Mittwoch, 28. Mai 2014

Loslassen

In letzter Zeit sind so viele Dinge passiert. Traurige, aber natürlich auch schöne. Nur die traurigen Neuigkeiten machen mich so nachdenklich. Es fällt uns Menschen so schwer, geliebte Mitmenschen loszulassen. Vielleicht ist es manchmal für die Betroffenen wirklich das Beste. Nur für uns selbst, ist es so verdammt schmerzhaft. Weil man an der Person hängt. So viele Erinnerungen mit ihr verbindet. Tausend wunderschöne Momente mit ihr verbracht hat. Einfach nicht ohne sie sein kann.
Und bei Kindern ist es umso schlimmer. Als Aussenstehende kann man das natürlich nicht nachfühlen. Aber bereits der Versuch ist so unsagbar schmerzhaft. Nur schon der Gedanke daran, mein eigenes Kind nach dem ersten Lebensjahr zu verlieren ist unerträglich.

Aber eben. Manchmal ist es wohl besser so. Manchmal müssen wir auch einfach über unsere Grenzen hinausgehen. Versuchen, es zu akzeptieren. Ändern ist sowieso nicht mehr möglich. Und weinen hilft irgendwann auch nicht mehr.
Denn eigentlich ist es nur dieser Egoismus in uns, der uns nicht loslassen lässt. Weil uns diejenige Person so viel bedeutet. uns.

Verdammt, es tut mir so leid.

***
 
"...when you lose something you can't replace..."
 
 
Ich versuche, mich irgendwo festzuhalten. Versuche, auf dem Boden der Realität zu bleiben. Mich abzulenken. So viele Geschichten. So viel Trauriges. Ich schäme mich. Schäme mich, hier zu sitzen und einfach nur dem Professor zuzuhören. Besser gesagt, ihn anzustarren. Mit den Gedanken ganz woanders. Was soll das? Weshalb sitze ich hier? Gleichzeitig sind tausende von Welten zusammengebrochen. Kinder gestorben. Menschen enttäuscht worden. Ich will das nicht. Ich kann nicht unbeschwert sein. Ich will einfach nur die Augen schliessen. Bin so müde. Bin ständig so müde. Meine Gedanken schweifen wieder ab. Ich kann mich nicht mal mehr auf das einschneidende Ereignis konzentrieren. Wünsche mir nur, irgendwo anders zu sein. Weg zu sein. Mir um nichts mehr Gedanken machen zu müssen. Der Tag rattert irgendwie an mir vorbei. Wie tausende zuvor. Kaffee. Kaffee. Kaffee. Tausend Blicke in den Spiegel. Mit jedem Blick wird es schlimmer. Ich kann nicht weinen. Ich kann nicht schreien. Ich kann nicht.
Brot. Käse. Butter. Schokolade. Brot. Butter. Weshalb? Weshalb? Butter. Brot. Stoppt mich. Macht irgendwas. Denn ich kann es selbst nicht. Käse. Schokolade.
 
Irgendwann hört es auf. Nein, falsch. Irgendwann beginnen die Bauchschmerzen. Mein Herz pocht wie verrückt. Mir ist heiss. Wie lächerlich, denke ich. Plötzlich scheint mir der Unibesuch am morgen so unreal. So nebensächlich. Was nütze es mir, wenn ich dort den ganzen Tag zuhöre. Mir Wissen aneigne. Wenn ich nicht mal mit mir selbst klar komme? Wenn ich nicht mal mein jetziges Leben leben kann? Ich weiss es nicht. Und das macht es nur noch schlimmer. Ich kann keine Menschen mehr sehen. Ich will nicht mehr reden. Ich will nur weg. Nur alleine sein. Ich schäme mich für alle Gedanken hier. Denn so viele Andere würden alles geben für mein Leben. Und ich wäre so glücklich, wennschon einmal in meinem Leben jemandem eine Freude zu machen. Jemandem etwas zu schenken, dass auch mich selbst glücklich machen würde. Jemandem mein Leben zu schenken.

Dienstag, 20. Mai 2014

Meine wundervolle Welt.

Ich mag mein Leben.
Ich mag es, morgens aufzustehen und den Duft von frischem Kaffee zu riechen.
Ich mag es, wenn die Sonne durch mein Fenster scheint.
Ich mag das Pfeifen der Vögel im Sommer.
Ich mag den Duft von Regen auf heissem Asphalt.
Ich mag das Geräusch, wenn man in einen knackigen Apfel beisst.
Ich mag die lächelnden Gesichter von Menschen auf der Strasse.
Ich mag es, dass sie zurück lächeln, wenn ich sie anlächle.
Ich mag es, mir über nichts Gedanken machen zu müssen.
Ich mag es, morgens aufzustehen und keine Ahnung zu haben, wie mein Tag heute wird.
Ich mag es, wenn das eiskalte Wasser des Sees über mir zusammenbricht, wenn ich hineinspringe.
Ich mag traurige Lieder.
Ich mag fremde Länder.
Ich mag es aber auch, dass ich ein zu Hause habe.
Ich mag mein Zimmer.
Ich liebe meine Familie und meine Freunde.
Mir gefallen meine Handgelenke.
Ich mag das Rauschen des Baches nebenan.
Ich mag es, einfach in die Ferne zu starren und an nichts zu denken.
Ich mag es manchmal, alleine zu sein.
Ich mag es, im Zug fremden Menschen zuzuhören.
Ich mag das Grün der Natur.
Ich mag den Sommer.
Ich spüre gerne die Sonnenstrahlen auf meiner Haut.
Ich mag es, meine Gedanken niederzuschreiben.
Manchmal mag ich mich selbst. Manchmal mag ich meinen Körper. Manchmal bin ich zufrieden mit meiner Welt. Manchmal bemerke ich, wie viele schöne Dinge es hier gibt. In meiner wundervollen Welt.


Das war gestern. Gestern war ein guter Tag. Aber ich weiss, wenn es gestern gut war, wird es schwierig, dass es morgen auch so sein wird. Heute war wieder nicht so toll. Ich hasse es, wenn ich unkontrolliert fresse. Ich hasse meinen Bauch danach. Ich hasse es, mich schämen zu müssen, für das was ich tue. Ich hasse es, wenn ich zu viel Zeit habe, zu überlegen. Ich hasse es, weil ich weiss, dass es dann wieder soweit ist. Ich hasse das Gefühl, nach einem guten Tag zu wissen, dass morgen ein schlechter sein wird. Ich hasse manchmal alle Menschen, die einfach ohne den Gedanken an Essen leben können und glücklich sind. Ich hasse es, dass ich so eifersüchtig bin. Ich hasse meine Schüchternheit. Ich hasse das Gefühl, nicht aufhören zu können. Ich kann es nicht ausstehen, ständig zum Kühlschrank zu laufen. Ich hasse mein schlechtes Gewissen. Manchmal hasse ich meinen Körper. Ich hasse meinen Bauch. Ich hasse meine Lügen. Ich hasse meinen Kontrolldrang. Ich hasse es, im Mittelpunkt zu stehen. Ich hasse das Geräusch, wenn Pfannen ausgekratzt werden. Ich mag keinen Winter. Ich mag den heutigen Tag nicht.

Donnerstag, 8. Mai 2014

Lächerliche, naive Welt.

In der ich lebe.
Sofern man es leben nenne kann. Dieser Blog ist wohl sowas, wie die Skills gegen SVV. Das Kotzen bei der Bulimie. Nur anders. Denn oft schaffe ich es nicht, meine Gefühle nur hier auszudrücken. Oft kommt es trotzdem zum SVV oder zur Bulimie. Ich bin froh, dass es den Blog gibt. Es hilft. Wen auch nur ein klein wenig.
Heute war nicht mein Tag. Wiedermal. Ich glaube, es wäre besser für mich, nicht mehr hier zu leben. auszuziehen. Es erinnert mich alles an mein Leben. Jeden verdammten Tag. Der Kühlschrank ist voll von Dingen, die ich niemals kaufen würde. Trotzdem esse ich sie. Stopfe mich damit voll. Und kaufe wieder ein. Ich weiss nicht, ob es besser werden würde, aber ein Versuch wäre es wert. Ich schaffe es nicht mehr, meiner Familie beim noch so gesunden Essen zuzusehen. Vorallem meine Mutter macht ständig Suppendiäten, isst nie Frühstück, die erst Mahlzeit ist oft erst um 16:00. Ja und ich sitze daneben und habe das Gefühl, immer zu essen. Auch wenn es vielleicht nicht so ist, es vermittelt mir dieses Gefühl. Und ich bin neidisch. So verdammt neidisch, das wurde mir heute bewusst. Ich ertrage es nicht, wenn andere weniger essen. Wenn andere es schaffen, einfach normal zu leben und ihre Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Ich ein so verdammt neidischer, eifersüchtiger Mensch. Egoistisch, ich gönne den Menschen in meinem Umfeld nichts, wenn es ums Essen geht. Es klingt so eklig, aber am liebsten würde ich alle vollstopfen. Nur, damit ich nicht diejenige bin, die zunimmt. Die frisst.

Oh, Gott, es tut mir Leid. Ich glaube manchmal selbst nicht, dass ich das schreibe. Ich glaube selbst nicht, dass ich das bin. Dass es so schlimm geworden ist.

Dienstag, 6. Mai 2014

Teufelskreis

Ich wusste, es würde wieder passieren.


 

Ich habe mir nur so sehnlichst
gewünscht, dass ich es schaffe.
Dass ich einmal in meinem Leben irgendetwas auf die Reihe kriege.
oh, man, ist mir übel.

Freitag, 2. Mai 2014

Muchas veces perderse es la mejor manera de encontrarse a uno mismo.

Die guten Tage werden von mir viel zu wenig gewürdigt. Meist schreibe ich, wenn es mir beschissen geht. Ich muss versuchen, die guten Tage mehr zu leben und die schlechten Tage einfach hinter mich zu bringen. Gestern war ein guter Tag. Und Heute bringt auch alle Voraussetzungen mit, gut zu werden. :)

Dienstag, 29. April 2014

Will you still love me when I'm no longer young and beautiful?

Will you still love me when I'm no longer young and beautiful?
Will you still love me when I'm no longer young and thin?
Athletic and happy?

I wouldn't if I were you.
 
 
 
***
Der heutige Tag war eine Qual. Ich hatte bis Mittags Bauchkrämpfe von der FA. Konnte nicht aufs Klo. Sah aus wie schwanger. Konnte mich nur auf das Schwabbel-Fett konzentrieren. Und habe mir geschworen, dass es nie wieder so weit kommt. haha, wie oft schon. Dann musste ich Mittagessen, weil ich keine Ausrede hatte. Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nicht so eklig gefühlt. Heimgekommen. Laufen gegangen. Und dann kam der Hunger schon wieder. Ich dachte, ich habe nicht viel gegessen. Habs trotzdem eben eingegeben: xxxx. War so schockiert. Ich dachte, es wäre viel weniger gewesen. Es ist gerade alles scheisse. Und so verdammt schwer.
 
***

Montag, 28. April 2014

Wie naiv kann man sein..?

Rückschläge gehören dazu.
Das ist so einfach dahingesagt.
Aber es ist so verdammt hart.
Ich fühle mich so scheisse.
Habe nicht mal mehr Vertrauen in mich selbst.
Würde ich mich selbst in einem Film sehen, würde ich mich fragen: "Wie kann man nur? Wie kann man es so weit kommen lassen? So eklig sein?".
Und trotzdem tue ich es wieder.
Weshalb kann ich nicht normal sein? Ich esse täglich meine 2000 kcal oder mehr. Vollkommen normal. Und trotzdem reicht das meinem Körper nicht?! Ich verstehe es nicht.

Ich muss es aufschreiben. Einfach um mir selbst zu zeigen, dass es nicht normal sein kann!

1 Baguette (400g) mit einer halben Packung Butter (150g)
6 Stücke Lauchwähe
1/2 Käse (geschätzte 100g) mit Butter!!! bestrichen (vermutlich nochmals 50g)
4 Stücke Zopf mit Käse
200g rote Beete
5 Karotten
tonnenweise Salatsauce (100g)
3 Eier
5 Cappuccinos
1 Apfel
geröstete Gerste (50g)
Gemischter Salat mit Sauce (300g)

Habs bei FDD eingegeben. Einfach, weil ich mich eh schon hasse. Ich sterbe. Ich getraue mich nicht zu schauen. Ich muss: 6210 kcal Neuer Rekord, wie toll. Und nein, das war nicht ein ganzer Tag. Das war von 21.00-23.00. haha. :( Oh, scheisse. Ich hasse mich. Will nicht mehr. Und ich bin nicht mal satt. Für einen Moment habe ich überlegt, ob ich einfach eine Packung Butter reinstopfen soll, damit ich das Zeug nachher mein Leben lang nicht mehr anschauen kann. Konnte mich aber nicht dazu überwinden. Zum Glück.

Wie naiv kann man sein? Und ich dachte, ich hätte das Schlimmste überstanden.

Sonntag, 27. April 2014

Die Schwierigkeit, es hinter mir zu lassen.

Es ist so verdammt schwer. Essen ist immer da. Der Mensch muss essen, um zu überleben. Und das macht es nicht einfacher. Das ist eben der doofe Unterschied zwischen Nikotinentzug und diszipliniertem Essen- Nikotin kann man weglassen und eines Tages ist die Sucht vorbei. Essen muss man immer und man ist nie befreit, mal wieder vom Heisshunger überfallen zu werden. Man will das Essen ganz hinter sich lassen. Kann man aber nicht, weil es dazugehört. Irgendwie muss ich wohl einfach lernen, es in Massen zu geniessen.

Sonntag, 20. April 2014

I'm only human...

...and I bleed when I fall down.
...and I crash and I break down.
 
 
 
Ich habe gerade echt viel begriffen. So lange habe ich mein Leben in den Sand gesetzt. So lange habe ich gelitten und mir selbst Schmerz zugefügt. Ich habe alle Varianten gekannt, wie ich es noch schlimmer machen konnte für mich selbst. Einfach, um mich zu bestrafen. Um mein Leben noch schlimmer zu machen. Ich weiss nicht, was ich mir genau davon erhofft habe. Gesehen zu werden? Ernst genommen zu werden? Verständnis? Ich weiss es wirklich nicht. Aber in den beschriebenen Momenten war einfach alles Schlimm für mich. Für Aussenstehende ist das vermutlich unverständlich. So wie es für mich jetzt gerade auch unverständlich ist. Aber in den besagten Momenten könnte man alles hinschmeissen. Will man sich nur im Bett vergraben. Heulen. Fressen. Hassen. Milde ausgedrückt.
Nun, wie gesagt, zu dem was mir klar wurde: Es gehört dazu. Es gehört dazu, schlechte Laune zu haben. Es gehört dazu, sich manchmal zu hassen. Hinzufallen. Sich weh zu tun. Zu weinen. Zu essen. Unglücklich zu sein. Die Welt zu hassen und sich zu wünschen, nie geboren worden zu sein. Es gehört dazu. Es gehört zum Leben. Und es macht das Leben ja auch wieder lebenswert. Dieser kleine Zeitraum, indem man alles negativ findet zeigt doch in anderen Momenten auch, wie sehr man diese geniessen muss. Ich bin nur ein Mensch. Und vielleicht muss ich diese schlechten Tage einfach akzeptieren, mich damit abfinden. Und mich freuen, auch wenn alles in die Hose geht. Ich kann auch so weitermachen wie bisher. Aber es wird sich nichts ändern. Ich werde nicht glücklich. Ich werde nicht dünn. Ich werde nicht verstanden. Also gibt es keinen Grund mehr, so weiterzumachen. Denn wenn ich mich wirklich selbst zerstören wollen würde, hätte ich längst zu radikaleren Methoden gegriffen. Habe ich aber nicht. Weshalb also darauf herumreiten. Ich mache Fehler. Ich mache manche Fehler auch mehrmals. Aber schlussendlich ist das ja auch egal. Solange ich zufrieden bin. Mein Leben mehr oder weniger überstehe.
Mir ist klar, dass es nicht von heute auf morgen besser wird. Aber ich bin bald zweiundzwanzig. Vermutlich habe ich mehr als einen Viertel meines Lebens schon gelebt. Und die anderen Dreiviertel möchte ich auf keinen Fall so wie bisher verbringen.
 
I'm only human. I don't have anything to loose.

Samstag, 12. April 2014

Dienstag, 8. April 2014

NEID

Ich beneide sie so darum, mit ganzem Herzen bei der Sache zu sein. Sich auf jede einzelne Minute im Leben zu freuen. Auch durchzuhalten, wenn es mal nicht so toll läuft. Glücklich zu sein, mit dem, was sie tut. Energie zu haben, Zeit hinein zu investieren. Zu wissen, dass es irgendwann das sein wird, was man sich das ganze Leben lang gewünscht hat. Ja, ich beneide sie darum.
Und gleichzeitig denke ich, dass ich ja all das auch hätte. Die Sache jedenfalls. Was mir fehlt, ist das Herzblut. Die Freude. Das Glück. Die Energie. Der Wunsch, es zu erreichen. Die Kraft.

Und ich sitze immer noch hier. Atme immer noch. Denke. Hasse. Gebe auf. Und schaffe es nicht mal, aufzugeben. Ja, deshalb sitze ich noch hier.

Ich rede mit Leuten. Höre ihnen zu. Und höre doch nichts. Meine Gedanken schweifen ab. Ich bin müde. Muss mich konzentrieren, dass mir die Augenlider nicht zufallen. Muss mich zusammenraffen auch nur einen kleinen Beitrag zu leisten. Und währenddessen denke ich, wie verdammt sinnlos das Ganze doch ist. Wie dämlich wir Menschen doch sind. Und wie wenig ich mit meinem erbärmlichen Dasein daran ändern werde. Ja, ich sitze hier meine Stunden ab. Währenddessen sind x Menschen gestorben. Währenddessen haben sich x Menschen gegenseitig ermordet. Sind x Kinder am Hungern. X Jugendliche werden verprügelt. Und ich sitze hier. Halte durch. Kann nicht mehr. Muss. Will nur, dass eines dieser Kinder mein tolles Leben bekommt. Und sich freuen würde. Denn ich brauche dieses Leben nicht. Denn obwohl ich eigentlich weiss, wie schön ich es habe, kann ich nicht glücklich sein. Vielleicht will ich es auch gar nicht. Vielleicht stehe ich nur mir selbst im Weg.

Vielleicht werde ich bald von mir selbst von der Brücke geschubst. Schön wärs.

Sonntag, 23. März 2014

I realized I'm not a fighter...

 
 
Ein Song voller Emotionen. Gedanken. Wahrheiten.
 
Und ich sitze hier und heule. Vielleicht bin ich einfach nicht dazu geboren, zu kämpfen. Vielleicht ist es wirklich besser, aufzugeben. Nur scheint es mir so feige.

Samstag, 22. März 2014

Glaubst du, es wird irgendwann alles gut werden?

Glaubst du, du wirst irgendwann in der Lage sein, alles hinter dir zu lassen?
Stark genug, zu kämpfen?
Ehrgeizig genug, nicht aufzugeben?
Und hoffnungsvoll, ein normales Leben zu führen?

Glaubst du? Hoffst du?

***

Es ist wie eine Sucht. Es hilft mir, meine Gefühle zu überdecken. Mich für einen Moment gut und zufrieden zu fühlen. Mich zu belohnen.
Auf der anderen Seite macht es das Ganze nur noch schlimmer. Mit jedem Tag steigt die Möglichkeit, dass mich dieser Strudel weiter nach unten zieht. Der Abgrund rück näher. Ich weiss nicht, wie sich eine Depression anfühlt, aber vermutlich geht es in diese Richtung. Es ist so leer in mir drin. Ich bin so müde, so unendlich müde. Müde vom Leben. Müde vom Denken. Müde vom Essen. Müde vom Sein. Ich-Sein.


***

Vermutlich wollte ich mein ganzes Leben lang dieses besondere Mädchen sein. Ohne wahrzunehmen, dass ich mit meinem Tun immer krankhafter geworden bin. Es ist schwierig zu beschreiben, aber ich habe wohl versucht, irgendwie auf mich aufmerksam zu machen. Anstatt einfach zu schreien, zu lieben, zu hassen oder zu reden, habe ich wohl angefangen, zu essen. Abzunehmen. Zuzunehmen. Diszipliniert zu sein. Ich war so stolz auf mich. Habe mich gut gefühlt. Aufmerksamkeit bekommen. Von vielen Menschen wohl zum ersten Mal wahrgenommen zu werden. Wenn ich jetzt daran zurückdenke, ist es so lächerlich. So lächerlich, dass sich manche Menschen erst um dich kümmern, wenn es schon lange zu spät ist.
Aber zu einem grossen Teil ist es wohl meine eigene Schuld. Würde ich es wirklich wollen, wäre ich stark genug, ja, dann wäre ich auch stolz auf mich. Stolz, es geschafft zu haben.

Mir scheint alles andere so unwichtig. Weshalb soll ich mich auf die Uni konzentrieren, wenn ich morgen eh ein Kilogramm mehr wiege? Weshalb soll ich Arbeiten schreiben, die mich nicht wirklich interessieren? Warum soll ich meine Zeit vergeuden, um irgendwelche dummen Diskussionen zu führen, wenn ich stattdessen fressen und hungern könnte?
Es kling so verdammt dämlich. Aber das ist meine Realität. Und ich weiss nicht, wie ich daraus flüchten kann.

Samstag, 8. März 2014

...and if I look down from that mountain...

...I can't even see you.

I am just one fucking person in this world. The world doesn't care, if I do things right. The world doesn't care, if I'm happy or not. The world doesn't care, if I'm evil, selfish or cruel. The world doesn't. But I do. All the people around me do. And that's the reason that makes it so hard to ignore everything. To let it behind. To go on.

***

Ich kann es nicht mehr hören. Ich weiss, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich weiss, dass es echt sch***** ist, für alle. Und ich weiss auch, dass es niemand von mir erwartet hätte. Mir ist das bewusst, seit Tagen schwirren meine Gedanken nur um dieses Thema. Ich hatte noch nie so ein schlechtes Gewissen. Habe mich schon lange nicht mehr so schuldig gefühlt.
Glaub mir, dass ist mehr als Strafe genug bei meiner Persönlichkeit. Es wäre so viel einfacher für mich gewesen, hättet ihr mich angeschrien. Mir alles an den Kopf geworfen. Aber nicht stillschweigend ignorieren. Dieses Schweigen macht mich so fertig. Und dann immer diese giftigen Kommentare. Ich hasse es, wenn andere Menschen wütend auf mich sind. Sich enttäuscht fühlen.
Ich möchte niemanden enttäuschen. Schon seit eh und je. Vielleicht gerade deshalb, weil ich mich täglich selbst enttäusche. Das reicht völlig aus.

***

Auch wenn ich es nicht zugeben will. Eigentlich weiss ich selbst, dass ich mir wohl nichts mehr wünsche, als irgendjemand, der mich versteht. Mit dem ich einfach reden könnte. Für einmal ich, diejenige, die sonst immer zuhört. Ich kann schon lange nicht mehr. Trotzdem lebe ich jeden Tag ein Leben. Ein Leben, dass mir so fremd scheint. Das einzige, was zählt, ist den Tag durchzustehen. Hoffen, dass es Abend wird. Dass ich wieder schlafen kann. Vergessen kann.
Ich habe keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Manchmal, da gibt es diese kurzen Momente, in denen ich mich frage, ob ich mir das alles unbewusst einbilde, um speziell zu sein. Um wenigstens etwas zu haben, was mich von Anderen abhebt. Etwas, das viel schlimmer ist, als alles, was mir passieren kann. Nur so als Absicherung. Und dann denke ich mir so: "Was, wenn die alle wüssten, dass ich in Wirklichkeit eine ganz andere Person bin. Nicht das starke, ruhige, konzentrierte, vertrauenswürdige Mädel. Sondern eine verletzliche, hoffnungslose, zerstörerische, egoistische, müde junge Frau. Ja, was würden sie wohl sagen?"

Mittwoch, 5. März 2014

No, I am not angry. Just disappointed.

It was my mistake. I knew it was wrong. I thought he'd be angry. And I completely would have understood him. I don't know why that mistake happened. Mistakes happen to human beings. That's natural, even for me.
But obviously I was the last person he expected a mistake like that.

"No, I'm not angry. I'm just disappointed."

And that hurts so much more. I can't stop thinking of that situation that happened two days ago.

But I can't change it. It's too late. And I feel so sorry.

Montag, 3. März 2014

Irgendwo in einer Welt aus Gedanken


Ich kann mich auf nichts konzentrieren. Sogar in Gesprächen mit guten Freundinnen schalte ich nach 2 Minuten automatisch ab. Meine Gedanken schweifen ab. Keine Ahnung wo hin. Wenn mich die Leute kennen, ist es ja nicht so tragisch. Gegenüber Unbekannten wirkt es aber verdammt unhöflich. Abwesend. Bizarr. Aber ich kann nicht anders. Bin ständig so müde. Habe Mühe, mich für fünf Minuten auf etwas Simples zu fixieren. Da zu sein.

Irgendwo in einer Welt aus Gedanken.

Donnerstag, 27. Februar 2014

Malediven

Ich würde drei Flugtickets zum Brief legen. Drei Flugtickets und eine Hotelbuchung auf den Malediven. Da wollten wir alle immer hin. Jetzt sollen wenigstens sie die Inseln mal besuchen können. Als Entschuldigung sozusagen. Als Entschuldigung, dass ich es nicht gepackt habe. Meinen Egoismus nach langem Nachdenken entscheiden lassen habe. Nicht mehr da bin. Sie sollen wissen, dass sie nichts dafür können. Dass es ganz alleine meine Entscheidung war.

Sie werden nicht nachvollziehen können, wie ich mich fühle. Aber vielleicht verstehen sie es ansatzweise:

Mir ist kalt. Ständig. Die Kälte scheint von Innen zu kommen. Als ob mein Körper auch nicht mehr kämpfen mag. Da sind diese Gedanken in meinem Kopf. Wie eingepflanzt, scheint es mir manchmal. Dieser eine Gedanke, der mir sagt, ich solle Essen, so viel ich kann. Solle mich vollstopfen, für die Zeit, wo vielleicht kein Essen da ist. Essen, um alle meine Emotionen zu überdecken. Um mich für eine Stunde wohl, zufrieden und vollgestopft zu fühlen. Dieser Gedanke spukt ständig in meinem Kopf. Es gibt keine Sekunde, wo ich nicht daran denke.
Aber da ist noch ein anderer Gedanke. Der Gedanke, der mich überzeugen soll, dünn zu sein. Dünn ist schön. Schön ist erfolgreich. Schön ist zufrieden. Dünn sein ist das Ziel des Lebens.

Vielleicht versteht ihr schon jetzt, dass das irgendwie nicht geht. Diese beiden gegensätzlichen Gedanken fressen mich innerlich auf. Versuchen sich gegenseitig zu zerstören. Mit allen Mitteln. Und damit zerstören sie mich. Meinen Körper. Mein Leben. Schleichend. Aber es dauert schon zu lange. Unsichtbar gegen aussen. Aber in mir drin ein einziges Chaos.

Jeden einzelnen Tag habe ich nur gehofft, dass es Abend wird. Abend wird, ohne dass ich alleine bin. Ohne, dass es ausartet. Sobald niemand da war, hat sich mein Körper alles geholt. 10'000 kcal waren nicht wirklich ein Problem. Ich sah aus, wie kurz vor einer Geburt. Fühlte mich, wie kurz vor dem Sterben. Dieser verdammte Gedanke in meinem Kopf. Und dann wurde gehungert. Gefastet. Denn dünn sein heisst ja leben.

Zwei Gedanken, die mein Leben gesteuert haben. Bis jetzt. Aber nun ist Schluss damit. Auch wenn es nicht das würdige Ende ist, dass ich mir vorgestellt habe. Ich kann nicht mehr. Ich werde mit mir selbst nicht fertig. Ich weiss nicht, was der Sinn sein soll, deshalb fälle ich einmal in meinem Leben eine Entscheidung, die nicht von diesen beiden Gedanken beeinflusst wurden. Es ist mein Entscheidung. Und einmal in meinem Leben bin ich stolz auf mich.

Donnerstag, 13. Februar 2014

Dem Leben ist es egal, wie es dir geht.

"Ich stehe mit beiden Beinen fest auf dem Brett. Fühle die Leichtigkeit, den Stolz, es geschafft zu haben. Doch dann überrollt mich die Welle. Ich knalle auf das Wasser, das plötzlich hart wie Beton ist. Es bleibt gerade noch Zeit, kurz Luft zu holen, bevor die Welle über mir zusammenbricht. Tosend. Mächtig.
Ich verliere die Orientierung. Weiss nicht, was oben ist. Weiss nicht, was richtig ist. Irgendetwas scheint mich nach unten zu ziehen. Wo ist dieser Glücksmoment geblieben? Diese Leichtigkeit? Der Stolz? Jetzt ist da nur noch diese Dunkelheit. Die Kälte des Wassers. Die Hoffnungslosigkeit. Das Gefühl, es nie mehr nach oben zu schaffen. Für einen kurzen Moment kämpfe ich. Doch irgendwann kann ich nicht mehr. Ich bin zu müde. Kraftlos. Es bringt ja eh nichts mehr..."

Mein Tag heute. Meine Stimmung ist so unberechenbar. Ich verstehe meinen eigenen Körper nicht mehr. Mache Dinge, die mir so fremd sind. Habe Angst vor mir selbst. Angst, dass ich irgendwann in einem solchen Moment alleine bin. Vielleich auf einer Brücke stehe. Oder nicht mehr aufhören kann, zu schneiden.

Dienstag, 11. Februar 2014

Kontrollverlust

Von der Ausnahme zum Regelzustand. Kontrollverlust. Momentan ist es eine Ausnahme, wenn ich nicht die Kontrolle verliere. Ich wünsche mir so sehr, einfach mal wieder einen Tag zu verbringen, ohne mir Gedanken ums Essen zu machen. Für jeden anderen Mensch ist Essen einfach dazu da, Energie geliefert zu bekommen. Oder zum Genuss. Für mich ist es Hass und Liebe zugleich.
Momentan Hass. Ich kann es nicht mehr kontrollieren. Mein Körper will sich alles holen. Ich kann nicht mehr aufhören. Es ist so eklig. Ich stopfe mich voll, bis mir der Brechreiz kommt. Eben war ich echt geschockt. Mich übergeben, das würde zu weit gehen. Ich weiss ja, dass es krank ist. Aber das würde doch zu weit gehen.

Ich verstehe nicht, wie ein Mensch zehn Jahre lang auf jegliches Süsses verzichten kann. Ohne Probleme. Und dann innerhalb von zwei Stunden so viel frisst, als gäbe es kein Morgengrauen. Ist das derselbe Mensch? Diese zehn Jahre Disziplin sind innerhalb von Sekunden wie weggeblasen.
Langsam wird es schon zur Gewohnheit. 23:00. "Los, niemand da, jetzt wird gefuttert", scheint mein Körper zu denken.

Hach, ich wünsche mir diese Zeit zurück, wo ich leben konnte, ohne ans Essen zu denken. Diese Zeit, wo ich ass, wenn ich hungrig war. Nicht ass, wenn ich nicht hungrig war. So einfach es klingen mag, so verdammt schwer ist es.