Freitag, 29. August 2014

...ist es das wirklich Wert?

Ich sitze einfach da. Mein Blick ist starr. Unbewusst nehme ich das Rauschen des Wassers wahr. Spüre den leichten Windzug, der durch das Wasser ausgelöst wird. Ich weiss nicht, wie lange ich schon da sitze. Ich mag diesen Ort. Hier bin ich oft, wenn ich nicht mehr weiter weiss. Nachdenken muss. Mir alles zu viel wird.
Meine Finger krallen sich in meine Oberschenkel. Ich will mir selbst wehtun. Mich bestrafen, für das, was ich getan habe. Auch wenn ich weiss, dass sich dadurch nichts ändern wird. Auch wenn ich will, dass es besser wird.
Tränen tropfen auf meine Oberschenkel. Ich schmecke das Salz auf meinen Lippen. Und hoffe, dass mich nie irgendjemand in diesem Zustand sieht. Jedes Mal frage ich mich, weshalb ich es tue. Ob es das wirklich Wert ist. Und was ist überhaupt "das"? Ich weiss es ja selbst nicht. Aber ich kann nicht anders. In letzter Zeit denke ich oft daran, mir wirklich Hilfe zu holen. Aber da ist noch diese Hemmschwelle. In unserem Kuhdorf gibt's doch so was nicht. Da ist alles Friede, Freude, Eierkuchen. Ist es ja auch - nach Aussen hin.

Dienstag, 26. August 2014

Ich höre die Melodie. Mir gefällt das Lied. Es ist so schön traurig. So, wie ich mich gerade fühle. Trotzdem fällt es mir gerade schwer, meine Gedanken in Worte zu fassen. Vielleicht, weil ich diesmal nicht wegen mir traurig bin, sondern wegen einer Person, die einen riesigen Verlust erfahren musste. Sie ist einer der herzlichsten Menschen, denen ich je begegnet bin und ich heule schon fast, wenn ich nur daran denke, dass die Familie nun nicht mehr vollständig ist. Einfach so. Von einer Sekunde auf die andere. Ohne, dass man auch nur irgendwas machen kann. Es geht so schnell. Und das macht mir gerade riesige Angst. Es kann immer passieren. Geliebte Menschen gehen, dass ist mir klar. Aber manchmal gehen sie einfach zu früh. Manchmal kann man einfach noch nicht loslassen.
Meine Gedanken sind gerade bei Ihr. Eine stille Umarmung und ganz viel Kraft.

"Es ist wie ein Stich ins Herz. Ein Gefühl, als würde man selbst sterben. Zu Beginn ist es schwer, doch irgendwann kehrt der Alltag zurück. Man muss funktionieren. Ignorieren. Und nach gewisser Zeit ist man wieder fähig, sich zu freuen. Zu leben. Nach gewisser Zeit wird einem bewusst, dass die Erinnerungen an die schönen Zeiten für immer bleiben werden. Die unvergesslichen Momente im Herzen weiterleben."

Donnerstag, 14. August 2014

Rückschläge und Niederlagen

Sie werfen dich aus der Bahn. Erzeugen negative Gefühle. Scheinen im ersten Moment einfach nur schlimm zu sein. Manchmal auch im zweiten Moment. Aber irgendwann geht es wieder bergauf. Und man begreift, dass man ohne die Rückschläge auch nicht so glücklich sein könnte, sobald man diese hinter sich hat. Oder?


Ich weiss nicht, ob ich das nur schreibe, damit es ein positiver Post ist...mein Rückschlag fühlt sich momentan einfach nur k**** an. Ich fühle mich gerade so unwohl. Ohne Kontrolle. Gefangen. Nun kann ich es eh nicht mehr ändern. Zu spät. Ich wollte nicht, dass es so weit gehen würde. Ich war so zufrieden die letzten Wochen. Konnte mich Dingen in meinem Leben widmen, die wirklich relevant sind. Musste mich nicht auf das Essen konzentrieren. Ich meine, ich muss mich ja auch nicht konzentrieren, um zu atmen...das geht ja auch von alleine. Weshalb kann dies bei der Nahrungsaufnahme nicht auch der Fall sein?
Eben. Und dann kam heute. Ich will gar nicht mehr daran denken. Es ist vorüber. Es war eklig. Aber ändern kann ichs eh nicht mehr. Dazu bin ich schon zu tief im Schlamassel drin...

Sonntag, 10. August 2014

home is where your heart is

Es ist so viel einfacher, im Urlaub diszipliniert zu sein. Normal zu essen. Da sind so viele Dinge, die vom Essen ablenken. Essen wird einfach zur Nebensache. Hach, ich liebe dieses Gefühl. Wenn ich einfach nicht darüber nachdenken muss.
Leider ist jeder Urlaub irgendwann zu Ende. Und kaum im vertrauten Umfeld, falle ich in die alten Gewohnheiten zurück.

Montag, 21. Juli 2014

...für den Rest meines Lebens?

 Ich sehe den Weg vor mir. Die Strasse ist schnurgerade. Rechts und Links ist einfach Nichts. Da ist nur diese Strasse. Und ich. Ich laufe, ohne mir grosse Gedanken zu machen. "Die Strasse muss ja irgendwann enden", denke ich und laufe. Laufe und merke gar nicht, wie automatisiert meine Bewegungen schon sind. Wie es einfach passiert, ohne, dass ich gross etwas steuern muss. Manchmal geht es bergauf, dann wieder abwärts. Ich laufe. Laufe. Laufe.
Irgendwann, beginnt es mich zu langweilen. Ich frage mich, wie lange ich denn noch laufen muss. Beginne es zu hinterfragen. Und denke nun ans Laufen. Und nun wird es unerträglich. Meine Gedanken kreisen nur noch darum. Ich starre auf die Strasse. Jeder Schritt fällt mir schwer. Ich will am Ziel sein. Mich hinsetzen. Aufhören. Aber es geht nicht. Ich bin so lange gelaufen, dass es mir jetzt schwer fällt, damit aufzuhören. Das Laufen gehört schon zu mir. Mein Körper hat sich darauf eingestellt. Und deshalb ist es so verdammt schwierig, jetzt damit aufzuhören. Und weshalb sollte ich mir die Mühe machen, wenn es doch einfacher geht. Wenn ich doch einfach weiterlaufen kann?
Ich hasse es und liebe es zugleich. Ich weiss, dass ich nicht aufhören kann, will zugleich nicht aufhören, auch wenn mir vollkommen klar ist, dass es besser wäre. Mir ist vollkommen bewusst, dass ich wohl weiterlaufen werde, bis ich nicht mehr kann. Bis meine Beine nachgeben. Bis ich am Boden liege.

Wir wissen alle, dass es hier nicht ums Laufen geht.


Freitag, 18. Juli 2014

Ein einziges Sandkorn kann eine ganze Sandlawine auslösen..

Ich habe es so satt. Eine kleine Bemerkung und ihre ganze heile Welt stürzt ein. Eine kleine Bemerkung und ihr Leben wird wieder zu dieser depressiven, sinnlosen Zeit. Eine kleine Bemerkung ihr gegenüber und auch mein Tag ist im Eimer. Weil ich innerlich so wütend werde. Mir denke, dass ich selbst genug Probleme habe und mich nicht auch noch damit herumschlagen möchte. Mir denke, dass es mich tagtäglich Überwindung kostet, den Tag hinter mich zu bringen. Und ich einfach keine Kraft mehr habe, andere zu trösten und für sie da zu sein. Auch wenn es verdammt egoistisch klingt, manchmal wünsche ich mir, jemand wäre mal für mich da. Jemand würde mich mal in den Arm nehmen. Mir sagen, dass es irgendwann schon gut werden würde. Dass ich meinen Weg schon finden würde. Und es toll sei, wie ich dafür kämpfe. Mich von Tag zu Tag neu aufraffe. Einfach jemand, der mir mal sagt, dass er mich versteht. Und es zu schätzen weiss, dass ich da bin.

Manchmal wundert es mich, dass es bei mir noch nie zu einer Kurzschlussreaktion gekommen ist. Dass ich noch nicht alles hingeschmissen habe und einfach abgehauen bin. Aber dazu bin ich wohl zu feige.

Ich spüre, wie sich die Attacke anbahnt. Will versuchen, sie aufzuhalten. Bekomme Angst, denn ich bin alleine zu Hause. Alleine ist es immer am Schlimmsten. Weil ich dann unbeobachtet bin.
Ich putze mir die Zähne. In der Hoffnung, es abzuhalten. Stopfe meinen Mund mit Pfefferminzkaugummi voll. In der Hoffnung, das der Drang aufhört. Fünf Minuten später beginnt der Horror. Ein einziger Bissen. Nur einer. Und noch einer. Noch einer. Die Schachteln häufen sich. Mein Körper lechzt richtig nach Fett. Butter. Käse. Pizza. Brot. Mayonnaise. Zwischendurch Äpfel, Nektarinen, Aprikosen. Pasta. Kartoffeln. Milch. Viel Milch. Fleisch.
Es muss schnell gehen. Die Esswaren wandern im Schnelldurchlauf in meinen Mund. Weshalb weiss ich nicht. Mir ist vollkommen bewusst, dass ich es im Nachhinein so bereuen werde. Mir ist auch klar, dass es vermutlich von selbst aufhören würde, wenn ich nicht so schnell essen würde. Aber ich kann nicht anders. Mir ist so übel und trotzdem befiehlt mir mein Körper, weiter zu essen.
Irgendwann werden die Bauchschmerzen fast unerträglich. Und ich fühle mich so müde. Musik. Ich falle heulend ins Bett. Und sage mir zum wiederholten Mal, dass es nie wieder passieren wird.

Donnerstag, 17. Juli 2014

And the only solution was to stand and fight.


Was würdest du tun, wenn du nur noch einen einzigen Tag zu leben hättest? Wenn du wüsstest, du wirst morgen um diese Zeit tot sein. Was würdest du tun?

Ich würde mir den Sonnenaufgang auf einem Berg anschauen und dort frühstücken. So richtig frühstücken. Ich würde versuchen, an alle meine Liebsten einen persönlichen Brief zu schreiben. Ich würde im See schwimmen gehen. Meine Haut an der Sonne trocknen lassen. Die wunderschöne Landschaft bewundern. Ich würde weinen. Würde lachen. Den Duft des Lebens noch ein letztes Mal einatmen. Schokolade essen. Kaffee trinken. Ich glaube, ich würde in den Zoo gehen. Und mein Zimmer mit Vanilleduft einpudern. Ich würde ein Fotoalbum gestalten, für meine Eltern. Ich würde durch mein Zimmer tanzen und mich austoben. Und dann würde ich den letzten Abend auf dem Balkon mit meiner Familie ausklingen lassen. Und mit einem Lächeln auf den Lippen am Abend einschlafen. Mit einer Bettflasche. Und tausend schönen Gedanken.


Dienstag, 8. Juli 2014

Vergessen wer ich war..

In letzter Zeit fällt es mir schwer, hier zu schreiben. Irgendwie gehen mir die Gedanken aus, die lohnenswert sind, um sie aufzuschreiben. Und irgendwie will ich gar nicht daran erinnert werden. Obwohl es momentan echt gut läuft. Das Problem ist nur, dass ich weiss, dass nach "gut" irgendwann wieder "schlecht" kommen wird. Egal was ich mache.
Aber genau aus diesem Grund ist es wichtig, das "gut" zu geniessen. Jetzt zu geniessen. Essen bewusst zu konsumieren. Ich glaube, das ist mir heute zum ersten Mal seit langem wieder gelungen. Ich habe Süsses gegessen. Mir war gar nicht mehr bewusst, wie das schmeckt, weil ich es seit Ewigkeiten nur konsumiert habe, wenn ich wirklich musste.
Der Geschmack von Bananeneis auf der Zunge. Schokolade im Gaumen. Und das ohne schlechtes Gewissen. Das war so schön. Weshalb kann es nicht immer so sein? Weshalb ist das nur möglich, wenn die richtige Zahl auf der Waage steht?

Manchmal klappt es echt gut. Dann ist da dieses Hochgefühl, weil mein Leben gerade gut läuft und auch das Gewicht in Ordnung war. Und dann gibt es wieder diese Tage, wo ich einfach nur heulen könnte. Und nicht aufhören kann, zu essen. Um es nur noch schlimmer zu machen, obwohl ich eigentlich aus meinem Loch hinaus möchte.
Und dann gibt es noch diejenigen Tage, an denen sich meine Vernunft meldet und mir mitteilt, dass alle Menschen mal ein Eis essen. Dass sich alle Menschen eine normale Portion Spaghetti zum Mittagessen gönnen. Dass mein Körper einfach Nahrung braucht, um überhaupt leistungsfähig zu sein.
Und in der nächsten Sekunde suche ich nach Kalorienangaben. Berechne, dass ich eigentlich täglich 9 Stück Bananaspliteiscremes essen könnte, um meinen Tagesbedarf zu decken. Und frage mich im gleichen Moment, ob das wohl funktionieren würde? Und ob es vielleicht für mich fast einfacher wäre, mich an so eine klare Anzahl zu halten?

Vielleicht muss man einfach lernen, gewisse Dinge für sich zu behalten, wenn man das Gefühl hat, nicht verstanden zu werden. Vielleicht ist es so für beide Seiten einfacher.

Montag, 23. Juni 2014

I'm slowly driftin'

Meine Gedanken schweifen ab. Ich denke zurück. Sehe mir die Fotos an. Die lachenden Gesichter. Die glücklichen Menschen. Höre die Musik im Hintergrund. Fühle die Sonnenstrahlen auf meiner Haut, obwohl ich drinnen sitze. Es ist so real. Es scheint so nahe. Und doch ist es zwei Jahre her.
Das Bild vor meinen Augen wird wieder scharf. Die lachenden Gesichter. Mit Erstaunen stelle ich fest, dass ich selbst auch darauf zu sehen bin. Ich mustere mein Gesicht. Sehe die Freude. Die Lebenslust. Das Vertrauen und das Glück.
Und werde nachdenklich. Weshalb kann ich hier nicht so glücklich sein?

Mittwoch, 18. Juni 2014

Wahrheiten

"Wer mit seinem eigenen Leben nicht klarkommt, sollte sicherlich niemals Kinder unterrichten."

Ja, ich teile ihre Meinung. Ich würde als Elternteil nicht wollen, dass eine Lehrperson mit Narben an den Armen mein eigenes Kind unterrichtet. Ich würde nicht wollen, dass meine Kinder so etwas sehen. Dass meine Kinder auf falsche Gedanken kommen. Nachfragen. Es vielleicht sogar selbst ausprobieren.
Ich würde nicht daran glauben, dass diese Lehrperson kompetent sein könnte. Eine Klasse richtig führen kann, wenn sie ihr eigenes Leben nicht im Griff hat. Ja, ich hätte Angst um mein Kind. Ich fände es nicht in Ordnung, wenn diese Lehrperson eingestellt werden würde.

Das ist meine Meinung. Es ist so paradox. Es geht nicht. Wer sagt schon, dass die Narben an den Armen sein müssen. Narben kann man verstecken. Das was bleibt, ist der innerliche Schmerz. Eine Lehrperson mit ersichtlichen Narben wird vermutlich nicht eingestellt werden. Aber eine Lehrperson, die ihre Narben verstecken kann, die sich selbst verstellen kann, die einfach etwas vorspielt. Niemand wird etwas merken. Nur sie selbst. Mit dem Hintergedanken, dass sie ihre eigenen Kinder niemals bei sich selbst in die Schule schicken würde. Weil sie selbst ihr eigenes Leben nicht im Griff hat. Wie soll sie dann eine Klasse von 25 Kindern führen. Wie?

Mittwoch, 4. Juni 2014

...und am Ende ist alles gut. Wenn nicht, dann ist es nicht das Ende.

Es fällt mir so schwer, aufzuschreiben, was hier gerade passiert. Ich verstehe es nicht. Kann es nicht in Worte fassen. Ich hasse mich so sehr. Will mich selbst bestrafen. Da ist dieser Druck. Ich habe versucht, es zu verdrängen. Bin nach draussen. Gerannt. Versucht, mich zu beruhigen. Aber es ist alles zuviel. Ich will das nicht mehr. Ich weiss, dass es die falsche Entscheidung war. Da muss ich eine einzige wichtige Entscheidung in meinem Leben fällen. Und natürlich mache ich alles falsch, was man nur falsch machen kann. Das ist das eine. Aber ich entscheide mich nicht einfach um. Weil ich nicht wüsste, was sonst in Frage käme. Weil ich gar keine Alternative habe. Oder einfach zu müde bin, mich auch noch damit auseinanderzusetzen. Gedanken daran zu verschwenden. 3 Jahre sind ja nicht lange. Nun habe ich zwei hinter mit. Und es wird immer härter. Immer schlimmer. Die Motivation immer kleiner. Ich kann es nicht mehr durchziehen. Weil ich ganz genau weiss, dass ich es in meiner Zukunft nicht machen möchte. Was bin ich für ein Arschloch. Wie dämlich kann man sein.

Mittwoch, 28. Mai 2014

Loslassen

In letzter Zeit sind so viele Dinge passiert. Traurige, aber natürlich auch schöne. Nur die traurigen Neuigkeiten machen mich so nachdenklich. Es fällt uns Menschen so schwer, geliebte Mitmenschen loszulassen. Vielleicht ist es manchmal für die Betroffenen wirklich das Beste. Nur für uns selbst, ist es so verdammt schmerzhaft. Weil man an der Person hängt. So viele Erinnerungen mit ihr verbindet. Tausend wunderschöne Momente mit ihr verbracht hat. Einfach nicht ohne sie sein kann.
Und bei Kindern ist es umso schlimmer. Als Aussenstehende kann man das natürlich nicht nachfühlen. Aber bereits der Versuch ist so unsagbar schmerzhaft. Nur schon der Gedanke daran, mein eigenes Kind nach dem ersten Lebensjahr zu verlieren ist unerträglich.

Aber eben. Manchmal ist es wohl besser so. Manchmal müssen wir auch einfach über unsere Grenzen hinausgehen. Versuchen, es zu akzeptieren. Ändern ist sowieso nicht mehr möglich. Und weinen hilft irgendwann auch nicht mehr.
Denn eigentlich ist es nur dieser Egoismus in uns, der uns nicht loslassen lässt. Weil uns diejenige Person so viel bedeutet. uns.

Verdammt, es tut mir so leid.

***
 
"...when you lose something you can't replace..."
 
 
Ich versuche, mich irgendwo festzuhalten. Versuche, auf dem Boden der Realität zu bleiben. Mich abzulenken. So viele Geschichten. So viel Trauriges. Ich schäme mich. Schäme mich, hier zu sitzen und einfach nur dem Professor zuzuhören. Besser gesagt, ihn anzustarren. Mit den Gedanken ganz woanders. Was soll das? Weshalb sitze ich hier? Gleichzeitig sind tausende von Welten zusammengebrochen. Kinder gestorben. Menschen enttäuscht worden. Ich will das nicht. Ich kann nicht unbeschwert sein. Ich will einfach nur die Augen schliessen. Bin so müde. Bin ständig so müde. Meine Gedanken schweifen wieder ab. Ich kann mich nicht mal mehr auf das einschneidende Ereignis konzentrieren. Wünsche mir nur, irgendwo anders zu sein. Weg zu sein. Mir um nichts mehr Gedanken machen zu müssen. Der Tag rattert irgendwie an mir vorbei. Wie tausende zuvor. Kaffee. Kaffee. Kaffee. Tausend Blicke in den Spiegel. Mit jedem Blick wird es schlimmer. Ich kann nicht weinen. Ich kann nicht schreien. Ich kann nicht.
Brot. Käse. Butter. Schokolade. Brot. Butter. Weshalb? Weshalb? Butter. Brot. Stoppt mich. Macht irgendwas. Denn ich kann es selbst nicht. Käse. Schokolade.
 
Irgendwann hört es auf. Nein, falsch. Irgendwann beginnen die Bauchschmerzen. Mein Herz pocht wie verrückt. Mir ist heiss. Wie lächerlich, denke ich. Plötzlich scheint mir der Unibesuch am morgen so unreal. So nebensächlich. Was nütze es mir, wenn ich dort den ganzen Tag zuhöre. Mir Wissen aneigne. Wenn ich nicht mal mit mir selbst klar komme? Wenn ich nicht mal mein jetziges Leben leben kann? Ich weiss es nicht. Und das macht es nur noch schlimmer. Ich kann keine Menschen mehr sehen. Ich will nicht mehr reden. Ich will nur weg. Nur alleine sein. Ich schäme mich für alle Gedanken hier. Denn so viele Andere würden alles geben für mein Leben. Und ich wäre so glücklich, wennschon einmal in meinem Leben jemandem eine Freude zu machen. Jemandem etwas zu schenken, dass auch mich selbst glücklich machen würde. Jemandem mein Leben zu schenken.

Dienstag, 20. Mai 2014

Meine wundervolle Welt.

Ich mag mein Leben.
Ich mag es, morgens aufzustehen und den Duft von frischem Kaffee zu riechen.
Ich mag es, wenn die Sonne durch mein Fenster scheint.
Ich mag das Pfeifen der Vögel im Sommer.
Ich mag den Duft von Regen auf heissem Asphalt.
Ich mag das Geräusch, wenn man in einen knackigen Apfel beisst.
Ich mag die lächelnden Gesichter von Menschen auf der Strasse.
Ich mag es, dass sie zurück lächeln, wenn ich sie anlächle.
Ich mag es, mir über nichts Gedanken machen zu müssen.
Ich mag es, morgens aufzustehen und keine Ahnung zu haben, wie mein Tag heute wird.
Ich mag es, wenn das eiskalte Wasser des Sees über mir zusammenbricht, wenn ich hineinspringe.
Ich mag traurige Lieder.
Ich mag fremde Länder.
Ich mag es aber auch, dass ich ein zu Hause habe.
Ich mag mein Zimmer.
Ich liebe meine Familie und meine Freunde.
Mir gefallen meine Handgelenke.
Ich mag das Rauschen des Baches nebenan.
Ich mag es, einfach in die Ferne zu starren und an nichts zu denken.
Ich mag es manchmal, alleine zu sein.
Ich mag es, im Zug fremden Menschen zuzuhören.
Ich mag das Grün der Natur.
Ich mag den Sommer.
Ich spüre gerne die Sonnenstrahlen auf meiner Haut.
Ich mag es, meine Gedanken niederzuschreiben.
Manchmal mag ich mich selbst. Manchmal mag ich meinen Körper. Manchmal bin ich zufrieden mit meiner Welt. Manchmal bemerke ich, wie viele schöne Dinge es hier gibt. In meiner wundervollen Welt.


Das war gestern. Gestern war ein guter Tag. Aber ich weiss, wenn es gestern gut war, wird es schwierig, dass es morgen auch so sein wird. Heute war wieder nicht so toll. Ich hasse es, wenn ich unkontrolliert fresse. Ich hasse meinen Bauch danach. Ich hasse es, mich schämen zu müssen, für das was ich tue. Ich hasse es, wenn ich zu viel Zeit habe, zu überlegen. Ich hasse es, weil ich weiss, dass es dann wieder soweit ist. Ich hasse das Gefühl, nach einem guten Tag zu wissen, dass morgen ein schlechter sein wird. Ich hasse manchmal alle Menschen, die einfach ohne den Gedanken an Essen leben können und glücklich sind. Ich hasse es, dass ich so eifersüchtig bin. Ich hasse meine Schüchternheit. Ich hasse das Gefühl, nicht aufhören zu können. Ich kann es nicht ausstehen, ständig zum Kühlschrank zu laufen. Ich hasse mein schlechtes Gewissen. Manchmal hasse ich meinen Körper. Ich hasse meinen Bauch. Ich hasse meine Lügen. Ich hasse meinen Kontrolldrang. Ich hasse es, im Mittelpunkt zu stehen. Ich hasse das Geräusch, wenn Pfannen ausgekratzt werden. Ich mag keinen Winter. Ich mag den heutigen Tag nicht.

Donnerstag, 8. Mai 2014

Lächerliche, naive Welt.

In der ich lebe.
Sofern man es leben nenne kann. Dieser Blog ist wohl sowas, wie die Skills gegen SVV. Das Kotzen bei der Bulimie. Nur anders. Denn oft schaffe ich es nicht, meine Gefühle nur hier auszudrücken. Oft kommt es trotzdem zum SVV oder zur Bulimie. Ich bin froh, dass es den Blog gibt. Es hilft. Wen auch nur ein klein wenig.
Heute war nicht mein Tag. Wiedermal. Ich glaube, es wäre besser für mich, nicht mehr hier zu leben. auszuziehen. Es erinnert mich alles an mein Leben. Jeden verdammten Tag. Der Kühlschrank ist voll von Dingen, die ich niemals kaufen würde. Trotzdem esse ich sie. Stopfe mich damit voll. Und kaufe wieder ein. Ich weiss nicht, ob es besser werden würde, aber ein Versuch wäre es wert. Ich schaffe es nicht mehr, meiner Familie beim noch so gesunden Essen zuzusehen. Vorallem meine Mutter macht ständig Suppendiäten, isst nie Frühstück, die erst Mahlzeit ist oft erst um 16:00. Ja und ich sitze daneben und habe das Gefühl, immer zu essen. Auch wenn es vielleicht nicht so ist, es vermittelt mir dieses Gefühl. Und ich bin neidisch. So verdammt neidisch, das wurde mir heute bewusst. Ich ertrage es nicht, wenn andere weniger essen. Wenn andere es schaffen, einfach normal zu leben und ihre Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Ich ein so verdammt neidischer, eifersüchtiger Mensch. Egoistisch, ich gönne den Menschen in meinem Umfeld nichts, wenn es ums Essen geht. Es klingt so eklig, aber am liebsten würde ich alle vollstopfen. Nur, damit ich nicht diejenige bin, die zunimmt. Die frisst.

Oh, Gott, es tut mir Leid. Ich glaube manchmal selbst nicht, dass ich das schreibe. Ich glaube selbst nicht, dass ich das bin. Dass es so schlimm geworden ist.

Dienstag, 6. Mai 2014

Teufelskreis

Ich wusste, es würde wieder passieren.


 

Ich habe mir nur so sehnlichst
gewünscht, dass ich es schaffe.
Dass ich einmal in meinem Leben irgendetwas auf die Reihe kriege.
oh, man, ist mir übel.

Freitag, 2. Mai 2014

Muchas veces perderse es la mejor manera de encontrarse a uno mismo.

Die guten Tage werden von mir viel zu wenig gewürdigt. Meist schreibe ich, wenn es mir beschissen geht. Ich muss versuchen, die guten Tage mehr zu leben und die schlechten Tage einfach hinter mich zu bringen. Gestern war ein guter Tag. Und Heute bringt auch alle Voraussetzungen mit, gut zu werden. :)

Dienstag, 29. April 2014

Will you still love me when I'm no longer young and beautiful?

Will you still love me when I'm no longer young and beautiful?
Will you still love me when I'm no longer young and thin?
Athletic and happy?

I wouldn't if I were you.
 
 
 
***
Der heutige Tag war eine Qual. Ich hatte bis Mittags Bauchkrämpfe von der FA. Konnte nicht aufs Klo. Sah aus wie schwanger. Konnte mich nur auf das Schwabbel-Fett konzentrieren. Und habe mir geschworen, dass es nie wieder so weit kommt. haha, wie oft schon. Dann musste ich Mittagessen, weil ich keine Ausrede hatte. Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nicht so eklig gefühlt. Heimgekommen. Laufen gegangen. Und dann kam der Hunger schon wieder. Ich dachte, ich habe nicht viel gegessen. Habs trotzdem eben eingegeben: xxxx. War so schockiert. Ich dachte, es wäre viel weniger gewesen. Es ist gerade alles scheisse. Und so verdammt schwer.
 
***

Montag, 28. April 2014

Wie naiv kann man sein..?

Rückschläge gehören dazu.
Das ist so einfach dahingesagt.
Aber es ist so verdammt hart.
Ich fühle mich so scheisse.
Habe nicht mal mehr Vertrauen in mich selbst.
Würde ich mich selbst in einem Film sehen, würde ich mich fragen: "Wie kann man nur? Wie kann man es so weit kommen lassen? So eklig sein?".
Und trotzdem tue ich es wieder.
Weshalb kann ich nicht normal sein? Ich esse täglich meine 2000 kcal oder mehr. Vollkommen normal. Und trotzdem reicht das meinem Körper nicht?! Ich verstehe es nicht.

Ich muss es aufschreiben. Einfach um mir selbst zu zeigen, dass es nicht normal sein kann!

1 Baguette (400g) mit einer halben Packung Butter (150g)
6 Stücke Lauchwähe
1/2 Käse (geschätzte 100g) mit Butter!!! bestrichen (vermutlich nochmals 50g)
4 Stücke Zopf mit Käse
200g rote Beete
5 Karotten
tonnenweise Salatsauce (100g)
3 Eier
5 Cappuccinos
1 Apfel
geröstete Gerste (50g)
Gemischter Salat mit Sauce (300g)

Habs bei FDD eingegeben. Einfach, weil ich mich eh schon hasse. Ich sterbe. Ich getraue mich nicht zu schauen. Ich muss: 6210 kcal Neuer Rekord, wie toll. Und nein, das war nicht ein ganzer Tag. Das war von 21.00-23.00. haha. :( Oh, scheisse. Ich hasse mich. Will nicht mehr. Und ich bin nicht mal satt. Für einen Moment habe ich überlegt, ob ich einfach eine Packung Butter reinstopfen soll, damit ich das Zeug nachher mein Leben lang nicht mehr anschauen kann. Konnte mich aber nicht dazu überwinden. Zum Glück.

Wie naiv kann man sein? Und ich dachte, ich hätte das Schlimmste überstanden.

Sonntag, 27. April 2014

Die Schwierigkeit, es hinter mir zu lassen.

Es ist so verdammt schwer. Essen ist immer da. Der Mensch muss essen, um zu überleben. Und das macht es nicht einfacher. Das ist eben der doofe Unterschied zwischen Nikotinentzug und diszipliniertem Essen- Nikotin kann man weglassen und eines Tages ist die Sucht vorbei. Essen muss man immer und man ist nie befreit, mal wieder vom Heisshunger überfallen zu werden. Man will das Essen ganz hinter sich lassen. Kann man aber nicht, weil es dazugehört. Irgendwie muss ich wohl einfach lernen, es in Massen zu geniessen.