.
.
.
.
.
.
.
So viele Worte. Nichtssagende Worte. Jeden Tag. Blicke. Lachen. Wut. Ignoranz. Besprechungen. Arbeitstage. Nächte. Schlaflos. Traurigkeit. Selbsthass. Leere.
Wir sitzen am Mittagstisch. Alle sprechen. Über irgendwas. Ich habe keine Lust, mitzureden. Am Anfang schweige ich. Irgendwann schleicht sich das Gefühl ein, dass ich hier nicht schweigen kann. Weil normale Menschen mitreden möchten. Also rede ich. Irgendwas. Es ist anstrengend. Ich bin so müde. Immer müde. Jeder Gedanke ist anstrengend. Die Worte aneinanderzureihen. Das braucht Energie.
Ich bin froh, nach dem Mittag kurz Zeit für mich alleine zu haben. Durchzuatmen. Aber die Müdigkeit bleibt. Irgendwie habe ich mich schon an sie gewöhnt. Es ist bereits Normalität.
Unterricht. Besprechungen. Es ist ok. Aber es macht mir keinen Spass. Oder vielleicht bin ich auch einfach zu müde. Aber das zählt nicht. Ich bin immer müde. Meine Gedanken kreisen ständig um den alternativen Plan.
Nächste Woche das Gespräch mit dem Chef nach der Probezeit. "Wie geht es dir? Wie fühlst du dich im Team? Wie bist du gestartet? Wo wünschst du dir noch mehr Unterstützung...?"
Am liebsten würde ich einfach die Wahrheit sagen.
Aber die Wahrheit gehört nicht in unsere Gesellschaft. Nicht diese Wahrheit. Ich muss selbst damit klarkommen. Mein Chef hat nichts damit zu tun. Ist schwer in Ordnung. Ich bin diejenige, die ihr Leben nicht auf die Reihe kriegt. Die immer wieder an den Punkt kommt, wo nichts mehr geht ausser heulen, schneiden, essen.
Die zu feige ist, um sich Hilfe zu holen. Weil sie doch nicht krank ist. Ist ja nur eine Phase.