Einsamkeit = negatives Gefühl, emotionales Defizit, das Sozialleben wird als nicht ausreichend empfunden
Alleinsein= bewusst gewählter Zustand
Ich bin jemand, der es die letzten Jahre geliebt hat, alleine zu sein. Jemand, der extrem viel Zeit für sich selbst benötigt hat. Alleinsein hat mir Kraft gegeben. Zu viele soziale Kontakte waren einfach nur Stress.
Im Moment ist Alleinsein der Horror für mich. Ich halte mich selbst kaum aus, die Gedanken beginnen sofort zu kreisen, werden negativer. Oft schaffe ich es nicht, aus dem Loch hinauszukommen, wenn ich im Moment alleine bin. Verletzte mich selbst, um die Situation irgendwie zu überstehen oder wahrzunehmen. Überesse mich, um mich selbst zu fühlen. Bin hilflos mit mir selbst. Alleinsein ist zu Einsamkeit geworden. Oder ich habe einfach verlernt, wie es geht, mit mir selbst zu sein.
Ich halte es kaum aus. Wünsche mir nichts mehr, als jemand, der mich in den Arm nimmt. Fest drückt. Mich schüttelt. Mir zuhört. Wirklich zuhört. Gleichzeitig bin ich völlig überfordert, wenn diese Situation mal eintritt. Weiss dann nicht, wie ich damit umgehen soll.
Ich nehme mir kleine Dinge viel zu sehr zu Herzen. In den letzten Monaten hatte ich oft das Gefühl, dass sich gar niemand für mich interessiert. Dass es niemandem auffallen würde, wenn ich nicht mehr da wäre.
Aber so darf ich nicht denken. Denn schlussendlich sollte der Grund für mein Leben nicht von meinen Mitmenschen abhängen. Denn mir ist völlig klar, dass ich viele Dinge ein wenig verzerrt wahrnehme. Oder zu fest auf die Goldwaage lege. Ich bin halt so. Es ist mir wichtig, dass ich für andere da bin...und manchmal ist es schwer, dass ich diese Erwartung nicht auch an andere habe. Weil viele Menschen nicht so sensible sind und meine Gefühle vermutlich gar nicht wahrnehmen können.
Im Moment ist mir alles zu viel. Ich weiss nicht, was ich tun muss, damit es aufhört. Verstehe mich selbst nicht mehr. Dabei war mir das in den letzten Jahren so wichtig. Auf mich zu hören. So sehr ich es gerade versuche, da ist einfach diese Leere. Und Trauer. Ohne wirklichen Grund.
Müdigkeit. Ständig. Alles ist so anstrengend. Ganz oft kommt dieser Gedanke, dass ich doch besser aufhören würde. Aufhören, weiterzumachen. Am Morgen einfach nicht mehr Aufstehen. Weg sein. Tot.
Sogar dafür bin ich zu müde. Müde. Müde. Es braucht so viel Energie. Alles. Ich will mich nochmals bei einem Therapeuten melden. Aber im Moment schaffe ich das nicht. Müde auf der einen Seite. Auf der anderen bin ich extrem unruhig. Kann nicht abschalten. Bringe aber trotzdem nichts auf die Reihe. Stress. Ständig.
Ich habe es so satt. Alles.
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