe. Ich fühle mich so eklig. Meine Hosen passen nicht mehr. Und ich esse weiter. Ich hasse mich, aber irgendwie kümmert es mich gerade nicht so. Weil eh alles beschissen ist.

Samstag, 13. Dezember 2014

There is a difference between giving up and knowing when you have had enough.

"I eat because I'm depressed.
And I'm depressed because I eat."
 
 



(Bilder: Google)

Sonntag, 7. Dezember 2014

Beschi**en

 
Ich KANN nicht mehr aufhören. Schon seit Tagen. Den ersten Anfall fand ich ja noch verständlich. Habe gedacht, vielleicht braucht mein Körper das einfach. Mir war so schlecht. Aber irgendwie war es wohl ok. Aber seit vier Tagen geht das nun schon so. Ich sehe aus wie schwanger. Waage habe ich schon lange weggeschmissen. Ich kann mich auf nichts konzentrieren. Denke nur daran, was ich fressen werde. Fühle mich beschissen. Könnte kotzen. Fünf Minuten später fresse ich weiter. ICH WILL DAS NICHT MEHR. Es ist das allerekligste Gefühl. Ich glaube, das kann man sich nicht vorstellen, wenn man es nicht erlebt hat. Ich kann nicht mehr sitzen, liegen oder stehen. Es geht nichts mehr. Meine Verdauung spielt seit Tagen verrückt. Verständlich, bei der Menge. Ich fresse Dinge, auf die ich jahrelang ohne Probleme verzichtet habe. Und denke mir: Ist doch eh alles egal. Und jedes Mal frage ich mich, wie mein Magen das aushält. Innerhalb von 20 Minuten habe ich vorher einen ganzen Gratin (500g Kartoffeln mit Rahm/Quark/Käse), 4 Brötchen mit Butter + Käse (einen ganzen Käse/ einen halben Butter), 1 Glas Marmelade (einfach so gelöffelt), eine Packung Weihnachtskekse, ein Eis und etwa ein halbes Kilo Kürbiscremesuppe gegessen. Was heisst hier gegessen. Einfach in mich hineingestopft. Mir ist so schlecht.

Dienstag, 2. Dezember 2014




stay strong.

Anyone can give up. It's one of the easiest things in the world to do.
But to hold it together when everyone else would understand if you fell apart, that's true strenght.
 
 
Schöner Spruch. Irgendwie.
Auch wenn ich nicht finde, dass es einfach ist, aufzugeben. Schon so oft war ich an diesem einen Punkt, wo ich dachte, jetzt geht es nicht mehr. Jetzt kann ich wirklich nicht mehr. Trotzdem habe ich es nicht geschafft, einfach aufzugeben. Mich einfach fallen zu lassen. Denn da war immer dieses Schulgefühl all denen gegenüber, die mich kennen. Die wohl niemals nur im Entferntesten mit so etwas gerechnet hätten. Und dieses Gefühl übertraf jedes Mal meinen Egoismus. Machte den Schmerz irgendwie erträglicher. Weil ich wusste, dass ich da einfach durch muss. Mir gar keine andere Wahl bleibt.
Aber ich weiss nicht, ob es richtig ist. Ich bin nicht glücklich. Klar, jeder hat mal einen schlechten Tag. Aber mittlerweile weiss ich, dass meine schlechten Tage nicht normal sind. Mir ist klar, dass es eine verdammt verwirrende Sache ist. So viele Dinge, die in diesem Moment, an diesem Tag zusammen kommen. Das Essen. Die Depression. Dinge, die gerade geschehen. Gedanken, die sich nicht steuern lassen.
 
Und dann Kurzschlussreaktionen. Ich muss spüren, dass ich noch die Kontrolle habe. Und das kann ich momentan nur durch Essen oder Schmerzen. Aber schlussendlich läuft es auf das selbe hinaus. Ob ich fresse, bis ich mich vor Schmerzen krümme oder mir einfach kochendes Wasser über die Arme giesse. In diesen Momenten brauche ich einfach etwas, was mich von den schmerzlichen Gedanken ablenkt. Und das ist wohl nur durch diesen körperlichen Schmerz möglich.
 
Und dann. Manchmal. Da sind diese Tage, wo ich denke, wie schön das Leben sein könnte. Wie wunderbar diese kleine, heile Welt ist, in der ich lebe. Wenn nur diese Gedanken nicht wären. Wenn ich nur eine Möglichkeit finden würde, anders darauf zu reagieren.

Mittwoch, 26. November 2014

Leben für mich selbst.




Plötzlich hat es wohl klick gemacht in meinem Kopf. Seit einiger Zeit ist es so klar wie nie zuvor. Ich muss niemandem etwas beweisen. Ich muss nichts tun, was ich nicht wirklich möchte. Auch wenn der Grund für das Nicht-Tun noch so banal ist. Ich bin keinem Rechenschaft schuldig. Ich muss mir keine Mühe geben, wenn ich den Sinn dahinter nicht wirklich sehe. Klar, das hängt ständig von der Situation ab. Aber im grossen und ganzen bin ich kein egoistischer Mensch. Und trotzdem bin ich manchmal Minimalistin. Aber in Situationen, in denen das meiner Ansicht nach gerechtfertigt ist.
 
 
Ich muss auch niemandem zeigen, wie beschissen es mir manchmal geht, wenn ich das nicht möchte. Ich muss mich nicht mehr ständig kontrollieren.
Mir nichts erlauben. Ich darf auch mal Spass haben. Etwas essen, das mir einfach nur schmeckt. Denn schliesslich muss ich mich wohl fühlen in meinem Körper. Ich muss nicht dünn sein. Auch mit Normalgewicht bin ich nicht fett. Irgendwie muss ich wohl einfach versuchen, meine Prioritäten zu verschieben. Denn was bringt es mir schon, wenn ich schlank bin, dafür ein soziales Arschloch, ständig müde und antriebslos. Unglücklich? Die Antwort gebe ich mir wohl gerade selbst. Und was kostet es schon, es einfach mal auszuprobieren? Mir einfach zu erlauben, zu essen. Egal wie gross die Mengen halt sind. Irgendwie wird es sich schon einpendeln. Denn mit meiner Kontrolle hat das mit dem Einpendeln bis jetzt überhaupt nicht geklappt. Also muss ich vielleicht die verdammte Kontrolle einfach Kontrolle sein lassen. Und essen.
Die Waage habe ich für die nächste Zeit verbannt. Alle Hosen ohne Gummizug ebenso.
 
Ich freue mich so darauf, einen Tag ohne Gedanken ans Essen zu verbringen. Irgendwann.
 
 
 


Montag, 24. November 2014

In diesem Moment fühlt es sich an, als ob mein Körper leergepumpt ist. Keine Energie mehr hat. Als ob meine Hände im nächsten Moment zu zittern beginnen und ich zusammenklappe.
Nein, nicht nach einer Fastenkur. Sondern nach einer Fressattacke. Es fühlt sich an, als ob mir gewisse Vitamine fehlen. Als ob mein Körper irgendetwas unbedingt braucht, was auch immer das sein mag. Aber scheinbar reicht die Fressattacke nicht, um meinen Körper zu besänftigen. Dreissig Minuten später beginnt es von vorne. Es ist so ein komisches Gefühl. Nicht wie eine normale Fressattacke.
Ich habe mich schon lange gefragt, ob das irgendwie mit meiner Laktoseintoleranz zusammenhängt. Ich verzichte auf Milch. Esse aber Milchprodukte im normalen Rahmen (bisher ohne Probleme). Oder eben doch mit Problemen...Vielleicht lösen diese Milchprodukte den Heisshunger aus? Vielleicht bin ich auch deshalb immer so müde und mir ist ständig kalt?

Dienstag, 18. November 2014

Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bedauern/ The top five regrets of the dying

1. "Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben"
2. "Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet"
3. "Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken"
4. "Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten"
5. "Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein"

Samstag, 15. November 2014

Wenn die Gedanken beginnen, dein Leben zu steuern...

Ich sitze im Zug. Bin so müde. Ich wusste, dass es kein toller Abend werden würde. Ich wusste, dass ich mich auf Schlimmes gefasst machen sollt. Dann ist es leichter zu ertragen. Aber egal wie oft ich mich darauf einstelle, es wirft mich jedes Mal aufs Neue aus der Bahn. So kleine Dinge. Unwichtiges. Und trotzdem schwirren meine Gedanken nur darum.

"Ist hier noch frei?", ich werde aus meinen Gedanken gerissen. "Klar." Meine Augen richten sich auf mein Gegenüber. Ich frage mich, was diese Person wohl schon alles erlebt hat. Was sie wohl gerade denkt.
Meine Gedanken sind wieder bei diesem Abend. Und bei dem, was noch auf mich zukommen wird. Ich habe Angst. Respekt. Will mich keiner Herausforderung mehr stellen. Nicht auf diese Weise.
Ich spüre, wie meine Augen feucht werden. Nein! Hör auf damit. Nicht hier. Du kannst hier nicht heulen! Ich schliesse meine Augen. Der einzige Ausweg.

Irgendwann komme ich an. Fühle mich beobachtet. Kann nicht mehr. Stürze aus dem Zug. Laufe. Zum Bach. Heule. Weiss nicht wie lange. Irgendwann laufe ich nach Hause. Wische die Spuren aus dem Gesicht. Esse zu Abend. Schneide.

Manchmal ist es das einzige, dass hilft. Auch wenn es falsch ist.

Freitag, 14. November 2014

Wenn du dein ganzes Leben lang einsammelst, wann willst du das Gesammelte geniessen?

Wann willst du das Gesammelte geniessen? Wann?

Geniesse ich mit Essen? Ich verstehe es nicht. Es ist so eklig. Heute war wieder ein schlimmer Tag. Butter. Ich hasse Butter. Und trotzdem esse ich sie. Pur. PUR! Ich könnte kotzen, wenn ich jetzt daran denke. Aber in diesem verdammten Moment - in dieser Minute, wo mir einfach alles so verdammt egal ist - in dieser Minute esse ich Butter. Fett. Nüsse. Käse. Ich esse. Und esse. Verstehe es nicht. Esse weiter. Es ist so unverständlich für Aussenstehende. Es ist unverständlich für mich selbst. Ausser in diesem Moment. Dann kann ich gar nichts machen. Dann esse ich.
Ich hasse es so sehr. Ich will nicht mehr an Essen denken. Nie mehr in meinem Leben. Ich will nicht, dass dieses verdammte Essen das Wichtigste in meinem Leben ist. Ich will keine Verabredungen absagen, weil ich zuvor gefressen habe und mir nun schlecht ist. Ich will nicht ständig zunehmen, nur, um es wieder herunter zu hungern. Und dann wieder zu fressen. ICH WILL NICHT MEHR!

Sonntag, 9. November 2014

sometimes...

Dann überlege ich mir, was mich wirklich glücklich machen würde in meinem Leben.
Woran ich wirklich Spass hätte. Wo ich mich wohl fühlen würde.
Auch wenn ich nicht mit Sicherheit sagen kann, dass es dann anders sein würde. Trotzdem überlege ich mir diese Dinge immer öfters.
Und komme zum Schluss, dass mir ganz andere Dinge wichtig sind, als jetzt gerade im Zentrum meines Lebens stehen.
Ich habe gemerkt, dass ich nicht gerne im Mittelpunkt stehe. Dass ich gerne in einem Team arbeite. Mich mit ihnen austausche. Das Team aber nicht leiten möchte. Dass ich manchmal Zeit für mich brauche oder eine Routinearbeit, wo ich meinen Gedanken nachhängen kann.
Beschissenerweise ist das so ziemlich das Gegenteil, von dem was ich gerade mache. Toll, ich weiss :) Aber Fehler sind ja da, um daraus zu lernen. Nur, dass es in meinem Fall ein ziemlich beschissener Fehler war. Jedenfalls glaube ich, dass mir der Beruf Bäcker-Konditor zusagen würde. Klar, ich mache mein Studium noch zu Ende. Muss ich ja fast. Aber es kostet ja nichts, mich mal in einem Betrieb zu erkundigen. Bäcker-Konditor. Mir ist klar, dass ich so nochmals von Vorne beginnen muss. Aber das hätte ich mich wohl schon viel früher getrauen sollen. Sechs ganze Jahre habe ich deswegen wohl verloren.

Mittwoch, 5. November 2014

What would you change about your body?

Unsere Gesellschaft ist so besessen davon, gut auszusehen. Einen perfekten Körper zu haben. In ein Schema zu passen. Klar, man macht sich Gedanken darüber. Man weiss eigentlich Bescheid, wie es ist. Und trotzdem ist da dieser Drang. Dieser Drang, schön zu sein. Angepasst.


Ich bin einer dieser Menschen. Schlimmer noch, vermutlich bin ich noch extremer. Irgendwann musste ich feststellen, dass es nicht mehr geht. Mein Körper rebelliert. Beginnt sich zu nehmen, was er braucht. Zu einem gewissen Grad ist das gut so. Weil ich weiss, dass die nächsten Jahre sonst vermutlich nicht überstehen würde. Ich glaube, mein Stoffwechsel ist in den letzten sieben (?) Jahren so langsam geworden, dass es verdammt lange dauern wird, bis irgendwas wieder normal läuft. Ich esse ein Bruchteil von dem, was andere essen. Und nehme zu. Ich schlafe länger als andere und bin ständig todmüde.
What would you change about your body?

My biggest wish is to be that five year old girl again. That girl, who was totally happy with her life and her body.

 

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Vorbilder

Jeder hat Vorbilder. Vermutlich ganz unterschiedliche. Sie ändern sich, wenn man aufwächst. Irgendwann verschwinden sie vielleicht ganz. Oder auch nicht.
Auch ich habe Vorbilder. Von Klassenkameraden bis hin zu Superstars, Models, Umweltschützern und anderen Weltverbesserern.
Trotzdem bin ich so geworden, wie ich bin. Oder vielleicht gerade deswegen? Mir war aber irgendwie nie klar, dass ich selbst einmal Vorbild sein werde.
Mich Kinderaugen anstarren und sich wünschen, auch so zu sein. Später, wenn sie gross sind.
Und es macht mir Angst. Ich möchte nicht, dass irgendjemand mal diesen Weg einschlägt. Vorbilder sind ja schön und gut, aber ich bin wohl die letzte Person, die man sich als Vorbild nehmen sollte.

Und jetzt gebe ich mir die Antwort wohl schon selbst, auf die Frage, die mir seit knapp drei Jahren im Kopf herumspukt: "War es die richtige Entscheidung?"
Nein. Ich will nicht, dass jemand denselben Weg einschlägt. Nein. Ich komme mit meinem eigenen Leben nicht zurecht, weshalb sollte ich dann die Verantwortung für Kinder übernehmen. Nein. Ich bin ein Einzelgänger. Ich mag die Ruhe. Ich habe so genug von dem ewigen Gelaber aller Leute.
Nein. Ich bin KEIN gutes Vorbild.
 
 

Montag, 20. Oktober 2014

...und wenn ich meine Gedanken dann aufschreiben möchte, sind sie plötzlich wie weggeblasen. Alles, was mich wochenlang beschäftigt hat, ist plötzlich nicht mehr richtig fassbar.

Manchmal wünsche ich mir, ich könnte meine Gedanken einer richtigen Person mitteilen. Nicht nur hier im Internet niederschreiben. Auch wenn das schon etwas nützt. Aber manchmal wünsche ich mir jemanden, der mir einfach sagt, dass ich das schon packen werde. Jemand, der mich festhält. Denn in den letzten Wochen habe ich das Gefühl, immer mehr den Boden unter den Füssen zu verlieren. Ich kann mich nicht mehr zusammenreissen. Habe es satt, mit einem Lächeln herumzulaufen, wenn ich mich todbeschissen fühle. Habe es satt, mich mit der Realität anzufreunden und alles einfach nur so zu akzeptieren.
Gestern habe ich kein Auge zugetan. Morgens um drei wollte ich doch tatsächlich einen Flug nach Südamerika buchen. Für den nächsten Tag. Einfach weg von hier. Irgendwie habe ich dann meine Kreditkarte nicht gefunden. Zum Glück. Wer weiss, was für Kurzschlussreaktionen sonst noch passiert wären. Ich bin so unglücklich, mit allem, was gerade passiert. Die Uni ist gerade beschissen, mit dem Essen klappt gar nichts, ich arbeite zu viel, esse zu viel, habe keine Zeit für Sport und wenn ich Zeit habe, bin ich richtig angeschlagen. Ich könnte die ganze Zeit schlafen und bin nicht wirklich in der Lage, irgendeine Leistung zu erbringen...

Noch ein Jahr, dann habe ich es hinter mir. Aber ich weiss nicht, ob es wirklich Wert war, all' diese Dinge auf mich zu nehmen, die mir keinen Spass machen. Mich durchzuquälen, ohne einen Sinn dahinter zu sehen. Es macht es nicht gerade einfacher, Prüfungen zu schreiben, wenn man sich nicht sicher ist, ob man das Ganze überhaupt will. Ein Jahr...ja, und dann?!

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Es führen viele Wege zum Ziel. Doch was, wenn du einmal die falsche Abzweigung erwischst. Was, wenn du plötzlich in die falsche Richtung läufst, den richtigen Weg nicht mehr findest?
Du gehst trotzdem weiter, auch wenn du weisst, das dies nicht der richtige Weg ist. Du denkst, dass du vielleicht wieder zurückfindest - eine Abzweigung in die Strasse, die zum Ziel führt. Mit diesem Gedanken läufst du weiter. Von Haus zu Haus. Von Kreuzung zu Kreuzung. Du überwindest Hindernisse. Triffst Menschen. Redest, lachst, weinst. Irgendwann hast du keine Lust mehr zu laufen. Zu lange ist es her, seit du auf dem richtigen Weg warst. Du bist müde, jeder Schritt schmerzt. Immer stärker wird dieses Gefühl, es nicht mehr zum Ziel zu schaffen. Den richtigen Weg nicht mehr zu finden. Auf der Strecke zu bleiben.

Und du fragst dich, ob es nur diese eine Abzweigung war, die das ganze Übel verursacht hat. Du fragst dich, ob es nicht doch deine eigene Schuld ist, oder ob das Schicksal einfach wollte, dass du hier endest. Du fragst dich, weshalb du nicht einfach denselben Weg zurückgehen könntest. Nochmals von vorne beginnen. Aber dafür bist du schon zu lange gelaufen. Du würdest nicht mehr zurückfinden, weil es einfach schon zu lange her ist.

Atemlos und müde setzt du dich an den Strassenrand. Hoffst auf eine Lösung. Ein stiller Hilferuf, den aber niemand bemerkt. Dann kommt der Zeitpunkt, wo du nicht mehr warten willst. Du willst handeln. Du verstehst nicht, wie du so dämlich sein konntest, ständig in die falsche Richtung zu laufen. In diesem Moment kannst du dich selbst nicht mehr ausstehen. Da ist ein unbändiger Hass auf deinen Körper. Weil du nicht mehr laufen magst. Weil du alles falsch gemacht hast. Einfach nur, weil du überhaupt da bist.
Und du beginnst, das zu zerstören zu versuchen, was gerade am nächsten ist. Deinen Körper. Heisses Wasser, dass über deine Arme rinnt. Zähne, die sich in deine Haut bohren. Wie Messer. Die Tränen, die über deine Wangen laufen vermischen sich mit dem Regen. Du spürst den Schmerz in diesem Moment nicht. Es fühlt sich gut an. Es fühlt sich gut an, die Wut an etwas auszulassen.

Und das alles nur, weil du die falsche Abzweigung genommen hast?

Freitag, 26. September 2014

I don't remember those times...

...when I was younger.
...when I didn't struggle with that fucking eating disorder.
...when I spent my day without thinking about food.
...when I ate ice cream with my friends.
...when I drank alcohol and partied untill the morning started.
...when I worked out without counting the calories I burned.
...when I felt okay with my body.
...when I didn't know my weight.
...when I didn't get up at night to binge on cake and sweets.
...when I had fun with my friends.
...when I got up in the morning with a smile on my face.

No, I don't remember those times. It seems like there's never been an episode in my life, where I was truly happy. The only thing that reminds me of that are those pictures, where I look happy and smile.

Donnerstag, 25. September 2014

"Someone can be a normal weight, appear just like everyone else on the outside, sit and eat some cake with friends or go to parties. But little does anyone know that when that person isnt with friends they dont eat. They starve themselves or purge whenever they do eat. Or they have late night binge eating episodes. But their weight isnt underweight or overweight so nobody notices, nobody cares." (Blog: A life without anorexia)

Dieses Zitat hat mich fast zum Weinen gebracht. Noch nie hat jemand meine Situation so gut beschrieben. Nicht mal ich selbst konnte es. Kann es. Aber das trifft es so ziemlich auf den Punkt. Und mich irgendwie mitten ins Herz. Weil es jetzt so klar da steht. Keine Zweifel mehr lässt. Und vielleicht geht es manchen Menschen um mich herum auch so...und ich habe noch nie einen Gedanken daran verschwendet, dass es ihnen vielleicht schlecht gehen könnte....


***

Ich mag keine Partys. Bin selten im Ausgang. Ich hasse es, besoffen zu sein. Ich kann besoffene Leute nicht ausstehen.
Das Problem daran ist wohl, dass man in meinem Alter Partys mögen sollte. Dass man sich ab und zu so richtig volllaufen lassen sollte. Sein Sozialleben pflegen sollte. Nur ich finde, das geht auch anders. Ich will keinen Alkohol trinken. Nur schon wegen den kcal. Ich mag die laute Musik nicht, wo man sich nicht unterhalten kann. Und manchmal habe ich das Gefühl, ich bin schon viel zu alt für diese Sch*****. Oder vielleicht habe ich einfach schon zu viel erlebt. Vielleicht kann ich einfach nicht mehr so unbeschwert sein, wie andere?. 

Sonntag, 14. September 2014

Stell dir mal den schönsten Tag deines Lebens vor...

Das ist bei mir gar nicht so schwer...:

An diesem Tag wache ich morgens ausgeschlafen auf. Habe ein Lächeln auf den Lippen. Ich weiss, dass es ein wunderschöner Tag werden wird. Ich freue mich auf diesen Tag, einfach, weil ich weiss, dass ich so viele tolle Menschen treffen werde. Ich freue mich darauf, den Dozenten zuzuhören. Wach zu sein und alle Informationen aufzusaugen. Mich mit den Leuten aus meiner Klasse normal zu unterhalten, zu lachen. Mittags in der Mensa zu sitzen. Mir ein Menü zu bestellen. Irgendeins. Ohne mir Gedanken darüber zu machen, wie viele Kalorien es hat. Wie fett es mich machen würde. Zu essen, ohne mich zu schämen. Und dann bestelle ich mir ein Dessert. Und geniesse es. Auch nach dem Essen fühle ich mich gut. Konzentriere mich wieder auf den Unterricht. Freue mich an den Sonnenstrahlen. Nach dem Abendessen falle ich todmüde ins Bett. Mit einem Lächeln.




Für abertausende von Menschen ein ganz normaler Tag. Für mich momentan leider nicht. Aber wenn man solche Tage immer hat, ist einem gar nicht bewusst, wie toll das eigentlich ist. Wie schön es ist, wenn Essen einfach etwas Natürliches ist. So, wie atmen.