Mittwoch, 29. Oktober 2014

Vorbilder

Jeder hat Vorbilder. Vermutlich ganz unterschiedliche. Sie ändern sich, wenn man aufwächst. Irgendwann verschwinden sie vielleicht ganz. Oder auch nicht.
Auch ich habe Vorbilder. Von Klassenkameraden bis hin zu Superstars, Models, Umweltschützern und anderen Weltverbesserern.
Trotzdem bin ich so geworden, wie ich bin. Oder vielleicht gerade deswegen? Mir war aber irgendwie nie klar, dass ich selbst einmal Vorbild sein werde.
Mich Kinderaugen anstarren und sich wünschen, auch so zu sein. Später, wenn sie gross sind.
Und es macht mir Angst. Ich möchte nicht, dass irgendjemand mal diesen Weg einschlägt. Vorbilder sind ja schön und gut, aber ich bin wohl die letzte Person, die man sich als Vorbild nehmen sollte.

Und jetzt gebe ich mir die Antwort wohl schon selbst, auf die Frage, die mir seit knapp drei Jahren im Kopf herumspukt: "War es die richtige Entscheidung?"
Nein. Ich will nicht, dass jemand denselben Weg einschlägt. Nein. Ich komme mit meinem eigenen Leben nicht zurecht, weshalb sollte ich dann die Verantwortung für Kinder übernehmen. Nein. Ich bin ein Einzelgänger. Ich mag die Ruhe. Ich habe so genug von dem ewigen Gelaber aller Leute.
Nein. Ich bin KEIN gutes Vorbild.
 
 

Montag, 20. Oktober 2014

...und wenn ich meine Gedanken dann aufschreiben möchte, sind sie plötzlich wie weggeblasen. Alles, was mich wochenlang beschäftigt hat, ist plötzlich nicht mehr richtig fassbar.

Manchmal wünsche ich mir, ich könnte meine Gedanken einer richtigen Person mitteilen. Nicht nur hier im Internet niederschreiben. Auch wenn das schon etwas nützt. Aber manchmal wünsche ich mir jemanden, der mir einfach sagt, dass ich das schon packen werde. Jemand, der mich festhält. Denn in den letzten Wochen habe ich das Gefühl, immer mehr den Boden unter den Füssen zu verlieren. Ich kann mich nicht mehr zusammenreissen. Habe es satt, mit einem Lächeln herumzulaufen, wenn ich mich todbeschissen fühle. Habe es satt, mich mit der Realität anzufreunden und alles einfach nur so zu akzeptieren.
Gestern habe ich kein Auge zugetan. Morgens um drei wollte ich doch tatsächlich einen Flug nach Südamerika buchen. Für den nächsten Tag. Einfach weg von hier. Irgendwie habe ich dann meine Kreditkarte nicht gefunden. Zum Glück. Wer weiss, was für Kurzschlussreaktionen sonst noch passiert wären. Ich bin so unglücklich, mit allem, was gerade passiert. Die Uni ist gerade beschissen, mit dem Essen klappt gar nichts, ich arbeite zu viel, esse zu viel, habe keine Zeit für Sport und wenn ich Zeit habe, bin ich richtig angeschlagen. Ich könnte die ganze Zeit schlafen und bin nicht wirklich in der Lage, irgendeine Leistung zu erbringen...

Noch ein Jahr, dann habe ich es hinter mir. Aber ich weiss nicht, ob es wirklich Wert war, all' diese Dinge auf mich zu nehmen, die mir keinen Spass machen. Mich durchzuquälen, ohne einen Sinn dahinter zu sehen. Es macht es nicht gerade einfacher, Prüfungen zu schreiben, wenn man sich nicht sicher ist, ob man das Ganze überhaupt will. Ein Jahr...ja, und dann?!

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Es führen viele Wege zum Ziel. Doch was, wenn du einmal die falsche Abzweigung erwischst. Was, wenn du plötzlich in die falsche Richtung läufst, den richtigen Weg nicht mehr findest?
Du gehst trotzdem weiter, auch wenn du weisst, das dies nicht der richtige Weg ist. Du denkst, dass du vielleicht wieder zurückfindest - eine Abzweigung in die Strasse, die zum Ziel führt. Mit diesem Gedanken läufst du weiter. Von Haus zu Haus. Von Kreuzung zu Kreuzung. Du überwindest Hindernisse. Triffst Menschen. Redest, lachst, weinst. Irgendwann hast du keine Lust mehr zu laufen. Zu lange ist es her, seit du auf dem richtigen Weg warst. Du bist müde, jeder Schritt schmerzt. Immer stärker wird dieses Gefühl, es nicht mehr zum Ziel zu schaffen. Den richtigen Weg nicht mehr zu finden. Auf der Strecke zu bleiben.

Und du fragst dich, ob es nur diese eine Abzweigung war, die das ganze Übel verursacht hat. Du fragst dich, ob es nicht doch deine eigene Schuld ist, oder ob das Schicksal einfach wollte, dass du hier endest. Du fragst dich, weshalb du nicht einfach denselben Weg zurückgehen könntest. Nochmals von vorne beginnen. Aber dafür bist du schon zu lange gelaufen. Du würdest nicht mehr zurückfinden, weil es einfach schon zu lange her ist.

Atemlos und müde setzt du dich an den Strassenrand. Hoffst auf eine Lösung. Ein stiller Hilferuf, den aber niemand bemerkt. Dann kommt der Zeitpunkt, wo du nicht mehr warten willst. Du willst handeln. Du verstehst nicht, wie du so dämlich sein konntest, ständig in die falsche Richtung zu laufen. In diesem Moment kannst du dich selbst nicht mehr ausstehen. Da ist ein unbändiger Hass auf deinen Körper. Weil du nicht mehr laufen magst. Weil du alles falsch gemacht hast. Einfach nur, weil du überhaupt da bist.
Und du beginnst, das zu zerstören zu versuchen, was gerade am nächsten ist. Deinen Körper. Heisses Wasser, dass über deine Arme rinnt. Zähne, die sich in deine Haut bohren. Wie Messer. Die Tränen, die über deine Wangen laufen vermischen sich mit dem Regen. Du spürst den Schmerz in diesem Moment nicht. Es fühlt sich gut an. Es fühlt sich gut an, die Wut an etwas auszulassen.

Und das alles nur, weil du die falsche Abzweigung genommen hast?

Freitag, 26. September 2014

I don't remember those times...

...when I was younger.
...when I didn't struggle with that fucking eating disorder.
...when I spent my day without thinking about food.
...when I ate ice cream with my friends.
...when I drank alcohol and partied untill the morning started.
...when I worked out without counting the calories I burned.
...when I felt okay with my body.
...when I didn't know my weight.
...when I didn't get up at night to binge on cake and sweets.
...when I had fun with my friends.
...when I got up in the morning with a smile on my face.

No, I don't remember those times. It seems like there's never been an episode in my life, where I was truly happy. The only thing that reminds me of that are those pictures, where I look happy and smile.

Donnerstag, 25. September 2014

"Someone can be a normal weight, appear just like everyone else on the outside, sit and eat some cake with friends or go to parties. But little does anyone know that when that person isnt with friends they dont eat. They starve themselves or purge whenever they do eat. Or they have late night binge eating episodes. But their weight isnt underweight or overweight so nobody notices, nobody cares." (Blog: A life without anorexia)

Dieses Zitat hat mich fast zum Weinen gebracht. Noch nie hat jemand meine Situation so gut beschrieben. Nicht mal ich selbst konnte es. Kann es. Aber das trifft es so ziemlich auf den Punkt. Und mich irgendwie mitten ins Herz. Weil es jetzt so klar da steht. Keine Zweifel mehr lässt. Und vielleicht geht es manchen Menschen um mich herum auch so...und ich habe noch nie einen Gedanken daran verschwendet, dass es ihnen vielleicht schlecht gehen könnte....


***

Ich mag keine Partys. Bin selten im Ausgang. Ich hasse es, besoffen zu sein. Ich kann besoffene Leute nicht ausstehen.
Das Problem daran ist wohl, dass man in meinem Alter Partys mögen sollte. Dass man sich ab und zu so richtig volllaufen lassen sollte. Sein Sozialleben pflegen sollte. Nur ich finde, das geht auch anders. Ich will keinen Alkohol trinken. Nur schon wegen den kcal. Ich mag die laute Musik nicht, wo man sich nicht unterhalten kann. Und manchmal habe ich das Gefühl, ich bin schon viel zu alt für diese Sch*****. Oder vielleicht habe ich einfach schon zu viel erlebt. Vielleicht kann ich einfach nicht mehr so unbeschwert sein, wie andere?. 

Sonntag, 14. September 2014

Stell dir mal den schönsten Tag deines Lebens vor...

Das ist bei mir gar nicht so schwer...:

An diesem Tag wache ich morgens ausgeschlafen auf. Habe ein Lächeln auf den Lippen. Ich weiss, dass es ein wunderschöner Tag werden wird. Ich freue mich auf diesen Tag, einfach, weil ich weiss, dass ich so viele tolle Menschen treffen werde. Ich freue mich darauf, den Dozenten zuzuhören. Wach zu sein und alle Informationen aufzusaugen. Mich mit den Leuten aus meiner Klasse normal zu unterhalten, zu lachen. Mittags in der Mensa zu sitzen. Mir ein Menü zu bestellen. Irgendeins. Ohne mir Gedanken darüber zu machen, wie viele Kalorien es hat. Wie fett es mich machen würde. Zu essen, ohne mich zu schämen. Und dann bestelle ich mir ein Dessert. Und geniesse es. Auch nach dem Essen fühle ich mich gut. Konzentriere mich wieder auf den Unterricht. Freue mich an den Sonnenstrahlen. Nach dem Abendessen falle ich todmüde ins Bett. Mit einem Lächeln.




Für abertausende von Menschen ein ganz normaler Tag. Für mich momentan leider nicht. Aber wenn man solche Tage immer hat, ist einem gar nicht bewusst, wie toll das eigentlich ist. Wie schön es ist, wenn Essen einfach etwas Natürliches ist. So, wie atmen.

Freitag, 12. September 2014

"Ich bin so angekotzt von mir selbst."

"Wenn ich den Menschen aus meinem Umfeld sagen würde, wies mir geht, würde ihnen das Angst machen. Sie würden mich die ganze Zeit beobachten. Und das würde es nur schlimmer machen."

"Ich habe aufgehört, ich selbst zu sein. Die ganze Zeit habe ich versucht, glücklich zu werden. Aber vielleicht ist das nicht das Ziel des Lebens? Vielleicht muss man einfach nur leben?"

"Ich halte das nicht mehr aus. Ich spüre, wie ich innerlich zerbreche. Und mich vor der Wahrheit verstecke. Mich mit Essen vor der Wahrheit drücke. Ich weiss nicht mehr, wer ich bin".

"Eine Zeit lang konnte ich tun, als wäre alles in Ordnung. Habe ein Lächeln aufgesetzt und den Tag irgendwie gemeistert. Irgendwann kommt aber auch bei mir der Punkt, wo es nicht mehr geht."

****

Ich stehe morgens auf. Trinke meinen Kaffee. Trinke eine Zweiten. Einen Dritten. Obwohl ich immer noch nicht wach bin, muss ich mich auf den Weg machen. Laufe los. Träume. Denke nach. Ohne, dass ich genau weiss, über was. Irgendwann bin ich da. Ich kann mich gar nicht erinnern, gelaufen zu sein. Setze mich in den Zug. Schliesse die Augen. Versuche, die ganzen Gespräche um mich herum auszublenden. Hoffe, auf niemanden zu treffen. Dazu bin ich Morgens noch weniger in der Lage, als am Nachmittag. Dann sind wir da. Ich stehe auf. Plötzlich fühlt sich mein ganzer Körper bleischwer an. Aber mittlerweile ist das Alltag. Ich schleppe mich die Stufen hoch. Gehe automatisch in mein Zimmer. Möglichst nicht zu früh, da ich sonst die Zeit mit Gesprächen totschlagen muss. Höre zu. Bin mit den Gedanken aber ganz woanders. Merke, dass ich nichts mitbekommen habe. Versuche, mich wenigstens kurz zu konzentrieren. Bringe die Stunden hinter mich. Werde von Kolleginnen zum Mittagessen geschleppt, das ich eigentlich ausfallen lassen wollte. Würge mein Essen runter. Lächle, spreche, bin normal. Frage mich, weshalb es mir so schwer fällt, hier zu essen. Wenn ich doch weiss, dass ich mich zu Hause mit Essen vollstopfen werde. Konzentriere mich wieder auf das Gespräch. Schon jetzt komische Blicke. Aber ich bin ja ein ruhiger Mensch, denken alle. Wenn sie wüssten, wie ruhig ich innerlich bin...
Laufe in den nächsten Raum. Quäle mich durch die Stunde. Und denke daran, wie viele Menschen gerade sterben. Wie viele Menschen gerade leiden. Wie viele gerne in den Arm genommen werden würden. Wie viele alles geben würden, für ein Leben wie ich es habe. Die Gedanken hören nicht auf. Es macht mich nur noch trauriger. Ich versuche, die Gedanken wegzudrängen. Es geht nicht.
Irgendwann habe ich es geschafft. Also nein, der schlimmste Teil kommt noch. Ich fahre nach Hause. Schon auf dem Weg dorthin, versuche ich, den Rest des Tages zu planen. Möglichst, ohne zu Essen. Obwohl ich weiss, dass nur schon der Gedanke daran mich zum fressen bringt. Obwohl ich schon im Bus weiss, dass ich fressen werde. Sobald ich zu Hause bin. Sobald ich alleine bin.
Eine Stunde später hasse ich mich. Noch mehr. Geht das? Alleine. Mit Tränen in den Augen. Schwach. Hilflos. Eklig. Die Reue macht es nur noch schlimmer. Der Gedanke, wieder versagt zu haben ist erträglich. Was mich aber zu Boden schmettert, ist die Erkenntnis, dass es auch morgen wieder dazu kommen wird. Dass ich gar nicht weiss, wie ich es verhindern könnte.
Dass ich morgen wieder das gut gelaunte Mädel spielen muss. Obwohl ich mich beschissen fühle.

Montag, 8. September 2014

Der Wunsch, mich selbst zu mögen.

Manchmal wünsche ich mir, dass ich mich selbst so mögen würde, wie ich bin.
...dass ich zufrieden mit meinem Körper bin.
...dass ich mein Leben so akzeptiere, wie es ist.
...dass ich einfach glücklich bin.
...dass irgendjemand mich versteht.
...dass mir jemand sagt, dass alles gut wird.
...dass mein Leben einfach zu Ende ist.
...dass ich für eine andere Person sterben könnte.
Manchmal wünsche ich mir...
Freude.
Fröhlichkeit.
gute Laune.
ein Lachen auf die Lippen.
Arme, die mich auffangen.
jemand, der mir zuhört.
alltägliche Probleme zu haben.
den Gedanken ans Essen für eine Sekunde zu verdrängen.
einen anderen Körper.
weinen zu können, damit alles wieder besser wird.

Und dann wird mir wieder klar, was ich alles habe:
Freunde, die immer für mich da sind (auch wenn sie nichts davon wissen)
Eltern, die voll und ganz hinter mir stehen.
Ein Dach über dem Kopf.
Essen und Trinken.
Die Möglichkeit, eine Ausbildung zu absolvieren.
Einen starken Willen.
Kraft.
Mut.
Viel erlebt.
...

Sonntag, 7. September 2014

Über das Versinken im Selbstmitleid. Edit.

Ich kann mich selbst nicht mehr ausstehen. Dieses Selbstmitleid macht mich verrückt. Ich weiss doch genau, dass es mich auch nicht weiterbringt, weshalb denke ich überhaupt darüber nach? Weshalb akzeptiere ich es nicht einfach und versuche, weiterzumachen?

Ich sitze gerade hier. Habe mich vor etwa 30 Minuten mit allem möglichen Mist vollgestopft. Obwohl ich zuvor drei geregelte Mahlzeiten zu mir genommen habe. Ja, jetzt sitze ich hier und überlege mir ernsthaft, dass ich doch einfach weitermachen könnte. Weiter(fr)essen könnte. Einfach so mal ausprobieren, wie viel denn da in meinem Magen passt, bis ich mich übergebe oder keinen Schritt mehr machen kann. Jetzt ist ja eh schon alles zu spät. Dann hast du halt morgen nochmals 2 kg mehr auf der Waage, dass spielt jetzt auch keine Rolle mehr. Friss doch. Schokolade wäre doch super. Oder ein Eis? Hm?


Edit: Ich habe es getan. Ich hasse mich. Ein ganzes glas Marmelade. Butterbrote. Mir ist so schlecht. Wie soll das nur weitergehen...

Montag, 1. September 2014

 
All her life she has seen
All the meaner side of me
They took away the prophet's dream for a profit on the street

Now she’s stronger than you know
A heart of steel starts to grow

All his life he's been told
He’ll be nothing when he’s old
All the kicks and all the blows
He won't ever let it Show

 When you've been fighting for it all your life
You've been struggling to make things right
That’s how a superhero learns to fly
Every day, every hour
Turn the pain into power

 All the hurt, all the lies
All the tears that they cry
When the moment is just right
You see fire in their eyes

'Cause he’s stronger than you know
A heart of steel starts to grow

She's got lions in her heart
A fire in her soul
He's a got a beast in his belly
That's so hard to control
'Cause they've taken too much hits
Taking blow by blow
Now light a match, stand back, watch them explode

 

Freitag, 29. August 2014

...ist es das wirklich Wert?

Ich sitze einfach da. Mein Blick ist starr. Unbewusst nehme ich das Rauschen des Wassers wahr. Spüre den leichten Windzug, der durch das Wasser ausgelöst wird. Ich weiss nicht, wie lange ich schon da sitze. Ich mag diesen Ort. Hier bin ich oft, wenn ich nicht mehr weiter weiss. Nachdenken muss. Mir alles zu viel wird.
Meine Finger krallen sich in meine Oberschenkel. Ich will mir selbst wehtun. Mich bestrafen, für das, was ich getan habe. Auch wenn ich weiss, dass sich dadurch nichts ändern wird. Auch wenn ich will, dass es besser wird.
Tränen tropfen auf meine Oberschenkel. Ich schmecke das Salz auf meinen Lippen. Und hoffe, dass mich nie irgendjemand in diesem Zustand sieht. Jedes Mal frage ich mich, weshalb ich es tue. Ob es das wirklich Wert ist. Und was ist überhaupt "das"? Ich weiss es ja selbst nicht. Aber ich kann nicht anders. In letzter Zeit denke ich oft daran, mir wirklich Hilfe zu holen. Aber da ist noch diese Hemmschwelle. In unserem Kuhdorf gibt's doch so was nicht. Da ist alles Friede, Freude, Eierkuchen. Ist es ja auch - nach Aussen hin.

Dienstag, 26. August 2014

Ich höre die Melodie. Mir gefällt das Lied. Es ist so schön traurig. So, wie ich mich gerade fühle. Trotzdem fällt es mir gerade schwer, meine Gedanken in Worte zu fassen. Vielleicht, weil ich diesmal nicht wegen mir traurig bin, sondern wegen einer Person, die einen riesigen Verlust erfahren musste. Sie ist einer der herzlichsten Menschen, denen ich je begegnet bin und ich heule schon fast, wenn ich nur daran denke, dass die Familie nun nicht mehr vollständig ist. Einfach so. Von einer Sekunde auf die andere. Ohne, dass man auch nur irgendwas machen kann. Es geht so schnell. Und das macht mir gerade riesige Angst. Es kann immer passieren. Geliebte Menschen gehen, dass ist mir klar. Aber manchmal gehen sie einfach zu früh. Manchmal kann man einfach noch nicht loslassen.
Meine Gedanken sind gerade bei Ihr. Eine stille Umarmung und ganz viel Kraft.

"Es ist wie ein Stich ins Herz. Ein Gefühl, als würde man selbst sterben. Zu Beginn ist es schwer, doch irgendwann kehrt der Alltag zurück. Man muss funktionieren. Ignorieren. Und nach gewisser Zeit ist man wieder fähig, sich zu freuen. Zu leben. Nach gewisser Zeit wird einem bewusst, dass die Erinnerungen an die schönen Zeiten für immer bleiben werden. Die unvergesslichen Momente im Herzen weiterleben."

Donnerstag, 14. August 2014

Rückschläge und Niederlagen

Sie werfen dich aus der Bahn. Erzeugen negative Gefühle. Scheinen im ersten Moment einfach nur schlimm zu sein. Manchmal auch im zweiten Moment. Aber irgendwann geht es wieder bergauf. Und man begreift, dass man ohne die Rückschläge auch nicht so glücklich sein könnte, sobald man diese hinter sich hat. Oder?


Ich weiss nicht, ob ich das nur schreibe, damit es ein positiver Post ist...mein Rückschlag fühlt sich momentan einfach nur k**** an. Ich fühle mich gerade so unwohl. Ohne Kontrolle. Gefangen. Nun kann ich es eh nicht mehr ändern. Zu spät. Ich wollte nicht, dass es so weit gehen würde. Ich war so zufrieden die letzten Wochen. Konnte mich Dingen in meinem Leben widmen, die wirklich relevant sind. Musste mich nicht auf das Essen konzentrieren. Ich meine, ich muss mich ja auch nicht konzentrieren, um zu atmen...das geht ja auch von alleine. Weshalb kann dies bei der Nahrungsaufnahme nicht auch der Fall sein?
Eben. Und dann kam heute. Ich will gar nicht mehr daran denken. Es ist vorüber. Es war eklig. Aber ändern kann ichs eh nicht mehr. Dazu bin ich schon zu tief im Schlamassel drin...

Sonntag, 10. August 2014

home is where your heart is

Es ist so viel einfacher, im Urlaub diszipliniert zu sein. Normal zu essen. Da sind so viele Dinge, die vom Essen ablenken. Essen wird einfach zur Nebensache. Hach, ich liebe dieses Gefühl. Wenn ich einfach nicht darüber nachdenken muss.
Leider ist jeder Urlaub irgendwann zu Ende. Und kaum im vertrauten Umfeld, falle ich in die alten Gewohnheiten zurück.

Montag, 21. Juli 2014

...für den Rest meines Lebens?

 Ich sehe den Weg vor mir. Die Strasse ist schnurgerade. Rechts und Links ist einfach Nichts. Da ist nur diese Strasse. Und ich. Ich laufe, ohne mir grosse Gedanken zu machen. "Die Strasse muss ja irgendwann enden", denke ich und laufe. Laufe und merke gar nicht, wie automatisiert meine Bewegungen schon sind. Wie es einfach passiert, ohne, dass ich gross etwas steuern muss. Manchmal geht es bergauf, dann wieder abwärts. Ich laufe. Laufe. Laufe.
Irgendwann, beginnt es mich zu langweilen. Ich frage mich, wie lange ich denn noch laufen muss. Beginne es zu hinterfragen. Und denke nun ans Laufen. Und nun wird es unerträglich. Meine Gedanken kreisen nur noch darum. Ich starre auf die Strasse. Jeder Schritt fällt mir schwer. Ich will am Ziel sein. Mich hinsetzen. Aufhören. Aber es geht nicht. Ich bin so lange gelaufen, dass es mir jetzt schwer fällt, damit aufzuhören. Das Laufen gehört schon zu mir. Mein Körper hat sich darauf eingestellt. Und deshalb ist es so verdammt schwierig, jetzt damit aufzuhören. Und weshalb sollte ich mir die Mühe machen, wenn es doch einfacher geht. Wenn ich doch einfach weiterlaufen kann?
Ich hasse es und liebe es zugleich. Ich weiss, dass ich nicht aufhören kann, will zugleich nicht aufhören, auch wenn mir vollkommen klar ist, dass es besser wäre. Mir ist vollkommen bewusst, dass ich wohl weiterlaufen werde, bis ich nicht mehr kann. Bis meine Beine nachgeben. Bis ich am Boden liege.

Wir wissen alle, dass es hier nicht ums Laufen geht.


Freitag, 18. Juli 2014

Ein einziges Sandkorn kann eine ganze Sandlawine auslösen..

Ich habe es so satt. Eine kleine Bemerkung und ihre ganze heile Welt stürzt ein. Eine kleine Bemerkung und ihr Leben wird wieder zu dieser depressiven, sinnlosen Zeit. Eine kleine Bemerkung ihr gegenüber und auch mein Tag ist im Eimer. Weil ich innerlich so wütend werde. Mir denke, dass ich selbst genug Probleme habe und mich nicht auch noch damit herumschlagen möchte. Mir denke, dass es mich tagtäglich Überwindung kostet, den Tag hinter mich zu bringen. Und ich einfach keine Kraft mehr habe, andere zu trösten und für sie da zu sein. Auch wenn es verdammt egoistisch klingt, manchmal wünsche ich mir, jemand wäre mal für mich da. Jemand würde mich mal in den Arm nehmen. Mir sagen, dass es irgendwann schon gut werden würde. Dass ich meinen Weg schon finden würde. Und es toll sei, wie ich dafür kämpfe. Mich von Tag zu Tag neu aufraffe. Einfach jemand, der mir mal sagt, dass er mich versteht. Und es zu schätzen weiss, dass ich da bin.

Manchmal wundert es mich, dass es bei mir noch nie zu einer Kurzschlussreaktion gekommen ist. Dass ich noch nicht alles hingeschmissen habe und einfach abgehauen bin. Aber dazu bin ich wohl zu feige.

Ich spüre, wie sich die Attacke anbahnt. Will versuchen, sie aufzuhalten. Bekomme Angst, denn ich bin alleine zu Hause. Alleine ist es immer am Schlimmsten. Weil ich dann unbeobachtet bin.
Ich putze mir die Zähne. In der Hoffnung, es abzuhalten. Stopfe meinen Mund mit Pfefferminzkaugummi voll. In der Hoffnung, das der Drang aufhört. Fünf Minuten später beginnt der Horror. Ein einziger Bissen. Nur einer. Und noch einer. Noch einer. Die Schachteln häufen sich. Mein Körper lechzt richtig nach Fett. Butter. Käse. Pizza. Brot. Mayonnaise. Zwischendurch Äpfel, Nektarinen, Aprikosen. Pasta. Kartoffeln. Milch. Viel Milch. Fleisch.
Es muss schnell gehen. Die Esswaren wandern im Schnelldurchlauf in meinen Mund. Weshalb weiss ich nicht. Mir ist vollkommen bewusst, dass ich es im Nachhinein so bereuen werde. Mir ist auch klar, dass es vermutlich von selbst aufhören würde, wenn ich nicht so schnell essen würde. Aber ich kann nicht anders. Mir ist so übel und trotzdem befiehlt mir mein Körper, weiter zu essen.
Irgendwann werden die Bauchschmerzen fast unerträglich. Und ich fühle mich so müde. Musik. Ich falle heulend ins Bett. Und sage mir zum wiederholten Mal, dass es nie wieder passieren wird.

Donnerstag, 17. Juli 2014

And the only solution was to stand and fight.


Was würdest du tun, wenn du nur noch einen einzigen Tag zu leben hättest? Wenn du wüsstest, du wirst morgen um diese Zeit tot sein. Was würdest du tun?

Ich würde mir den Sonnenaufgang auf einem Berg anschauen und dort frühstücken. So richtig frühstücken. Ich würde versuchen, an alle meine Liebsten einen persönlichen Brief zu schreiben. Ich würde im See schwimmen gehen. Meine Haut an der Sonne trocknen lassen. Die wunderschöne Landschaft bewundern. Ich würde weinen. Würde lachen. Den Duft des Lebens noch ein letztes Mal einatmen. Schokolade essen. Kaffee trinken. Ich glaube, ich würde in den Zoo gehen. Und mein Zimmer mit Vanilleduft einpudern. Ich würde ein Fotoalbum gestalten, für meine Eltern. Ich würde durch mein Zimmer tanzen und mich austoben. Und dann würde ich den letzten Abend auf dem Balkon mit meiner Familie ausklingen lassen. Und mit einem Lächeln auf den Lippen am Abend einschlafen. Mit einer Bettflasche. Und tausend schönen Gedanken.


Dienstag, 8. Juli 2014

Vergessen wer ich war..

In letzter Zeit fällt es mir schwer, hier zu schreiben. Irgendwie gehen mir die Gedanken aus, die lohnenswert sind, um sie aufzuschreiben. Und irgendwie will ich gar nicht daran erinnert werden. Obwohl es momentan echt gut läuft. Das Problem ist nur, dass ich weiss, dass nach "gut" irgendwann wieder "schlecht" kommen wird. Egal was ich mache.
Aber genau aus diesem Grund ist es wichtig, das "gut" zu geniessen. Jetzt zu geniessen. Essen bewusst zu konsumieren. Ich glaube, das ist mir heute zum ersten Mal seit langem wieder gelungen. Ich habe Süsses gegessen. Mir war gar nicht mehr bewusst, wie das schmeckt, weil ich es seit Ewigkeiten nur konsumiert habe, wenn ich wirklich musste.
Der Geschmack von Bananeneis auf der Zunge. Schokolade im Gaumen. Und das ohne schlechtes Gewissen. Das war so schön. Weshalb kann es nicht immer so sein? Weshalb ist das nur möglich, wenn die richtige Zahl auf der Waage steht?

Manchmal klappt es echt gut. Dann ist da dieses Hochgefühl, weil mein Leben gerade gut läuft und auch das Gewicht in Ordnung war. Und dann gibt es wieder diese Tage, wo ich einfach nur heulen könnte. Und nicht aufhören kann, zu essen. Um es nur noch schlimmer zu machen, obwohl ich eigentlich aus meinem Loch hinaus möchte.
Und dann gibt es noch diejenigen Tage, an denen sich meine Vernunft meldet und mir mitteilt, dass alle Menschen mal ein Eis essen. Dass sich alle Menschen eine normale Portion Spaghetti zum Mittagessen gönnen. Dass mein Körper einfach Nahrung braucht, um überhaupt leistungsfähig zu sein.
Und in der nächsten Sekunde suche ich nach Kalorienangaben. Berechne, dass ich eigentlich täglich 9 Stück Bananaspliteiscremes essen könnte, um meinen Tagesbedarf zu decken. Und frage mich im gleichen Moment, ob das wohl funktionieren würde? Und ob es vielleicht für mich fast einfacher wäre, mich an so eine klare Anzahl zu halten?

Vielleicht muss man einfach lernen, gewisse Dinge für sich zu behalten, wenn man das Gefühl hat, nicht verstanden zu werden. Vielleicht ist es so für beide Seiten einfacher.

Montag, 23. Juni 2014

I'm slowly driftin'

Meine Gedanken schweifen ab. Ich denke zurück. Sehe mir die Fotos an. Die lachenden Gesichter. Die glücklichen Menschen. Höre die Musik im Hintergrund. Fühle die Sonnenstrahlen auf meiner Haut, obwohl ich drinnen sitze. Es ist so real. Es scheint so nahe. Und doch ist es zwei Jahre her.
Das Bild vor meinen Augen wird wieder scharf. Die lachenden Gesichter. Mit Erstaunen stelle ich fest, dass ich selbst auch darauf zu sehen bin. Ich mustere mein Gesicht. Sehe die Freude. Die Lebenslust. Das Vertrauen und das Glück.
Und werde nachdenklich. Weshalb kann ich hier nicht so glücklich sein?

Mittwoch, 18. Juni 2014

Wahrheiten

"Wer mit seinem eigenen Leben nicht klarkommt, sollte sicherlich niemals Kinder unterrichten."

Ja, ich teile ihre Meinung. Ich würde als Elternteil nicht wollen, dass eine Lehrperson mit Narben an den Armen mein eigenes Kind unterrichtet. Ich würde nicht wollen, dass meine Kinder so etwas sehen. Dass meine Kinder auf falsche Gedanken kommen. Nachfragen. Es vielleicht sogar selbst ausprobieren.
Ich würde nicht daran glauben, dass diese Lehrperson kompetent sein könnte. Eine Klasse richtig führen kann, wenn sie ihr eigenes Leben nicht im Griff hat. Ja, ich hätte Angst um mein Kind. Ich fände es nicht in Ordnung, wenn diese Lehrperson eingestellt werden würde.

Das ist meine Meinung. Es ist so paradox. Es geht nicht. Wer sagt schon, dass die Narben an den Armen sein müssen. Narben kann man verstecken. Das was bleibt, ist der innerliche Schmerz. Eine Lehrperson mit ersichtlichen Narben wird vermutlich nicht eingestellt werden. Aber eine Lehrperson, die ihre Narben verstecken kann, die sich selbst verstellen kann, die einfach etwas vorspielt. Niemand wird etwas merken. Nur sie selbst. Mit dem Hintergedanken, dass sie ihre eigenen Kinder niemals bei sich selbst in die Schule schicken würde. Weil sie selbst ihr eigenes Leben nicht im Griff hat. Wie soll sie dann eine Klasse von 25 Kindern führen. Wie?