Donnerstag, 27. Februar 2014

Malediven

Ich würde drei Flugtickets zum Brief legen. Drei Flugtickets und eine Hotelbuchung auf den Malediven. Da wollten wir alle immer hin. Jetzt sollen wenigstens sie die Inseln mal besuchen können. Als Entschuldigung sozusagen. Als Entschuldigung, dass ich es nicht gepackt habe. Meinen Egoismus nach langem Nachdenken entscheiden lassen habe. Nicht mehr da bin. Sie sollen wissen, dass sie nichts dafür können. Dass es ganz alleine meine Entscheidung war.

Sie werden nicht nachvollziehen können, wie ich mich fühle. Aber vielleicht verstehen sie es ansatzweise:

Mir ist kalt. Ständig. Die Kälte scheint von Innen zu kommen. Als ob mein Körper auch nicht mehr kämpfen mag. Da sind diese Gedanken in meinem Kopf. Wie eingepflanzt, scheint es mir manchmal. Dieser eine Gedanke, der mir sagt, ich solle Essen, so viel ich kann. Solle mich vollstopfen, für die Zeit, wo vielleicht kein Essen da ist. Essen, um alle meine Emotionen zu überdecken. Um mich für eine Stunde wohl, zufrieden und vollgestopft zu fühlen. Dieser Gedanke spukt ständig in meinem Kopf. Es gibt keine Sekunde, wo ich nicht daran denke.
Aber da ist noch ein anderer Gedanke. Der Gedanke, der mich überzeugen soll, dünn zu sein. Dünn ist schön. Schön ist erfolgreich. Schön ist zufrieden. Dünn sein ist das Ziel des Lebens.

Vielleicht versteht ihr schon jetzt, dass das irgendwie nicht geht. Diese beiden gegensätzlichen Gedanken fressen mich innerlich auf. Versuchen sich gegenseitig zu zerstören. Mit allen Mitteln. Und damit zerstören sie mich. Meinen Körper. Mein Leben. Schleichend. Aber es dauert schon zu lange. Unsichtbar gegen aussen. Aber in mir drin ein einziges Chaos.

Jeden einzelnen Tag habe ich nur gehofft, dass es Abend wird. Abend wird, ohne dass ich alleine bin. Ohne, dass es ausartet. Sobald niemand da war, hat sich mein Körper alles geholt. 10'000 kcal waren nicht wirklich ein Problem. Ich sah aus, wie kurz vor einer Geburt. Fühlte mich, wie kurz vor dem Sterben. Dieser verdammte Gedanke in meinem Kopf. Und dann wurde gehungert. Gefastet. Denn dünn sein heisst ja leben.

Zwei Gedanken, die mein Leben gesteuert haben. Bis jetzt. Aber nun ist Schluss damit. Auch wenn es nicht das würdige Ende ist, dass ich mir vorgestellt habe. Ich kann nicht mehr. Ich werde mit mir selbst nicht fertig. Ich weiss nicht, was der Sinn sein soll, deshalb fälle ich einmal in meinem Leben eine Entscheidung, die nicht von diesen beiden Gedanken beeinflusst wurden. Es ist mein Entscheidung. Und einmal in meinem Leben bin ich stolz auf mich.

Donnerstag, 13. Februar 2014

Dem Leben ist es egal, wie es dir geht.

"Ich stehe mit beiden Beinen fest auf dem Brett. Fühle die Leichtigkeit, den Stolz, es geschafft zu haben. Doch dann überrollt mich die Welle. Ich knalle auf das Wasser, das plötzlich hart wie Beton ist. Es bleibt gerade noch Zeit, kurz Luft zu holen, bevor die Welle über mir zusammenbricht. Tosend. Mächtig.
Ich verliere die Orientierung. Weiss nicht, was oben ist. Weiss nicht, was richtig ist. Irgendetwas scheint mich nach unten zu ziehen. Wo ist dieser Glücksmoment geblieben? Diese Leichtigkeit? Der Stolz? Jetzt ist da nur noch diese Dunkelheit. Die Kälte des Wassers. Die Hoffnungslosigkeit. Das Gefühl, es nie mehr nach oben zu schaffen. Für einen kurzen Moment kämpfe ich. Doch irgendwann kann ich nicht mehr. Ich bin zu müde. Kraftlos. Es bringt ja eh nichts mehr..."

Mein Tag heute. Meine Stimmung ist so unberechenbar. Ich verstehe meinen eigenen Körper nicht mehr. Mache Dinge, die mir so fremd sind. Habe Angst vor mir selbst. Angst, dass ich irgendwann in einem solchen Moment alleine bin. Vielleich auf einer Brücke stehe. Oder nicht mehr aufhören kann, zu schneiden.

Dienstag, 11. Februar 2014

Kontrollverlust

Von der Ausnahme zum Regelzustand. Kontrollverlust. Momentan ist es eine Ausnahme, wenn ich nicht die Kontrolle verliere. Ich wünsche mir so sehr, einfach mal wieder einen Tag zu verbringen, ohne mir Gedanken ums Essen zu machen. Für jeden anderen Mensch ist Essen einfach dazu da, Energie geliefert zu bekommen. Oder zum Genuss. Für mich ist es Hass und Liebe zugleich.
Momentan Hass. Ich kann es nicht mehr kontrollieren. Mein Körper will sich alles holen. Ich kann nicht mehr aufhören. Es ist so eklig. Ich stopfe mich voll, bis mir der Brechreiz kommt. Eben war ich echt geschockt. Mich übergeben, das würde zu weit gehen. Ich weiss ja, dass es krank ist. Aber das würde doch zu weit gehen.

Ich verstehe nicht, wie ein Mensch zehn Jahre lang auf jegliches Süsses verzichten kann. Ohne Probleme. Und dann innerhalb von zwei Stunden so viel frisst, als gäbe es kein Morgengrauen. Ist das derselbe Mensch? Diese zehn Jahre Disziplin sind innerhalb von Sekunden wie weggeblasen.
Langsam wird es schon zur Gewohnheit. 23:00. "Los, niemand da, jetzt wird gefuttert", scheint mein Körper zu denken.

Hach, ich wünsche mir diese Zeit zurück, wo ich leben konnte, ohne ans Essen zu denken. Diese Zeit, wo ich ass, wenn ich hungrig war. Nicht ass, wenn ich nicht hungrig war. So einfach es klingen mag, so verdammt schwer ist es.

Samstag, 1. Februar 2014

I miss that strong girl..

...the girl who didn't give up.
...the girl who really wanted to reach her aims.
...the girl who cared.
...the girl who saw a sense in this life.
...i really miss her.

And it's time to find her. I know that girl still exists. I just have to find out where she is.

Freitag, 31. Januar 2014

lay me down on a bed of roses...


...und so viele Dinge können wir nicht beeinflussen. So viele Dinge passieren einfach in unserem Leben. Ohne, dass wir es wirklich wollen. Manchmal ist es wohl das Beste, was geschehen kann. Doch manchmal ist es einfach nur unfassbar hart und unverständlich. Aber solche Dinge passieren eben. Egal, ob wir damit einverstanden sind oder nicht. Egal, ob es uns mitten ins Herz trifft oder einfach kalt lässt. Egal, ob es vielleicht fair ist oder nicht.

Wir müssen es wohl einfach akzeptieren. Lernen, damit umzugehen. Klarzukommen. Trotzdem weiterzumachen. Glücklich zu sein. An die schönen Momente denken. Das Leben nicht zu Ernst nehmen.

Sonntag, 26. Januar 2014

Wohin man auch schaut, was man auch tut...

...schlussendlich geht es immer ums Essen.
Ich schlendere durch die Strasse: Essensstände, der Duft von Vanilleeis, der Geschmack von Kaffee, da ein Mann mit einem Kornbrötchen, dort eine Frau mit einem Mozzarellasandwiche....wohin man auch schaut, Essen ist einfach überall.

...kaum bin ich zu Hause. "Wir essen um 17:00 Uhr."
...morgens wenn ich aufstehe. "Hm, hast du eine Idee, was ich zu Mittag kochen könnte?"
...wenn ich von der Arbeit komme. "Und, was hattest du heute zum Mittagessen? Willst du noch ein Stück Torte."

Verdammt. Ich hasse es so sehr. Ich kann dieses ganze Gelaber über Essen nicht mehr hören. Es hängt mir so zum Hals heraus. Ich hasse Essen und gleichzeitig liebe ich es. Kann nicht mehr aufhören. Denke ständig daran. Und meine ganze Umwelt ist voll davon. Das macht es nicht gerade erträglicher...

Freitag, 24. Januar 2014

Zufälle?

...obwohl ich weiss, wie falsch es ist.
...obwohl mir klar ist, wie sehr ich es bereue.
...obwohl ich mir gut zurede, es nicht zu tun.
...obwohl ich mir aufmunternde Zettel schreibe.
...mir tausend Tipps geholt habe.
...mir im Nachhinein klar werde, weshalb es dazu kam.
...


So viele "obwohl's". Und trotzdem kann ich in diesem Moment nicht anders. Ich bin stolz auf mich, dass ich mich nicht mehr so gross darüber aufrege. Dass ich es einfach akzeptiere. Aber eigentlich weiss ich, dass ich mich so nicht mag. Dass ich nicht so sein möchte. Ich will mich selbst mögen. Zufrieden sein. Wenigstens manchmal.

Ich glaube nicht an Zufälle. Ich glaube nicht an Schicksal. Ich habe es selbst in der Hand. Wenn ich wirklich etwas ändern möchte, liegt es einzig und alleine an mir selbst.

Mittwoch, 15. Januar 2014

Es beginnt, sich langsam okay anzufühlen. Noch nicht gut, aber okay. Und das ist schon ein riesiger Fortschritt. Vielleicht dauert es einfach eine Weile, bis ich mich eingelebt habe.
Aber obwohl es mir psychisch gut geht, hören die Attacken nicht auf. Sie werden eher schlimmer. In dem Sinne, dass ich nicht nur grosse Mengen in mich hineinstopfe, sondern dass da nun diese unbändige Lust auf Süsses ist. Ich habe mir sicher 10 Jahre überhaupt nichts mehr aus Süssem gemacht, habe es überhaupt nicht gebraucht...und jetzt plötzlich das. Mir ist so übel danach, ich bereue es. Nach 15 Minuten (fr)esse ich weiter.
Weshalb? Ich weiss es nicht.

Boah, mir ist so übel. Auf der einen Seite hasse ich mich, auf der anderen Seite mag ich mein Leben gerade. Und irgendwo zwischendrin ist mir alles so verdammt egal. Dann Esse ich halt. Arbeite. Schlafe. Wie oft habe ich schon versucht, etwas zu ändern. Und ich stehe immer noch an derselben Stelle. Weshalb also weitermachen? Weshalb nicht einfach essen, nach Lust und Laune. Wieso nicht aufgehen, wie ein frisch gebackenes Brot?

Weil ich mich dann vielleicht noch mehr hassen würde? Weil ich dann noch unglücklicher wäre?

Geht das überhaupt?

Samstag, 11. Januar 2014

Da ist es schon wieder. Dieses Gefühl, das ich in den letzten Jahren so oft hatte. Das ich zuvor eigentlich gar nicht gekannt habe. Ich weiss nicht, wann es angefangen hat. Das war wohl eher schleichend. Und es wurde immer schlimmer. Bemerkt habe ich es aber erst seit Kurzem.
Dieses Gefühl. Es ist schwierig, Worte dafür zu finden. Vielleicht ist es so etwas wie Ekel und trotzdem weitermachen zu wollen. Wie Liebe und Hass gleichzeitig. Kontrolle und Kontrollverlust im selben Moment. Teufel, die mich zwingen, weiter zu fressen, Engel die mich davor warnen. Aber meist sind sie diejenigen, die verlieren.

Dieses zwielichtige Gefühl. Und ein grosser Teil davon ist die Hoffnungslosigkeit. Alles ist egal.

Und genau jetzt ist da wieder dieses Gefühl. Ich will es verdrängen, bevor es die Überhand gewinnt. Aber es ist bereits zu spät. Der Kühlschrank leer. Die Übelkeit da. Der Bauch kugelrund. Der Hass riesengross.
Und die Angst. Vor nächster Woche. Vor nächstem Monat. Vermutlich war diese Angst auch der Auslöser. "Wenn du den Auslöser kennst, ist es ganz einfach, die Attacken zu verhindern!", haben mir so viele Leute gesagt. Aber für mich ist es nicht einfacher. Ich weiss nicht wie, auch wenn mir klar ist, weshalb ich fresse.
Nächste Woche...ich kann nicht schlafen. Wünsche mir, ich könnte die Zeit nach vorne drehen. Alles überspringen. Geht nicht.

Irgendwie geht es immer weiter. Dann halt so. Aber ich will nicht, dass es schlimmer wird. Ich habe so Respekt, vor all' diesen Gedanken in meinem Kopf. Gedanken, wie einfach es wäre, das Gewicht zu verlieren mit den geeigneten Hilfsmitteln. Die Gedanken kommen immer näher. Ich weiss, wie falsch es ist. Aber ich weiss auch, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis mich diese Gedanken einholen. Bis ich keinen anderen Weg mehr sehe.

Sonntag, 5. Januar 2014

you never know how strong you are until being strong is the only choice you have

Ich hab' solche Angst vor morgen. Es kann alles schief geh'n. Ich kann es so dermassen verk*****. Ich zittere jetzt schon am ganzen Körper. Futtere mich zu Tode, weil ich so aufgeregt bin. Die nächsten Wochen werden Horror. Aber da muss ich jetzt durch. Das Beste daraus machen. Nicht aufgeben. Für einmal. Das ist das Eine.
Auf der anderen Seite ist meine grösste Angst wohl, dass es mir nicht gefällt. Das es das Falsche war. Und das würde mein Leben nochmals komplett auf den Kopf stellen.
Aber was soll ich mich hier noch depressiver machen, als ich eh schon bin. Ich denk' jetzt mal positiv. Irgendwie wird es auch Dienstag. Irgendwie geht dieser Monat auch vorbei.

Donnerstag, 2. Januar 2014

Nichts

Ich gehe durch die Strasse. Umhüllt von einer unsichtbaren Wolke, die mich die Welt so verschwommen sehen lässt. Umhüllt von einer Wolke, die mein ganzes Leben unscheinbar werden lässt. "Bin ich überhaupt noch da?" frage ich mich selbst. Ich kann es nicht sagen, die Wochen ziehen an mir vorbei. Ich arbeite, ich schlafe, ich fresse. Und eigentlich sollte ich so viel Anderes tun. Aber momentan kann ich nicht. So viele Gedanken. Und das Fressen. Ich merke, wie nervös ich bin. Wie die Angst davor ansteigt. Und wie ich nicht aufhören kann zu fressen.
Unkontrolliert. Und neben der Zunahme werde ich so müde davon. Ich muss mir den Wecker stellen, wenn ich um 10.00 aufstehen soll. Und bin auch dann noch todmüde. Habe keine Energie. Will nur schlafen. Verschwinden. Mir keine Gedanken mehr machen müssen. Über nichts.
Ich weiss echt nicht mehr weiter. Es ist sogar für mich selbst offensichtlich, dass ich Hilfe brauche. Besser gesagt: Es ist nur für mich selbst offensichtlich.
Aber ich getraue mich nicht. Ich kann nicht. Nicht jetzt. wann dann?!
Ja, wann? Wenn ich platze? Wenn ich zusammenbreche? Wenn ich mich von der Brücke stürze? Wenn irgendwer, der mich kennt diesen verdammten Blog liest? Meine innersten Gedanken zu verstehen versucht?

Ich öffne meinen Mund. Will sprechen. Doch es geht nicht. Es entstehen keine Worte. Obwohl ich so viel zu sagen hätte. Egal wem. Wenn nur jemand zuhören würde. Irgendjemand in dieser riesigen Welt. Der seelische Schmerz ist langsam nicht mehr zu ertragen. Nur während der Arbeit kann ich mich für kurze Zeit auf etwas anderes konzentrieren.
Aber dann ist es wieder da.
Sobald ich alleine bin, breche ich zusammen. Liege heulend am Boden. Fresse mich fast zu Tode. Oder schneide. Und bei allen diesen Möglichkeiten wird es danach nur noch schlimmer. Ein Teufelskreis. Kein Ende in Sicht. Und trotzdem geht mein Leben weiter. Muss weitergehen. Ohne dass irgendwer irgendwas mitbekommt. Es ist so ein verdammt anstrengender Nebenjob.
Es fühlt sich an, als ob ich nicht mehr atmen kann. Mein ganzer Körper schmerzt. Ich will doch nur den Grund wissen. Weshalb ich? Mach, dass es vorbei ist.

Freitag, 27. Dezember 2013

Herausforderungen.

Manchmal erkenne ich mich selbst nicht mehr. Plötzlich gibt es diese Momente, in denen ich geschockt bin von mir selbst. In denen ich denke: "Verdammt, was tust du hier eigentlich?" Momente, in denen ich weiss, wie falsch es ist.

Auf der anderen Seite ist da dieses Gefühl von Kontrolle. Von Freiheit. Von Selbstbeherrschung. Und ich glaube das ist es, was für viele so schwierig zu verstehen ist. Es ist nicht so, dass ich keinen Hunger habe. Den habe ich, was man ja an den zahlreichen Fressattacken sieht. Ich kann es selbst nicht genau erklären....aber ich glaube, ich brauche diese Herausforderung. Ich brauche etwas, um mir selbst zu beweisen, dass ich nicht unfähig bin. So dämlich es klingen mag, das trifft den Nagel wohl auf den Kopf.
Ja, ich habe in den letzten Jahren oft versucht, mir andere Herausforderungen zu stellen. Laufwettkämpfe, neue Arbeitsstellen, Reisen...das alles waren wohl solche Dinge. Nur leider stehe ich immernoch am selben Ort. Wenn auch um Erfahrungen reicher, das eigentliche Problem wurde dadurch nicht beseitigt. Aber ich versuche es weiter. Denn nur schon diese kurzen Momente der Erkenntnis zeigen mir, dass ich es vielleicht irgendwann schaffe. Dass ich vielleicht irgendwann morgens aufstehen kann, ohne mich auf die Waage zu stellen. Morgens aufstehen kann und mich mag. Morgens aufstehen zu können und zu wissen, dass heute ein guter Tag ist.

Irgendwann.

Montag, 23. Dezember 2013

...zu feige, all' diejenigen Menschen so sehr zu verletzen, die meinem Lächeln in den letzten Jahren geglaubt haben...


lächeln. lächeln. krampfhaft versuche ich meine Lippen zu einem Lächeln zu formen. Irgendwann geht es nicht mehr. Ich renne aufs Klo. Sitze heulen auf dem Boden. Meine Fingernägel bohren sich wie automatisch in meine Arme. Ich muss es spüren. Spüren, dass ich lebe. Spüren, dass ich Macht über meinen Körper habe. Dass ich wenigstens etwas kontrollieren kann. Meine Zähne bohren sich in meine Knie. Es blutet nicht. Dort gibt es ja auch nicht wirklich was, das bluten könnte. Aber es tut gut. Beruhigt irgendwie. Mein Herzschlag wird langsamer. Das Zittern hört auf. Ich starre die kalkweisse Wand an und frage mich, was zur Hölle ich hier mache. In der Toilette dieses Hotels. Ich frage mich, wieso ich nicht beim Autounfall getötet wurde. Weshalb nicht über mir die Decke gebrochen ist. Weshalb nicht ich an Krebs sterbe, anstelle all' dieser unschuldigen, lebensfreudigen Menschen.
Immer noch diese weisse Kalkwand. Mach, dass es aufhört. Bitte.

Gerade ist es echt schlimm. Schlimm für mich. Ich halte es nicht mehr aus. Jede Minute macht es nur schlimmer. Ich weiss keinen anderen Weg, als es mit Essen zu verdrängen. Und das macht es nicht besser, nein.

Letzten Endes bin ich nur zu feige, dem Ganzen ein Ende zu setzten. Zu feige, all' diejenigen Menschen so sehr zu verletzen, die meinem Lächeln in den letzten Jahren geglaubt haben. All' diejenigen Menschen, denen ich trotzdem irgendwie am Herzen hänge. Zu feige.

Samstag, 14. Dezember 2013

let's avoid the trap of thinking you have something to lose...


Ja, es ist so wahr was er sagt. Und es bringt mich zum Nachdenken. Ich lebe nur einmal. Wie können Menschen jeden Tag zur Arbeit gehen, Essen und Schlafen. Jeden Tag. Dann kommt das Wochenende. Und anschliessend beginnt alles wieder von vorne. Ein Jahr. Zehn Jahre. Ein Leben lang. Wie unbefriedigend. Ist es das, was ich möchte?

Zum ersten Mal ist hier keine unsichere Antwort. Sondern ein klares NEIN. Nie. Schliesslich lebe ich nur einmal. Da kann es mir doch scheissegal sein, wie es endet. Die Hauptsache ist doch, dass ich glücklich war, nicht?

Und dann frage ich mich wieder, wieso ich mich nicht getraue, alles hinzuschmeissen. Von heute auf morgen einen Flug zu buchen und einfach irgendwo neu zu beginnen. Ein Abenteuer zu erleben. Ich bin zu feige. Obwohl ich mir nichts sehentlicher wünsche...

Dienstag, 10. Dezember 2013

Du bist dir nicht bewusst, weshalb du es tust. Alles, was du weisst, ist, dass du es tust. Und dass es falsch ist. Dass du sofort damit aufhören solltest.


Aber wie nur?

Sonntag, 8. Dezember 2013

Was mich bewegt, berührt und zum Nachdenken bringt...

Ich habe mich schon oft gewundert, was für kleine Dinge den Leuten aus meinem Umfeld auffallen. Jedes mal habe ich mich gefragt, ob ich so etwas wohl auch wahrnehmen würde? Ob es für mich wichtig wäre?

Aber trotzdem: Irgendwie berühren mich diese kleinen Gesten. Diese Aussagen. Aussagen, wie mich andere wahrnehmen. Wie mich (fast) fremde Leute sehen. Dann wird mir jeweils klar, dass ich mich total anders wahrnehme. Dass ich mich überhaupt nicht in den besagten Rollen sehe, die mir fremde Leute zuschreiben würden.

Und das ist irgendwie schön. Es ist schön zu wissen, dass einem etwas zugetraut wird. Dass man wenigstens gegen aussen hin so wirkt, als ob man allem gewachsen wäre...alle Anforderungen standhalten könnte und trotzdem nicht im Elend versinken würde...

Kleine Dinge mit einem grossen Einfluss.

Und dann gibt es eben noch Anderes:

"Mach' du jetzt mal Pause, sonst kippst du mir noch um.." Ja, es war lieb gemeint. Aber wenn man mich kennt, weiss man, dass es wie ein Schlag ins Gesicht ist. Ich habe nichts darauf geantwortet. Was nur ich wusste, war, dass ich vor der Arbeit unmengen von Essen in mich hineingestopft hatte. Dass ich wohl die letzte Person wäre, die Umkippen würde, bei all' dem, was mein Körper schon mit mir durchmachen musste. Und dass ich wohl Pause machen würde, aber niemals etwas essen könnte, nach dieser Äusserung.
Tausend Gedanken in Sekunden. Irgendwie berührt es mich, jemand macht sich Sorgen, auch wenn es nur so eine Äusserung war. Sorgen. Das ist doch genau das, was ich will. Dass sich andere um mich sorgen. Mich wahrnehmen.
Sobald es jedoch dazu kommt, weise ich alle ab. Streite alles ab. Mir gehts gut. Ich bin so glücklich. Lügen

Sonntag, 1. Dezember 2013

winter

Mich würde interessieren, wie sie reagieren würden, wenn sie die Wahrheit kennen würden. Ihre Reaktionen. Ich überlege mir oft, wie die Menschen mit mir umgehen würden, wenns sie wüssten, was ich denke, was ich fühle, wie ich wirklich bin. Mitleid? Angst? Mitgefühl?

Es ist Winter. Die Welt ist kühl und kalt. Manchmal eine schöne, eisige Kälte. Manchmal eine Kälte, die mich wortwörtlich gefrieren lässt. Eine Kälte von Innen. Dann werde ich so gefühlslos. Alles ist mir egal. Alle sind mir egal. Diese egoistische Seite an mir kenne ich sonst nicht. Freunde sind mir egal. Nur das Essen steht dann im Mittelpunkt. Und dieser Zwang. Der Zwang, die Kälte wegzumachen. Zu essen.

So banal es auch klingen mag, so schwierig ist es, damit aufzuhören. Ich sehe übergewichtige Menschen. Und denke eklige Dinge, obwohl ich das gar nicht will. Obwohl ich weiss, dass diese Menschen vielleicht gar nichts für ihre Gewicht können. Obwohl ich weiss, dass sich so viele Dinge hinter der Figur eines Menschen verbirgen. Ich schaffe es nicht. Jedesmal wenn jemand in einen Burger beisst. Einen Schokoriegel isst. Ja, ich schäme mich dafür. Aber ich kann ja meine Gedanken nicht ändern, oder? Sie sind das Einzige, was mir Zuflucht verschafft.

"Es geht nicht, ich kann nicht mit dir zusammen sein. Du bist mir echt ans Herz gewachsen und ich würde gerne mehr Zeit mit dir verbringen. Aber weisst du, da sind so viele Dinge, die du nicht über mich weisst. Mit denen ich zuerst selbst fertig werden muss, bevor ich jemanden in die ganze Sch***** hineinziehe. Glaub mir, du willst nicht mit mir zusammen sein..."


Es ist Winter. Wieder einmal. Ein Winter, den ich schon seit einundzwanzig Jahren miterlebe. Wie wird er wohl im nächsten Jahr sein?

Mittwoch, 27. November 2013

Dieser unsinnige Gedanke in meinem Kopf.

Weshalb ist die vier für mich besser als die fünf? Weshalb versuche ich mein ganzes Leben lang, dieser dummen Ziffer nachzurennen. Versuche, mit aller Kraft, diese zu erreichen. Diese doofe Zahl auf der Waage.

40.41.42.43.44.45.46.47.48.49.

Die Vier. Eine Zahl. So banal.

50.51.52.53.53.54.55.56.57.58.59.

Die Fünf. Eine Zahl. Noch banaler.

Da ist dieser Gedanke in meinem Kopf. Wie eingepflanzt, ich schaffe es nicht, ihn loszuwerden. Dieser Gedanke, der sagt: "Du wiegst 53 kg, du fettes Ding. Du bist wie alle Anderen. Eine von Millionen. Der Durchschnitt. Weisst du, wie viele Menschen genausoviel wiegen? Hm, ja...viel zu viele. So bist du normal. Willst du das? Willst du nur normal sein?
Nein, natürlich nicht! Wenn du erst mal die Vier auf der Waage siehst, bist du besonders. Wie viele Menschen können das schon von sich behaupten."

Eine Zahl auf der Waage. Willkommen in meinem Leben. Scheisse, nicht?

Dienstag, 26. November 2013

Die Macht, die du hast, wenn du nichts zu verlieren hast.

Wieder mal am Abgrund stehen.
Wieder mal das Ende sehen.
 
Will hier raus, muss hier weg.
Mich hält hier nichts,
muss nach vorne sehen.
 
Nie ist es so, wie wir es doch gern hätten. Doch es ist mir egal. Es macht mir nichts aus, denn was habe ich schon zu verlieren? Ihr könnt mir noch so weh tun, am Ende bin ich es selbst, die mich am meisten verletzt. Es kann mir noch so schlecht gehen...am Ende war ich es, die es so wollte.
Denn ich entscheide. Wenn ich nicht mehr will, ist es keine grosse Sache, dem ganzen ein Ende zu machen. Und dieser Gedanke gibt mir Kraft. Das Leben ist ein Spiel. Ich entscheide, wann es zu Ende ist. Ich entscheide, welchen Weg ich gehen will. Was mir wichtig ist.
Ja, dieser Gedanke ist gut. So krank er auch ist, er gibt mir Hoffnung. Zeigt mir, dass alles endlich ist. Vorbei gehen wird.
 
Ich hatte Angst. Angst vor der Zukunft. Angst, weil ich keine Zukunft sehe. Aber jetzt...?
Jetzt ist es leichter. Denn meine Zukunft liegt in meinen Händen.
 
 
Und gleichzeitig weiss ich, dass ich mir das alles schön rede. In meiner kleinen, unscheinbaren Traumwelt lebe. Ich sehe die Risse, welche sich bilden. Es dauert nicht mehr lange, dann platz diese Welt. Ich merke, wie ich immer weniger ausrichten kann. Wie mein Körper sich einfach alles holt, was er jahrelang nicht hatte. Wie ich selbst nicht stark genug bin, um es zu verhindern. So sehr ich auch kämpfe. Es geht nicht mehr. Und ich lasse es zu. Nehme zu. Und bin zu müde, zu undiszipliniert, um etwas daran zu ändern. Aber was solls. Denn schlussendliche entscheide ich, wann ich nicht mehr kann.