Sonntag, 20. September 2015

Pickel, Cellulite, +15kg

Eigentlich braucht es keinen Text mehr dazu. Es ist so deprimierend. Und ich schaffe es einfach nicht, abzunehmen. Was früher so leicht ging, stellt plötzlich ein riesiges Hindernis dar. Und dabei ist es mein einziger Wunsch im Moment. Wieder so aussehen wie vor einem halben Jahr - mit 15kg weniger.
Jedes Mal, wenn ich mir die Bilder von damals anschaue, könnte ich heulen. Ich will meinen Körper zurück. Ich will stolz sein auf meine Figur. Ich habe keine Lust mehr, mich zu verstecken und mich jeden Morgen zu hassen, weil ich so fett geworden bin.

Montag, 14. September 2015

Gefühlschaos und Distanz

Ständig werde ich gefragt, wie es mir gefällt. Ich kann ihnen nicht die Wahrheit sagen. Kann nicht öffentlich zugeben, dass ich mich absolut beschissen fühle. Das ich jeden Morgen aufwache und mir wünsche, nicht mehr aufzuwachen. Tot zu sein. Weg zu sein.
Ich kann es nicht sagen. Denn spätestens dann würden sie mich entweder für verrückt erklären und in die Psychiatrie überweisen oder auslachen. Ich weiss nicht, was schlimmer wäre.
Jedenfalls geht es nicht. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was für ein Gefühlschaos das ist. Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schiesst, sobald mein Wecker klingelt ist: "Oh nein, bitte nicht, lass es nicht wahr sein. Ich will nur weiterschlafen." Dieser Gedanke ist schon da, ohne, dass ich was machen kann. Dazu muss ich nicht mal wach sein.
Eigentlich grenzt es an einem Wunder, dass ich mich immer aufraffen kann, und mich irgendwie zum Unterricht schleppe.
Irgendwas mache. Alles vergesse. Verwechsle. Deprimiert bin. Mir keiner zuhört. Ich wieder beginne, diesen Hass auf die Kinder zu entwickeln. Am liebsten einfach rausstürmen würde. Schreien würde "Leckt mich doch einfach alle am A****."

Irgendwann ist der Tag vorbei. Vorbereitungen für den nächsten Tag machen. Nach Hause. Fressen. Schreiben. Schlafen.

Und dann wieder von vorne. 5 Tage die Woche. HILFE

Samstag, 12. September 2015

Liebe M.

Ich kann mit dir super über alles reden. Aber da gibt es etwas, dass du nicht weisst. Etwas, was mich mein ganzes Leben lang begleitet hat. Womit ich zu Leben versucht habe. Und im letzten halben Jahr gemerkt habe, wie schwer das ist. Ich habe ja öfters erwähnt, dass ich viel zugenommen habe in den letzten Monaten. Auch wenn ich es so erzählt habe, als würde ich es akzeptieren, ist das in Wirklichkeit nicht so. Ich kann es nicht.
Dazu musst du vielleicht die Vorgeschichte noch kennen. Als Kind war ich immer übergewichtig. Wurde deswegen gehänselt und hasste meinen eigenen Körper. Ich ass weniger. Und plötzlich war es ganz leicht. Ich war leicht. War schön. Bekam Aufmerksamkeit. Zum ersten Mal in meinem Leben sahen mich die Leute an, nahmen mich wahr.
Und ich war stolz auf mich. Das ging fast 8 Jahre lang gut. Irgendwann machte mein Körper wohl nicht mehr mit. Ein paar Früchte am Tag waren einfach zu wenig. Ich nahm zu. Das hast du ja mitbekommen. Mir passt keine Hose mehr. Meine Oberschenkel reiben aneinander. Beim Hinsetzen quillt mein Bauch über mein Hosenbund. Ich kann mich nicht mehr im Spiegel anschauen. Ich hasse mich jeden Morgen, wenn ich aufstehe. Aber ich schaffe es nicht mehr, so diszipliniert zu sein. Schaffe es nicht, weniger zu essen. Ich komme nicht mehr klar mit meinem Körper. Und so krank es auch klingen mag, ich komme mit meinem ganzen Leben nicht klar. Bin ich wohl noch nie. Aber wenigstens hatte ich damals Kontrolle über mein Gewicht. Jetzt zerbricht alles. Ich kann nicht glücklich sein, wenn ich mich selbst nicht mag.
Ich habe keine Energie mehr, zu kämpfen. Bin immer so müde, depressiv. Ich bin sogar zu müde, um mich zu schneiden oder zu weinen. So unsagbar müde.
Du glaubst nicht, wie anstrengend es ist, ständig so zu tun, als ob das Leben ok wäre. Morgens bei der Arbeit die Kraft aufzubringen meine Gedanken auf den Unterricht zu fokussieren. Ständig alle anzulügen, es gehe mir gut.
Es geht mir beschissen. Jeden Morgen wünsche ich mir, gar nicht mehr aufzuwachen. Von einem Auto überfahren oder angefahren zu werden. In einen Unfall zu geraten.

Und dann trinken wir Kaffee. Reden über unseren Alltag. Ihr schwärmt davon, wie toll es ist. Und ich sitze da und versuche zu lächeln. Versuche, nicht gerade in Tränen auszubrechen. Und denke mir, wie beschissen das alles eigentlich ist. Wie gerne ich einfach weg sein würde. Tot sein würde. Alles hinschmeissen würde.
Liebe M., ich möchte dir nur für alles danken. Du warst immer für mich da. Aber es gibt wohl Dinge, mit denen muss ich selbst klarkommen. Manchmal wünsche ich mir so sehr, ich hätte die Energie, die du hast. Das echte Lachen, das immer auf deinen Lippen ist. Die wahren Worte, die aus deinem Mund kommen.

Denn bei mir ist alles falsch.

Sonntag, 23. August 2015

Freitag, 21. August 2015

Jedes Ende ist ein Neuanfang?

Es fällt mir schwer, meine momentane Stimmung zu beschreiben. Aber das Schreiben ist immer noch einfacher, als mit jemandem darüber zu sprechen. Ich habe die Nase voll davon, dass ich mir einreden soll, dass alles gut sei. Dass ich mich doch einfach mal gut fühlen soll. Nicht nachdenken soll. Ich kann das nicht, es geht nicht. Weil ich mich eben nicht gut fühle. Weil alles so falsch ist, was ich mache. Weil ich es nicht für mich selbst mache, sondern für andere. Weil ich mich so verdammt unwohl fühle in meinem Körper. So leer. Antriebslos.

**
Da ist sie wieder. Diese schwarze Wolke. Plötzlich ist sie da. In den letzten Wochen immer öfter. Ich kann nichts dagegen tun. Sie umhüllt mich und von einer Sekunde auf die andere geht nichts mehr. Alles ist mir so egal. Ich will nur noch schlafen und heulen. Ich hasse mich dann für alle meine Entscheidungen. Hasse mich und habe Angst, vor dem was noch kommen wird. Habe keine Lust mehr, weiterzumachen. Irgendwie funktioniere ich dann aber doch. Nehme alles nur so stumpf wahr und hoffe, dass es bald vorbei ist.

Manchmal ist diese schwarze Wolke weg. Und dann geht es mir ganz gut. Manchmal. Selten. Aber es lohnt sich nicht, nur für diese Tage zu leben. Denn sie sind viel zu selten.

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Samstag, 15. August 2015

Raben

"Manche Menschen glauben, dass Raben Reisende an ihre Ziele begleiten. Andere glauben, dass es Glück bringt, wenn man einen Raben sieht."




Ich kann nicht mehr. Will nicht mehr. Weiss nicht mehr. Ich starre stundenlang aus dem Fenster und versuche, meine Gedanken zu ordnen. Und zu verdrängen. Herauszufinden, was los ist. Komme zu keinem Ende. Meine Augen folgen den Regentropfen, die draussen niederprasseln. Ich bin so müde. Irgendwann merke ich, dass ich weine. Und es tut irgendwie gut.
Wie gerne würde ich mit jemandem reden, der mich versteht. Aber wie nur. Es fühlt sich so falsch an. Ich passe nicht in diese Welt. Und je länger ich darüber nachdenke, desto weniger komme ich zum Ergebnis, dass ich mich irgendwann hier wohlfühlen werde. Ich habe keine Lust mehr, Energie aufzuwenden, um mein Leben in die richtige Bahn zu leiten. Keine Energie mehr, morgens aufzustehen. Mich in Gespräche einzubringen. Fröhlich zu sein. Zu leben.
Es ist so verdammt anstrengend. Und es tut so weh.

Ich überlege mir, wie einfach es wäre. Immer öfter kreisen diese Gedanken in meinem Kopf. Es dürfte natürlich nicht schief gehen. Sonst würde ich in einer noch grösseren Hölle wieder aufwachen.
Ich kann diese Gedanken nicht aufschreiben. Denn spätestens dann hätte ich wirklich aufgegeben. Und dieser Blog zeigt dann wohl, dass meine Hoffnung noch nicht ganz weg ist. Auch wenn mir das selbst nicht mehr klar ist. Ich weiss nicht, ob es Hoffnung ist oder ob ich einfach zu feige bin, dem Ganzen ein Ende zu setzen.

Samstag, 8. August 2015

Oh hell.

"Ich kann einfach nicht loslassen, ich will wieder meinen schönen schlanken Körper, ich will mich so fühlen, so toll und schön. Und während ich diese Zeilen schreibe, muss ich furchtbar weinen, weil ich mich so schlecht fühle, verloren und schon wieder versagt habe. Wie konnte ich es zulassen, diesen wunderbaren Körper wieder zu verlieren. Ich hasse mich dafür. Ich verabscheue mein Spiegelbild und kann trotzdem nicht aufhören zu essen. Weil es das Einzige ist, was mich im Moment glücklich macht. [...].

Ich habe wieder aufgehört, jeden Tag Sport zu machen, weil ich nicht noch dicker werden will durch meine Muskeln. Ich will schlank, fein und grazil sein, denn so fühle ich mich innerlich fast zerbrechlich, und genau so möchte ich auch aussehen. Ich hasse diesen Kampf, er macht mich fertig. Ich schreibe mir jeden Tag auf, was ich esse, auch wenn es eine Qual ist, mehr als vier Dinge aufzuschreiben, Getränke inbegriffen. 

Sich selbst nicht zu lieben ist furchtbar, denn man kann keine Beziehung eingehen. [...]
Ich würde so gerne mein Leben geniessen können, ohne jeden Tag überlegen zu müssen, dass ich heute wieder den Kampf mit dem blöden Essen führen muss. Ich weiss nicht, ob ich es schaffen werde, je wieder normal essen zu können. Ich habe Panik davor, dick zu sein, und der Gedanke und die Angst, dick zu sein, führen genau dazu. "(Quelle: Schweizer Illustrierte - Jedes Essen ist eine Qual)

***
Es ist erschreckend, wie sehr ich mich in diesem Artikel wiedererkenne. Das könnten meine Worte sein. Ich weiss nicht mehr weiter. Wirklich nicht. Ich wache morgens auf und weiss nicht, weshalb ich überhaupt aufstehe. Abends falle ich dann sowieso weinend in mein Bett. Wache am nächsten Tag wieder mit x kg mehr auf. Hasse meinen Körper. Schneide mich. Und hasse mich noch mehr. Und die ganze Zeit muss ich mich irgendwie aufraffen, damit niemand was merkt...

Ich bin so müde.

Samstag, 1. August 2015

Meine Geschichte

Als Kind habe ich mich herzlich wenig um mein Gewicht gekümmert. Ich habe gegessen, wenn ich hungrig war und habe mich mehr oder weniger intuitiv ernährt. Da gabs viele Früchte aber auch öfter mal was Süsses. Ich habe mich viel bewegt, war ständig draussen. In meiner Familie sind alle etwas breiter gebaut und dementsprechend war ich auch als Kind eher ein bisschen pummelig. Nach einem Schulwechsel, einer neuen Klasse (wo ich mir plötzlich meinen ganzen Freundeskreis wieder aufbauen musste) und vielen weiteren Veränderungen, begann mich mein Gewicht zu stören. Vielleicht fand ich ja deswegen keinen richtigen Anschluss...in den nächsten sechs Jahren versuchte ich alle möglichen Diäten und nahm ab. Nach dem Gymnasium zählte ich wohl zu den sportlichen Normalgewichtigen. Ich fühlte mich wohl, ass mehr oder weniger gesund und normal. Aber irgendwie war da dieser Gedanke in meinem Kopf. Ich fand mich zu dick, hatte Blut geleckt und wollte dünner werden. Im Nachhinein wollte ich wohl einfach Aufmerksamkeit. Ich war damals sehr zurückhaltend, hatte kaum Freunde in der Klasse und wollte einfach mal wahrgenommen werden. Jeden Morgen stellte ich mich auf die Waage. Jedes Gramm mehr war der Horror. Wenn ich weniger wog, war das ein guter Tag. Wog ich mehr, schnitt ich mir die Arme auf, goss' mir heisses Wasser über die Hände oder bestrafte mich sonst irgendwie.
Im Jahr nach dem Abi arbeitete ich in einem Betrieb. Ass jeden Tag einen einzigen Apfel zu Mittag. War ständig müde. Mir war immer kalt. Und ich machte Sport. Und ja, ich nahm ab. Rückblickend aber viel weniger, als ich eigentlich sollte bei dieser Kalorienaufnahme. In dem halben Jahr im Betrieb etwa 3 kg. Danach flog ich für ein halbes Jahr ins Ausland. Da sollte alles besser werden, dachte ich mir. Ich hatte während einem halben Jahr keine Waage. Schon bevor ich abflog war ich wie auf Nägeln. Ich hatte nun keine Kontrolle mehr. Mein Gewicht war vor dem Abflug an der unteren Grenze des Normalgewichts (1.63m, 51kg), aber ich sah wohl schlanker aus, als ich war, da ich sehr viel Sport trieb.
Der Auslandsaufenthalt war das tollste Erlebnis in meinem bisherigen Leben. Meine Gedanken drehten sich zum ersten Mal nicht ums Essen. Ich vergass sogar zu Essen. Und das fühlte sich so schön an. Ich genoss die Landschaft, die Leute und die fremde Kultur. Ich ass sehr gesund, ohne dass es mir wirklich auffiel. Ständig Früchte und Gemüse. Das Sortiment war riesig. Ich hatte öfters mal Durchfall, aber das hatte wohl mit der Umstellung zu tun.
Gegen Ende des Aufenthalts merkte ich immer mehr, dass meine Hosen zu gross wurden. Und ich freute mich. Eine Woche vor dem Rückflug wurde ich krank. Wohl Salmonellen oder so. Ich kotzte zwei Tage lang und konnte mich kaum auf den Beinen halten. Nachdem ich wieder fit war, ging es bereits zum Flughafen. Und da wurde mir erstmals klar, wie dünn ich eigentlich geworden war. Ich hatte Angst, meiner Familie gegenüberzutreten (auch wenn ich wusste, dass etwa 2kg nur von der Magengrippe waren). Die Tage vor dem Abflug stopfte ich mich mit Eis und Nutella voll. Aber meine Verdauung war vermutlich lahm gelegt. Das Essen passierte meinen Körper mehr oder weniger, ohne anzusetzen. Was blieb, war diese bleierne Müdigkeit, die ich schon seit den letzten 5 Jahren hatte.

Zuhause angekommen stellte ich mich als erstes am morgen auf die Waage. Ich hatte ein halbes Jahr fast keinen Sport gemacht, also sicher auch Muskeln verloren...45.6kg/1.63m. Woow, ich war so glücklich in dem Moment. Ich wusste eigentlich schon, dass ich abgenommen hatte, aber ganz geglaubt habe ich es erst nach der Zahl auf der Waage.
Zu Hause kamen ständig Kommentare. Ich sei viel zu dünn, Bohnenstange usw. Irgendwann konnte ich es nicht mehr hören. Ich habe echt viel gegessen in den Wochen darauf (ca. 3000kcal/Tag) und habe einfach nicht zugenommen. Einen Moment lang war ich extrem glücklich, denn das war es doch, was ich mir mein Leben lang gewünscht hatte. Essen und nicht zunehmen. Naja...es folgten Fressattacken und das gestörte Essverhalten nahm extreme Formen an. Ich wusste eigentlich schon seit langem, dass das nicht normal ist. Aber jetzt wurde es mir umso mehr bewusst.
Ich weiss nicht genau, wann ich wie viel zugenommen habe. 51kg waren es nach ca. 2 Monaten. Und in den kommenden zwei Jahren nahm ich weitere 14kg zu. Bis heute: 163m/65kg
Es geht nichts mehr. Ich faste einen Tag, fresse am nächsten. Mache 5x/Woche Sport und ernähre mich gesund. Experimentiere mit Rawtill4, intuitivem Essen und anderem. Ich nehme täglich zu. Bereits 5x musste ich meinen ganzen Kleiderschrank erneuern. Jedes Mal ist es wie ein schlag in mein Gesicht. Und irgendwie habe ich gar keine Lust mehr, mich mit Essen zu befassen. Keine Energie mehr, wieder abzunehmen. Sogar zum Sport muss ich mich echt aufraffen. Ich bin immer so müde. Antriebslos. Kann mich kaum im Spiegel anschauen.

Ich frage mich immer noch, wie das passieren konnte. Weshalb ich in diesen Teufelskreis gerutscht bin. Und weshalb ich nicht mehr rauskomme. Trotz oberem Normalgewicht ist meine Periode noch nicht zurück. Ich bin immer extrem müde, trotz zahlreichen Nahrungsergänzungsmitteln/Vitaminen und "gesunder" Ernährung. Ich habe Fressattacken trotz ausreichender Kalorienaufnahme.
Mein Umfeld weiss nichts von meiner Essstörung. Damals nicht und heute nicht. Und ich versuche ständig, gegen Aussen so zu wirken, als ginge es mir gut. Mein Leben ist so anstrengen. Und jeden Abend wünsche ich mir die Zeit zurück, als ich im Ausland war und nicht über Essen nachdenken musste. Jeden Abend.

Sonntag, 12. Juli 2015

"Der Mensch ist das Produkt seiner Gedanken.
Er ist und wird, was er denk." Mahatma Gandhi
 
 
 
Sind es meine eigenen Gedanken. Bilde ich mir die ständige Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Traurigkeit nur ein? Sind das alles Gedanken, die ich mir selbst mache? Bin ich selbst Schuld daran? Ich weiss es nicht. Falls es so wäre, könnte nur ich etwas daran ändern. Aber ich weiss wirklich nicht mehr wie. Ich hatte während 10 Jahren die volle Kontrolle. Konnte diszipliniert sein, ohne Unterbruch. Es fiel mir überhaupt nicht schwer. Im Moment schaffe ich es nicht mal einen einzigen verdammten Tag, normal zu leben. Einigermassen "normal" zu essen. Ein "normales" Sozialleben zu führen. Nicht einen einzigen verdammten Tag.
 
Ich bin so müde. So antriebslos. So traurig wegen Allem.
 
Aber vielleicht sind es ja gar nicht meine eigenen Gedanken, die diese Symptome verursachen. Eisenmangel? Vitaminmangel? Schilddrüse? Depression? Oder was auch immer. Ich wünsche es mir so sehr. Ich wünsche mir so sehr, nicht selbst Schuld daran zu sein. Es mir nicht nur einzubilden. Eine Erklärung für die Müdigkeit, das ständige Fressen und die Apathie zu finden. So sehr. Ich will nicht selbst Schuld sein. Das wäre wie ein Schlag ins Gesicht.
 
Aber lange kann ich das nicht mehr. Ich will nicht mehr aufstehen. Nur noch schlafen

Mittwoch, 24. Juni 2015

"When you want to succeed as bad as you wanna breathe then you will be successful."

 
"And when you get to the point where all you wanna do is be is successful as bad as you wanna breathe then you will be successful. And I'm here to tell you that number one, most of you say you wanna be successful but you don't want it bad, you just kind of want it. You don't want it bad than you wanna party. You don't want it as much as you want to be cool. Most of you don't want success as much as you want sleep. Some of you love sleep more than you lost success. And I'm here to tell you today, if your going to be successful you gotta be willing to give up sleep. You gotta be willing to work with 3 hours of sleep -- 2 hours of sleep, if you really wanna be successful. Some day your gonna have to stay up 3 days in a row. Because if you go to sleep you might miss the opportunity to be successful."
 
***
Vielleicht will ich es einfach zu wenig. Vielleicht muss ich einfach aufhören, ständig aufzugeben. Es muss weh tun, es muss hart sein. Ich will mich wieder schön fühlen, will wieder glücklich sein. Meine Knochen spüren und das Knurren meines Magens hören.

Freitag, 19. Juni 2015

Vergangenheit, komm' zurück.

Ich wache jeden morgen auf, meine Hände wandern über meine Bauchdecke. Ich fühle das Fett. Die Realität ist wie ein Schlag ins Gesicht. Wie ein Blitz schiesst mir jeden Morgen die Erkenntnis durch den Kopf, dass ich nicht mehr dünn bin. Dass ich im vergangenen halben Jahr 10 Kilo zugenommen habe. Jeden Morgen aufs Neue dieser Gedanke. Als ob ich es über Nacht wieder vergesse, verdränge. Und es mir am nächsten Morgen wie ein Schlag ins Gesicht bewusst wird.

Ich hasse meinen Körper jetzt. Ich habe ihn wohl zuvor schon gehasst, aber auf eine andere Art und Weise. Damals war ich glücklich, wenn ich gleich viel wog oder abgenommen hatte. Jetzt ist nicht mal das ein Lichtblick. Weil ich ja eh noch 9.9 kg zugenommen habe. Ich werde nicht fertig damit. Auch wenn mir morgens nicht mehr schwindlig ist. Auch wenn ich nachts schwitze und nicht klappernd unter der Bettdecke liege. Auch wenn mir die Haare nicht mehr ausfallen.
Ich hasse es. Ich wünsche mir alle diese Symptome zurück. Dann wüsste ich wenigstens, dass ich die Kontrolle habe. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie deprimierend es ist, wenn keine Hose mehr passt. Wenn man plötzlich zum oberen Normalgewicht gehört. Das Schlimmste sind diese Fressattacken. Mein Körper hat sich längst alle Nährstoffe geholt, die er braucht und trotzdem lassen die Attacken nicht nach. Ich fresse, bis ich würgen muss. Bis ich mich kaum mehr bewegen kann. Und ich kann nichts dagegen machen. Habe wohl schon alles probiert, was es an Tipps und Tricks gibt. Ohne Erfolg.
Ich versuche, Sport zu machen. Aber ich bin so müde. Diese Müdigkeit hatte ich zuvor nicht. Jetzt ist mir alles so egal. Ich will nur noch Schlafen. Ich weiss gar nicht mehr, was der Sinn meines Lebens ist. Es ist, als ob sich der Gedanke in meinem Kopf eingeschlichen hat, dass ich ja eh nichts erreiche.
Ich weiss nicht, wie sich eine Depression anfühlt. Aber vielleicht ist das eine. Aber auch wenns so wäre. Antidepressiva führen zu erneuter Gewichtszunahme.

Es ist gerade alles beschissen. Ich wünschte, ich hätte diese Disziplin von früher. Dann hätte es eine Woche gedauert und ich hätte das wieder abgenommen gehabt. Aber das geht nicht mehr. Irgendwie hat sich wohl ein Schalter in meinem Gehirn umgelegt.

Ich vermisse das Gefühl, an mir herunterzuschauen und zufrieden zu sein. In den Spiegel zu blicken und mich anschauen zu können, ohne dass mir fast der Würgereiz kommt.

Ich vermisse es.

Mittwoch, 27. Mai 2015

Leere

Was, wenn ich es wirklich tun würde?
Es braucht nicht viel. Jedes Mal, wenn ich zum Bahnhof laufe, denke ich wie einfach es wäre, zu springen. Oder einfach abzuhauen. Irgendwohin, wo mich niemand finden würde. Und dann einen Unfall haben.
Ich male es mir immer wieder aus. Und weiss trotzdem, dass ich es nicht könnte. Auch wenn ich keinen Ausweg mehr sehe. Es geht nicht. Ich kann das niemandem antun. Aber ich kann nicht mehr. Jeden Tag muss ich mich überwinden. Ich weiss nicht, was ich noch tun kann. Es ist, als ob eine riesige, schwarze Wolke über mir schwebt. Die mich einhüllt und nicht mehr frei lässt. Ich wache auf und habe Angst vor dem Tag. Habe Angst, dass ich mich wieder nur vollfresse. Will einfach nur weiterschlafen, weil ich ständig so müde bin. Kann mich nicht konzentrieren. Habe keinen Bock, mich mit Leuten herumzuschlagen. Keine Lust, irgendeine Prüfung zu machen. Weil es mir eh so was von egal ist, wer mich mag. Ob ich bestehe. Oder was auch immer. Denn was bringt es mir schon, wenn ich eigentlich gar nicht mehr hier sein möchte?
All' diese Dinge sind so verdammt unwichtig für mich. Weil da immer im Hinterkopf dieser Gedanke ist, dass ich das alles gar nicht will. Ich will einfach nur schlafen. Sterben. Und dann muss ich mich trotzdem zusammennehmen. Weil ich nicht möchte, dass jemand Bescheid weiss. Weil ich nicht als Psychopath abgestempelt werden möchte. Und gleichzeitig möchte ich es hinausschreien. Weil ich verdammt nochmal nicht mehr kann. Weil ich diese Leben so satt habe. Und weil ich schon wieder so viele Dinge gemacht habe, die ich gar nicht möchte.
Ich heule heute seit langem wieder mal. Irgendwie hat es sich so angestaut. Ich weiss nicht mehr, wie weiter. Leere.

Freitag, 8. Mai 2015

Essen.

Ich habe das Thema so satt. Ständig dreht sich in meiner Familie alles ums Essen. Diäten. In meinem Freundeskreis. Bei mir selbst. In unserer Gesellschaft.

Ich hab' so keine Lust mehr darauf.

Dienstag, 5. Mai 2015

Ich bin nicht traurig. Nur enttäuscht von mir selbst.

Und wieder stelle ich mir die Frage, was denn wirklich wichtig im Leben ist?
Was nützt mir ein guter Lohn, wenn ich unglücklich mit meinem Job bin?
Was habe ich von einer tollen Wohnung, wenn ich sie eigentlich gar nicht benötige?
Weshalb lerne ich für Prüfungen, die mir nichts bedeuten?
Weshalb stehe ich morgens auf, wenn ich kein Ziel für meinen Tag habe?
Weshalb lüge ich anderen die heile Welt vor, wenn es mir beschissen geht?
Weshalb schmeisse ich nicht alles hin und mache endlich das, was mich glücklich macht?
Weshalb?

Ja. Ich bin enttäuscht von mir. Denn wieder einmal hat meine Vernunft meine Entscheidung gefällt. Die nächsten Jahre werde ich nun wieder in der selben Sch***** baden, wie bisher. Wann getraue ich mich endlich, das zu tun, was ich wirklich will. Einfach meine Sachen zu packen. Auszuwandern. Wegzugehen. Irgendwohin, wo mich niemand kennt. Um das zu tun, was ich mein ganzes Leben lang schon hätte tun sollen. Menschen helfen, die Hilfe benötigen. Glücklich zu sein, ohne Dach über dem Kopf und ohne frisches Brot.  Denn Geld und Waren machen mich nicht glücklich.

Dienstag, 28. April 2015

Manchmal ist es schwierig, die richtigen Worte zu finden.

Ich kann meine Gedanken gerade nicht in Worte fassen. Es ist einfach zu viel. Und momentan bin ich so müde vom Essen. Bin traurig, dass es wieder passiert ist. Und habe so eine Angst vor der Zukunft. Wenn ich jetzt schon nicht mit meinem Leben klarkomme, wie soll das dann im August sein?

Samstag, 11. April 2015

FRÜHER - JETZT

46 kg - 56 kg
dünn - dick
müde - aktiv
motiviert - demotiviert
glücklich - unglücklich
stolz - enttäuscht
kalt - warm
schwach - stark
 
 
 
Früher und jetzt. Ich kann es nicht unterteilen in gut und schlecht. Denn das ist es nicht. Keines ist gut. Keines ist schlecht. Aber im Moment wünsche ich mir nichts sehnlicher, als wieder so zu sein, wie früher. 

Donnerstag, 2. April 2015

Die Angst, dass sie nichts finden würden...

Ich war in meinem Leben vielleicht dreimal beim Arzt. Zweimal als Kleinkind. Und einmal wegen einem Knieproblem.
Ich weiss, dass ich mich schon seit Ewigkeiten mal wieder durchchecken lassen sollte. Vielleicht würde sich der Grund für meine Müdigkeit, den Leistungseinbruch, die Passivität, Gewichtszunahme und das ständige Bibbern finden. Aber was, wenn nicht. Was, wenn ich vom Untersuch zurückkomme mit dem Resultat: "Sie sind kerngesund. Ihnen fehlt nichts."
Dann wären alle diese Beschwerden psychisch...oder von mir selbst verursacht. Und das würde es nur noch schlimmer machen.

Sonntag, 29. März 2015

Wie kann man es nur so weit kommen lassen...

?
L: "Ich finde das verrückt. Wie kann man nur so viel Essen, dass man plötzlich 120kg wiegt? Ich würde sicher vorher die Notbremse ziehen. Spätestens, sobald ich mich in meinem Körper nicht mehr wohl fühlen würde."

ich: "Hm, ja...ich weiss nicht. Essen kann sich wohl auch zu einer Sucht entwickeln. Wohl so ähnlich, wie mit Drogen oder dem Rauchen. Irgendwann ist es verdammt schwierig, wieder damit aufzuhören."

Ja.
Ja.
Ja.
Ja.

Und ich kann nicht mehr aufhören. Ich bin gefangen. Elender Teufelskreis.

Mir ist das vollkommen klar. Ich weiss, dass es so nicht weitergehen kann. Dass ich ein riesen Problem habe. Was mich aber immer wieder erstaunt, ist die Tatsache, dass das keiner aus meinem Umfeld mitbekommt. Weder Freunde, noch Arbeitskollegen, geschweige denn meine Eltern. Und für mich ist es sowas von offensichtlich. Jetzt, wo ich zugenommen habe, erst recht. Aber es hat wohl jeder seine eigenen Probleme.

Samstag, 7. März 2015

Gewohnheiten

Ich weiss nicht, ob ich noch daran glaube, jemals normal leben zu können. Morgens aufzustehen, mir keine Gedanken ums Essen zu machen. Sport zu machen, weil es mir Spass macht. Nicht um Kalorien zu verbrennen. Abends auf dem Heimweg keine Angst zu haben, dass zu Hause die Fressattacke nicht zu verhindern ist. Normal zu Abend zu essen. Jahrelang in dieselbe Hose zu passen. Keine täglichen Gewichtsschwankungen von 3 Kilogramm.

Ich dachte immer, das alles kommt, weil ich unglücklich war. Dachte. Jetzt gerade bin ich überglücklich mit meinem Leben. Aber die Essstörung bleibt. Ich fresse und weiss nicht weshalb. Manchmal habe ich das Gefühl, es sei einfach zur Gewohnheit geworden. Aber Gewohnheiten lassen sich doch ablegen, nicht?

Donnerstag, 5. März 2015

"We're all gonna die". (Talia)

She's right. We're all gonna die. The story of that girl is so inspiring. I wish I'd have that confidence. I wish I'd enjoy every day like it's the last one. I wish I'd be happy with what I have.
At the moment I am really happy.  I can deal with my weight. I am able to enjoy every day without thinking about it. Although I'm gaining weight. I don't care. But how long is that gonna last?