"Allen Menschen mit Depressionen, die ich bisher kennenlernen durfte, ist vor allem eins gemein: dass sie die Momente, die nicht von ihrer Krankheit überschattet werden, ganz besonders intensiv geniessen. Und dass sie durchaus auch während dunkler Tage dazu fähig sind, aus vollem Herzen zu lieben, auch wenn man das nicht immer sieht."[Jana Seeling]
Montag, 29. Januar 2024
Sonntag, 31. Dezember 2023
2024
Wieder ist ein Jahr um. Überraschend irgendwie, dass ich immer noch da bin. Irgenwie aber auch ein wenig schwierig, weil sich so wenig verändert hat, wenn ich zurückblicke. Klar, wenn man genau hinschaut, hat sich einiges getan - aber die relevanten "Lebensfragen" dümpeln weiterhin vor sich hin, meine Depression ist mal besser, dann wieder Katastrophe und genau so ist es mit meinem Lebenswillen. Es gibt Tage/Wochen/Monate, da kann ich nicht mehr und will einfach nur, dass es aufhört. Dann gibt es aber auch die Momente, wo ich es geniesse. Irgendwie abschalte. Und am meisten gefüllt war das letzte Jahr wohl von Momenten, in denen mir alles egal war. Egal, ob ich lebe oder sterbe. Egal, ob ich glücklich oder unglücklich bin. Einfach, weil ich nicht wirklich die Kraft hatte, mich damit auseinanderzusetzen. Vielleicht auch ein wenig wegen den Medikamenten. Ich weiss es nicht.
Keine Ahnung, was ich mir von diesem Post erhoffe. Ich hasse Silvester. Habe keine Lust, irgendetwas mit Leuten zu machen, nur, um dann alleine zu Hause zu sein und irgendwie wieder über den Sinn und Unsinn von allem nachzudenken. Mein Kopf ist so anstrengend. Und irgendwie spielt es doch wirklich keine Rolle. Alles.
Mittwoch, 8. November 2023
I don't know how to be.
Es fühlt sich an, als wäre alles schwarz. Dunkel. Und traurig. Manchmal. Manchmal aber auch schwarz und komplett ohne Emotionen. Nicht mal genügend Emotionen, um das Ganze zu beenden.
Gleichzeitig dieses Gefühl, nicht mal das zu schaffen. Nicht mal in der Lage zu sein, selbst über mein Leben und Sterben zu entscheiden. Weil ich zu feige bin. Noch. Obwohl, manchmal ist diese Feigheit wohl genau das, was mich noch hier hält. Das und gleichzeitig die Angst, ein anderes Leben zu zerstören.
Erwarte ich zu viel vom Leben? Ist es das? Ist es so anstrengend, wie gerade? So schrecklich einsam, schmerzhaft und schwarz, wie seit einigen Wochen? Falls ja, weiss ich nicht, wie andere das packen. Wie sie es schaffen, nicht aufzugeben.
Sonntag, 29. Oktober 2023
Alleine.
Manchmal ist dieses Gefühl fast unaushaltbar. Dieses Gefühl der Einsamkeit. Alleine zu sein. Unwichtig für den Rest der Welt. So, als ob es egal ist, ob man noch lebt oder schon längst tot ist. Denn am Ende interessiert das niemanden. Es macht keinen Unterschied.
Wenn dieses Gefühl da ist, bestärken alle Handlungen von meiner Aussenwelt,wie wenig ich Wert bin. Die Unwichtigkeit meines Da-seins. Alle unbeantworteten Nachrichten. Alle kurzfristigen Absagen. Jede Kritik.
Ich weiss, dass ich meine Ansicht ändern muss. Aber in diesen Momenten geht das irgendwie nicht. Dann fühle ich mich beschissen. Weiss nicht, wie ich mich anders fühlen kann. Was ich tun muss. Ändern muss. Will nur weg sein. Nie mehr aufwachen. Will, dass es endlich aufhört, dieses Gefühl. Dass mich jemand in den Arm nimmt & mir sagt, dass er für mich da ist. Dass es besser wird. Irgendwann. Oder erhoffe mir, dass endlich mal jemand fragt, wie es mir wirklich geht. Und zuhört. Sich nicht abwendet.
Es ist gerade so anstrengend. Alles. Ich. Die Arbeit. Meine Gedanken. Zu viel Zeit. Die Müdigkeit. Das Desinteresse. Die Motivationslosigkeit. Das schlechte Gewissen.
Ich will, dass es aufhört. Aber ich weiss nicht, wie.
Dienstag, 1. August 2023
What's the point? How to keep going...?
"Ich stehe mit beiden Beinen fest auf dem Brett. Fühle die Leichtigkeit, den Stolz, es geschafft zu haben. Doch dann überrollt mich die Welle. Ich knalle auf das Wasser, das plötzlich hart wie Beton ist. Es bleibt gerade noch Zeit, kurz Luft zu holen, bevor die Welle über mir zusammenbricht. Tosend. Mächtig.
Ich verliere die Orientierung. Weiss nicht, was oben ist. Weiss nicht, was richtig ist. Irgendetwas scheint mich nach unten zu ziehen. Wo ist dieser Glücksmoment geblieben? Diese Leichtigkeit? Der Stolz? Jetzt ist da nur noch diese Dunkelheit. Die Kälte des Wassers. Die Hoffnungslosigkeit. Das Gefühl, es nie mehr nach oben zu schaffen. Für einen kurzen Moment kämpfe ich. Doch irgendwann kann ich nicht mehr. Ich bin zu müde. Kraftlos. Es bringt ja eh nichts mehr..."Freitag, 19. Mai 2023
Today. Tomorrow.
Es geht immer weiter. Tag für Tag. Irgendwie wird es wieder Abend. Aber es ist anstrengend. Immer wieder. Ich will nicht mehr so weitermachen. Heute ist ein beschissener Tag. Und ich weiss nicht weiter. Habe das Gefühl, es würde mir helfen, mich selbst zu verletzen. Aber seit den Antidepressiva fehlt dieser Drang vollkommen.
Morgen. Übermorgen. Nächsten Monat. Wie lange denn noch...
Sonntag, 8. Januar 2023
Vertrauen.
Ich versuche es immer wieder. Öffne mich anderen Personen gegenüber. Vertraue ihnen Dinge an, die mich seit Jahren extrem belasten. Bin zum ersten Mal seit langer Zeit ehrlich. Und das braucht verdammt viel Mut.
Nur, um dann zu merken, dass ich dann enttäuscht bin von diesen Personen. Weil sie nicht da sind, wenn ich sie brauche. Weil sie mich nicht verstehen. Weil sie trotzdem die gleichen Fehler machen, die mich immer so triggern. Weil sie mir dann noch mehr das Gefühl geben, nichts Wert zu sein. Alleine zu sein. Dass es für sie einfacher wäre, wenn ich nicht mehr hier wäre. Sie es vermutlich nicht mal merken würden. Weil eine Antwort auf meine Whatsapp zwei Tage braucht. Ich komme mir so unwichtig vor. Denke mir einerseites, dass ich doch versuche, es besser zu machen. Indem ich ehrlich bin. Und gleichzeitig wirft es mich jedes Mal 1000 Schritte zurück, weil die Reaktion meiner Gegenüber so unpassend ist. So weh tut. In mir drin so viel kaputt mache - gerade deshalb, weil ich mich verletzlich gezeigt habe. Ich will das nicht mehr. Der Gedanke, dass es davor einfacher war, kommt immer wieder in meinen Kopf. Damals, als ich einfach so getan habe, als wäre alles ok.
Meine Gedanken sind gerade so anstrengend. Ich will morgen nicht wieder zur Arbeit. Es ist so anstrengend, wenn es in meinem Kopf nur ums Abwägen von Leben und Sterben geht. Und ich gleichzeitig bei der Arbeit sinnlose Sitzungsthemen besprechen muss. Hochzeitsgeschenke planen muss. So wirken muss, als ob alles ok ist. Obwohl es das schon lange nicht mehr war. Viel zu lange.
Irgendwie wird es immer Abend. Aber ich habe keine Energie mehr. Nicht mal Energie zum Aufgeben...
Mittwoch, 28. Dezember 2022
Keep going.
"Keep going."
Gerade ist es nicht gut. Ich spüre mich nicht mehr. Da sind zu viele Emotionen, mit denen ich nicht klarkomme. Zu viele. Und die müssen irgendwie raus. Ich will sie spüren. Bin wütend und traurig auf mich selbst. Darauf, diese Nähe zugelassen zu haben. Um wieder verletzt zu werden. Mir ist klar, dass das dazugehört. Aber ich schaffe das gerade nicht mehr. Wenn alles abstürzt, ist da einfach keine Kapazität mehr dafür. Dann wünsche ich mir nichts mehr, als dass es einfach zu Ende ist. Aufhört. Weil ich nicht mehr kann. So müde bin, weiterzumachen. Nur, um dann wieder abzustürzen.
Montag, 28. November 2022
Freitag, 4. November 2022
...und plötzlich gibt es wieder eine Zukunft.
Sonntag, 9. Oktober 2022
Ich habe Angst.
...Angst davor, was passiert, wenn es so weitergeht.
...Angst davor, dass es so weitergeht.
...Angst davor, was passiert, wenn ich einfach mit meinem Leben aufhöre.
...Angst davor, alle zu enttäuschen, wenn ich aufgebe.
...gleichzeitig Angst davor, weiterzumachen. Weil ich nicht mehr kann.
...Angst davor, alleine zu sein. Noch mehr, als jetzt.
...Angst davor, alles zu verlieren, was mir noch wichtig ist.
...Angst, nochmals um Hilfe zu fragen.
...Angst, es nicht zu schaffen.
...Angst vor Montag. Dienstag. Mittwoch. Donnerstag. Freitag.
...Angst, dass es nie mehr besser wird.
...Angst davor, dass niemand es versteht.
...Angst, nicht zu genügen.
...Angst, es nicht lange genug versucht zu haben.
...Angst. Zu Leben. Zu sterben. So weiter zu existieren.
Ich weiss nicht mehr, wie weiter.
Sonntag, 25. September 2022
Life is too short to worry about stupid things. Have fun. Fall in love. Regret nothing.
Samstag, 20. August 2022
Donnerstag, 11. August 2022
..sometimes it feels like a superpower.
Afterlife, Tony: If I become an arsehole, and I do and say what the fuck I want for as long as I want, and then when it all gets too much, I can always kill myself. It's like a superpower.
Matt: That's the worst superhero I've ever heard of.
...irgendwie krank, nicht? Genau so denke ich im Moment. Und es macht es irgendwie leichter. Es hilft, den nächsten Tag zu überstehen. Irgendwie.
Freitag, 29. Juli 2022
I'm sorry. Sorry for wasting my life.
Ich frage mich immer wieder, wieso ich noch auf dieser Welt bin? Wer wohl bestimmt, wie lange wir Menschen leben?
So viele Menschen wünschen sich nichts mehr, als weiterzuleben. Wie gerne würde ich ihnen mein Leben schenken. Wie gerne würde ich noch einmal in meinem Leben etwas tun, dass für mich Sinn macht. Dass jemanden glücklich machen würde.
Die Tränen laufen gerade über meine Wangen. Dieser ständige Wechsel von vollkommener Gefühlslosigkeit zu extremer Traurigkeit ist so anstrengend. Ich glaube, dass macht mich so müde.
Gleichzeitig schäme ich mich so. Dass ich so unehrlich bin. Dass ich überhaupt diesen Wunsch habe, nicht mehr da zu sein. Obwohl ich weiss, dass ich ein tolles Umfeld habe. Irgenwie macht es das fast noch schlimmer. Weil ich weiss, was ich ihnen antue. Es nicht will, aber nicht mehr kann. So lange versucht habe, mich zusammenreisse, mich jeden Morgen wieder an dieses kleine Fünklein Hoffnung klammere, dass es heute besser wird. Keinen Unterschied bemerke. Mich nicht noch mehr anstrengen kann, weil mir "Lachen", "ok-sein" schon viel zu viel Energie aussaugt.
Und dann ist da diese Leere. Ich weiss, dass ich mich über gewisse Dinge freuen müsste. Aber da ist nichts. Es ist so egal. Alle Emotionen fühlen sich dann so taub an.
Ich bin so dankbar, für alles, was ich erleben durfte. Es war schön. Glaubt mir, es gab auch tolle Momente. Manchmal neige ich nur dazu, dass zu vergessen, wenn die Depression wieder zu viel Platz einnimmt. Und ich bin so unendlich dankbar für alle Menschen, die einen Teil meines Lebens ausgemacht haben. Ohne euch wäre ich schon lange nicht mehr hier. Diese kleinen Wörter, Gesten, das "da-sein" sind so unendlich wertvoll für mich! Danke!
Keine Ahnung, wie es weitergeht. Ich drehe mich schon so lange im Kreis. Kann nicht mehr klar denken. Will es vielleicht auch nicht. Es tut mir Leid, dass ich irgendwie aufgegeben habe, dass es besser wird. So viele andere hätten mein Leben verdient. Vielleicht kann ich das irgendwann wieder gut machen. Hoffentlich.
Samstag, 9. Juli 2022
..von schönen Dingen überfordert.
Freitag, 24. Juni 2022
Montag, 18. April 2022
Flashback. 2014 und heute.
"Ich stehe mit beiden Beinen fest auf dem Brett. Fühle die Leichtigkeit, den Stolz, es geschafft zu haben. Doch dann überrollt mich die Welle. Ich knalle auf das Wasser, das plötzlich hart wie Beton ist. Es bleibt gerade noch Zeit, kurz Luft zu holen, bevor die Welle über mir zusammenbricht. Tosend. Mächtig.
Ich verliere die Orientierung. Weiss nicht, was oben ist. Weiss nicht, was richtig ist. Irgendetwas scheint mich nach unten zu ziehen. Wo ist dieser Glücksmoment geblieben? Diese Leichtigkeit? Der Stolz? Jetzt ist da nur noch diese Dunkelheit. Die Kälte des Wassers. Die Hoffnungslosigkeit. Das Gefühl, es nie mehr nach oben zu schaffen. Für einen kurzen Moment kämpfe ich. Doch irgendwann kann ich nicht mehr. Ich bin zu müde. Kraftlos. Es bringt ja eh nichts mehr..."Sonntag, 3. April 2022
Déja-vu.
Nochmal. Wie im Januar. Nur, dass ich dieses mal diejenige bin, die es beendet hat.
Das fühlt sich nicht besser an. Schuldgefühle. Tränen. Angst. Sinnsuche. Selbstvorwürfe. Und viel zu viel Verständnis von ihm. Danke!
Alles ist so anstrengend. Müde. So müde.
Dienstag, 22. Februar 2022
A reminder that life is beautiful.
Ich vergesse. Vergesse, wie es sich anfühlt, glücklich und zufrieden zu sein. Vergesse, was Leben heisst. Manchmal fühle ich gar nichts. Manchmal weine ich nur noch. Manchmal muss ich mich verletzen, um irgendwas zu spüren.
Wie schaffen das all' die Menschen um mich herum. Zu leben? Was hält sie hier? Ich kann das nicht mehr...weiss nicht wo anfangen. Wie anfangen. Ständig drehe ich mich im Kreis...
Da ist keine Energie mehr. Ich will nur schlafen. Nicht mehr aufwachen. Überfahren werden. An einem Herzinfarkt sterben. Ertrinken. Verbrennen. Weg sein.
Es gab schöne Momente. Immer wieder. Und ich denke mit einem Lächeln daran zurück. Aber die schwierigen Phasen sind so schwer. So anstrengend. Ich weiss nicht, ob es besser ist, wenn man tot ist. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber spielt das letztendlich eine Rolle? Ich entscheide.