Mittwoch, 16. Mai 2018

"Es wär schön blöd, nicht an Wunder zu glauben" Wincent Weiss



Ich bin gerade glücklich. Einfach nur so. Und ich geniesse es. Trotz Regen. Trotz Fressen. Ich bin glücklich :)

Samstag, 12. Mai 2018

Was wirklich zählt.



Die Momente, die man miteinander erleben darf. Schöne, traurige Momente. Die Zeit, in der man lachen kann. Glücklich ist. Einfach nur lebt. Arbeitet und müde nach Hause kommt. Ein Dach über dem Kopf. Essen. Freunde. Gelassenheit. Nähe.

Diese Dinge zählen im Leben.

Nicht die Waage. Nicht das Gewicht. Die Grösse. Der Umfang. Das Einkommen.


Das ist doch alles so verdammt unwichtig. Denn was nützen alle diese Dinge, wenn man unglücklich ist. Mit niemandem darüber sprechen kann?

Montag, 2. April 2018

Danke.

Manchmal muss man sich wieder bewusst werden, wie viel einem gewisse Menschen geben. Wie sehr man es schätzt, mit ihnen zu sprechen, etwas zu unternehmen oder einfach zusammen zu sein. Wir bedanken uns viel zu wenig für die tolle Zeit. Für das offene Ohr. Das herzliche Lachen des Gegenübers. Dabei sind es eigentlich diese kleinen Dinge, die das Leben lebenswert machen. In schlechten Zeiten denkt man nicht mehr wirkliche daran, leider. Aber in guten Momenten wird mir immer wieder bewusst, wie viel mir diese Personen geben. Auch wenn sie es selbst wohl gar nicht merken. Und ich möchte ihnen DANKE sagen. DANKE für ihre Empathie. Für ihre Meinung. Ihren Rat. Für alles.
Ich bin nicht leicht zu durchschauen. Und oft erwarte ich das von Anderen. Sie müssten wissen, was in mir vorgeht. Aber eigentlich weiss ich auch, das das ein Ding der Unmöglichkeit ist. Denn ich bin eine gute Schauspielerin. Wenn ich etwas geheim halten will, dann ist das kein Problem. Und gleichzeitig wünsche ich mir dann, dass jemand hinter meine Fassade sieht. Merkt, was wirklich los ist...Aber ich weiss, dass das gar nicht möglich ist. Und trotzdem trifft es mich manchmal mitten ins Herz. Wie kann es mir so beschissen gehen und niemand merkt was? Wie kann jeder so mit sich selbst beschäftigt sein, dass sich Leute umbringen, ritzen, ohne dass man was merkt? Wie?

Und ich nehme mich selbst da nicht heraus. Ich bin doch genau so. Viel zu oft mit mir selbst beschäftigt. Ohne zu merken, dass es gewissen Leuten in meinem Umfeld schlecht geht. Und sie sich vielleicht nur ein offenes Ohr wünschen. Eine Umarmung. Oder einfach die Präsenz eines Anderen.

Obwohl das so simpel klingt, ist es schwierig, solche Situationen zu sehen. Deshalb möchte ich mich mit kleinen Dinge bedanken. Und deshalb sollten wir uns auch immer wieder bewusst werden, wie viel uns unser soziales Umfeld gibt. Jetzt. Und nicht erst, wenn sich alles verändert.

DANKE!

Montag, 26. März 2018

Erinnerungen entstehen dann, wenn man etwas Aussergewöhnliches tut.

Ich kann nicht mehr sagen, was ich am letzten Donnerstag gemacht habe. 

Aber ich weiss immer noch, wie ich Wale beobachtet habe am Nordkap. Wie ich das erste mal auf einem Surfbrett gestanden bin und den Wind des Meeres gespürt habe.
Wie ich mich gefreut habe, meine Liebsten in die Arme zu schliessen, als ich von meiner Reise zurückkam.
Wie toll ich mich gefühlt habe, nach meinem ersten Halbmarathon.


Mittwoch, 21. März 2018

Aufhören, um zu leben.

Manchmal sind diejenigen Entscheidungen, die einem am schwersten fallen, die besten.

Im ersten Moment bereut man es gewaltig. Man wird dieses dumpfe, komische Gefühl nicht mehr los. Das Gefühl, das Falsche gemacht zu haben. Plötzlich scheint einem doch alles nicht so schlecht. Eigentlich war es doch ganz in Ordnung...

Eigentlich. Ganz. Wirklich?

Nein. Ich habe dieses eine Leben. Und ich habe es so satt, Dinge zu tun, die mir keinen Spass machen. Am Morgen aufzustehen und zu wissen, dass ich mich nicht auf den Tag freue. Weshalb? Weshalb arbeitet die halbe Welt in Berufen, die ihnen keinen Spass machen? Klar, einige haben keine anderer Möglichkeit...aber alle anderen? Ich lebe. Ich möchte es später nichts bereuen, was ich nicht gemacht habe. Ich will etwas von dieser Welt sehen. Abenteuer erleben. Und das wird auf keinen Fall passieren, wenn ich so weiterleben.

Was hat man denn schon zu verlieren? Wer weiss, wann die eigene Zeit abgelaufen ist...? Falls ich morgen sterbe, möchte ich mein Leben nicht bereuen. Ich will leben. Helfen. Sein. Erleben.

Ich glaube, jetzt ist der Moment gekommen, endlich zu leben. Besser spät, als nie.

Montag, 5. März 2018

"Versuch doch einfach mal, mit dem zufrieden zu sein, was du hast."



Ich laufe durch diese riesige Menschenmenge am Bahnhof. Tausende von gestressten, beschäftigten Personen. Und ich mittendrin. Ich versuche, meinen Blick zum Boden zu richten, um überhaupt einen Weg durch die Menschenmenge zu finden. Frage mich, was wohl alle diese Personen im Moment denken. Wohin sie gehen. Wie ihr Leben wohl so ist. Und ob sie zufrieden sind, mit dem was sie machen. Ob sie sich auf den heutigen Tag freuen.
Und wie vielen von den Menschen es wohl genauso geht wie mir. Wie viele weinen abends, weil sie nicht mehr weiterwissen. Wie viele fragen sich täglich, was zur Hölle sie noch hier machen. Wie viele kämpfen sich durch den Tag, nur um am Abend zu wissen, dass es morgen genauso weitergeht.

Ja, das überlege ich mir. Und die Antwort werde ich wohl nie erfahren.

Angekommen. Ich grüsse alle, spreche mit einigen Leuten über banale Dinge, die mich eigentlich gar nicht interessieren. Aber ich will mich ja integrieren. Einfach, weil man das so macht.
Die Präsentation beginnt. Ich merke, wie schwer ich mich konzentrieren kann. Wie ich müde werde. Nichts mitbekomme. Meine Gedanken abschweifen.

Irgendwann ist Mittagspause. Essen. Sprechen. Sein.

Am Nachmittag geht's weiter wie am Morgen. Und schon sitze ich wieder im Zug nach Hause. Und überlege mir, wo eigentlich der Sinn von all dem ist. Es ist mir so egal. Was andere denken. Was ich mache. Ob ich lebe.

Freitag, 16. Februar 2018

What if my melodies are the one's nobody hears?

"And for a minute, just a minute, I felt like I could beat this..."

 
"Es ist nicht schlimm, zu sterben. Es ist nur schlimm, nicht gelebt zu haben."

Freitag, 9. Februar 2018

I just don't see the point.

There is no fucking point!

Stop hoping for someone to save you. Stop waiting for life to be easy. Face some hard facts and you could have an incredible life!
 
 

Donnerstag, 8. Februar 2018

Nothing to lose.



Zum zweiten Mal stolpere ich über dieses Bild. Der Text bringt mich zum Nachdenken. Wenn heute mein letzter Tag vor dem Tod wäre, würde ich dann das tun, was ich im Moment mache? Diese Frage kann ich mehrheitlich mit Nein beantworten, wenn ich die letzten Jahre meines Lebens zurückdenke.

Aber was ist es denn, was ich machen möchte? Was sind die Ziele in meinem Leben? Was ist mir wirklich wichtig? Diese Fragen habe ich mir schon oft gestellt. Ziele verändern sich. Manche. Andere nicht.
Ich möchte glücklich sein, wenn ich am Morgen aufstehe. Mich auf den Tag freuen, etwas erleben. Ich möchte Menschen helfen, ihnen etwas von mir geben, was man nicht mit Geld aufwiegen kann.
Ich möchte mich wohl fühlen in meinem Körper. In meinem Kopf ist diese genaue Vorstellung von meinem Körper. Aber ich weiss, dass diese Vorstellung zu extrem ist. Ich möchte wieder Komplimente bekommen für meine Figur. Aufmerksamkeit. Ich möchte die Macht haben. Entscheiden können, ob und was ich esse.

Ich kann diesen verdammten Alltag hier nicht mehr sehen. Jeden Tag dasselbe. Dieselbe Arbeit, dieselben Leute, dieselben Beschwerden.

Freitag, 2. Februar 2018

"Cause everytime you look in the mirror, you hate what you see. How on earth could anyone ever like you?"


Ich hasse es, mich im Spiegel zu sehen. Ich komme nicht damit klar. Immer weniger. Meine Augen vergleichen mich automatisch mit allen anderen Personen im Raum. Und ich schneide immer schlecht ab. Egal wer neben mir steht. Alles, was ich sehe, sind die extrem dicken Oberschenkel. Die Schwimmringe am Bauch und die fülligen Oberarme. In meinem Kopf taucht das Bild von meinem alten Ich auf. Schlank, sportlich, schön. Ich muss mich zwingen, wegzuschauen. Mich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Aber es geht nicht. Überall sind diese Spiegel, Fenster,...und da ist bereits dieses eingebrannte Bild von mir in meinem Kopf. Dieses Bild von einem ICH, das ich nicht ausstehen kann.

Das Schlimme daran ist, dass ich das Gefühl habe, schon alles versucht zu haben, um diese Kilos loszuwerden. Fasten. Viel essen. Ketogen. Low carb. Kalorienzählen. Alles-ist-mir-egal-Zeiten...usw. Egal was ich mache, abnehmen tue ich damit nicht. Ich habs so satt. Mein Leben. Mein Körper.
 
"How do you keep going? What do you have to change inside, to survive?"

Sonntag, 28. Januar 2018

Samstag, 27. Januar 2018

...and I hate what I see...

10 Jahre lang war ich ein normales, glückliches Kind. Habe mir um nichts Sorgen gemacht, einfach von Tag zu Tag gelebt. Bis ich eines Tages erkannte, dass ich übergewichtig war. Und ab diesem Tag setzte ich alles daran, abzunehmen. Den anderen und mir selbst zu gefallen. Nicht mehr wegen meinem Gewicht gehänselt zu werden. 10 Jahre später spürte ich meine Beckenknochen beim Liegen. Mein Körper war übersäht mit blauen Flecken, weil ich kein Gramm Fett mehr an mir hatte. Ich war so glücklich wie nie zuvor. So verdammt stolz auf meine Leistung. Bekam Komplimente. Und das mit 45 Kilogramm. Wie krank ist denn unsere Welt? Immer müde. Immer kalt. Kreislaufprobleme. Aber zufrieden. Ich liebte meine Figur.
Weitere 5 Jahre später: Kein Kind mehr, 25 Lebensjahre liegen bereits hinter mir. 30 Kilogramm zugenommen. Depressionen. Keine Kontrolle mehr über mein Essen. Keine Kontrolle mehr über mein Leben. Mit 1000kcal nehme ich zu. Mit 5x Sport in der Woche. Ausgewogene Ernährung. Nach zwei Jahren fressen ernähre ich mich zum ersten Mal wieder normal. Habe das Gefühl, so könnte ich weiterleben. Nicht mit dem Gewicht, aber mit dem Essen. Aber mein Stoffwechsel hat wohl genug von mir....ich werde immer dicker. Und im Ernst, es war so anstrengend, wieder zu einem normalen Essverhalten zu kommen...irgendwann reicht es doch auch mit zunehmen?! 1.60m, 73kg.

Sonntag, 12. November 2017

Glück.

Was bedeutet eigentlich Glück? Glücklich sein?

Ich glaube, das kann man nicht definieren. Für jeden ist Glück etwas anderes. Subjektiv.
Manchmal ist es jedoch gut, sich selbst zu hinterfragen. Oft tut man das nur, wenn man unglücklich ist. Sich nicht gut fühlt. Ich frage mich dann, was ich falsch mache. Weshalb andere so zufrieden mit ihrem Leben sind und ich nicht.
Aber eigentlich habe ich kein Recht dazu. Denn ich weiss nicht, wie ihr Leben im Moment aussieht. Ich habe keine Ahnung, was sie alles erlebt haben. Und trotzdem bemitleide ich mich selbst.

Was, wenn mein Gegenüber Krebs hat und sich im Moment einfach nur freut, dass er/sie sich heute ein wenig besser fühlt?
Was, wenn die Person eben einen wichtigen Menschen im Leben verloren hat und sich nun selbst versucht zu trösten, in dem sie ein Lächeln aufsetzt?
Was, wenn er/sie gerade arbeitslos ist und einfach den Moment geniesst?

Da gibt's tausende von "was, wenn...". Man weiss nie, was andere wirklich denken. Wirklich erlebt haben. Weshalb sie glücklich oder unglücklich sind. Und genauso ist es mit dem eigenen Glück.
Wenn man sich nie unglücklich fühlt, kann man sich auch nicht glücklich fühlen.

Und genau dessen muss ich mir vermehrt wieder bewusst werden.

Freitag, 27. Oktober 2017

Ich werde es euch allen so was von beweisen. Ich werde nicht mehr der kleine, dicke Schwabbel sein. Ich will schlank sein. Athletisch. Kein Körperfettanteil von 31% haben. Nie mehr. Und ich kämpfe dafür. Einfach, um es allen zu zeigen.

Wollt ihr mich eigentlich verarschen?

"Was eine Packung Teigwaren, das sind ja 500g?!" - ungläubiger Blick.
"Sie sehen ja nicht so aus, als ob sie ein gestörtes Essverhalten haben, Sie sind ja nicht extrem dick."

WTF. WTF.
Ich heule. Das waren eben genau die Antworten, die ich wohl tief in meinem Innern ständig erwartet habe. Das war der Grund, weshalb ich bis jetzt niemandem davon erzählt habe. Weil ich mich so dermassen dafür schäme. Aber dieses verdammte Verhalten sieht man mir nicht an. Ich bin gut darin, es zu verstecken, weil ich ja auch nicht will, dass es jemand sieht.
Und nun, das erste Mal, dass ich mich jemandem anvertraue. Denke, dass diese Person professionell arbeitet. Und ein wenig was über Essstörungen weiss. Dann so was. Wollt ihr mich eigentlich verarschen? Seriously.

Geld weg. Selbstbewusstsein wieder mal am Arsch. Herzlichen Dank auch.

Soviel zum Negativen. Es gibt aber auch Positives:

1) Zum ersten Mal habe ich mich dazu durchgerungen, etwas dagegen zu unternehmen. Ich meine, etwas "wirkliches". Nicht nur diese Ernährungspläne, Listen usw.
2) Ich weiss jetzt definitiv, dass diese Therapieform das Falsche ist.
3) Irgendwie habe ich trotzdem gemerkt, wie viele Ereignisse es in meiner Vergangenheit gab, die mich ziemlich belasten.

Irgendwie bin ich gerade ziemlich fertig mit den Nerven. Nur noch am Heulen. Ich habe so keine Lust mehr. Es ist so anstrengend, dieses Leben. Und ich fühle mich so schlecht, weil ich so denke. Weil es so viele Menschen gibt, die gerne ein Leben hätten. Im Moment fühlt es sich so an, als ob mich kein Mensch verstehen würde. Als ob ich alleine in dieser riesigen Welt voller Menschen stehen würde. Alleine.

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Today, I will wallow in memories.

Heute packe ich meine Erinnerungen in meine Tasche. Laufe davon. Und setzte mich unter diesen einen Baum. Öffne meine Tasche. Fotos, Geschichten, Gedanken. Jeder Tag der Vergangenheit. Erinnerungen. So viele Jahre von meinem Leben. Und jetzt sitze ich hier und wünsche mir die Zeit zurück. Die Zeit, in der ich zufrieden war. Gelebt habe. Ich schwelge in den Erinnerungen, Bilder in meinem Kopf. Ich will sie nicht loslassen. Will für immer in diesem Tagtraum der Erinnerungen bleiben. Irgendwann holt mich die Realität wieder ein. Wie durch Watte nehme ich die Umgebung um mich wieder wahr. Den Duft von Gras und der leichte Wind, der weht. Mir ist klar, dass ich nicht ständig in dieser Welt der Vergangenheit schwelgen sollte. Es macht das ganze nur noch schlimmer und der Drang wird nach dieser damaligen Welt wird wieder grösser. Und eigentlich weiss ich ja ganz genau, dass es mir selbst nicht gut tut, wieder dorthin zurückzukehren. Dass ich mich selber irgendwann damit zerstören würde. Aber verdammt, ich vermisse dieses Gefühl der Leichtigkeit so sehr. Die schwarzen Nebelwolken nach dem Aufstehen. Die Zerbrechlichkeit. Die kalten Hände. Alles. Fast alles.

Körperfettanteil

"Dein Körperfettanteil ist über der Norm."

Peng. Ein Schlag ins Gesicht. Obwohl ich es irgendwie gewusst habe. Jetzt steht es da schwarz auf weiss. Jeder normale Mensch würde es wohl einfach zur Kenntnis nehmen. Aber bei mir brennt da natürlich direkt wieder eine Sicherung durch. Tausend Gedanken springen durch meinen Kopf. Was der Trainer sagt, höre ich gar nicht mehr. Der Tag ist gelaufen. Fressen.



Im Nachhinein hasse ich mich wieder dafür. So kanns doch nicht ewig weitergehen. Hypnose ist mein nächster Versuch. Vielleicht hab' ich ja endlich mal Glück...

Sonntag, 1. Oktober 2017

That body in my head.

I can' stop seeing that. That fucking body in my head.
 
 

Sonntag, 10. September 2017

Körpergefühl

Immer wieder falle ich zurück in diese kranke Gedankenwelt. Diese hämischen Teufelchen, die mir sagen, wie fett ich doch bin. Wie hässlich ich aussehe. Diese Teufelchen, die mich mit jeder anderen Person vergleichen und jedes Mal zum Schluss kommen, dass ich mit Abstand die Dickste bin.
Ich hasse diese Gedanken. Und trotzdem werde ich sie nicht los.

Ich bin immer noch an diesem Punkt, wo ich selber noch nicht der Ansicht bin, dass ich schön bin, so wie ich im Moment aussehe. Ich mag meinen eigenen Körper nicht. Ich schaffe es nicht, mich selbst so zu lieben, wie ich bin. Klar, manchmal klappt es ganz gut. Aber dann sehne ich mich wieder nach diesem Gefühl, leer zu sein. Zu schweben. Dieses benebelte Gefühl von Schwerelosigkeit.
Früher war es so, dass ich wochenlang damit auskam. Nichts ass. Mich toll fühlte. Der Unterschied zu heute ist, dass nun nach diesem Gefühl meist Fressattacken folgen. Und ich bereits weiss, dass das Gefühl schlecht für mich ist.
Dilemma.

"I've got it under control. Nothing bad's gonna happen." (to the bone)
 
 
Vielleicht darf ich einfach nicht zu viel erwarten. Wenn ich meinen jetzigen Zustand mit dem vor 3 Jahren vergleiche, hat sich schon so viel verändert. Ich kann wieder normal denken. Mein Gewicht ist wohl ganz ok, oder eher zu viel. Ich schaffe es, mit Leuten am Tisch zu essen. Auch Dessert. Nach Aussen hin wirke ich wohl, als ob ich gesund/normal wäre.
 
 
Die Sache ist wohl, dass ich das noch lange nicht bin. Ich will endlich keinen verdammten Gedanken mehr an meine Figur und meine Ernährung verschwenden müssen.
Aber vielleicht braucht das einfach noch Zeit. Zeit, die ich mir und meinem Körper wohl geben muss.


Dienstag, 22. August 2017

I make my way.


Es geht mir im Leben nicht darum, viel Geld zu verdienen. Möglichst viele Freunde und Kinder zu haben. Mich so zu verbiegen, dass ich in diese Gesellschaft passe. Nein.

Ich möchte am Morgen aufstehen und mit einem guten Gefühl in den Tag starten. Zufrieden sein. Gesund bleiben. Mir ist klar, dass nicht jeder Tag gut sein kann. Dass man manchmal keine Lust hat oder alles schief läuft. Aber dieses Gefühl, dass ich in den letzten Tagen hatte, war so befreiend. Der Druck ist weg. Ich gehe zur Arbeit, ohne mir vorher tausend Dinge überlegen zu müssen. Irgendwie macht es Spass. Seit langem wieder. Ich bin viel motivierter, in meiner Freizeit wieder Dinge zu machen. Fühle mich gut. Frei.

Vielleicht ist ja das der richtige Weg...

Donnerstag, 10. August 2017

Dienstag, 8. August 2017

Weshalb muss leben so schwer sein?

Diese tausend Entscheidungen, die man fällen muss. Diese Anforderungen, die man an sich selbst stellt und nicht erfüllen kann. Weshalb muss man so viele Wege gehen, um endlich denjenigen zu finden, welcher der richtige ist?

***
Musik dröhnt in ihren Ohren. Sie dreht lauter. Und lauter. Bis es zu schmerzen beginnt in den Ohren. Irgendwie tut der Schmerz gut. Sie versucht, sich diesmal nicht selbst zu verletzen. Obwohl, eigentlich tut sie das gerade. Und hat es schon getan. Als sie gefressen hat. Zu viel. Sie ist so angepisst von sich selbst. Eine Woche hats so gut geklappt. Und nach diesem Arbeitstag warf sie wieder alles über den Haufen. Nur, weils nicht wirklich gut lief. Weil sie wieder daran gezweifelt hat, ob es richtig war, alles aufzugeben. Sie dreht die Musik leiser. Merkt, wie die Tränen über ihre Wangen laufen.
Sie wünscht sich, mit dem zufrieden zu sein, was sie tut. Endlich nicht mehr suchen zu müssen. Und gleichzeitig fragt sie sich, wie Menschen mit ihrem Leben hier zufrieden sein können. Wie sie sich damit arrangieren, jeden Tag mehr oder weniger dasselbe zu tun. Vielleicht liegt es nicht an den anderen Menschen. Sondern an ihr.
Sie ist glücklich, wenn sie abnimmt. Sie hasst sich, wenn sie zunimmt. Und erst jetzt merkt sie, wie stark sie das eigentlich belastet. Dieses ständige nachdenken über die Ernährung.
Es ist schon okay im Moment. Aber wenn es nur okay ist, lohnt es sich doch nicht, hier zu sein?
***

Es gibt diese Tage, da will ich mich selbst einfach nur zerstören. Mir weh tun. Mich kaputt machen. Manchmal.

Sonntag, 14. Mai 2017

Erst im Nachhinein versteht man.

Wie oft habe ich mich früher auf Fotos angeschaut und nur Fett gesehen. Meine Oberschenkel waren zu dicken, mein Bauch stand hervor. Ich habe nur die einzelnen Stellen meines Körpers gesehen, nie das Gesamtbild. Nie gesehen, wie dünn und abgemagert ich eigentlich war. Wie müde mein Gesicht ausgesehen hat. Wie abgekämpft das Lächeln war.

Wenn ich mir heute die Bilder von damals anschaue, wird mir schmerzliche bewusst, wie krank diese Anschauung eigentlich war. Wie zerbrechlich ich auf den Fotos aussehe.

Heute erkenne ich das. Und ich glaube, das ist bereits ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn ich auch heute noch merke, dass ich mich nicht mit meinem "schwereren" Spiegelbild anfreunden kann. Wenn ich heute Fotos anschaue, vergleiche ich mich mit den anderen Menschen darauf. Und es ist nun Mal die Realität, dass ich jetzt Gewicht zugenommen habe. Dass ich momentan im Übergewicht bin. Und deshalb braucht es extreme Überwindung, mich auf die "schönen" Sachen im Bild zu konzentrieren. Mir zu sagen, dass es in Ordnung ist und ich mich nur wieder daran gewöhnen muss.

Und ja, ich bin ein kleines bisschen stolz auf mich. Stolz, dass ich es versuche. Stolz, dass ich nicht mehr 30 Mal täglich auf die Waage steige. Stolz, dass ich einen Lauf auch mit einer langsameren Zeit geniessen kann. Stolz darauf, dass ich wieder versuche "zu leben".

Erst im Nachhinein ist mir bewusst geworden, was ich alles verpasst habe in meinem Leben. Wie gefangen ich in meiner Welt war. Auch wenn ich das damals nicht so empfunden haben. Mir ist klar, dass es noch ein langer Weg sein wird. Mit Rückschlägen. Rückfällen. Aber ich werde es schaffen. Und irgendwann wird der Tag kommen, an dem ich mich selbst akzeptieren kann, wie ich bin. Der Tag, an dem ich keinen einzigen Gedanken ans Essen oder an meinen Körper verschwende. Und dafür will ich kämpfen!

Sonntag, 30. April 2017

Tell life that I'm getting tired of fighting.

Sometimes I want to slap myself for my thoughts. I want to hurt myself. To make my body feel that I'm still alive. The easiest way to do that is to eat. To eat a lot. To eat a massive amount of food. No, not 3000 calories. Over 10000 calories. In the moment of eating, I don't feel the pain. It feels good, your thoughts aren't concentration on all the other problems. They're fixed on eating. Eating more and more. 10 bars of chocolate. 5 bowls of chips. Cereals. A whole bread with a block of butter. Ice-cream.
And there is no point of stopping. Until you can't move anymore. At that point you are so full, that you feel like you're gonna explode. And in that moment, the good feeling is gone. You feel horrible. You just wanna die. You hate yourself so much. You ask yourself "What the hell am I doing here? Why did this happen again?".

Aber du kannst es nicht mehr rückgängig machen. Und jedes Mal schwörst du dir, dass es nie wieder passiert. Ohne Erfolg.




Samstag, 15. April 2017

Schwarz-Weiss

Schwarz.
Innere Leere.
Hoffnungslosigkeit.
Hass. Angst. Antriebslosigkeit.
Wut. Ratlosigkeit. Verletzen. Töten.
Weg sein. Versinken. Rennen. Verschwinden.
Tränen. Sinnlosigkeit. Furcht. Emotionen. Durcheinander.


Weiss.
Glück. Freude.
Zufriedenheit. Spass.
Lächeln. Fröhlichkeit. Tun.
Hoffnung. Struktur. Schönheit.
Natur. Geniessen. Atmen. Wärme.
Vielfalt. Sinn. Freunde. Umarmung. Sport.

Der Wunsch, es allen zu zeigen.

So lange versuche ich schon, wieder schlanker zu werden. Wennschon vom Übergewicht ins Normalgewicht zu kommen. Der Wunsch ist riesig. Ich will allen beweisen, dass ich es noch kann. Dass ich abnehmen kann und schön sein kann. Seit ich so zugenommen habe, nimmt man mich viel weniger wahr. Keine Komplimente mehr. Sondern Anspielungen auf mein Gewicht. Ja, wie kann man auch so doof sein, und seine Topfigur für Essen so zerstören. Vom Untergewicht ins Übergewicht. Wie kann man nur so doof sein. Ja, das fragen sich wohl viele. Auch ich. Aber niemand sieht, wies wirklich passiert ist. Dass ich keine Kontrolle mehr habe. Unkontrolliert fresse. Und dann trotz strikten, normalen Ernährungstagen einfach zunehme.
Stellt euch mal vor, ihr esst 1200 kcal und nehmt täglich 0.5-1kg zu...das ist so verdammt deprimierend, vorallem wenn man so viel Sport macht wie ich.

Und so oft ich es auch mit normalem Essverhalten versucht habe. 1800 kcal - 2000 kcal am Tag, moderat Sport. Monatelang. Dann gehe ich auf wie ein Hefekloss. Und immer bleibt da dieser Gedanke, dass es sich irgendwann einpendeln muss. Dass es irgendwann stoppen muss. Aber nach drei Monaten habe ich keine Motivation mehr, noch mehr zuzunehmen. Ich hasse meine Körper im Moment so sehr.
Dann esse ich lieber weniger, bin todmüde und energielos. Wenigstens halte ich dann mein Gewicht mehr oder weniger. Ich will mich noch dicker werden. BMI 28.
Manchmal fühle ich mich wie in einem Traum. Habe das Gefühl, mein Körper denkt immer noch ich sei Untergewichtig. BMI 17. Bin ich aber nicht mehr.

Ich fühle mich manchmal, also ob ich nie mehr glücklich werde mit dieser Figur. So beschissen es klingt. Ich habe einen tollen Abschluss, einen Job, geniale Freunde und finde, dass ich sehr überlegt Denken kann. Ausser, wenns um meinen Körper geht. Dann fällt alles zusammen. Und ich frage mich immer, weshalb mir das so wichtig ist..weshalb ich nicht auch glücklich sein kann mit Übergewicht? Aber es geht nicht, ich schaffe das nicht. Und das Zeit, wie fest ich immer noch in dieser verdammten Essstörung stecke. Ich will nicht dick sein. Ich will leicht sein, schwerelos, zerbrechlich.

Freitag, 31. März 2017

In meinen Träumen bin ich schlank.

Ich renne durch Felder mit hohem Gras. Spüren den Wind in meinen Haaren. Handstand, Rad. Elegant fliegt mein Körper durch die Luft. Ich bin glücklich. Lebe. Essen ist wie atmen. Es geschieht, ohne dass ich daran denken muss. Plötzlich ist da wieder Platz für Anderes in meinem Kopf. Für meine Freunde, meine Hobbys. Platz, um glücklich zu sein und den Moment zu geniessen.

***

Oft überlege ich mir, wie mein Leben wohl verlaufen wäre, wenn ich nicht abgenommen hätte. Wenn ich nicht in diese krankhafte Essstörung gerutscht wäre. Wenn ich Entscheidungen so gefällt hätte, wie es für mich persönlich gestimmten hätte. Und nicht, wie es am Besten gewesen ist. Mein ganzes Leben dreht sich seit 10 Jahren nur um mein Gewicht und meinen Körper. Ohne die Essstörung hätte ich wohl kein Leben mehr. Oder ein anderes. Vielleicht würde ich mir dann Gedanken um meine Pickel oder meine Oberweite machen. Vielleicht. Und vielleicht würde das mein Leben genauso beeinflussen wie meine Figur. Vielleicht.
Es klingt so lächerlich. Wegen Pickel oder der Oberweite ein Drama machen. Lächerlich. Wegen seiner Figur so ein Drama machen. Lächerlich. Lächerlich. Und trotzdem. Verdammt. So lächerlich es auch ist, ich kann nicht. Kann nicht glücklich sein im Moment. Ich kann es nicht ausblenden. Merke auch mit weiter Kleidung, wie dick ich bin. Beim Sport. Im Ausgang. Bei der Arbeit. Ich fühle mich so unwohl. Lächerlich.
Wie kann man sich mir 25 Jahren so krass davon beeinflussen lassen? Hört das denn nie mehr auf?


Mittwoch, 22. Februar 2017

Ein Faustschlag ins Gesicht.

Wisst ihr, wie verdammt weh das tut? Diese kleinen Sachen, die ihr sagt? Diese Dinge, von denen ihr denkt, dass ich es nicht höre?

Den ganzen endlosen Tag lang strenge ich mich an. Versuche, so unauffällig wie möglich zu essen. Mich so normal wie nur möglich zu verhalten. Zu lachen. Glücklich zu wirken. So zu tun, als ob mir dieses Leben Spass macht. Empathie zu zeigen. Mitgefühl für eure Probleme. Obwohl ich am liebsten tauschen würde. Eure Probleme scheinen so klein im Vergleich zu meinen. Aber das denkt wohl jeder...Ja, ich strenge mich echt an. Und es macht mich einfach so fertig, wenn ich dann solche Sachen höre. Ich weiss, dass ich fett geworden bin. Jeden Tag aufs Neue muss ich dieser Wahrheit ins Gesicht schauen. Und jeden Tag aufs Neue frage ich mich, wie es so weit kommen konnte. Frage mich, wie ich den Tag überstehe. Hasse mich für meinen Körper.
Nein, ich brauche niemanden, der mir das nochmals schmerzlich bewusst macht. Ich habe das Gefühl, mein Leben dreht sich ständig nur um diesen beschissenen Körper. Und mir ist klar, dass nur ich was daran ändern kann. Und jeden Tag versuche ich, dieses Ziel zu erreichen. Zu beginnen. Die Hoffnung nicht aufzugeben. Ich schaue mir die Bilder an von früher. Und ihr glaubt nicht, wie weh es tut, die schlanken Beine zu sehen. Wie gross die Sehnsucht nach diesem Körper ist. Wie unwirklich mein jetziger Körper plötzlich wirkt. Es gibt nichts, was ich mir mehr wünsche, als wieder so auszusehen. So krank es auch klingt, im Moment möchte ich lieber gar nicht mehr leben, als mit diesem Gewicht. Vom Untergewicht ins Übergewicht. Ja, dass muss mir erst mal einer nachmachen.

Glaubt mir, ich wünsche mir so sehr, dass ich endlich normal essen kann. Aber ich schaffe es einfach nicht. Diese Kommentare machen es nur noch schlimmer. Wie ein Faustschlag ins Gesicht.

Montag, 13. Februar 2017

70.70.70.

70.

70.

Siebzig!!!


Ich glaubs nicht. Stelle mich gefühlte 100 Mal auf die Waage. 70. 70. Siebzig. Was zur Hölle...?! Ich verstehe meinen Körper nicht mehr. Gestern 66. Heute 70. Ganze 4 kg trotz 1600 kcal. Was mache ich falsch? Ich kann nicht mehr. 70 kg. Bei 1.63m. Vor 2 Jahren wog ich 46 kg. Toll, das stärkt mein Selbstwertgefühl gewaltig.

Mittwoch, 8. Februar 2017

Aufhören, einfach nur aufhören.

Da ist dieser Tunnel vor ihr. Wie ein schwarzes Loch sieht er von Weitem aus. Sie weiss, dass sie in die andere Richtung laufen sollte. Der Sonne entgegen. Aber irgendeine Kraft zieht sie zum Tunnel. So sehr sie auch möchte, sie kann sich nicht dagegen wehren. Ihre Beine gehen automatisch in die Richtung des Tunnels. Und ehe sie sich versieht, steht sich im Eingang des Tunnels. Das Sonnenlicht verschwindet langsam, je weiter hinein sie geht. Mit aller Kraft, versucht sie ihre Beine zum Umdrehen zu bewegen. Versucht, ihre Gedanken zu steuern. Erfolglos. Mittlerweile sieht sie nichts mehr. Alles passiert automatisch. Sie geht. Sie isst. Und isst. Und isst. Hört ihre eigenen Schritte. "Zu spät", denkt sie. Wieder.
Sie weiss nicht, wie lange sie schon läuft. isst. Sie ist alleine. Umgeben von Dunkelheit. Irgendwann kommt der Punkt, wo sie nicht mehr kann. vollgefressen. Sie sinkt zu Boden. Ist todmüde. Fühlt sich schrecklich. Weiss nicht weiter. Tränen laufen über ihr Gesicht. Ihre Fingernägel bohren sich in die Haut. Sie schliesst ihre Augen. Versucht, alles zu verdrängen. Weg zu sein. Irgendwann schläft sie ein.

Geweckt wird sie von einem Lichtstrahl. Das Ende des Tunnels liegt nur wenige Meter von ihr entfernt. Sie rafft sich auf. Geht los. Weil es gar keine andere Möglichkeit gibt. Weil die Welt sich weiterdreht. Sie zur Arbeit muss. Wie surreal...

Die Sonne scheint auf ihren Kopf. Sie ist nicht glücklich, aus dem Tunnel raus zu sein. Weil sie weiss, dass sie dieses Tunnel ihr Leben lang verfolgen wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder darauf zu läuft. Leider.

Sonntag, 15. Januar 2017

Nachdenklich.

Mein Blick schweift aus dem Fenster. Es sieht so schön aus. Schneeflocken wirbeln durch die Luft. Die Landschaft ist schon weiss bedeckt. Der Himmel strahlt fleckenweise blau, aber auch Wolken finden sich. Menschen schaufeln den Schnee auf dem Parkplatz weg. Eine Amsel badet auf der Schneeschicht. Kinder tollen durch den Garten. Stundenlang könnte ich zuschauen. Geniessen. Abschalten. Mich mit meinen Gedanken auseinandersetzen.

Meine Entscheidung, zu künden liegt nun schon eine Weile zurück. Und nach dem anfänglichen Unsicherheitsgefühl bildet sich eine gewisse Zufriedenheit. Der ganze Stress lässt sich nun viel besser ertragen. Vielleicht gehe ich auch einfach gelassener zur Arbeit. Irgendwie bin ich zufrieden. Nicht ständig, aber immer mehr. Es fühlt sich schön an, sich endlich getraut zu haben, eine eigene Entscheidung zu fällen. Klar, sicher sein, dass es das Richtige war, kann man nie. Aber es ist Zeit, etwas zu wagen. Ich habe ja nichts zu verlieren.

***

Ein anderes Thema ist ja mein Essverhalten. Ich dachte, dass sich das automatisch einpendelt, sobald ich diesen Druck nicht mehr habe. Sobald ich weiss, dass ich diesen Job nur noch für eine begrenzte Zeit ausführen muss. Oft klappt es. Aber dann kommen diese Rückfälle. Ich weiss nicht weshalb. Wenn ich müde bin? Einen schlechten Tag hatte? Mein Leben gerade sinnlos finde? Ich weiss es nicht. Ich versuche, danach wieder weiterzumachen. Aber oft ist das einfacher gesagt, als getan. Wenn ich zurückdenke, wie lange ich schon selbst versuche, gesund zu werden, dann wird mir mit Schrecken klar, dass es viel zu lange ist. Mir selbst habe ich eigentlich schon lange eingestanden, dass ich professionelle Hilfe brauche. Aber eingestehen ist das eine, es wirklich tun das andere.


Mittwoch, 28. Dezember 2016

Stille

"Es gibt eine Stille, in der man mein, man müsse die einzelnen Minuten hören, wie sie den Ozean der Ewigkeit hinuntertropfen."
 
"Some infinities are simply bigger than other infinities.."
 
"I'm a granate, one day I'm gonna explode.."
 
[The fault in our stars]
 
 
 
 
Manchmal möchte ich einfach aufgeben. Alles hinschmeissen. Verschwinden.
 
Ich habe tolle Freunde. Keine Ahnung, wie sie das schaffen, mit mir zusammen zu sein. Vielleicht kann ich es wirklich so gut überspielen. Ich glaube, ich wäre nicht gerne mit mir zusammen. Ich bin so ruhig, hasse grosse Menschenmengen, gehe nicht gerne weg abends. Oft vergisst man, dass ich überhaupt da bin. Ich denke, ich wirke oft gelangweilt, obwohl ich das nicht bin. Ich bin abwesend, denke über alles andere nach, nur nicht über den Moment. Ich rede nicht gerne. Höre lieber zu. Ich könnte ewig zuhören. Ich gebe Ratschläge, versuche zu helfen. Aber ich sage nichts. Gebe nichts von mir Preis. Und falls doch, dann verschönere ich es. Sage nur die halbe Wahrheit. Wie hart es wirklich ist. Wie ich mich wirklich fühle. Weshalb ich das mache? Keine Ahnung. Wie gerne würde ich es manchmal einfach hinausschreien. So dass jede/r hört, wie beschissen ich mich fühle. Wie gerne ich einfach aufhören würde. Meine Gedanken abstellen würde.
 
Ungefähr so: "Hallo Welt. Ja, du hast keine Ahnung von mir. Ich bin seit Jahren eine tolle Schauspielerin. Niemand merkt, wie beschissen es mir geht. Haha, wie leicht man doch alle täuschen kann. Ja, es klingt so krank. Und obwohl ich das alles nicht wollte, ist es nun mal die Wahrheit. Mir geht's beschissen. Ich hasse mein Leben, komme überhaupt nicht klar mit meinem Körper, nachdem ich 20 kg zugenommen habe. Ich ritze mich seit Jahre, verbrenne mich, mache exzessiv Sport und fresse bei meinem Fressattacken voll. Ich habe schon oft versucht, zu kotzen, erfolglos. Ich stehle essen von anderen und kaufe es wieder nach, wenn ich eine Attacke habe. Ich versuche, alles zu verheimlichen. Ich heule abends, wenn ich im Bett liege. Ich wünsche mir dann, einfach tot zu sein. Nicht mehr kämpfen zu müssen. Wenn ich auf dem Velo zur Arbeit fahre, hoffe ich bei jedem Scheinwerfer der Autos, dass eines von der Strasse abkommt und mich mitreisst. Bei jedem Bahnübergang stelle ich mir vor, wie es wäre, auf den Gleisen zu liegen. Und doch weiss ich ganz genau, dass ich mich niemals selbst umbringen könnte. Weil mir klar ist, was für ein tolles Umfeld ich habe. Wie viele Leute mich unterstützen würden, wenn ich nur endlich meinen verdammten Mund aufmachen würde. Ich schäme mich so sehr dafür. Es tut so verdammt weh, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Dieses Gefühl, einfach zu fallen. Nicht mehr zu wissen, was der Sinn ist. Dieses schwarze, grosse Loch. Die Leere. Manchmal bricht es plötzlich über mich herein. Keine Ahnung, woher es kommt. Und dann umschlingt mich dieser schwarze Nebel. Es geht nichts mehr. Manchmal hilft Essen oder Schneiden für einen Moment. Manchmal.  Oft frage ich mich, was ich selbst ändern müsste, um glücklich zu sein, um alles hinter mir zu lassen? Und immer wieder versuche ich, mich an den Strohhalmen festzuhalten. Ich habe das Gefühl, die Strohhalme gehen mir langsam aus. So viele Dinge habe ich schon versucht. Der Funken Hoffnung schwirrt immer in dieser dunkeln Wolke herum. Und ich versuche ihn krampfhaft einzufangen. Manchmal gelingt es.
Es ist ein Teufelskreis. Und das soll kein Vorwurf an euch sein. Im Gegenteil. Mir ist klar, dass ich die Einzige bin, die diesen Schritt machen kann. Aber in meinem Kopf steck diese Hoffnung, dass irgendjemand etwas merkt. Mich darauf anspricht. Weil ich weiss, dass ich diesen Schritt alleine nicht machen kann. Weil ich zu feige bin. Feige. 10 Jahre schon, bin ich zu feige.
Ja, deshalb hoffe ich das. Aber mir ist klar, dass ich eine viel zu gute Schauspielerin bin. Alles überspiele. Lüge.
 
Und es tut mir so Leid. Ehrlich. Es tut mir so verdammt leid, dass ich euch allen ständig etwas vormache. Ich bin eigentlich ein starker Mensch. Aber in dieser Sache bin ich so schwach. Dabei müsste ich mir nur selbst eingestehen, dass ich es nicht schaffe. Jedenfalls nicht ohne Hilfe."
 
Ich weiss nicht, was ich alles aufgeschrieben habe. Irgendwie haben meine Finger einfach getippt. Ich wünsche mir so sehr, dass alles gut wird. Und ich weiss, ich jammere auf hohem Niveau. Wie gerne würde ich einmal einfach "vergessen" zu essen. Wie gerne würde ich einmal bei einem Gespräch mitreden, ohne dass meine Gedanken ständig abschweifen. Ohne dass ich ständig an Anderes denke. Wie gerne würde ich mal wieder ehrlich lachen.
 
 
 
 

Samstag, 24. Dezember 2016

Wenn du im falschen Zug sitzt, hilft es nicht, auf dem Gang in die richtige Richtung zu laufen.

So viele Dinge passieren. Und mir ist klar geworden, dass ich mich nicht darauf konzentrieren kann, solange ich so unglücklich mit meinem eigenen Körper bin. So absurd es auch klingt, es geht nicht. Ich kann allen anderen vormachen, dass es ok ist. Aber mir selbst ist klar, dass mich das Gewicht so fertig macht. Vielleicht hätte ich gar nicht alles hinschmeissen müssen, sondern nur endlich die Disziplin aufbringen müssen, um abzunehmen. Vielleicht...Aber vielleicht schaffe ich es wirklich nicht, ohne Hilfe von Aussen...

Ich will es nochmal versuchen. Es kann doch nicht sein, dass ich so toll abgenommen habe. So diszipliniert und glücklich war und das alles in zwei Jahren weggeworfen habe? Irgendwo ist diese Disziplin, irgendwo ist das Mädchen, dass beim Rennen über die Erde fliegt. Dass gerne weggeht, weil es sich so wohl in ihrem Körper fühlt. Das Mädchen, das stolz auf sich ist. Irgendwo.

Es ist Zeit, für eine Veränderung. Und so oft habe ich das bereits versucht. Erfolglos. Heute ist anders. Ich hoffe es so sehr. Aber ich darf nicht hoffen. Ich muss daran glauben. Es wissen.

Ich beginne nicht morgen. Ich beginne jetzt.

- Bananen statt Süsses (Zuckersucht überwinden - mindestens 4 Tage durchhalten!)
- Liegestützen statt Süsses
- Ich esse nichts, was nicht mir gehört.
- Viel trinken (mindestens 5 Gläser am Tag)

Für den Anfang reichen 4 Regeln.
 
"Wenn du im falschen Zug sitzt, hilft es nicht, auf dem Gang in die richtige Richtung zu laufen. Du musst rausspringen und deinen eigenen Weg finden."

Sonntag, 4. Dezember 2016

Es will nicht aufhören.

Schlechte Nachricht.

20 Mini-Muffins (800)
Schokolade (100)
Fleisch (300)
Kaffee, Milch (300)
Pasta, Mailänderli (400)
Pizza (200)

2100. Fuck.

Samstag, 3. Dezember 2016

Gefühle

Im Moment geht gar nichts mehr. Meine Gefühle sind ein einziges auf und ab. Mal zu Tode betrübt, weil ich alles hingeschmissen habe. Mal zufrieden, diesen Schritt gewagt zu haben. Dann denke ich darüber nach, was zur Hölle ich auf dieser Welt mache. Und, ob es etwas gibt, dass ich für den Rest meines Lebens machen möchte. Dabei komme ich auf keinen grünen Zweig. Nie. Trotzdem versuche ich, mich nicht hängen zu lassen. Zu Lachen. Denn es war ja meine Entscheidung. Aber in Wahrheit könnte ich heulen. Was, wenn es nicht an der Arbeit lag? Wenn ich einfach depressiv bin. Dann ändert auch diese Kündigung nichts an meiner Situation.

Kopf hoch. Heute wird gefeiert. Und ich muss mich zusammennehmen. Zum Glück ist es nicht mein Geburtstag. Denn am liebsten würde ich mich heute auf dem höchsten Berggipfel verkriechen und einfach nur heulen. Aber was ich möchte zählt heute nicht. Und ich weiss auch, dass es falsch wäre. Deshalb setzte ich mein Schauspieler-Lächeln auf. Wie so oft. Darin bin ich unschlagbar.

Mittwoch, 30. November 2016

vorbei.

Ich habs getan. Alles hingeschmissen. Mit Herzklopfen und Panik zum ersten Mal die Wahrheit gesagt. Wies mir geht, was ich fühle. Irgendwie hat es gut getan. Dieses Gefühl, dass einem die Leute zuhören. Wirklich zuhören. Es ist so verdammt schwer, sich das einzugestehen. Einzugestehen, dass man bis jetzt alles falsch gemacht hat. Auch wenn ich die Erfahrung nicht missen möchte. Dieses Gefühl von Versagen bleibt. Diese Unsicherheit. Werde ich jemals das Richtige finden? Werde ich jemals wieder so ein tolles Team haben?
 
Die Tränen kullern mir gerade über die Wangen. War es doch falsch? Aber nun ist es zu spät, ich habe eine Entscheidung gefällt. Diese Entscheidung war richtig.
 
Und so schwer es auch sein mag in den nächsten Monaten. Da muss ich jetzt durch. Und ich habe schon ganz anderes geschafft. Das geht schon. Irgendwie. Irgendwann.
 
On day, I'll be happy.

Freitag, 25. November 2016

When everything is falling apart...

Dieses Gefühl, dass mir alles egal ist. Mir ist nichts mehr wichtig. Weder mein Job, noch die Welt um mich herum, noch mein Handeln. Ich kann einfach nicht mehr. Habe keine Energie mehr, um einen klaren Gedanken zu fassen. Im Moment habe ich das Gefühl, als ob mir alles durch die Hände fällt. Als ob der Boden unter mir wegbricht. Und das Schlimmste daran ist, dass ich nicht in der Lage bin, etwas daran zu ändern. So sehr ich es auch versuche. Nichts funktioniert. Am Mittwoch werde ich alles hinschmeissen. Und ehrlich gesagt, ich weiss nicht wirklich, ob das etwas an meinem Leben ändern wird. Viel zu tief stecke ich schon in diesem Selbsthass drin. Ich weiss nicht mal, ob mir mein Job eigentlich doch gefallen würde und nur diese verdammte Depression mich denken lässt, wie beschissen er eigentlich ist. Ich weiss auch nicht, ob mir der Job gefallen würde, wenn ich wieder 30kg weniger wiegen würde. Wenn ich mich schön fühlen würde und mir wohl wäre in meinem Körper.
 
"I've got guns in my head and they won't go" (Spirits - the strumbellas)

Ich weiss gar nichts mehr. Und wenn ich gar nichts mehr weiss, frage ich oft das Internet. Versuche Gleichgesinnte zu finden.

 
"Was tun in einer solchen Situation?
Am besten einmal gar nichts. Zumindest für eine ganz kurze Weile. Denn wenn alles zusammenbricht, sind wir ohnehin nicht fähig, es aufzuhalten. Es ist wie ein Kartenhaus das fällt. Vielleicht sind es unsere Illusionen, vielleicht unsere Wünsche und Visionen, vielleicht sogar der Sinn. In diesem Moment alles nicht mehr unterscheidbar.
Wenn wir dem Zusammenbruch Widerstand leisten wird es meist nicht besser. Denn hier sind innere und äußere Kräfte am Werk, die wir nicht mehr kontrollieren können. Hingabe an den Zusammenbruch also. Für eine kurze Zeit zu spüren, was im Inneren los ist. Um dann wieder aufzustehen und zu funktionieren. Mehr können wir für eine Weile nicht tun.
Es ist auch möglich, mit sich selbst eine Vereinbarung zu treffen. Den Zusammenbruch oder die Aufarbeitung der Gefühle, die sich hier zeigen zu vertagen. Vielleicht auf den nächsten Urlaub oder das Wochenende. Vereinbarungen wie diese müssen aber auch eingehalten werden. Denn sonst wird es zur Verdrängung. Verdrängung bedeutet aber, dass die nicht gefühlten Emotionen einfach nur ins Unbewusste wandern und uns von dort steuern. Vor allem auch, dass wir wieder ähnliche Situationen anziehen werden. Denn es gibt noch etwas zu erfahren und zu lernen.
Was also tun wenn alles zusammenbricht?
Den Zusammenbruch so gut es geht auch leben, erfahren und erspüren. Im Wissen, dass es nicht so bleiben wird. Denn das Leben ändert sich. Immer. Und immer wieder. Wenn wir am Boden angekommen sind, ist es wohl Zeit eine Weile liegen zu bleiben. Um Kraft zu sammeln für den nächsten Schritt. Und der kommt bestimmt!"

http://www.evaguetlinger.com/blog/2010/07/10/wenn-alles-zusammenbricht/

Montag, 21. November 2016

Teilnahmslos.

Sie sitzt da. Versucht einen klaren Gedanken zu fassen. Den Gesprächen zu folgen und sich irgendwo einzuklinken. Irgendwo mitzureden. Aber es geht so schnell. Und eigentlich interessiert sie das alles gar nicht. Sie will nur schlafen. Alleine sein. Nachdenken. Und irgendwie hat sie keine Kraft, sich zu äussern. Denn was würde es schon bringen.
Sie ist so müde. Versucht, wennschon mit den Augen da zu sein. Damit niemand merkt, wie abwesend sie ist. Diese kleine Sache braucht aber bereits enorm Energie. Es ist so anstrengend. Sie überlegt sich, wie andere Menschen das schaffen. Zu sprechen, zu denken, am Leben teilzunehmen.
Ich muss mich einfach mehr anstrengen. Ich bin so undiszipliniert. Gedanken.

Unterrichtsbesuche. Sitzungen. Ständig muss man sprechen. Sich einschätzen. Meinungen äussern. Wie sehr sie das satt hat. Wie egal ihr das alles ist. Und trotzdem versucht sie, sich nichts anmerken zu lassen, zu lächeln und einen positiven Eindruck zu hinterlassen.
Das ist ihr Talent. Allen etwas vorzumachen. Es ist so einfach. Ja, ich habe geholfen, die Sträucher zu schneiden. Oder: Die Katze meiner Freundin hatte wohl was gegen mich.
So verdammt banal. Haha, und  niemand kommt auch nur im entferntesten darauf, wie krank ich handle.

Was für ein asoziales Arschloch kann man nur sein...

Samstag, 19. November 2016

Samstag, 5. November 2016

What's the meaning of life?

 
 
 
 
 
“You will never be happy if you continue to search for what happiness consists of. You will never live if you are looking for the meaning of life.”
Albert Camus
 
“The human race is a monotonous affair. Most people spend the greatest part of their time working in order to live, and what little freedom remains so fills them with fear that they seek out any and every means to be rid of it.”
Johann Wolfgang von Goethe, The Sorrows of Young Werther
 
“It does not matter how long you are spending on the earth, how much money you have gathered or how much attention you have received. It is the amount of positive vibration you have radiated in life that matters,”
Amit Ray, Meditation: Insights and Inspirations
 
“There is not one big cosmic meaning for all; there is only the meaning we each give to our life, an individual meaning, an individual plot, like an individual novel, a book for each person.”
Anaïs Nin, The Diary of Anaïs Nin, Vol. 1: 1931-1934
 
 
 
 
 
 
 
 

Dienstag, 1. November 2016

Binge food.











Ich hasse und liebe es zur selben Zeit.

Samstag, 22. Oktober 2016

Depression

Dunkelheit.

Manchmal finde ich mich selbst in dieser schrecklichen Dunkelheit wieder. Dunkelheit ist vielleicht der falsche Ausdruck. Denn es hat nichts mit der Abenddämmerung und der stillen darauffolgenden Dunkelheit zu tun. Nein. Die Dunkelheit, die ich anspreche, ist in mir drin. Sie frisst mich innerlich auf. Will mich dazu zwingen, mich selbst kaputt zu machen. Fast automatisch wandern meine Hände zur Rasierklinge. In diesem Moment ist das einer der einzigen Auswege.
Die Dunkelheit. Ich kann nicht steuern, wann sie auftaucht. Manchmal muss nur etwas Klitzekleines schief gehen. Die Waage ein wenig mehr anzeigen. Schlechte News von der Arbeit kommen. Oder manchmal passiert es auch ohne erkennbaren Grund. Innerhalb von Sekunden stürzt dann meine kleine, heile Welt zusammen. Es hämmert in meinem Kopf. Ich will alleine sein. Mir wehtun. Irgendwie. Und ich verstehe selbst nicht, weshalb.
Ich will, dass die Dunkelheit verschwindet. Will fühlen, dass ich lebe. Und zu einem gewissen Punkt will ich wohl auch, dass es jemand sieht. Dass mich endlich jemand darauf anspricht. Merkt, wie beschissen es mir eigentlich geht. Auch wenn ich nicht wüsste, wie ich darauf reagieren würde...



Depressionen sind nicht sichtbar gegen aussen. Ich wünsche mir oft so sehr, dass es ein Armbruch, Tumor oder etwas anderes wäre, was von aussen sichtbar ist. Gerade kann ich nicht mehr. Aber ich weiss, dass es wieder vorbei geht. Und dann kommen wieder schöne Tage. Und dann wieder die Dunkelheit.

Freitag, 21. Oktober 2016

Frühstück hoch 10

Heute morgen hatte ich einen Bärenhunger und habs mit dem Frühstück wohl ein wenig übertrieben:

-3 grosse Stücke Käse (200)
-Pesto (50)
-1/2 Glas Erdnussbutter (600)
-Amarant (100) mit ca. 50g Butter (300)
-ca. 200g Reis (700)
-Kaffee mit Milch (100)

2050 kcal

Ich hoffe, es bleibt bei dem heute, ist zwar erst 10:30 Uhr :)

Mittwoch, 21. September 2016

Eating disorder.

It starts with anorexia. In the beginning it feels great. You are proud of your own discipline, you're proud of your body and you have self esteem. In the beginning. On day, you're body won't do this anymore. It's tired of not eating and needs energy.

From that moment on, you'd eighter die or start binging. Which leads to the next eating disorder.







I'd rather have died.

Samstag, 17. September 2016

GONE.

Ich vermisse es, meine Rippen zu spüren.
Ich vermisse meine hervorstehenden Hüftknochen.
Vermisse das Gefühl von Schmerz, wenn die Knochen beim Sitzen auf den Stuhl treffen.
Vermisse die blauen Flecken, die es bei den kleinsten unbeabsichtigten Zusammenstössen gab.
Die Kommentare, wie schön schlank ich sei.
Die fürsorglichen Blicke, wenn die Leute mich sahen.
Ich vermisse das Glücksgefühl, wenn ich einen Tag mit wenig Essen überstanden hatte.
Ich vermisse das Knurren meines Bauches.
Vermisse die Tanzeinlagen und den Blick in den Spiegel.
Vermisse mein Selbstbewusstsein.
Ich möchte wieder shoppen gehen, ohne mich zu schämen.
Möchte Sport machen und mich aktiv und nicht fett fühlen.
Würde mich gerne verlieben.
Vermisse die starken Arme um meinen damals zierlichen Körper.
Alles. Wie ich es vermisse.
Wie konnte ich nur.

"So I carry on living this two lifes. One for the public. And one for myself."

One for public.
 
One for herself.

Freitag, 9. September 2016

beautiful.

Ich will doch nur schön sein. So schön, wie ich vor zwei Jahren war. Ich möchte an meinem Körper herunterschauen und zufrieden sein. Die Beckenknochen wieder sehen. Meine schlanke Taille wieder spüren. Auch wenn es nur für einen Tag ist. Ich vermisse es so sehr. Es zerreisst mich fast, wenn ich meinen jetzigen Körper sehe. Ich ekle mich davor. Wie konnte ich es nur so weit kommen lassen? Weshalb kann ich nicht mehr diszipliniert sein?

Ständig fühle ich mich so komisch. Als ob ein Sturm von Gefühlen in mir tobt. Ich bin glücklich und gleichzeitig total unglücklich. Ich heule und denke gleichzeitig, dass es ja eigentlich nicht so schlimm ist. Ich will alles hinschmeissen. Im Boden versinken und sterben. Und gleichzeitig weiss ich, wie feige das ist.

"Der Startschuss erklingt. Euphorisch rennt sie los. Sie hat sich auf das Rennen gefreut. Fühlt sich vorbereitet und fit. Die ersten Kilometer fliegen nur so an ihr vorbei. Sie fühlt sich gut, freut sich. Nach Kilometer 8 merkt sie, dass sie wohl ein bisschen zu schnell gestartet ist. Es wird streng. Sie drosselt das Tempo. Versucht wieder in den Rhythmus vom Anfang zu kommen. Irgendwie klappt es nicht. Sie atmet. Wird langsamer. Kämpft. Und läuft weiter. Die Euphorie ist wie weggeblasen. Ihre Gedanken kreisen plötzlich nicht mehr um den Lauf. Driften ab. Werden negativ. Sie keucht. Schwitzt. Versucht sich mit allen Mitteln aufs Laufen zu konzentrieren. Irgendwie geht's nicht. Ihr Atem ist unregelmässig. 10 km. Sie versucht, sich abzulenken von der Anstrengung. Schaut den anderen Läufern auf die Schuhe. Zählt im Kopf ihre Schritte. Irgendwann geht's nicht mehr. Sie geht im Schritttempo. Alles dreht sich. Wie automatisch greift ihre Hand beim Verpflegungsstand zum Wasser. Das gibt ihr ein bisschen Energie. Bevor das nächste Tief kommt. Sie merkt, dass das wohl eine schlechte Laufzeit geben wird. 15 km. Plötzlich ist da wieder ein Ziel vor Augen. 18 km. Jetzt kommt noch eine Steigung. Wieder ein totaler Einbruch. Sie könnte heulen. Hat keine Lust mehr. Eigentlich müsste sie schon längst im Ziel sein. Scheisse. 19 km. Es zieht sich. Hoch und Runter. 20 km. Endspurt, denkt sie. Aber ihre Beine machen das nicht mehr mit. Sie wird noch langsamer. 21km. Wenige Meter fehlen noch. Langsam kommt ein Gefühl der Erleichterung. Aber keine Freude. Kein Stolz. Zu langsam. 21.2km. Geschafft. Irgendwie. Aber es war verdammt hart.

Samstag, 27. August 2016

Es ist beschissen, allen was vormachen zu müssen.

Im Moment schaffe ich es am Morgen kaum aus dem Bett. Der Wecker klingelt und dann kommen auch schon die ersten negativen Gedanken. Angst. Demotivation. Alles zusammen. Ich kann es nicht steuern, die Gedanken kommen einfach.
Ich schleppe mich irgendwie zur Arbeit. Zähle die Minuten, bis es vorbei ist. Komme spät nach Hause. Das einzige, was ich dann noch gross mache, ist essen. Ich bin todmüde und will trotzdem nicht ins Bett. Denn sobald ich einschlafe ist bereits wieder morgen. Und das Ganze beginnt von vorne. Teufelskreis.

Freitag, 19. August 2016

Wege


"Wie ein Adler mit seinen weiten Schwingen weit im Himmel...grenzenlos frei und glücklich über den Rest der Welt."
 
 
Ich werde meinen Weg gehen. Und ich lasse mir nicht alles gefallen. Ich werde es euch zeigen, ihr werdet euch noch wundern. Und dann werde ich so stolz auf mich sein. Stolz, endlich meinen Weg gegangen zu sein.
Alles Geld und Ansehen der Welt nützt mir nichts, wenn ich nicht glücklich bin.
 
Es fühlt sich irgendwie gut an, überlegen zu sein. Zu wissen, dass ich eh bald alles hinschmeisse. Mir im Klaren zu sein, dass ich nichts mehr zu verlieren habe. Es macht das Ganze einfacher.

Dienstag, 16. August 2016

how I miss that bright sun...

Ich habe gerade extremen Drang, mich zu schneiden. Mir wehzutun. Irgendwie Luft abzulassen. Schreien klappt nicht. Weinen klappt nicht. Essen nützt nicht...


"I got guns in my head and they won't go. Spirits in my head and they won't go.."

Montag, 15. August 2016

Das ist dein Leben.

An manchen Tagen fliegen die Gedanken nur so durch meinen Kopf. Ideen, Motivation, Melancholie...alles durcheinander. Sobald ich dann aber hier vor dem Computer sitze, ist alles weg. Oder so durcheinander, dass ich es kaum ordnen kann. Wie ein riesiges Chaos in meinem Kopf.

Heute ist so ein Tag. Ich will so gerne alles niederschreiben, versuche gerade, irgendwie meine Gedanken aufs Blatt zu bringen. Das Schwierige daran ist, Gefühle in diese Worte und Buchstaben zu bringen. Ich glaube, das ist mir in diesem Blog bis jetzt noch nicht gelungen.
Trotzdem hilft es mir.

Menschen sterben. Gehen von uns. Einige davon waren glücklich und zufrieden mit ihrem Leben. Andere nicht. Und manchmal sterben Menschen sehr früh. Werden nicht besonders alt. Ich wollte immer einer von diesen Menschen sein. Ich möchte nicht alt werden.
Vorgestern ist jemand gestorben. 23 Jahre. Er war glücklich mit seinem Leben. Hat genau das gemacht, was ihm gefallen hat. Hat gelebt.
So traurig es im ersten Moment für das ganze Umfeld auch sein mag. Letzten Endes beneide ich ihn. Bin stolz darauf, dass er sich nicht verstellt hat und sein eigenes Leben gelebt hat. Zu diesem Gedanken gesellt sich ein anderer:
"Was, wenn du morgen sterben würdest? Hast du dein Leben gelebt? Bist du glücklich damit?"

Ich bin froh, dass niemand Fremdes mir diese Frage stellt. Dass sie nur in meinem Kopf herumschwirrt. Denn die Antwort darauf muss ich mir nicht geben. Die Frage ist eigentlich fast rhetorisch. Aber bis jetzt habe ich mich selbst das noch nie so direkt gefragt.

"Nein"

Verdammt, wie lange sitze ich schon untätig da. Lebe in meinem verdammten Alltagstrott. Lasse mich von anderen zu Dingen überreden, die mir selbst nicht gefallen. Wie verdammt lange habe ich etwas studiert, was mir nicht gefallen hat? Wie verdammt lange mache ich mir schon vor, glücklich zu sein mit meinem Leben? - Nein, keine Fragen. Feststellungen.

ICH selbst muss etwas ändern. EGAL, was alle anderen denken. Es ist Zeit, endlich das zu tun, was mich glücklich macht. Wer weiss, wie lange ich noch lebe...

Sonntag, 7. August 2016

"Travel is the only thing you buy that makes you richer."

Zurück. Wieder da. Viel erlebt. Eine tolle Zeit gehabt. Es genossen. Gelebt. Ohne ans Essen zu denken. Gelacht. Freundschaften geschlossen. Geschichten gehört. Mich selbst besser kennengelernt. Eine Kultur und die Menschen in einem fremden Land kennengelernt. 

Obwohl ich erst seit zwei Tagen wieder zu Hause bin, vermisse ich alles in Asien. Das einfache Leben. Die lebensfrohen Leute. Die Natur, die Tiere. 

Nicht zum ersten Mal komme ich von einer längeren Reise zurück und frage mich, was ich eigentlich hier in der Schweiz mache? Ich komme zurück, der Alltag startet wieder. Ich kann es nicht erklären, aber zu Hause beginnt automatisch meine Essstörung wieder. Im Ausland denke ich fast nie ans Essen. Es geht alles so automatisch. So, wie ich es mir immer gewünscht habe. Wie wohl jeder normale Mensch lebt und isst. 
Auf Reisen macht man so tolle Erfahrungen. Erlebt tausend schöne Sachen. Ich habe mein Leben hier so satt. Ich stehe morgens auf, bin unglücklich mit meinem Job. Bin unglücklich mit meiner Figur. Frage mich, was ich auf dieser Welt eigentlich soll.

Vielleicht muss ich einfach mal mutig sein und einen Neuanfang wagen...

Samstag, 25. Juni 2016

I can't fix it.

Wieso zerstören solche Kleinigkeiten meinen ganzen Tag? Weshalb lasse ich mich immer wieder von Menschen so sehr enttäuschen? Nur, weil man sich auf mich verlassen kann, heisst das noch lange nicht, dass man sich auf alle anderen auch verlassen kann. Diese kleinen Sachen werfen mich aber trotzdem jedes mal aus der Bahn. Und ich bin so verdammt angepisst davon. Ständig die Dumme zu sein.
Mir ständig ein Lächeln ins Gesicht zu pflanzen. Den Helden zu spielen, obwohl ich mich beschissen fühle. Es zu akzeptieren, obwohl ich überhaupt nicht damit einverstanden bin.

Ich habe es so satt. Im Moment ist mein Leben ein riesiges Chaos. Ich fühle mich hier nicht zu Hause. Das alte zu Hause ist auch nicht mehr das, was es mal war. Und ich merke, wie alles immer mehr auseinanderfällt, was mir Halt gegeben hat.

Ich kämpfe und es fällt niemandem auf. Ich gebe auf. Heule. Niemand bemerkt es. Weil ich es nicht will. Weil ich stark sein will.

"Do you know how many times I thought about ending it? I'm tired of my job, I'm tired of my life. I'm tired of fighting..."

Die einzige Kontrolle, die ich in meinem Leben je hatte, ist weg. Ich bin so schwach geworden. Früher richtete sich mein Hass auf mein Gewicht. Jetzt richtet er sich auf mich selbst.

"It's not going to stop. Never."

Montag, 13. Juni 2016

Regen

Die Tropfen klatschen in ihr Gesicht. Je schneller sie fährt, desto mehr tut es weh. Aber sie merkt es nicht mal. Ihre Gedanken kreisen um ganz andere Dinge. Dinge, die passieren. Die sie erlebt. Von Leuten, die ihr erzählen, wie beschissen es ihnen geht. Die weinen. Sich verletzlich zeigen.
Sie denkt an diese Personen. Auf die Gespräche im Team, die danach folgen. Das Mitleid, dass alle für diejenigen empfinden.
Aber sie empfindet kein Mitleid. Sie denkt nur an sich selbst in diesen Momenten. Denkt daran, dass sie diejenige ist, die sich die Haut aufschlitzt. Kochendes Wasser über die Arme schüttet. Sich bis zum Platzen vollfrisst. Und sie schweigt. Stimmt zu.
Gedanken. Immer. Es ist so ein komisches Gefühl im Moment. Sie kann schon lange nicht mehr. Aber im Moment ist es diese kalte Gleichgültigkeit. Und sie sieht kein Ende.

Die Tropfen klatschen in ihr Gesicht. Die Haare kleben an der Stirn. Sie spürt gar nicht, dass ihr Tränen über die Wangen laufen. Was für ein beschissenes Leben. Ständig hat sie diese Gedanken und muss trotzdem den normalen Arbeitsalltag überstehen. Auf heile Welt machen. Sich zusammennehmen, einzelne Kinder nicht eigenhändig zu *****. Sie ist mit den Nerven am Ende. Es braucht so viel Kraft, nach aussen normal zu wirken. Die heile Welt aufrecht zu erhalten.

Regen ist schön. Im Regen muss man nicht schauspielern. Im Regen darf man weinen. Und niemand fragt. Niemand sieht.

Mittwoch, 8. Juni 2016

Ja, ich habe euch alle angelogen. Mein halbes Leben lang.

Die grösste Lüge ist wohl, dass es mir gut geht. Dass ich mich wohl fühle. Es ist fast schon lächerlich, wie automatisch mir diese Lüge über die Lippen geht.
Ich lüge auch, wenn es um meinen Job geht. Ich mag meine Arbeit nicht. Und manchmal hasse ich sie. Und niemand merkt etwas davon. So krank es klingt, wenigstens meine Haltung kann ich wahren auch wenn ich mich beschissen fühle. Ein Jahr muss ich noch hinter mich bringen, vorher kann ich nicht kündigen.
Ich hasse es, einkaufen zu gehen. Ich hasse meinen Köper abgrundtief. Das einzige, was ich im Moment noch mag, ist dieses zerstörerische. Es gibt mir Macht, meinen Körper verletzen zu können. Diese Macht habe ich nach der Magersucht verloren, als ich unbändig zugenommen habe. Ich wünsche mir zwar so sehr die Magersucht zurück, aber die Selbstverletzung hält mich wenigsten noch ein bisschen am Leben. Gibt mir Kontrolle. So paradox das auch klingt.

Ein Tag, tausend Lügen. Gegenüber anderen. Gegenüber mir selbst.

Und ich wünsche mir noch immer diesen verdammten Blitzeinschlag/Autounfall/Herztod herbei. Please.

Samstag, 28. Mai 2016

Gefühlschaos

"Die 20-jährige Hannah stand auf dem Dach eines Hochhauses. Langsam ging sie weiter bis zur Kante. Sie blickte hinunter. Es war hoch, verdammt hoch. Wie würde es sein, wenn sie springt? Würde sie sofort nach dem Aufprall tot sein oder würde ihr Rückgrat brechen, sodass sie für immer gelähmt wäre? Hannah verdrängte die beängstigenden Gedanken, denn ihre Verzweiflung war zu groß. Sie hasste sich, hasste dieses Leben und sah keinen Sinn und keinen Ausweg mehr. Ihr Bauch fühlte sich wie vollgestopft mit einer Melancholie an, die sich solange wie ein Krebsgeschwür in ihrem Körper breit gemacht hatte, bis auch das letzte Lachen und das letzte Fünkchen Lebensfreude gewichen war. Zurück blieben übermächtige Begleiter namens Trauer und Leere, die sich immer mehr Platz in ihrem Leben verschafft hatten. Sie war müde, dagegen anzukämpfen und wollte nur noch, dass es aufhört. Hannah setzte sich auf die Kante des Hochhausdaches, dann stieß sie sich ab..."

http://www.huffingtonpost.de/sandra-maxeiner/tod-lebenshunger-todessehnsucht-bulimie-ess-brech-sucht-essstoerungen-hilfe-anzeichen-tipps_b_5362766.html

Freitag, 20. Mai 2016

so if I stand in front of a speeding car

So if I stand in front of a speeding car...

Und wenn du mich dann fragen würdest, weshalb ich das tue. Weshalb es so kommen musste.
Ich würde da stehen und wüsste keine Antwort. So, wie ich auch jetzt keine Antwort darauf weiss. Es fühlt sich nur so falsch an. Unerträglich falsch. So falsch, dass ich nicht mehr alleine damit klar komme.

Samstag, 7. Mai 2016

Es ist mir so egal. Ich will nicht mehr.

Sonntag, 1. Mai 2016

Accepting the fact that you have a problem is the first step.

 


 
Man muss nicht abgemagert oder übergewichtig/dick sein, um eine Essstörung zu haben. Ich bin das beste Beispiel dafür.

Freitag, 29. April 2016

Haufenweise Gedanken

Ich sitze im Konzertsaal. Mein Augen wandern durch die Menge. Ich beobachte gerne Leute, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Nehme ihre Emotionen auf und versucht mir vorzustellen, wer sie sind. Die Musik klingt in meinen Ohren. Ein trauriges Lied. Meine Gedanken rücken plötzlich in den Vordergrund. "Wie viele Kalorien waren es heute schon? Fühle ich mich gut oder schlecht? Weshalb bin ich hier? Was mache ich auf dieser Welt? Geht es nur mir so, oder denken auch andere Leute wie ich?..." Das ist ein Bruchteil davon. Immer wieder. Ich kriege Gänsehaut. Würde am liebsten heulen. Das Lied ist so schön traurig. Ich werde melancholisch. Depressiv. Von einer Sekunde auf die andere schlägt meine gute Stimmung um und ich werde traurig. Beschissenes Leben.
Wie konnte es nur so weit kommen?

Jedes Mal frage ich mich das. Eine Antwort habe ich noch nicht gefunden.

Samstag, 19. März 2016

In meinem Schweigen stecken mehr Worte, als ich jemals sagen könnte.

Bitte, nimm' dir diese 10 Minuten Zeit und hör' zu:

"Ich weiss nicht mehr genau, wie es früher war. Schon als Kind war ich übergewichtig, damals hat mich das aber nicht wirklich gekümmert. Ich war beliebt in der Schule, hatte tolle Freundinnen und fühlte mich wohl. Ich war glücklich mit meinem Leben. Als Kind ist man so unbeschwert - wenn ich heute zurückdenke, kann ich das kaum glauben.
Irgendwann war dann die rosige Primarschulzeit vorbei. Ich war schon immer schlecht, wenn ich Entscheidungen treffen musste. Die Entscheidung, aufs Gymnasium zu gehen, kam deshalb eher von meinem Lehrer und meinen Eltern. Und ich stimmte zu.
Im Gymnasium war alles anders. Ich musste mir einen neuen Freundeskreis aufbauen. Und als introvertierte, pummlige Person ist das im pubertären Alter nicht so einfach. Das habe ich damals gemerkt. Die ersten zwei Jahre war es in Ordnung. Aber danach begann das Mobbing. Zum ersten Mal wurde mir klar, wie fies Kinder sein können. Wie ungerecht das Leben ist. Es war hart. Ich habe die Schule gehasst. Abends geweint. Aber nie etwas gesagt. Es war ja schliesslich meine Schuld, dass ich so fett war. Dann habe ich begonnen, abzunehmen. Ich weiss heute nicht mehr, wie ich es geschafft habe, aber ich hatte wohl die Disziplin und schaffte es, fast nicht zu essen. Meine Figur wurde schlanker. Ich war stolz auf mich. Und obwohl ich dadurch keine neuen Freunde gewann, fühlte ich mich gut. Ich hatte es geschafft. Erntete neidische Blicke, wenn ich durch den Flur lief.
Die letzten zwei Jahre waren ganz gut. Ich verstand mich plötzlich mit einigen aus meiner Klasse. Ich glaube, wir wurden alle reifer und einige begriffen wohl, dass das Mobbing unter der Gürtellinie war.

Gymnasium geschafft, Start in der Arbeitswelt. Ich fühlte mich so gut. War so frei. Dachte nie ans Essen. Reiste ins Ausland. Dachte nur daran, dass ich nicht zunehmen wollte. Es gab keine Waage. Die Hosen wurden mit der Zeit lockerer. Ich nahm es aber nicht bewusst war. War nur glücklich und genoss die neue Kultur und das fremde Land. Ich vermisse diese Zeit. Ich war so glücklich. So unendlich froh.

Wieder zurück kamen die ersten Kommentare "Hast du abgenommen?" "War das Essen schlecht dort?" Nach dem Gang auf die Waage wurde mir klar, dass ich etwa 8 kg leichter war, als vor dem Aufenthalt. Ich fühlte mich toll.
Dann begann das Studium. Mein Essverhalten wurde immer gestörter. Ich musste niemandem erklären, dass ich nichts zu Mittag ass. Meine Eltern dachten, ich esse in der Uni, meine Freunde sah ich am Mittag selten, da wir immer unterschiedliche Kurse hatten. Es war so einfach. Drei Jahre lang habe ich von Nichts oder einem Apfel gelebt. Ich war so stolz. Bin meine Kilometer abgelaufen, währenddessen andere Gegessen haben. Klar war mir bewusst, dass das krank ist. Aber ich war wohl schon zu fest in diesem Teufelskreis gefangen.
Jeden Morgen wog ich mich. Waren es 100g mehr, war der Tag gelaufen. 100g weniger - super.
Mein Sozialleben ging flöten. Abends war ich zu müde. Morgens stand ich um 5.00 Uhr auf, um zu joggen. Ständig hatte ich Ausreden, um nicht zu essen.

Zwei Jahre lang spielte ich dieses Spiel. Klar, es gab Zeiten, da musste ich essen, damit es nicht auffiel. Aber das waren Ausnahmen.

Schliesslich kam das letzte Jahr. Wieder ein Praktikum. Und das war der Zeitpunkt, wo alles kippte. Wo es bergab ging. Ich nicht mehr konnte.
Ich hatte zuvor schon diverse Praktika. Die waren streng, aber gut. Das eben angesprochene Praktikum war der Horror. Ich kann es nicht in Worte fassen. Ich konnte nächtelang nicht schlafen. Hatte Heulkrämpfe nach den Tagen. Bin einmal heulen auf der Toilette zusammengeklappt und konnte nicht mehr. Nein - nicht körperlich, sondern psychisch. Es hat mich kaputtgemacht. Ich weiss nicht, wie sich ein Burnout anfühlt, aber vermutlich war das eins.
Nach dem zweiten Tag wollte ich abbrechen. Hab' ich aber nicht. 5 Wochen lang. Irgendwie habe ich es geschafft. Im Nachhinein hasse ich mich dafür. Es fühlt sich an, als ob diese Zeit ein Teil von mir zerstört hat. Meine Lebensfreude genommen hat.
Plötzlich konnte ich nicht mehr fasten. Es ging nicht mehr. Ich stopfte mich jeden Abend voll mit allem, was ich finden konnte. Wie in Trance. Versuchte, meine Praktikumsdepression zu überdecken.
Ich hasste mich. Hasste alles. Konnte nicht mehr. Ich nahm zu. Nahm es gar nicht wahr. Wollte nur, dass es vorbeiging.

Ja, vorbei war es dann. Bestanden auch. Aber mit welchen Auswirkungen...Von diesem Zeitpunkt an, hörte mein Körper nicht mehr auf mich. Ich schaffte es nicht mehr, nicht zu essen. Mein Körper nahm sich alles. Ich wog immer mehr. Kaufte 3x neue Hosen. Nahm 20kg zu. In 9 Monaten. Es war der Horror. Egal was ich tat, nichts half. Ich fastete - nahm minim ab. Ich machte Sport wie eine Verrückte - nahm zu. Liess meine Schilddrüse, Eisenwerte und alles andere untersuchen. Nichts - kerngesund.

Irgendwann konnte ich nicht mehr. Die Zunahme war zu viel. Während diesen neun Monaten begann ich mich selbst zu verletzen. Schnitt mich in den Bauch, goss siedendes Wasser über meine Arme. Aber mir war selbst klar, dass das auch nichts an der Zunahme ändern konnte. Ich war so müde. Immer. Hatte keine Kraft mehr. Jetzt, 20 Monate später - ich wiege immer noch so viel - habe ich es wohl akzeptiert. Ich finde es nicht schön, aber versuche damit zu leben. Aber die Gedanken sind ständig in meinem Kopf. Aber ich sage nichts. Niemand weiss von dieser Geschichte. Zu sehr schäme ich mich dafür. Aber es gehört zu mir. Es gibt mir so viel Lebenserfahrung. Ich nehme gewisse Dinge viel lockerer. Weil mir mein Leben nichts Wert ist. Es ist mir egal, ob ich lebe oder tot bin. Man denkt sich nicht viel, wenn man mich sieht oder mit mir spricht. Und das ist gut so. Aber es tut auch gut, es aufzuschreiben. Irgendwie macht es mich besonders. Auch wenn es nicht schön ist. So habe ich wenigstens etwas, was niemand hat. Und schweige weiter."

Danke fürs Zuhören!